Hallo, liebe Reitsportfreunde, mein letzter Bericht über die EM in Aachen - hier, unter meinem Birnbaum irgendwo im Münsterländer Outback - gehört den Hochleistungsathleten unter uns Equiden. Nein, ausnahmsweise meine ich diesmal nicht die Cousinen und Cousins von den Shetlandinseln, die unter Extremsport eher das Finden der Lücke im Zaun unter völliger Ausblendung von elektrischer Spannung sowie Krabbeln und Quetschen mit anschließendem Top-Sprint verstehen. Das nennt sich in Fachkreisen "moderner Shetty-Fünfkampf", wenn man das Veräppeln der heraneilenden Besitzer oder Kümmerer mit dazunimmt. Hier lässt man den Zweibeiner traditionell auf 30 cm herankommen und sprintet dann los wie Usain Bolt auf 100 Meter. Leute, das ist ein Heidenspaß und Sport soll ja auch Spaß machen!! :-)
Also, hier und heute geht es aber um die EM im Holzrücken, Stangenmikado, wie auch immer man es nennen mag. Die Pferde, die hier antreten mit ihren halbwegs prominenten ReiterInnen, haben, gelinde ausgedrückt, eine angezüchtete Vollmeise. Denn wenn ich den Großen Tollpatsch, der ja zur Hälfte Westfale und damit Träger einer Springpferdedynastie-DNA ist, so beim Überwinden einer einzigen Holzstange beobachte, dann hat diese DNA bei ihm aber gründlich versagt. Der wäre in einem solchen Parcours genauso deplaziert wie eine Verteidigungsministerin bei einer Vorführung der Kava... äh, Quadrille. Aaah, moment, das gab es ja auch dieses Jahr in Aachen! Ich dachte, mich tritt ein Pferd!!
Anyway, zurück zu den Springpferden. Nun, leider konnte ich nicht alles anschauen, weil eine sexy Shettydame ständig mit ihrem plüschigen Popo vor mir herumwackelte. Heieiei! Ich bin zwar Wallach, aber kein Holzklotz. Ein richtiges Luder, diese kleine Halbwilde! Zum Schluss öffnete sie sogar noch die letzte Schnalle von ihrem Brustgeschirr! rrRRRRrrrr!
Schön und gut. Aber wie bekomme ich den Virus wieder von meinem Laptop herunter? Nicht, dass ich davon Ahnung hätte! Aber in einem Trojanerforum wurde mir dann geholfen. Leider bekam ich nach erfolgreicher Entfernung der Shettyluder-Malware nur noch die Siegerehrung der Mannschaften zu sehen und Deutschland war nicht auf #1, sondern auf dem zweiten Platz. Und die ReiterInnen sahen darob nicht begeistert aus. Den Pferden dürfte das wurscht gewesen sein, Hauptsache, es gibt genug zu fressen und der Zeltboxennachbar ist nett.
Dann gab es ja noch die Einzelreiterentscheidung, und diesmal wollte ich konzentriert zuschauen und bei jedem Ritt richtig mitfiebern und mir nicht wieder den Kopf von dieser sexy Shettycora verdrehen lassen (ich SCHWÖR, Alta! ) da rief mich der Große Tollpatsch, wir sollten in den Stall kommen, es würde ein schwerer Sturm mit Gewitter herüberziehen.
SO EIN MIST!!! Gerade kam Cornet d'Amour in die Bahn, zeigte sich in aller Pracht und ich war schon ein bißchen neidisch auf seine Waschbrettschultern und den holsteinischen Knackarsch.
"MÄÄÄXXCHEENN, KOMM! Es gibt Möööhreeen!" rief der Tollpatsch mit vollem Mund. Möhren! Prima! Aber es ist doch gerade soo spannend hier...!
Der Bodybuilder trat gerade eine Stange herunter, es grummelte am Himmel und dann begann es zu regnen, nein, zu sintfluten! HILFE! Shetty in Not!
Schnell verbuddelte ich den Läppi und machte im Schweinsgalopp rüber zum Stall. Ich hasse es, nass zu werden! Obwohl mein Outdoorfell ja prima Nässeschutz bietet, aber es muss ja nicht sein.
Es blitzte und donnerte, regnete, dann brach der Himmel wieder auf und die Sonne kam raus. Ich wetzte zurück unter meinen Birnbaum und .. bekam nur noch das Interview mit einem bedröppelten Bundestrainer und jemanden hier aus der Gegend zu sehen, der schon seit über 25 Jahren international Springen reitet. Sie meinten, man hätte heute viel Pech gehabt und die Holländer nicht so, aber das läge unter anderem daran, dass sie sogar gemeinsam auf die Herrentoilette gehen würden und ein prima Team seien.
