Samstag, 31. Januar 2015

Höllische Nachbarn - das Grauen nimmt (k)ein Ende!

Nun habe ich zwischendurch mal ein paar andere Beiträge geschrieben, weil ich mich nervlich von diesen beiden Chaoten distanzieren muss. Aber ich nehme tapfer die Chance weiter wahr, mir dieses ganze Dilemma von der Seele zu schreiben, eine Seele, die aufgrund der Ereignisse in der unmittelbaren Umgebung  immer lauter um Hilfe ruft.
Denn das war ja noch lange nicht alles.

Leider war die Slapstick-Einlage mit dem Ceranfeld eine der wenigen Gelegenheiten, die beiden lustig zu finden. Danach allerdings fingen die Ereignisse an, sich zu überschlagen.
Noch immer wartete ich geduldig auf den Umzugswagen. Aber mal ehrlich - wer schleppt eine neue gebrauchte Küche an, um sie gleich nach dem Einbau direkt wieder in den Umzugswagen zu schleppen? Richtig, niemand. Auch nicht Micha und Jacki. Die lebten bunt in den Tag hinein und dachten wohl gar nicht daran, uns zu verlassen. Zumindest nicht beide zusammen.
Denn: Es begann im Paradies zu kriseln!
Dies aber nicht unbedingt im Verborgenen, in den vier Wänden oder bei den nächtlichen Autofahrten, um die beiden Hunde mal Gassi zu führen (seit das mit Emmi hier in der Nachbarschaft die Runde machte, war man den beiden nicht mehr besonders wohlgesonnen), nein, sondern lautstark vorm Haus und mit einer Lautstärke ... ich erwähnte es bereits. Bei geschlossenem Fenster, bei laufendem Fernseher 2 Etagen höher übertönten die zwei Streithähne locker meinen schon lautgestellten Fernseher. Und das, wo ich gerade eine der selten gewordenen TV-Übertragungen eines Springturniers anschauen wollte. Das machte mich noch doppelt sauer, denn die beiden legten unten eine hollywoodreife Eskalation hin. Es ging (natürlich) um Geld, um Essen, was nicht im Haus war, um einen Tank, der nicht mehr genug Sprit drin hatte bis hin zu Vorhaltungen an Jacki, sich endlich um einen Job zu kümmern, eine Therapie zu machen. Garniert mit Wutgeschrei bis hin zur Lautstärke von Fluglärm, wenn man direkt neben dem Rollfeld steht. Mittendrin: Die beiden Hunde, die ja völlig verstört sein müssten, so, wie die Bezugspersonen sich aufführten. Es war ein Samstag am späten Nachmittag, kurz vor dem 2. Advent und ansonsten dunkel, still und besinnlich, so wie Adventswochenenden eigentlich sind. Bis unsere beiden hier es vorzogen, der ganzen Stadt ihre Probleme mit sich und der Realität mitzuteilen. Ich bin mir sicher, dass man sie auch in den Ortsteilen noch hören konnte.
Und das war nur der Anfang.
Wie mir meine Nachbarin, die drüber wohnt, mitteilte, flogen in den darauffolgenden Nächten (!) regelmäßig die Fetzen und es kamen die immer gleichen Vorwürfe auf den Tisch. Sie warf ihm vor, sie ständig allein zu lassen (ob er jetzt wirklich jobben ging oder nicht, mal außenvor..) und dass er ständig im Internet auf Frauensuche sei und er ihr den üblichen Text mit Geld, Job und Therapie.
Dies ging wohl gut zwei Wochen so, dann hatte Jacki wohl die Nase voll und war mit Welpen und Koffer abmarschiert. Oh, niemand war nun wirklich traurig deswegen. Die Vermieter wirkten erleichtert, wir alle irgendwie auch, denn solche Streitereien auch auf offenem Feld wirken hin und wieder verstörend. Und Rücksicht auf ihre Nachbarn nehmen, das ist für manche wirklich ein absolutes Fremdwort.
Oh, wo ich gerade die Autofahrten mit den Hunden erwähnte: Wenn man im Ort beliebt wie Fusspilz ist und auch schon mit anderen Nachbarn herumgezankt hat und dann auch noch einen Hund wie Josh besitzt, sollte man vielleicht wirklich auswärts spazieren gehen. Nur muss man sich den Sprit für solche Touren auch leisten können. Der BMW, mit dem die beiden angereist waren, wurde irgendwann mal wortreich verkauft und fortan stand ein ziemlicher Schrotthaufen in der Straße, dessen Heck mit Panzerband verklebt wurde und der auch sonst einen ziemlich abgerittenen Eindruck machte. Zugelassen auf Micha, sogar mit Wunschkennzeichen.
Nun, jetzt, wo Jacki weg war, tauchte eines Abends Micha vor meiner Türe auf und fragte mich allen Ernstens, ob ich mit Josh mal eine Runde gassigehen würde, weil er ja soooo viel zu tun hätte und der arme Hund solange alleine bleiben müsste (und evtl. undicht würde^^) , dieses Ansinnen verwarf ich sofort wieder, denn Josh zieht an der Leine wie ein Ackergaul auf dem Feld und das permanent. Für solche Hunde bin ich mittlerweile zu alt.
"Ja, jetzt, wo Jacki weg ist, ist Josh vieeeel ruhiger geworden", versuchte Micha, mich umzustimmen. Haha, ein Hund, der so lange alleine bleiben soll, ist also ruhiger geworden. Nicht mit mir, Freundchen.
"Ich glaube, ich möchte das nicht machen", blieb ich also stur.
Dann erzählte er noch wortreich, wieso ich ruhig mit ihm gehen könne, es sei doch nur ein Boxermischling, aber ich hörte schon nicht mehr zu. Schließlich fand er, er hätte mich genug zugetextet und zog ab.

Ach, da fällt mir ein gutes Beispiel ein. Kennt ihr die Serie "Breaking Bad", wo ein harmlos wirkender Chemielehrer mit Lungenkrebs vom braven Familienvater zum knallharten Drogenboss mutiert? Dieses Schwanken zwischen Mitleid, Entsetzen, Abscheu und Enttäuschung, womit die vielen Charaktere dieser Serie kokettieren, ist genau das, was ich bei diesen beiden hier empfinde. Nur dass es hier traurige Realität ist. Ich habe bestimmt noch das eine oder andere haarsträubende Detail vergessen, weil es einfach beinahe täglich Updates gibt. Aber ich tue, was ich kann. ;-)

Ob Jacki sich wieder die Ehre gibt, ob Josh doch noch "Haustier des Monats" wird und wie es weitergeht, demnächst hier, selbe Stelle, selbe Welle.

Es grüßt euch
euer Copinchen! :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...