Donnerstag, 20. August 2015

Tollpatsch-Training: Das bisschen Reiten machen wir doch mit Links!

Dass Fernsehen bildet, sagt man so allgemein hin. Aber damit sind sicherlich nicht Shows wie "Promi Big Brother" oder "Familien im Brennpunkt" gemeint. Ich verbinde dies momentan mit der schon ausgetragenen EM im Westernreiten, wo mich nicht mal so sehr interessierte, wer gewonnen hat, sondern schon mehr, was andere Reitweisen so an Nachahmenswertem mit sich bringen.
Und in Ermangelung eines entsprechenden Sattels oder eines Westernhackamores, noch nicht mal so einen Stetson-Hut besitze ich oder eine Glitzerbluse, nahm ich mal die Zügelführung ins Visier. Aha, alles mit einer Hand, und zwar mit der linken, während die rechte lässig in der Gegend herumwedelt oder dekorativ an der Hüfte steckt.
Nun, das könnte man ja mal ausprobieren!
So ging es mit Romero auf den Reitplatz und, nein, ich habe mir die Rechte nicht auf den Rücken gebunden und im Schritt war es auch nicht nötig, damit herumzuwedeln. Höchstens mal eine Fliege wegpatschen, die "Mistviecher" sind ja seit einer kleinen Weile spurlos von der Bildfläche verschwunden, was wir beide sehr begrüßen. :-)
Aber: Holla die Waldfee! Ich beschloss also, so lange wie möglich die Zügel nur mit der linken Hand zu führen und vermehrt mit Schenkel-und Gewichtshilfen zu lenken. Mein Romi nahm dies nur zu gern an und wirkte hochzufrieden mit meiner Idee. Auch wenn ich ihn  normalerweise die ersten 10 Minuten beidhändig nur am langen Zügel reite, konnte ich doch einen Unterschied ausmachen: Mit einer Hand liegt das Gebiss anscheinend noch wesentlich ruhiger im Pferdemal, so dass er schon sehr früh abschnaubte und zufrieden kaute. Prima!
Es gab kaum eine Unstimmigkeit beim Leichttraben mit Zirkel, einfachen Schlangenlinien, Diagonalen mit Handwechsel oder Schlangenlinien durch die Bahn in 3 Bogen. Das coole daran: Durch die veränderte Situation kommt der Reiter-Körper viel leichter in die ideale Position für effektive Gewichtshilfen! Und das Abwenden gelingt ohne viel Aufwand. Ein entspannter Romi ist die Belohnung und ich fühle mich immer sicherer. Also schlage ich nach der Leichttrab-Phase auch noch die Bügel über und versuche mich am Slalom auf  4m Abstand. Erstmal im Schritt und es wird auch hier jedesmal einfacher, mit gleichmäßigen Bögen die Pylonen zu umreiten.
Es macht auch immer mehr Spaß, also versuche ich mich an einem Galöppchen.
Und wie das klappt! Ich sitze noch einmal tiefer drin und entspanne mich und genieße dieses Miteinander. An den Zirkel brauche ich nur zu denken und Romi wendet ab. Prima!
Jetzt haben wir zwar nicht die allerletzte formvollendete Beizäumung, aber ich sitze auch im Trab jetzt tiefer drin und kann durch den Sattel die Muskulatur von Romis Rücken noch besser arbeiten fühlen. Rechts-links-rechts-links-rechts-links... entsprechend setze ich meine Schenkel ein und treibe auch hier wechselseitig. Sofort kommt mir der Widerrist mehr entgegen und auch wenn Romis Trab nicht mit der allergrößten Bequemlichkeit ausgestattet ist, so wird es doch immer angenehmer. Wir nehmen Übergänge Trab-Galopp auf dem Zirkel dazu und das auf 15 (Trabtritte)-15(Galoppsprünge), 12-12 und später sogar 8-8. Es macht Riesenspaß (wenn Romi nur nicht immer mitzählen würde! hihi) und das auf beiden Händen auf beiden Zirkeln.
Nach 35 Minuten denke ich, dass dies nicht mehr zu toppen ist und reite ihn trocken. Huch, der ist ja doch geschwitzt, und zwar vornehmlich zwischen den Hinterbäckchen, er hat also auch gut gearbeitet. :-) Genauso zufrieden wie ich nimmt Romi seine Belohnungsmöhrchen in Empfang und darf danach wieder mit Mäxi ins Grüne.

Ich freue mich noch Stunden später über diesen wirklich harmonischen Reitvormittag und werde das nun öfter einbauen.  Es hat uns beiden ja was gebracht und das möchte ich gerne öfter so erleben. :-)

Liebe Grüße vom
Copinchen (ohne Pferd allerdings Rechtshänderin)! ;-)

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