LOL.
Ab sofort werden die deutschen Springreiter also mehr Teamgeist aufbringen und ebenfalls gemeinsam die Toilette aufsuchen, denn bald sind ja die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro!
Wie Meredith Michaels-Beerbaum das wohl gefällt? ;-)
Zum Schluss gab es noch eine Abschiedsfeier, es wurde mit Taschentüchern gewunken und meine Cousins mit der kleinen Postkutsche waren auch wieder dabei. Ich weine ja nicht oft, aber da wurden sogar mir die Augen feucht. Soo toll haben sie das gemacht!
Bis zum nächsten Mal!
Euer rasender Reporter
Mäxchen (mit dem Tollpatsch auf der Herrentoilette) :-)
BEYOND GOOD AND EVIL - WELCOME TO MY WORLD! Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal bekommt die zweite Maus erst den Käse. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck meiner Gedanken über alltägliche Dinge, mit denen wir uns herumschlagen müssen, meine Tiere und den Rest der Welt. :-) Ihr könnt mich auf Twitter treffen unter @Copine001!
Sonntag, 30. August 2015
Donnerstag, 27. August 2015
T-offline!
Eine Katastrophe!
Ein Unding!
Eine Folter!
Und das im Jahr 2015, im Zeitalter des Fortschrittes, der Computertechnik, die nahezu alle Grenzen des Denkbaren überschreitet!
Unfassbar!
Was ist passiert? Sind Aliens gelandet? Hat man die Bundeslade gefunden oder gar die Büchse der Pandora geöffnet (schon seit längerem)?Hat man nach dem Gottesteilchen (Higgs-Teilchen) ein Teufelsteilchen gefunden, dass uns die ganze schöne neue Welt wieder wegnimmt und uns in die Steinzeit zurückbeamt?
Beinahe.
Das Ding mit dem Magenta-T war heute morgen außer Betrieb und somit waren wir offline. Ein schrecklicher Zustand!
Nicht, dass man morgens um fünf unbedingt ins Internet müsste, aber es ist schon doof, dieses Gefühl, dass man nicht könnte, wenn man denn wollte. Das Offline-Feeling ist so...so 80er!
Genau. Was haben wir eigentlich früher ohne dieses "Neuland" gemacht?
Vieles, und wir sind daran gewachsen und sogar mal dreckig geworden!
Waren wir damals nicht irgendwie .... interessanter? War das Leben nicht noch bunter, und viel mehr zum Anfassen?
Ich glaube ja.
Und damals gab es auch noch kein Online-Biest! Hurraa!
Waren wir deshalb irgendwie offline? Nein, denn den Begriff kannte damals kaum jemand, der kein Computerspezialist ist.
Die neue Technik mit der Vernetzung von allem Möglichen ist wunderbar, kann aber auch ein Fluch werden. Zum Beispiel, wenn man nicht könnte, wenn man denn wollte. Auch nur hypothetisch.
Es macht nervös und man schielt immer wieder auf das glückbringende DSL-Lämpchen am Router, das einfach nicht aufleuchten will.
Offline. Nicht vernetzt, keine Informationsflut, kein Online-Game (OMG!), kein nettes, wenn auch belangloses "Unterhalten" in Wort und Schrift. Kein Fatzebuck, kein Twitta, kein IOFF.
HmmmMmmmHmmmm.
Man nervt sich selber damit, obwohl eigentlich keine Computernutzung anliegt, weil man ja gleich auch los zur Arbeit muss. Trotzdem möchte man wissen, was da los ist, also greift man zum ..oh.ah. Telefon geht ja auch nicht ^^ ... Handy und ruft mal ganz lockerflockig bei dem großen T an. Nach 10 Minuten hat man sogar einen echten Menschen am anderen Ende der Leitung, der womöglich mit einem fetten Grinsen (der SCHUFT!) erklärt, dass irgendein Server am anderen Ende von Neuland abgeraucht und deshalb in meiner Region kein DSL verfügbar ist.
Aha, es liegt also nicht an meinem schweineteuren Equipment, sondern an der noch schweineteureren Hardware des Anbieters.
Dann will ich mal gucken, ob es in ein-zwei Stunden wieder geht, oder in einer halben Stunde, oder einer Viertelstunde, oder .. hihi... alle 2 Minuten...
Liebe Grüße
euer nachdenkliches, weil's soo gerne online ist... Copinchen! ;-)
Mittwoch, 26. August 2015
http://bloggerfuerfluechtlinge.betterplace.org
Unter diesem Link könnt ihr helfen!
