So ein Hund ist also ein toller Weggefährte!
Aber es gibt ein (eigentlich relativ kleines) Problem, mehrmals am Tag womöglich, und das sind seine Hinterlassenschaften. Im Volksmund gern auch "Tretmine" genannt, zieren an stark frequentierten Hundespazierpfaden viele Häuflein die Wege und Grünflächen, mal mehr, mal weniger fest konsistensiert, aber niemals eine Zierde der Landschaft.
Was also tun?
Vor gar nicht allzu langer Zeit war es von Seiten des Hundehalters ein ungeschriebenes Gesetz, das Kaka-Häufchen niemals auf einem wie auch immer befestigten Weg liegen zu lassen. Meist mit einem Tempotaschentuch oder einem Stück Küchenrolle "bewaffnet" ging es auf zur Gassirunde, immer in der stillen Hoffnung, dass Hundi es noch bis zum Waldrand schafft, damit das Stückchen Notfallpapier schön in der Tasche bleiben kann. Und wenn nicht: "Shit happens!" ;-)
In der Stadt eine häufig praktizierte Hundehaufenentsorgungstechnik war es auch, das "Würstchen" geschickt mit der Sohle des ohnehin dem Untergang geweihten Schuhwerk mehr oder weniger geschickt Richtung nächster Gulli zu bugsieren und zu schubsen, eine Art "Hundehaufensnooker" in der Straßenrinne also. Besonders Geübte schafften dies übrigens, ohne dass der Schuh anschließend das typische Aroma einer Tretmine ausströmte. Training macht auch hier den Meister!
Aber wir sind nun im Jahre 2016 und nicht mehr im 20. Jahrhundert und deshalb müssen neue Methoden her, wohl um up-to-date zu bleiben. Wie könnte den Vorgang des Hundehäufchen-Entsorgens revolutionieren? Es sollte einen Aha-Effekt geben und dem immerhin Hundesteuer (!) zahlenden Halter das Gefühl vermitteln, dass etwas für sie getan würde! Nach einigem Hin- und herdebattieren in Gemeinderäten und Kommunalvorständen wurde die Idee des HUNDEKOTBEUTELS ins Leben gerufen und auch umgesetzt!
Hier mal ein paar Fakten zum Thema "Poop Bag" (in English klingt es doch ein wenig cooler...). Was Tante Google dazu ausspuckt:
- Ca. 200.000.000 Hundekotbeutel werden jährlich von deutschen Städten und Gemeinden ausgegeben
-
Knapp 4% aller Plastiktüten (200 Mio./5,3 Mrd.²100)
- Etwa 97%1 der eingesetzten Produkte bestehen aus herkömmlichen Plastik (PE), sie sind somit nicht abbaubar und können über hunderte von Jahren ein Umweltproblem darstellen
-
Hundekotbeutel werden verstärkt im naturnahen Bereich eingesetzt
und landen somit viel häufiger als
Einkaufstüten in den Grünanlagen oder im Gewässer
- Teilweise gezielte Entsorgung in der Umwelt nachdem der Hundekot bereits aufgenommen wurde
Nun, ääh, ob DAS nun wirklich der Sinn der Sache ist?
Ich seh das mehr oder weniger als Schildbürgerstreich an. Die älteren unter uns werden sich an die Schildbürger erinnern, für die anderen hier ein Wiki-Eintrag:
Kann es wirklich von den Verantwortlichen GEWOLLT sein, dass nun gefüllte und benutzte (!!!) Hundehaufenbeutel in Dunkelgrau oder gar im knalligen Rot aus dem Rhodondendronbüschen im Kurpark von der Unfähigkeit mancher - natürlich bei Weitem nicht ALLER - Hundegassigänger zeugen, die offensichtlich mit der Entsorgung hündlicher Exkremente komplett überfordert sind?
War das der Plan?
Also so nach dem Motto "Vergesst die Chemtrail-Spinner, wir machen ein neues Fass auf"?
Ist es tatsächlich eine Zumutung, einen Hundehaufen bis zum nächsten Abfalleimer zu tragen und dort zu entsorgen, was nun wieder die Frage nach der korrekten Mülltrennungsweise aufwirft? Wir sind hier in Deutschland, Leute! ;-)
Was mag wohl ein Außerirdischer denken, der zufällig in einem Stadtpark landet und gleich mal mit folgendem Anblick konfrontiert wird?
Huch, hier wächst die Scheiße an den Sträuchern, sogar versandfertig verpackt! |
Wollen wir das wirklich riskieren?
Mit nachdenklichen Grüßen
euer Copinchen (macht sich gerade Sorgen um den guten Ruf im Universum) ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen