Dienstag, 10. Februar 2015

Frieden

Wie definiert man Frieden? Ist es einfach nur eine ruhige Zeit, ist es das Gegenteil von Krieg, ist Frieden, wenn alle zu-frieden sind?
Ist Frieden, wenn der Nachrichtensprecher keine schlimmen Meldungen zu verlesen hat? Ist Frieden ein wertvolles Allgemeingut, das nur für alle Menschen verfügbar ist?
Ich habe gerade meinen ganz persönlichen Frieden gehabt. Ich finde keinen anderen Ausdruck dafür.
Für mich ist Frieden, wenn (ausnahmsweise) mal alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, wenn mich nichts und niemand ärgern kann, wenn nach Zeiten der Anspannung mal so etwas wie Ruhe einkehrt. Wenn man die ganze verbrauchte Luft mit all dem Ärger und Genervtsein bewusst hinausströmen lassen kann und mit neuer, frischer Luft seine Lungen füllt.
Ich komme bei Romi auf dem Hof an, er steht auf der Weide, ist verdreckt wie sonstwas, aber gelassen und ausgeglichen. Ich putze ihn, so gut es geht, sattle, schwinge mich auf seinen Rücken und seine Entspannung weicht nur einem kurzen Hüpfer, weil ein frecher Gänserich an seinem Gehegezaun rüttelt. Dann schnaubt er ab und überträgt seine wunderbare Ruhe wieder auf mich. Wir werden ein Wille nach Vorwärts, nach Lockerheit, nach Verständnis. Sein Training klappt wunderbar (wir machen noch Aufbauarbeit) und nach einer guten halben Stunde ist er am seidenen Faden locker, vorwärts-abwärts, rund wie ein Delphin und wir sind beide zu-frieden.
Weil es wieder länger hell ist, wird er nach dem Reiten wieder auf seine Koppel entlassen, die er so lange entbehren musste. Natürlich nicht, ohne eine anständige Belohnung einzuheimsen. Dann latscht er tiefenentspannt zum matschigsten Platz der Wiese, um sich dort zu wälzen. Und schwupp, sieht er wieder aus wie ein Grottenolm. Aber das macht nichts. Er muss ja so "ins Bettchen", nicht ich.
Völlig entschleunigt mache ich mich mit dem Auto auf den Heimweg, fast bedauere ich die, die zu schnell fahren, weil sie anscheinend nicht so relaxt sind wie ich. Ich genieße es, einen ganz ganz leisen Hauch davon zu spüren, dass der Winter sich dem Ende neigt.
Zuhause angekommen, werde ich von der bezaubernden Jeannie begrüsst, sie schnurrt mir um die Beine und auch das macht mich froh. Was wäre meine Welt ohne die kleine schwarze Katze, die erst soo scheu und jetzt beinahe anhänglich ist? Richtig, ein ganz großes Stück armseliger.

Ach, heute bin ich wirklich zu-frieden.

Ganz liebe Grüße vom tiefenentspannten
Copinchen! ;-)




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