Die Initiative bloggerfuerflüchtliche.betterplace.org bittet alle Blogger, den Link zur Aktion über alle möglichen Wege im Internet zu verbreiten. Lest euch durch die Homepage für weitere Informationen!
Die Frankfurter Rundschau hat dazu diesen Artikel veröffentlicht:
http://www.fr-online.de/digital/blogger-fuer-fluechtlinge-blogger-sammeln-spenden-fuer-fluechtlinge,1472406,31586248.html
Wie auch immer, bitte helft, wo ihr könnt. Ich versuch es auch. ;-)
Liebe Grüße
Euer Copinchen!
Die Initiative bloggerfuerflüchtliche.betterplace.org bittet alle Blogger, den Link zur Aktion über alle möglichen Wege im Internet zu verbreiten. Lest euch durch die Homepage für weitere Informationen!
Die Frankfurter Rundschau hat dazu diesen Artikel veröffentlicht:
http://www.fr-online.de/digital/blogger-fuer-fluechtlinge-blogger-sammeln-spenden-fuer-fluechtlinge,1472406,31586248.html
Wie auch immer, bitte helft, wo ihr könnt. Ich versuch es auch. ;-)
Liebe Grüße
Euer Copinchen!
Dienstag, 25. August 2015
VoPfo des Monats: "Besorgte Bürger", die an Intoleranz und Empathielosigkeit nicht zu überbieten sind!
In was für einer Welt leben wir eigentlich? In einer grausamen.
Die Presse bringt täglich, beinahe stündlich neue Berichte über VOLLIDIOTEN, die Asylantenheime und ihre Bewohner attackieren.
Ich will nicht viele Worte machen, es wird genug darüber geschrieben, die Lage ist verheerend.
Ich will nur sagen: Aufwachen und wehret den Anfängen einer Zeit, die gerade in Deutschland NIEMALS in Vergessenheit geraten und auf keinen Fall wieder neu beginnen darf.
Die Bilder von Nazideutschland verblassen gerade, die Zeitzeugen werden immer weniger, Leute, die an diese unsägliche Zeit der Grausamkeit und Verbrechen gegen alle menschlichen Werte erzählen könnten.
BITTE SETZT EIN ZEICHEN GEGEN NEONAZIS!
Die Politik hat hier bereits gründlich versagt.
Wir haben die Pflicht, alles zu tun, damit die Geschichte von 1933 sich nicht wiederholt.
Bitte haltet die Augen und Ohren offen und helft, wo ihr könnt. Seid einfach menschlich, es könnte ja sein, dass man selber mal auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Nominiert sind diese VOLLPFOSTEN natürlich nicht nur für den Monat August, sondern für immer und ewig.
Helft mit!
Euer Copinchen !
Die Presse bringt täglich, beinahe stündlich neue Berichte über VOLLIDIOTEN, die Asylantenheime und ihre Bewohner attackieren.
Ich will nicht viele Worte machen, es wird genug darüber geschrieben, die Lage ist verheerend.
Ich will nur sagen: Aufwachen und wehret den Anfängen einer Zeit, die gerade in Deutschland NIEMALS in Vergessenheit geraten und auf keinen Fall wieder neu beginnen darf.
Die Bilder von Nazideutschland verblassen gerade, die Zeitzeugen werden immer weniger, Leute, die an diese unsägliche Zeit der Grausamkeit und Verbrechen gegen alle menschlichen Werte erzählen könnten.
BITTE SETZT EIN ZEICHEN GEGEN NEONAZIS!
Die Politik hat hier bereits gründlich versagt.
Wir haben die Pflicht, alles zu tun, damit die Geschichte von 1933 sich nicht wiederholt.
Bitte haltet die Augen und Ohren offen und helft, wo ihr könnt. Seid einfach menschlich, es könnte ja sein, dass man selber mal auf die Hilfe anderer angewiesen ist.
Nominiert sind diese VOLLPFOSTEN natürlich nicht nur für den Monat August, sondern für immer und ewig.
FALSCH! GANZ FALSCH! |
VIEEL BESSER! |
Euer Copinchen !
Montag, 24. August 2015
Mäxchen bloggt: EM in Aachen Teil II!
Huhu, liebe Shettyfreunde!
