Montag, 2. Februar 2015

Höllische Nachbarn - Bis(s) zum Jahresende!

Oho. Micha nun allein zuhaus. Bzw. Josh. Nunja. Der arme Hund! Lt. Micha war ja Jacki schuld an seinem ungezogenen Verhalten beim Gassigehen, denn sie hätte ihn soo nervös gemacht. Hundeexperten mögen mir aber Recht geben, dass unregelmäßiges Spazierengehen ohne Freilauf (also nur bis zur nächsten Buche zum Lösen und wieder zurück) einen Hund genauso aus der Contenance bringen wird wie eine nervige Person. Zusammen potenziert sich das natürlich zu einer Bombe mit extrem kurzer Zündschnur, wie wir im weiteren Verlauf der Geschichte noch erfahren werden.
Kaum war Madame aus dem Haus, stand übrigens schon die nächste Anwärterin auf der Matte. Holla, die Waldfee, der lässt aber gar nichts aus. Ich grüßte knapp beim Vorbeigehen, bekam aber keine Antwort. Nun, das war ich ja schon gewohnt. Vielleicht würde die ja mal da unten für Ordnung sorgen.

Wer nun glaubt, das Thema Jacki wäre durch, der täuscht sich, denn ein paar Tage später war sie  samt Welpen Mojo wieder da. Micha erzählte, dass sie tränenreich um Wiedereinzug gebettelt, sich in den Zug gesetzt und am Bahnhof auf Abholung gewartet hätte. Gentleman, der Micha nun mal ist, hätte er sie bei 2 Grad plus nicht allzu lange warten lassen und sie abgeholt. Oh, wie heldenhaft, edel und gut!
In Wahrheit brauchte er das Teilsponsoring der Wohnung durch das Amt, weil Jacki ja auch Hartz IV bezog, zwar durch absolute Dämlichkeit eine Sperre bekam (Nichtteilnahme an einer beruflich bildenden Maßnahme ohne Krankmeldung, genaugenommen ohne irgendeine Meldung übrigens!), aber immer noch wohngeldberechtigt war. So nahm er sie freudig wieder auf. Nur die Streitereien häuften sich nun wieder, nachdem echt mal ein paar Tage Ruhe gewesen ist. 
Es ging um die neue Freundin, bei der er nun regelmäßig übernachtete und die arme Jacki wieder den ganzen Tag und neuerdings auch noch die Nächte alleine ließ. Mit beiden Hunden. Ohne Knete. Life is a bitch.
Mittlerweile hatte er wohl irgendwie einen Job als Fahrer bei einem Paketdienst mit 3 Buchstaben ergattert und trug seitdem stolz die Jacke mit dem Firmenlabel. Leider schien es aber nach wie vor Probleme mit Geld zu geben, denn Micha verkaufte nach und nach große Teile der Wohneinrichtung, Krimskrams und sogar die Frontschürze von dem traurigen Ford mit dem Klebebandtuning am Heck. Dieser stand nun wie ein Zeuge der Unfähigkeit seines Besitzers wochenlang am Straßenrand, bis die Russenmafia endlich Mitleid bewies und die Bewohner unserer Straße von diesem bedauernswerten Anblick erlöste. Oder bevor das Ordnungsamt Micha ein weiteres Ticket zustellte. Davon kamen ja im Laufe der Zeit genug bei ihm an (natürlich alles ohne Grund und bei totaler Unschuld des armen Micha, der sich als Opfer der Behörden sieht).
Die Realität sieht aber wohl anders aus, wie der geneigte Leser sich sicherlich schon denken kann.
Nun schlich Jacki abwechselnd mit Josh und Mojo bis zur Buche und zurück, denn beide Hunde konnte sie gleichzeitig nicht mehr unter Kontrolle behalten. An einem der seltenen Abende, wo Micha sich nochmal die Ehre gab, geschah dann etwas Furchtbares:
Es war kurz nach Weihnachten, als wir hier im Wolkenkuckucksheim gerade schlafen gegangen waren und lautes Hundegejaul, unterbrochen von Männergebrüll, uns schlagartig wieder hochschrecken ließ. Ok, Josh bellte öfter mal, wenn er mal gassi geführt wurde und Moyo begann schon, das zu kopieren, aber diesmal klang es anders. Kleiner irgendwie. Die Aufregung in der Nachbarschaft liess Schlimmes vermuten.
Erschrocken schauten wir aus dem Fenster und es wurde klar, dass Josh einen kleinen Cairne-Terrier aus der Nachbarschaft zu fassen bekommen hatte und als sei das noch nicht genug, den Besitzer gleich mit attackierte. Nun mag es bei einem Pudelwelpen noch harmlos klingen, wenn so etwas geschieht, aber bei einem dreijährigen Staff-Rüden ist das schon gleich eine ganz andere Nummer. Ach, moment. Josh ist ja ein Boxermix, wegen den Streifen.
Oh oh. Die Polizei wurde noch gerufen, Micha machte, dass er Land gewinnt und verzog sich mit Madame und Hunden heim ins Reich. Natürlich kann jeder Hund mal zubeissen (was er natürlich nicht sollte) aber lt. Zeugen war dieser Vorfall nur passiert, weil Josh ohne Leine lief und das Terrierchen nicht. Und einen Menschen sollte kein Hund beißen, ob klein oder groß.
Anyway, der Cairne-Besitzer stellte Strafanzeige, seine kleine Hündin war schwer verletzt und musste sogar in der Tierklinik zusammengeflickt werden. Die arme kleine freundliche Hündin! Der Besitzer war nicht ganz so arg in die Fänge des Josh geraten, aber allein schon wegen dem Streit, den Micha daraufhin vom Zaun brach, war er stinkesauer - und natürlich wegen seiner kleinen Hündin und der saftigen Tierarztrechnung.

All dies Unheil trug sich zum Jahresabschluss zu - und wer nun denkt, das neue Jahr 2015 würde etwas ruhiger beginnen, der sollte unbedingt den nächsten Teil dieser  Saga  lesen!

Bis dahin und bleibt cool, ich versuche es auch...
Euer Copinchen! ;-)

P.S.: Zur besseren moralischen Unterstützung werde ich nun unter jede Episode etwas posten, was ich witzig oder niedlich finde. Macht gleich bessere Laune, Harmonie und besseres Karma. 


2 Kommentare:

  1. Um hier etwas Positives aus der Gruselgeschichte zu ziehen: Die Otter sind toll! Ich liebe Otter! :D

    AntwortenLöschen
  2. Du hast recht, Nel. Die Otternasen sind das mit Abstand Positivste an diesem Beitrag. ;-)

    AntwortenLöschen

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...