Dienstag, 20. Januar 2015

Höllische Nachbarn - was weiter geschah!

Im 1. Teil habt ihr einen kleinen Eindruck davon bekommen, was in unserem Haus gerade los ist. Aber das ist noch nicht alles, noch lange nicht...
Ja, der Garten war verwüstet, die kleine Werkzeuglaube plattgemacht und um das Bild noch zu vervollständigen, wurden auch noch die Gehwegplatten aus Waschbeton mit einem Vorschlaghammer zerdeppert. Wir fragten uns warum, fragten Micha warum, er meinte nur "war zu feucht". Was für eine Begründung für die totale Zerstörung!
Zu allem Überfluss kamen die beiden dann noch mit einem 2. Hund um die Ecke. Micha versuchte, uns Unwissenden den Rüden als "Boxer-Labrador-Mix" zu verkaufen, aber da wir weder gerade erst vom Baum gefallen sind noch jeder hier im Haus schon mal mindestens einen Hund besessen hat, glaubten wir ihm kein Wort. Hier handelte es sich um einen original American Staffordshire-Rüden, der vielleicht 1/8 vom Labrador in sich trug. Klar war der Rüde "Josh" superbrav und wohlerzogen. Doch wieso zeigte er es nicht?
Er bedrängte die arme Emmi mit seinem jugendlichen Übermut. Das hat die ältere Dame ja nun so gar nicht verdient, konnte sie doch kaum wegen ihrer wirklich üblen HD auf allen Vieren stehen, geschweige denn laufen.
Josh wird jedenfalls noch ordentlich für Furore sorgen, soviel sei vorweg verraten.
Oh man, ich kann gar nicht alles hier ordnen und wahrscheinlich fehlt auch die Hälfte, aber ich glaube, das ist nicht schlimm. Einen Eindruck hat man ja schon mal und das ist ja des Pudels - oder des Staff's - Kern.
Leider verlor Micha nach ca. 8 Wochen seinen Job. Warum, weiss ich nicht, kann es mir aber denken: Der Typ nimmt es mit der Wahrheit nicht allzu genau. Und mit den Mietzahlungen auch nicht.
So beklagte sich die Vermieterin Ende Juli, dass die beiden noch nicht einen Cent Miete überwiesen hätten und sie immer nur vertröstet würde.
OUHA!
Die Miete ist das erste, was bezahlt werden muss!!!  Man kann mal ein paar Tage ohne Wurst und Käse auskommen, aber nicht ohne ein Dach über dem Kopf, ausser man macht Camping.
Micha tat, als wäre alles bestens, wurschelte weiter im Mondkrater Garten herum und mittlerweile nutzten ihn beide Hunde als Klo, was die Vermieter zur Weissglut trieb.
Nach weiteren vier Wochen waren die beiden so pleite, dass Madame es tatsächlich für nötig hielt, mal zum Amt zu gehen und ALG II zu beantragen. Bisher hatte sie sich deshalb etwas geziert, aber dann würde wenigstens das Amt die Miete zahlen. Nur die ausstehende nicht!
Micha fing derweil mit dem Ausverkauf seiner und ihrer Sachen an. Ob mein Gartenstühlchen, was ich ihnen mal gutgläubig ausgeliehen hatte, mit in dieser "Konkursmasse" war, weiss ich nicht, aber ich habe es nie wiedergesehen, bis heute.
EINS muss man den beiden aber zugute halten: Sie machen keinen Lärm. Äh, das heisst, ausser wenn sie sich lautstark in die Haare kriegen. Da kann man getrost das Fenster schließen und Fernseher oder Radio lauter drehen, man versteht trotzdem jedes Wort...
Aber weiter im Text.
Bis heute habe ich nicht verstanden, warum der 2. Hund angeschafft werden musste. Michas Version war: Er gehöre einem Kumpel und sie hätten ihn "in Pflege" genommen. Seit gestern weiss ich: er ist vom Tierschutz und wurde gegen Schutzvertrag und -Gebühr an die beiden abgegeben.
Nun, Emmi ging es immer schlechter, aber der Tierarzt kostet Geld, was sie nicht hatten! Was tun? Wir überlegten, etwas zu spenden, damit die arme Maus zum Tierarzt könnte, aber was, wenn er das in Zukunft ausnutzen würde? Und Emmi dazu nutzen, uns aus Mitleid die Kohle aus der Tasche zu ziehen, die keiner von uns im Überfluss in selbiger hat?
Er behauptete nach wie vor, Emmi hätte keine Schmerzen. Ein Blick in ihre Augen und Mimik genügte, um seine Worte Lügen zu strafen. Wahrscheinlich fiepte sie auch die ganze Zeit aus Langeweile, wer weiss.
Ich bitte meinen sarkastisch angehauchten Ton übrigens zu entschuldigen, aber bei solchen Dingen geht mir der Hut hoch!
Wir, die restlichen Bewohner unseres Vierparteienhauses, einigten uns darauf, mit Emmi und Micha zusammen zum Tierarzt zu gehen, damit da Klarheit aufkommt.
Dazu kam es nicht. Flugs waren die beiden samt Hunden über Nacht "verreist", erschienen nach 2 Wochen wieder und das ohne die arme Emmi. Sie sei bei "Oma und Opa eingeschläfert worden".
Ruhe in Frieden, Emmi, und verzeih uns, dass wir nicht viel früher eingegriffen haben. :-(
Nach diesen ganzen Vorfällen ging unsere normalerweise wirklich sehr freundliche und hilfsbereite Vermieterin nervlich am Stock. Traurig schaute sie immer wieder auf das ruinierte Gärtchen. Eines Tages fragte sie mich, die ich ja Computerschreib-affin bin, ob ich ein Schreiben an die Beiden aufsetzen würde. Sie wollte eine aussergerichtliche Einigung, da eine Räumungsklage wenig Aussicht auf Erfolg haben würde und ausserdem lange dauern und möglicherweise sehr, sehr teuer werden könnte.
So setzte ich einen Vertrag auf, mit Auszugstermin zum 30. November 2014 und beide setzten zwar lamentierend, aber letztendlich doch artig ihre Unterschrift darunter.

Ob es tatsächlich zum ersehnten Auszug kommt, erfahrt ihr in der nächsten Folge von "Höllische Nachbarn"!
Mir tat bei diesem Kapitel die arme Emmi von Herzen leid, die wirklich gutmütig und freundlich war trotz der Schmerzen, die sie leiden musste. Und mehr und mehr kam uns die Erkenntnis, dass wir es hier mit sehr seltsamen Leuten zu tun haben.
Genug für heute, sonst kriege ich wieder Magenschmerzen vor Wut!

Trotzdem liebe Grüße vom
Copinchen ;-)

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