Mittwoch, 23. Dezember 2015

23. Türchen: Eine tierische Weihnachtsgeschichte Vol.III!

Alle Tiere hatten sich noch vor Sonnenaufgang um den großen Strohballen geschart: Die schnatternden Laufenten, die immer den neuesten Hoftratsch parat hatten, Jammi, der ewig nörgelnde Ganter, die Katze Luzie, die sich scheinbar gelangweilt putzte, aber irgendwie doch gespannt auf Mäxchens Vortrag wartete, Charly, der Golden Retriever, der sich auf ein bißchen Action freute! Schließlich kamen auch noch die Görlies an den nahen Weidezaun und die 3 Meerschweinchen durch einen Geheimgang in die große Paddockbox. Resi, das Kälbchen, staunte mit großen braunen Augen in die Runde, denn sie hatte noch nie alle Tiere des Hofes auf einen Haufen gesehen.
Selbst Romi kam gemütlich angeschlendert, nachdem er erstmal ein wenig Gras gefrühstückt hatte.
"Kann losgehen, ich bin ja jetzt da. Was hast du dir denn so ausgedacht, Mäxchen?!" Damit auch ja alle mitbekamen, dass der größte Bewohner der Stall-WG nun auch eingetroffen war, warf sich der Arabowestfale in Pose und ließ sein dröhnendstes Begrüßungswiehern hören. "Wieeehiehehieheiehiiiiiprchprchprch!"
"Ai guck, da isser auch ändlisch ma daa, der Simbl" krächzte Jammi. "Da is de Bagaasch ja vollstänndisch. Änndlisch. Könnemer aafange, Mäxsche?" Der Ganter hatte wie immer keine Zeit und wollte schnell seinen Morgen-Kontrollrundgang machen.
Die Enten schnatterten aufgeregt durcheinander. Immer musste dieser Jammi Stress machen. Und immer dieser Tonfall dabei!
Resi gähnte nochmal herzhaft (sie schlief gern länger!) und Mäxchen räusperte sich noch einmal, bevor er loslegte:
"Liebe Tiere des Hofes und der Stall-WG!
Guten Morgen und schön, dass ihr alle gekommen seid. Wie ihr wisst, ist ja bald Weihnachten und wir wollen den Menschen mal beweisen, dass wir nicht nur seelenlose Tiere sind, sondern Lebewesen mit Gefühlen und auch Ideen, und dass es sich lohnt, uns gut zu behandeln und zu versorgen!
Und deshalb habe ich eine Idee!"
Er stampfte mit seinen kleinen Hüfchen auf, die Enten und Meerschweinchen hielten den Atem an, die Görlies scharrten mit den Vorderhufen, Luzie stellte ihr Putzen ein und Charlie hechelte aufgeregt. Nur das Kauen von Romi auf einer gefundenen Möhre störte die Stille ein wenig. Sogar Jammi hielt ausnahmsweise mal den Schnabel!
Mäxchen, der nicht gerne vor Publikum Reden hielt, stockte kurz der Atem und unter seinem dicken schwarzen Fell war er wohl komplett errötet. Nur - das merkte ja keiner! Und deshalb fuhr er fort:
"Ich habe mir so gedacht, wir könnten mal die Weihnachtsgeschichte nachspielen. Ihr wisst schon, das mit Maria, Josef, dem Jesuskind in der Krippe! Kennt ihr bestimmt, und wenn nicht, erkläre ich es euch gerne!"
Nun war es raus. Mäxchen schnaufte einmal durch und lauschte dem Gemurmel der anderen: "Ah, de Weihnachtsgeschischt'! Na, das wird ja ein Dorschenanner werden!" "Wir sind die Könige, wir sind die Könige!" "Nein, WIR!" "Hat man schon den Esel ausgesucht?" "Wer soll Maria und Josef sein?" "Ich will NICHT DER ESEL sein!"-"Romi wäre doch der ideale..:!" -"HALT DIE KLAPPE!"
Nur Resi, die kleine Kuhdame, schaute immer noch groß und ahnungslos in die Welt. Sie hatte ja noch kein Weihnachten erlebt!
"Ich komme nun zur Rollenverteilung! Ich bitte um RUHE!" rief Mäxchen energisch.
