Während einer ausgedehnten Rotphase wurden die Schmitzens in einer meiner verknurzelten Hirnwindungen quasi "geboren", auch oder weil ich fest davon überzeugt bin, dass es die auch "in echt" gibt. Am Rande der Sauerlandlinie A 45, da, wo die Ostfriesen nie hinkommen, weil sie an der Abfahrt "Wenden" wieder drehen und zurück in den hohen Norden fahren *hihi* Kennt ihr eigentlich die Sauerlandhymne? "Wo die Misthaufen qualmen, ja da wachsen keine Palmen - im Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland.." Googelt das mal!
Naja, Spaß beiseite. Vor Weihnachten ist man vor lauter Glöckchengebimmel, Kunstschnee in Schaufenstern, Santa Clauses und Christkinder für jede Abwechslung dankbar, und wenn man schon nicht viel mit der eigenen buckligen Verwandtschaft zu tun hat, dann erfindet man halt welche. Und weil Weihnachten an sich ja auch viel mit dem Phänomen "Geburt" zu tun hat, ist das schon bald eine Steilvorlage. Aber muss es denn gleich eine ganze Familie sein?
Ja. Mit allem drum und dran. Mit Dackel und Doppelhaushälfte und Dacia Logan, und natürlich Onkel Udo. Es macht ja einen Heidenspaß, das ganze zu konstruieren und auszuschmücken!
Aber nun wird es ernst. Die Probanden sollen nun mal ein anständiges Profil bekommen, das entzerrt die Texte und Geschichten und man kann es flüssiger lesen. Und weil wir grad bei "Flüssig" sind: Fange ich mal mit Onkel Udo an.
Onkel Udo: Jeder von euch kennt so einen Onkel Udo. Er ist Junggeselle (oder neudeutsch Single) aus Überzeugung. Vom Beruf ist Onkel Udo übrigens KFZ-Mechaniker und außerdem ein Partylöwe vor dem Herrn, lebt nach dem Motto "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben", trägt gerne bunte Hemden aus dem 70er Jahren, fährt einmal im Jahr mit seinen Kumpels aus dem Dartclub "Die Dicken Sauerländer" nach Mallorca, um da die Kuh fliegen zu lassen. Onkel Udo ist 46 Jahre alt, 1,82m groß, untersetzt, blaue Augen, dunkle, weniger werdende Haare und sein großes Vorbild ist Guildo Horn, weshalb er auch mehr und mehr dessen Gestalt annimmt. Weil er auch dessen Lieder "saugeil" findet, nennt man ihn auch 'den Karaokepapst', und in seinem Audi A4 Avant ertönen daneben auch Schlager aus der Epoche der 80er Jahre bis heute. Allerdings war er noch niemals in New York und auch nicht auf Hawaii, auch wenn er gerne mal heimlich eine Tüte durchzieht. Seine aktuelle große Liebe ist neben diversen Affairen aus den örtlichen Discotempeln übrigens Helene Fischer, was nicht wirklich Erstaunen hervorruft. Onkel Udo ist der Bruder von
Christina: Wie aus den ersten beiden Teilen der Geschichte schon hervorging, ist (Chris)Tina die Mutter von Sophie-Chantal und Marco-Marcel. Tina ist 44 Jahre alt und gelernte Friseurin, hat aber nach der Lehre festgestellt, dass die verwendeten Chemikalien ihr nicht guttun und kämpft sich seitdem als Supermarktkassiererin durch, halbtags natürlich. Seit den Schwangerschaften, welche auch die Heirat von Ralf-Thorben nach sich zog, hat Tina einen leicht depressiven Touch und hadert ständig mit ihrer Figur und der sog. "Mischhaut" im eigentlich recht ansehnlichen Gesicht. Tinas Lieblingsbücher sind "Die Dornenvögel" (was hat sie sich nach Pater Ralf verzehrt!), alle von Hera Lind und neuerdings auch zur absoluten Überraschung ihres Gatten Fachliteratur zum Thema "Aufstieg und Untergang südamerikanischer Hochkulturen". Das nenne ich mal einen gepflegten Stilbruch. Weinen kann sie natürlich zu den üblichen Rosamunde-Pilcher&Co.-Zweiteilern vorm TV, da soll mal einer wagen, die Fernbedienung des Groß-Flat-TVs zu ergattern. Dann kann Tina aber mal so richtig zur Furie werden.
Ralf-Thorben: Der Familienvater. Das "stolz" kann man hier getrost mal weglassen, denn Ralf (den Thorben hat er ja abgelegt) hadert momentan mit einer gewaltigen Midlife-Crisis. Was hat er alles erreicht im Leben? Er hat einen ordentlichen Beruf erlernt (LKW-Fahrer bzw. Berufskraftfahrer im Fernverkehr), er kann eine Doppelhaushälfte sein Eigen nennen, er hat zwei
Ein Auto hat Ralf auch, er tauschte allerdings seinen VW Passat vor einem Jahr bei einem Händler gegen eine Familienkutsche namens Dacia Logan ein, dabei wollte er eigentlich einen Audi A4 Avant, aber die Finanzen, die Finanzen.
