Donnerstag, 25. September 2014

Die kleinen Strolche!

 Wenn von kleinen Strolchen die Rede ist, denken viele Menschen an diese illustre Gruppe (ok, die älteren werden sich gewiss erinnnern):


Viele Mitglieder meines Reitvereins haben dabei aber eher diesen Anblick vor dem geistigen Auge (Foto ist natürlich gemopst)!


Der Grund für diese verschobene Wahrnehmung ist die Ponyabteilung, die regelmäßig für Chaos und natürlich auch Lacher sorgte.
Es gab für sehr junge ReiterInnen nämlich sechs Shettys und vier Reitponys im Schulpferdestall. buchstäblich in allen Größen und Farben. Das kleinste Shetty, Harry, wurde "Handtaschenpferd" genannt, war weit unter einem Meter klein und wenn Harry galoppierte, konnte man als Jugendlicher noch neben ihm her gehen statt zu laufen. Harry war wirklich entzückend!
Wegen seiner geringen Größe war er natürlich der Oberausbrecher, denn er passte genau unter dem Kunststoffzaun des Turnierrasenplatzes durch. Er schaffte es ausserdem, das Schwingtor auszuhebeln und die anderen zu einem gepflegten Massenausbruch anzustiften.
Die anderen, das waren Hänsel und Gretel: 2 Rappschecken ,Vollgeschwister und wirklich brave Abkömmlinge ihrer Rasse, Lieblinge der Kinder;  Henry, der Dicke, der ungewöhnlich gross, ungewöhnlich faul und ungewöhlich frech war, dafür aber bildhübsch mit seinem kastanienbraunen Fell und dem weissen Stern auf der Stirn, Prinz, der dagegen immer ein wenig ausschaute wie ein Biafra-Kind, als Shetty-Isi-Mix hatte er von jeder Rasse die nicht so tollen Exterieureigenschaften abbekommen, war also klein, verbaut mit dünnem Hals und Riesenkopf und zu allem Übel auch noch ein Sommerekzembesitzer. Aber er war unglaublich lieb und ging für ein Stück Schokolade sogar durch einen brennenden Ring.;-)
Dann hatten wir noch Alf und Pino in der Shettysammlung, zwei Füchse und Kumpel, aber auch wieder total unterschiedlich im Wesen. Alf, der nach seinem Farben nach dem Außerirdischen von Melmac getauft wurde und Pino, dessen röteres Rot richtigerweise auf ein gewisses Temperament hinwies. Dann gab es noch den kleinen dunkelbraunen Micki, der Henrys größter Fan war und ausgerechnet den Garfield unter den Ponys als Idol ausgewählt hatte. Durch sein eigenes freundliches Wesen waren seine Tricks aber noch überschaubar und zu tolerieren. Ein echter kleiner Schatz, der immer ein wenig wie ein Baby in die Welt blickte.
Diese Shettys wurden unterstützt von den größeren Ponys Dolly, einer schwarzen Mixed-Stute, die recht angenehm im Wesen war, Lizzy, eine wahre Schönheit als Rappstute mit Blesse, vier weißen Beinen und eisblauen Augen, eine kapriziöse Ponydame mit viel Temperament und Eigenheiten! Und der größte im Bunde hieß Charly, ein Tigerschecke im Appaloosa-Look, der immer etwas ängstlich in die Welt blickte und sogar Beschützerinstinkte bei den Müttern der Ponykinder weckte -O-Ton einer solchen Mutter: Ich habe Möhren für Charly mitgebracht, der sieht immer so ein bisschen blass aus. Da er mit seinem schwarzen Tupfen wie der kleine Bruder von Pippi Langstrumpfs Kleinem Onkel ausschaute, war natürlich auch er absolut beliebt bei den Kindern und ganz besonders bei den wenigen Jungen, die sich so einen Charly auch gerne mal für den Schulhof ausleihen wollten.
Insgesamt also eine illustre Gruppe, und wenn ihr jetzt sagt :"Hey, da fehlt doch eins!" dann habe ich wohl den kleinen Daffy mitgezählt, der als Überraschung in der Stute Dolly versteckt war. ;-)  Dazu aber ein anderes Mal mehr.
Mit dieser bunten Mischung aus Gelassenheit, Liebenswürdigkeit, Eigensinn, Temperament und Clownerie hatte der Verein eine wahre Goldgrube. Die Ponystunden liefen wie's Brezelbacken. Es gab eine permanente Warteliste von bis zu 30 Kindern und die Unterrichtseinheiten waren voll ausgelastet. Sicher, es gab auch haarige Momente, wo alle Ponys mal ihre albernen 5 Minuten bekamen (gern im Winter) und die Kinder wie Fallobst aus den Sätteln hagelten. Aber nur ganz selten passierte hier etwas ernsthaftes und man weiss ja, wie Unschuldsminen hinter dichten Schöpfen aus Knopfaugen aussehen, so dass die Ponys manchmal mehr Trost erfuhren als die kleinen ReiterInnen. Auch wenn man sie als Übungsleiter manchmal alle zusammen auf den Mond geschossen hätte, konnte man ihnen auch nicht länger als 5 Minuten böse sein. ;-)
Natürlich spielten die kleinen Strolche auch einiges an Streichen, von denen ich hier auch berichten möchte. Auch wenn die meisten von ihnen wohl nicht mehr unter uns weilen, haben auch sie den Status "Unvergessen" absolut verdient.:-)

Als Tagestipp heute mal den neuesten Blogeintrag von Nel Blue lesen, der mir unsere Chaostruppe auf angenehme Weise ins Gedächtnis gerufen hat!

Liebe Immenhof-Grüße heute von
Copine

1 Kommentar:

  1. LOL. Ich werde es dem Strolch ausrichten, dass er mit seinen Gangsterstückchen auch noch inspiriert. Da kriegt er bestimmt aber sowas von Oberwasser ...

    AntwortenLöschen

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...