Kapitel II: Mäxchens Plan!
Schier verzweifelt scharrte das kleine schwarze Shetty mit den kleinen Hüfchen. Wie würde man diesen geballten Haufen von Sturheit unter einen Hut - oder noch besser - unter das Dach einer Krippe kriegen? Mäxchens Plan war es nämlich, dieses Jahr zu Weihnachten jene Geschichte nachzuspielen, die schon seit rund 2000 Jahren in Kirchen und Schulen aufgeführt wurde. Mit Maria, Joseph, dem Jesuskind, Hirten, Ochs und Esel und dem ganzen Gefolge.
Nur um die ultimative Rollenverteilung musste man sich einen Kopf machen. Wer würde schon gerne den Esel spielen wollen?
Nächtelang kreisten Mäxchens Gedanken um sein großes Vorhaben, bis er schließlich alle Tiere des Mehrzweckstalles in die große Pferdebox bat, um seine Idee vorzustellen und darüber Rat zu halten. Sogar die 3 Meerschweinchen wurden aus ihrer Villa geholt, denn sie wurden natürlich auch gebraucht!
Selbstbewusst kletterte der kleine Wallach auf einen Heuballen, um das Wort an die versammelte Mannschaft zu richten. Sie waren alle gekommen: Die Enten, die aufgeregt schnatterten, der Gänserich, dem wieder irgendeine Laus über die Leber gelaufen war, Charles, der Golden Retriever, Luzie, die herrschsüchtige Katze, besagte Meerschweinchen und sogar die CowGörlies hatten ihr Frühstück unterbrochen, um hereinzuschauen, wenn auch vom Weidezaun aus. Und natürlich Resi, die Jüngste im Bunde, das Kälbchen, das staunend aus großen braunen Augen in die Runde schaute. Es war ja ihr erstes Weihnachten!
Nur einer fehlte.
Und der stand auf seiner Weide, ganz hinten im Regen, graste und tat so, als ginge ihn das alles nichts an.
Mäxchen, der nun schon etwas nervös war, weil er normalerweise ja im Internet bloggte und nicht unbedingt gewöhnt war, vor Publikum Reden zu halten, schnaubte schon vor Ärger.
"Görlies, könnt ihr bitte mal den Romi herbeirufen? Sonst sagt er nachher wieder, er hätte von nichts gewusst!"
Sofort machte sich eine der Kühe auf den Weg nach hinten auf die Weide. Man hörte von Ferne einen Wortwechsel, dann kam die Kuh wieder. Romi peitschte ein wenig mit dem Schweif, sonst ließ er sich nichts anmerken.
"Es ist doch immer dasselbe mit dem Warmblöd! Warte, ich hol ihn selber, sonst stehen wir zum Abendfutter noch herum!"
Ächzend - Mäxchen ist ja auch nicht mehr der Jüngste! - kraxelte der Kleine von dem Heuquaderballen wieder hinunter und preschte durch den Regen zu Romi.
"Is was?" fragte dieser kauend, als Mäxchen bei ihm ankam.
"Kommst du bitte auch zu unserer Versammlung, Großer?!" erwiderte das Shetty schnaufend. Innerlich brodelte es in ihm. Er wusste aber nur zu gut, was Romi für ein Drama veranstalten konnte, wenn er sich beleidigt fühlte.
"Ah, eine Versammlung!" Romi warf den Kopf hoch und prustete. "Und was ist das für eine Versammlung? Hm?!"
"Das weisst du doch. Wegen meiner Idee und so. Ich dachte, du würdest gerne mitmachen!"
"Aah, DAS meinst du. Aber du hast alle anderen eingeladen, nur mich nicht." Empört rümpfte Romi seine Arabernüstern und legte die Ohren an.
"Ich hatte doch vorausgesetzt, dass du teilnimmst. Wir haben doch schon drüber gesprochen, neulich nacht im Stall!"
"Ja, aber ich wurde nicht richtig gefragt, ob ich mitmachen würde. Und wenn, dann auf keinen Fall als Esel oder Ochse!!!!"
Obwohl sich Mäxchen gar keine bessere Besetzung für eine dieser beiden Rollen vorstellen konnte als Romi, stubste er ihn versöhnlich mit der Nase an und säuselte: "Natürlich nicht! Aber für das Jesuskind bist du schon ein wenig zu groß, findest du nicht?!"
Nun sah man Romi an, wie er nachdachte. Dabei verdrehte er seine Ohren immer ein wenig nach innen, wahrscheinlich, um seinen Gedanken besser zuhören zu können, und kratzte sich dabei am linken Vorderbein.
"Mmmh, ok. Ich mach mit. Aber wie gesagt: Kein Ochse, kein Esel und kein Schaf, kapiert?"
"Okidoki!" erwiderte Mäxchen. Und kicherte dabei in sich hinein, denn schließlich hatten die heiligen 3 Könige auch ein Kamel bei sich. Das würde allein von der Farbe her ja schon hervorragend passen! :-)
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Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße
euer Copinchen! :-)
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