Hobbys hat Ralf eigentlich nicht, ausser mal mit Onkel Udo um die Häuser zu ziehen. Ralf ist ja sehr viel unterwegs und kommt manchmal erst nach drei-vier Tagen von einer Tour wieder nach Hause. Und dort erwartet ihn dann die geballte Ladung Familienzoff, streitende Kinder, Genörgel von Tina und das Kläffen des Dackels. Manchmal wünscht Ralf sich eine Tour nach Australien oder noch weiter weg. Macht einmal im Jahr mit Onkel Udo und den Jungs vom Dartclub Urlaub am Ballermann, was wiederum Tina nicht so dolle findet. Doch, für eins kann sich Ralf doch noch erwärmen, und das ist sein
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Sophie-Chantal: Die fast fünfjährige Tochter der Familie wäre so gerne eine waschechte Prinzessin. Deshalb züchtet sie ihre langen blonden Haare bis zum Po und nicht mal Mutti darf da zuviel von abschneiden! Was ist schon eine Prinzessin mit einer Kurzhaarfrisur? Ihre blauen Augen blitzen deshalb schon gefährlich auf, wenn sich Tina mit der Effilierschere ihren Haaren nähert. Immerzu wünscht sie sich Dinge, die pink sind, sie ist ein absoluter Hello-Kitty-Fan und hat eine etwas bedenklich lebhafte Phantasie. Als bestes Beispiel dafür dient ihre Puppe Lisa, die irgendwann einmal zur besten Freundin avanciert ist, eine eigene Meinung hat und diese auch mal ungefiltert raushaut. Der Kinderpsychologe hofft bis heute, dass sich das irgendwann mal gibt. Neben Lisa und Hello-Kitty-Artikeln mag Lisa auch gerne Tiere und wünscht sich nichts sehnlicher als ein eigenes Pony. Da würden die Klassenkameradinnen aber Augen machen. Und Lisa dürfte auch mal darauf reiten. Ihr Bruder aber nicht. Ätsch.
Marco-Marcel: Der siebenjährige Sohn war bis vor drei Jahren ein ganz süßer Bursche, ging brav in den Kindergarten, spielte dort lieb mit den Gleichaltrigen Verstecken und baute mit Ledo Duglo Weltraumstationen, bis er nach seiner Einschulung seine Leidenschaft fürs Militär entdeckte. Und von da an gab es für ihn kein Halten mehr, wie der erste Teil der Schmitzens schon hinlänglich beschreibt. Ja, so isser halt, der Marco. Übrigens hasst er wie sein Vater seinen 2. Vornamen und läuft puterrot vor Zorn an, wenn jemand wagt, ihn so zu rufen. Dann wünscht er sich die Kalashnikov zu der gefälschten Waffenbesitzkarte herbei, um denjenigen umzunieten, wie er es ausdrückt. Was genau da bei der Einschulung mit Marco passiert ist, kann im Nachhinein niemand mehr so genau nachvollziehen, aber: Sein Berufswunsch ist General bei den Blauhelmen am Hindukusch in Afghanistan und er hofft so sehr, dass sich der Konflikt noch ein paar Jahre hinstreckt.
Dackel "Arno von der Hohen Bracht": Arno gehört eigentlich Marco, denn der hatte sich soo sehr einen Hund gewünscht und das ganze Jahr 2012 damit verbracht, seine Eltern mit seinem sehnlichsten Wunsch zu nerven foltern beeindrucken, dass man ihm diesen Wunsch zu Weihnachten erfüllte. Wie strahlten Hunde- und Kinderaugen um die Wette, als Arno da so süß im Körbchen sass, aber als Marco feststellte, dass Arno nicht viel größer werden würde, hat er den kleinen Dackel glatt am Supermarkt angebunden und wollte den daneben auf Frauchen wartenden Schäferhund entführen. Das fand Arno gar nicht mal so tofte und fing daraufhin an, Marcos Schuhe zu zernagen, kleine Protestpinkelspritzer an die Wohnzimmertür zu placieren oder seit neuestem einen Suchtcharakter zu entwickeln. Alles Süße muss man vor dem Hund verstecken, aber dank seiner feinen, jagdlich geprägten Nase findet er dann doch alles und man traut es ihm eigentlich nicht zu, dass er in den Küchenoberschrank klettert, um an Tinas Cognacbohnen zu gelangen, aber augenscheinlich schafft er es. Oder hat er vielleicht eine kleine Helferin? ;-) Wie schon angedeutet, ist Arno ein Hochglanzzuchtprodukt seiner Geburtsstätte und geradezu hochdekoriert an Auszeichnungen. Nützt ihm in der Doppelhaushälfte aber leider herzlich wenig, obwohl er sogar schon mal eine Kellerratte zur Strecke gebracht haben soll.
So, das waren erst einmal alle Protagonisten bei den Schmitzens. Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Eindruck vom vorherrschenden Chaos bekommen!
Ich reiche mal stilbrüchig der "Mutter" eine Zigarre in den Kreißsaal und gratuliere ganz herzlich: "Es ist ein Schmitz!"
AntwortenLöschenLiebe Weihnachtsgrüße von Nel,
(die immer mal wieder ein Kaff im kalifornischen Hinterland mit neuen kalifornischen Hinterländlern bevölkert)
Jetzt, wo du das schreibst, glaub ich, ich habe in den 90ern zu oft "Eine schrecklich nette Familie" geguckt! ;-)
AntwortenLöschenDann weisst du ja, was ich meine.. ;-)
Liebe Grüße zurück und einen guten Rutsch!
PS.: Merkt man, dass ich Urlaub habe? *g*