Montag, 28. Dezember 2015

25. Türchen: Santas wunderbare Weihnachtsreise!


Santa war erleichtert, denn sein Eiphone tat seinen Dienst wieder wie gewohnt, dank Steviejobs, dem neuesten Weihnachtswichtel, der bereits hochzufrieden auf einer Handvoll Lebkuchen herumkaute. Den Gutschein hatte er natürlich sofort in der Wichtelweihnachtsbäckerei eingelöst!
Fest umklammerte Santa die Bartsträhne, die er in seiner Jackentasche bei sich trug. Und ja! Wieder hatten sich einige Haare golden eingefärbt und sie leuchteten besonders intensiv!
Einen Weihnachtsklassiker pfeifend, betrat Santa die Stallungen. Aber - oh je! Rudolph stand in seiner Box und zog ein Gesicht, als hätte es zu Weihnachten nicht geschneit und die Bäume würden Blüten tragen. Das Wetter war so gar nicht weihnachtlich und der Schlitten würde ja gar nicht richtig rutschen! Das wäre Schwerstarbeit für die Rentiere, auch wenn es ein fliegender Schlitten mit Automatikgetriebe, Servolenkung, ABS, ESP, automatischer Fernlichtausschaltung,  Internetzugang mit GPS, mehreren Airbags, auch für die Zugtiere, elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage (für die Südhalbkugel, wo ja gerade Sommer ist!), Sitzheizung und dem vermaledeiten hochmodernen Bordcomputer ist. Weihnachten 2015 eben!
Aber die Technik machte den Schlitten natürlich ungleich schwerer im Vergleich zu dem Modell aus den späten 1960er Jahren. Da war Santa schon technisch ganz weit vorne, weil der Schlitten einen Fahrerairbag, Sitzheizung und elektrische Fensterheber besaß!
Mürrisch machte sich Rudolph über sein Heu her und knatschte beim Kauen mit den Zähnen. Ein ganz schlechtes Zeichen, das wusste jeder, der Rudolph näher kannte.
"MOIN!" brachte er gerade so zwischen zwei Knatschern hervor. "Spät dran heute, was, Cheffe?"
"Einen wundervollen guten Morgen wünsche ich dir, mein treuer Rudolph!" versuchte Santa, das übel gelaunte Rentier aufzumuntern. Er wusste, wie er seine Angestellten zu behandeln hatte.
"Mein Geschirr ist immer noch nicht fertig und das andere kneift in der Flanke. So kah isch net abbeide!" klagte Rudolph und schnaubte empört in sein Heu. Immer, wenn er richtig wütend war, fiel er in seinen hessischen Dialekt zurück. Er stammte von einer Rentierfarm im Taunus.
"Ai verflixt, so gäht das net, Sanda. Ds Gschirr muss scho rischdisch passe, sonst griesch isch widda soo Schmäzzä ah de Wibbelsäul!"
"Du hast ja recht, mein alter Freund. Und ich habe da eine Idee! Halt mal still und mach die Augen zu!"
"Ogääh!" Rudolph schloß seine großen braunen Augen und hielt sogar den Atem an.
Schnell holte Santa das Ersatzgeschirr, legte es flink an das Rentier an und legte die besonders hell leuchtende Bartsträhne auf seinen Rücken. Und - PLING! - schon trug Rudolph das prächtigste Prachtgeschirr, das er jemals gesehen hatte. Und er hatte schon viele gesehen!
"Daaf isch jetz de Äugelsche widder uffmache?" keuchte Rudolph atemlos.
"Ja, es ist alles fertig! Frohe Weihnachten, lieber Rudolph!" Santa war selber ganz überrascht von dem Anblick.
Rudolphs rohde Naas  - pardon, rote Nase fing an zu leuchten vor Begeisterung!
"Cheffe! Danke, oh, DANKE, das ist ja ein Traum aus echtem italienischen Leder! Wunderschön! Ich werde das bestgekleidete Rentier aller Zeiten sein an diesem heiligen Abend! Merci vielmals!"
Viel fehlte nicht an einer Umarmung von Rudolph, aber ein schneller Abschlecker über Santas Wange war ja nun auch schon was. Und da er wieder Hochdeutsch sprach, wussten alle, die sich inzwischen eingefunden hatten, dass Rudolph keine Wut mehr hatte, nicht mal mehr schlechte Laune. Trotz Hufpfleger.
Alle waren sie indessen eingetrudelt, um den Schlitten zu befüllen! Die Elfen, die Wichtel, alle anderen Rentiere und ein paar der Teilzeitkräfte aus dem Engelland. Weihnachten ist ja ein Saisongeschäft und Aushilfen waren immer willkommen und erwünscht.
Nun war es an der Zeit, die Reise anzutreten! Es fehlte nur noch der zickige Bordcomputer. Aufgeregt startete Santa die Systeme (per Chipkarte) und legte zur Sicherheit noch die letzten Barthaare auf den Lenker, die nun alle golden schimmerten und funkelten.
"Herzlich willkommen an Bord, Santa. Wir heben in Kürze ab und fliegen erst über Kanada in die Vereinigten Staaten, dann über Europa nach Asien, danach geht es über Afrika, Indien, Japan nach Neuseeland und Australien und dann sind wir pünktlich zum Frühstück wieder daheim am Nordpol! Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt und einen guten Flug, Santa. Viel Erfolg und nun bitte anschnallen und das Rauchen einstellen." tönte die wohlklingende Stimme aus dem Bordcomputer. Steviejobs und der TÜV-Prüfer hatten ganze Arbeit geleistet. Alle jubelten, applaudierten und lachten mit roten Wangen und strahlenden Augen, als Santa in seinen Schlitten stieg und die Zügel aufnahm. Es konnte endlich, end-lich losgehen!
Als der Schlitten mit Santa, dem hochmotivierten Rudolph und seinem Team und den ganzen Geschenken an Bord außer Sichtweite war, fielen sich die Elfen, Wichtel und Engel freudig in die Arme. Sogar Finn-Marvin, der vegane Wichtel, ließ sich einen herkömmlichen Lebkuchen schmecken und strahlte über das ganze Gesicht. Nun konnte es doch noch pünktlich Weihnachten werden....

                                                   --------------------- ENDE ------------------------


Liebe Grüße
euer Copinchen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...