"Also, ich möchte da auch gar nicht lange diskutieren: RESI spielt das Jesuskind! Da muss sie keinen Text lernen und muss nur im Stroh liegen."
Beleidigt zog Luzie die Nase kraus und legte die Ohren an. Im Herumliegen war sie schließlich auch ganz gut und insgeheim hatte sie gehofft, dass sie diese Rolle bekam.
"Maria und Josef werden gespielt von: " - er legte eine kleine Kunstpause ein: " Romi als Josef und Luzie wäre eine wundervolle Maria!"
"Romi als Jupp? Ai, horrsch ema, das Mobbelsche wär doch eh guude Ox!" versuchte Jammi einen Scherz. Sofort legte Romi die Ohren an und peitschte nervös mit dem Schweif. "Und DU bist der dämliche Hirte, der keinen geraden Satz hinkriegt und nur dummes Zeug labert!"
"ÄÄÄH, RUHE BITTE!" versuchte Mäxchen zu schlichten. "KEINE DISKUSSION, OK?"
"Is ja scho guud" murmelte Jammi. Er liebte es, das letzte Wort zu haben.
"Wir kommen nun zu den Rollen: Hirten, Engel und die heiligen drei Könige. Die heiligen Drei Könige Kasper, Melchior und Balthasar werden gespielt von: Den Meerschweinchen."
"HURRAAAA!" quiekten die drei und waren hochzufrieden mit ihrer Rolle. Begeistert tanzten sie im Kreis. Und Guido, das schwarzbraune Meerschweinchen, würde einen hervorragenden Melchior abgeben!
Mäxchen lächelte, denn die Drei vermochten es immer, gute Laune zu verbreiten.
"Soo. Wir haben nun noch den Hauptengel und 2 Nebenengel. Da möchte ich die Görlies bitten, sich zu einigen."
"Kein Problem! Hey, wir sind aber keine Engelchen, wir sind sozusagen die "No Angels"! Hihi! Aber für eine Stunde geht das mal" sagte Frieda, die älteste der drei Görlies. Und sie freuten sich ebenso wie die drei Nager. Sofort ging es an die Kostümplanung und wie man zwischen den Hörnern wohl eine Art Heiligenschein befestigen könnte. Natürlich hatten sie damit gerechnet, wohl wegen ihrer Anatomie, den Ochsen und/oder den Esel darzustellen, und waren überrascht worden.
"HIRTEN! Wer könnte wohl ein guter Hirte sein?" fragte Mäxchen in die Runde jener, die noch zuhörten.
"Charlie natürlich! Wer denn sonst! Du bist der Oberhirte, Charlie, und deine Herde sind die Enten."
Charlie bellte erfreut, denn hüten konnte er in der Tat ziemlich gut. Wie oft hatte er schon Ausbrecher zurückgetrieben, gerade die Enten waren hier sehr einfallsreich.
"Nun haben wir noch den Ochsen und den Esel übrig", merkte Mäxchen an. Und - oh Zufall, es waren auch noch genau 2 Tiere ohne Rolle: Er selbst und Jammi, der meckernde Gänserich!
Währenddessen übte Romi auf dem Reitplatz bereits seine Rolle Josef und piaffierte beinahe taktrein über die Mittellinie. Er würde einen supertollen Josef spielen, wenn nicht sogar den besten aller Zeiten!
Jammie und Mäxchen schauten sich an: "Magst du lieber Esel oder Ochse sein?" fragte Mäxchen schüchtern, er hatte manchmal ein wenig Angst vor dem zischenden großen weißen Vogel.
"Ajaaa, dann mach isch de Eselsche. Und du biss dä Ox, gell?" zwinkerte der Ganter beinahe versöhnlich.
"Alles klar", rief Mäxchen und jumpte von seinem Strohquader. herunter. Er war erleichtert, und WIE! :-)

Alle Tiere machten sich daran, ihre Rolle zu üben und zu lernen. Klein Resi derweil sank zurück ins Stroh und schlief ein - das war ja auch sozusagen eine Art Generalprobe.

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Vierter und letzter Teil demnächst auf diesem Blog!
Liebe Grüße
euer Copinchen! :-)

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