Freitag, 26. Juni 2015

Wenn's um Geld geht - Spaßkasse!

Beim Checken der Emails stieß ich kürzlich auf eine Zahlungserinnerung eines Online-Shops (für Reitklamotten...siehe auch "die Versuchungen des Online-Biests!" ) und ... Ouha. Ich hatte die Überweisung völlig vergessen. Uuuuupppss!
Zum Glück gibt es ja Online-Banking und dann ist die Sache in 5 Minuten aus der Welt geschafft. Dachte ich!
Nun gibt es ja statt der guten alten TAN-Liste so kleine Geräte, die aus den Kontodaten, der 16stelligen IBAN-Nummer (die extra und ausschließlich eingeführt wurde, um Banking-Kunden in den Wahnsinn zu treiben!) und dem Betrag eine sendefähige Transaktionsnummer zu generieren. Deshalb heisst das Teil auch TAN-Generator und bislang hat das ja auch immer super geklappt. Nicht, dass ich jeden Tag etwas überweisen würde. Aber sicherer als die gedruckte Liste neben dem Rechner ist so ein TAN-Generator allemal.
Schnell die Daten ins Formular eingetippt, EC-Karte in den Generator gesteckt und.... hm. Funzt nicht. Vorgang abgebrochen. Nochmal. Nochmal. Nochmal. Ok, noch EIN Versuch. Und noch einer. Immer dasselbe: Gerät liest diese komischen Leuchtstreifen der Bankingseite, lädt unten einen Balken und ..bricht kurz vor Schluss ab. Grrrrrr. Das nervt. Ich will doch nur meine Schulden begleichen!
Ok, einmal probiere ich es noch. Und da loggt die Bankseite sich aus Sicherheitsgründen aus. Huaaaah! Alles nochmal neu eintippen! Aaaah!
Langsam schwant mir, dass der kürzliche Absturz des TAN-Generators vom Schreibtisch dem Gerät nicht unbedingt gut getan hat. Ich versuche es noch gefühlte 10 Mal und es klappt immer noch nicht. Ok. Morgen hat dein letztes Stündlein geschlagen, kleines rotes Dingen, das ausschaut wie einer der ersten Taschenrechner überhaupt. Ich hol mir ein neues, tolleres, moderneres Ding, und das tut seinen Job dann schon. Pfffffff.
Gesagt, getan. So betrat ich tags drauf die heiligen Hallen des schnöden Mammons, eine Filiale der örtlichen Sparkasse, zwecks Neuerwerb eines TAN-Generators. Immerhin kostet er ab 5 Euro aufwärts, aber für mein Seelenheil und zur Vermeidung von Mahnkosten (wahrscheinlich 5 Euro) rechnet sich das dann schon.
Die Dame hinter dem Schalter erblickt mich, setzt ihr professionelles Bänkerlächeln auf und fragt:
"Guten Tag, was kann ich für Sie tun?"
Ich würde soo gerne erwidern, dass ich im Lotto gewonnen und die 20 Millionen gerne gut anlegen würde und eine passende Beratung wünsche und dann ihr fein geschminktes Gesicht aufleuchten sehen würde. Leider war mein Anliegen aber ein ganz anderes.
"Guten Tag. Ich hätte gerne einen neuen TAN-Generator. Meiner ist anscheinend kaputt."
Ihr gewinnendes Lächeln erstarb auf der Stelle. Der Millionengewinn wäre ihr auch lieber gewesen, das sah man ihr an. Sister.
"Ja, das geht leider nicht. Wir haben die Dinger ja hier nicht rumliegen, wissen Sie", und sah mich  an, als hätte ich soeben ein ekliges Insekt auf ihren Schaltertisch gelegt. "Den bekommen Sie zugeschickt."
"Ich bräuchte den aber so bald wie möglich, denn ich möchte ja Online-Banking damit machen." So, das mit der erinnerten Rechnung braucht die aber jetzt nicht unbedingt zu wissen. Vielleicht möchte ich ja auch Drogengeld waschen oder mich in die Europäische Zentralbank einhacken, um Griechenland zu retten. Nun rümpfte ich mein Näschen und schon schnappte sie sich einen Zettel, um meine Adresse zu notieren.
Ihre Kollegen schauten im Hintergrund leicht amüsiert zu.
Ich nannte meinen Namen und schon bekam die Gute den Impuls, ihrerseits ihren Rechner nach meiner vollständigen Adresse zu befragen. "Einen Moment, ich suche Sie mal im Computer!" zischte sie. Aha, sie interessiert sich also für meine Finanzen. Hihi.
"Den werden Sie da drin wohl nicht finden. Ich bin nicht Kunde bei der Sparkasse S. sondern bei der Sparkasse W! Deshalb möchte ich ja onlinebanken und dazu brauche ich so ein Gerät."
So, jetzt war die Ärmste restlos verwirrt. "JAA, sagen Sie das doch gleich! Dann geht das ja gar nicht!" triumphierte sie. Und dann arrogant: "W.? Wo soll das denn sein?"
Nach dieser harschen Beleidigung meiner Heimat war es nun an mir, ebenfalls schroff zu werden. Mit einem "Danke für Ihre Mühe! Tschüss!" drehte ich mich um und ging.  Danke für nix hätte auch gepasst, verärgert verliess ich die Bank und fragte mich, wo überhaupt das Problem liegt. Die Dinger werden doch nicht so selten sein, dass man sie im hintersten Tresorraum aufhebt und nur nach bestandener Gesinnungsprüfung gegen Gebühr erwerben darf? Meine Güte. Und die Rechnung ist immer noch unbeglichen. Gnarf.
Ich setzte mich ins Auto und verarbeitete das eben Erlebte inklusive Heimatbeleidigung mit einem kurzen Urschrei. W. ist eine sooo tolle Gegend in Deutschland, wunderschön gelegen eingebettet zwischen zwei Bundesländern. Bäh, ungebildete dumme Bankschalterkuh. Geographie 5-.
Ich wünschte der Dame am Schalter noch nachträglich eine Nagelpilzinfektion nach der nächsten Naildesignsession und fuhr heim. Mal Nachbarin Mel fragen, ob die so ein Dingen hat.

Ob die Rechnung noch beglichen wird, wie einem Technik den ganzen Tag versauen kann oder ob ich bald den Gerichtsvollzieher mit dem Kuckuck reinlassen muss, erfahrt ihr im 2. Teil von dieser Geschichte. ;-)

Es grüßt euch der
Pleitegeier wider Willen
Euer Copinchen! ;-)

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