Dienstag, 12. August 2014

Smartphone, Internet & Co. Vol. I

Zu meiner Schulzeit gab es sowas ja noch nicht. Da spalteten innerhalb der Klassengemeinschaft Fragen wie "Geha oder Pelikan?" - "Puma oder Adidas?" - "Levi's oder Wrangler?" die Gemüter. Heute geht es eher um "Apple oder Samsung?"- "I-tunes oder GooglePlay?" - "Facebook oder Twitter?" Begriffe, die heute so alltäglich sind, aber den Kindern der 80er Jahre vorkommen wie ein unangekündigter Englisch-Vokabeltest. Mal Hand aufs Herz: Seid ihr technisch alle up to date?

Technik, die begeistert oder "was genau haben wir da eigentlich in der Hand"?

Klar, das Internet fasziniert uns und deshalb benutzen wir es auch. Ohne das Internet würde uns viel Interessantes entgehen. Dieser Blog zum Beispiel. ;-). Außerdem wäre Bloggen ja ohne I-net nicht möglich und ich würde vielleicht wie früher Tagebuch schreiben mit Pelikanfüller in meinem kleinen, blaugeblümten Buch, darauf ein Wendy-Aufkleber mit einem süßen Haflingerfohlen im Löwenzahn. Das erste Layout mit Gadget in der Teenie-Phase 1983.
Überhaupt, dieses viele Englisch in der Neuzeittechnik. Warum heißt ein Smartphone eigentlich Smartphone? Wörtlich übersetzt auf Deutsch hätten wir ein "Schlaues Telefon", also Schlautelefon oder kurz Klugfon. Hm, ich glaube nicht, dass sich die Dinger mit solch rumpeligen Namen so gut verkaufen würden. In der ehemaligen DDR allerdings, wo Englisch ja eher gemieden wurde, hätten die Geräte wahrscheinlich diese putzigen Namen bekommen! Ein gepflegt-gesächseltes "He Mändy, wö lieschtn mei Klügföön" entbehrt allerdings nicht einer gewissen Komik. ;-)
Android, das Betriebssystem der "Klugfone, die nicht von Apfel sind" heisst frei übersetzt in der Tat nichts geringeres als andro-id{m} also halb Mensch, halb Maschine, und auch noch männlich.
Man tut sich schwer, das nachvollziehen zu wollen. Ein Betriebssystem, dass Smartphones (ich kehre mal der Einfachheit halber wieder zu dem gewohnten Begriff zurück) das tun lässt, was sie sollen, ist also eine maskuline Mensch-Maschine. Und wenn man dieses Programm von Anfang an so genannt hätte, wäre die Hälfte der weiblichen deutschen Bevölkerung, egal ob Ossi oder Wessi, wohl vor lauter Kicherkicher nicht mehr in der Lage, ihr Smartphone anständig zu bedienen. Die andere Hälfte würde sich ein Kind von ihm wünschen. Lol.
Seitdem ich Mitte der 90er beobachten konnte, wie miteinander befreundete Mädels im besten Pubertätsalter sich mit dem Vorgänger des Smartphones, dem Handy, nebeneinander sitzend schweigend (!) gegenseitig  Kurznachrichten zuschickten (zur Freude der Eltern übrigens kostenpflichtig!) seitdem war mir klar, dass dieser Trend nicht aufzuhalten ist.
Diese Kurznachrichten, in denen das glückbringende Wort "Kurz" enthalten ist, gehören allerdings auch schon wieder ins Museum. Sie werden ersetzt von kostenlosen Kommunikationsprogrammen mit wohlklingenden Namen wie "Facebook (Gesichtsbuch)" oder "Whatsapp (Was-Anwendung) " die cool, trendy und total in sind und von jedem ohne Weiteres genutzt werden können. Voraussetzung ist nur der Besitz eines Smartphones oder Tablets (Smartphone in Groß) und genügend Guthaben für das in die Welt zu schickende Datenvolumen.
Warum diese Progrämmchen allerdings immer eine Auskunft zum aktuellen Standort haben wollen, bevor sie sich fast wie von Geisterhand installieren, weiss nur  Google Apple irgendwelche Typen, die die Datenweltherrschaft anstreben der liebe Gott. Und der wird vermutlich auch noch von der EN ES ÄI abgehört. ;-)
Sollte die hochgezüchtete Technik, die heutzutage in vielen vielen Wohn-, Kinder- und Jugendzimmern vor sich hin installert, sich eines Tages gegen uns wenden, dann, ja, dann ... kritzeln wir unsere Gedanken halt wieder wie früher in unser kleines, blaugeblümtes Tagebuch mit dem Haffifohlenaufkleber - oder auch nicht.

Was immer ihr heute installiert, lest euch die AGB's mal sorgfältig durch!
To be continued und
LG,
Eure Copine



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