Man, ich kann euch sagen, ich hab viereckige Augen seit dem Wochenende vor dem versteckten Laptop unter dem Birnenbaum. Es gab aber auch sooo viel zu gucken aus Aachen! Und immer musste ich aufpassen, dass mich keiner erwischt. Es war der pure Stress. Ich bin nur froh, dass der Große nicht auf meine Koppel hier kommen kann, weil er dazu nämlich zu groß ist. Hehe, Pech gehabt, bleibt mehr für mich! :-))
Nun, ich muss schon sagen, die großen Kollegen leisten Enormes. Nicht nur im Dressurviereck (mein Bedarf an Pferden, die sich einen abstrampeln mit einem Pinguin auf dem Rücken xD) ist erstmal gedeckt. Spannender fand ich da schon eine kleine Kutsche mit vier Familienmitgliedern meiner Wenigkeit. Ich glaube, dazu könnte man mich auch überreden. Leider hat sie dort keiner geknipst und hochgeladen, deshalb hier eine ältere Aufnahme:
Das sieht doch nach FUN aus, findet ihr nicht? :-)
Die größeren Kollegen rauschten dann am Samstag durch den Geländeparcours. Du meine Güte, was für ein Spektakel! Viele kriegen ja schon ein Pferd nicht in den Griff und dann gleich vier davon? Das war der Wahnsinn. Wie ich so immer wieder eine Alibibirne naschte und fasziniert zuschaute, stand auf einmal jemand hinter mir. Heiliger Pferdeappel, hab ich mich erschrocken! Erwischt!!
Nein, es war nur das freundliche Reh Silke, das immer mal wieder auf meiner Weide vorbeischneit. Ich klappte blitzschnell den Läppi zu und bot Silke eine Birne an, die sie gerne annahm und lautlos wieder im Wald verschwand. Puh!
Schnell wieder eingeloggt und weitergeguckt. Huah, was ist das denn? Lauter bunte Zweibeiner hüpften vor. hinter und auf einem Kollegen herum. Dazu erklang dröhnend laute Musik und das Publikum krisch wie am Spieß. Ist das Voodoo oder sonst irgendeine rituelle Opferung? Eine Disco für Pferde und Menschen aus den frühen 70ern? Ein Irrenhaus mit therapeutischem Reiten?
Mir stand die üppige Mähne zu Berge. Nein, es handelte sich hier um die EM im Voltigieren!!
Es ist also völlig normal, dass da ein Pferd brav im Kreis galoppiert und verkleidete Teenies wie bei der Loveparade völlig entfesselt oben drauf stehen oder sich sonstwie drumherum wickeln. Und je doller, desto mehr Punkte gab es dafür und später gab es die Medaillen. Und ich kleines unbedarftes Wesen habe wieder etwas dazugelernt. Die Pferde müssen ja Nerven wie Drahtseile haben. Wenn ich mir den Großen Tollpatsch dabei vorstelle! LOL! ROFL! Der würde sich wohl vor Schreck in der Manege einbuddeln. Oder ein paar seiner spektakulären Bocksprünge zeigen, wo sich die Voltis dann oben in der Beleuchtung wiederfänden. Oh, bocken kann der, der Tollpatsch. Nur bei der Landung gibt's noch Abzüge in der B-Note.
Huah, da kommt jemand und ich muss mal wieder Schluss machen für heute. Und meine Äuglein ein bisschen pflegen, und das geht am besten ohne Laptop und beim Heiamachen. ;-)
Liebe Grüße vom
nicht angespannten
Mäxchen! :-)
Man, ich kann euch sagen, ich hab viereckige Augen seit dem Wochenende vor dem versteckten Laptop unter dem Birnenbaum. Es gab aber auch sooo viel zu gucken aus Aachen! Und immer musste ich aufpassen, dass mich keiner erwischt. Es war der pure Stress. Ich bin nur froh, dass der Große nicht auf meine Koppel hier kommen kann, weil er dazu nämlich zu groß ist. Hehe, Pech gehabt, bleibt mehr für mich! :-))
Nun, ich muss schon sagen, die großen Kollegen leisten Enormes. Nicht nur im Dressurviereck (mein Bedarf an Pferden, die sich einen abstrampeln mit einem Pinguin auf dem Rücken xD) ist erstmal gedeckt. Spannender fand ich da schon eine kleine Kutsche mit vier Familienmitgliedern meiner Wenigkeit. Ich glaube, dazu könnte man mich auch überreden. Leider hat sie dort keiner geknipst und hochgeladen, deshalb hier eine ältere Aufnahme:
Meine Cousins Flecki, Schecki, Mecki und Fritzchen (hinten links im Bild!) |
Die größeren Kollegen rauschten dann am Samstag durch den Geländeparcours. Du meine Güte, was für ein Spektakel! Viele kriegen ja schon ein Pferd nicht in den Griff und dann gleich vier davon? Das war der Wahnsinn. Wie ich so immer wieder eine Alibibirne naschte und fasziniert zuschaute, stand auf einmal jemand hinter mir. Heiliger Pferdeappel, hab ich mich erschrocken! Erwischt!!
Nein, es war nur das freundliche Reh Silke, das immer mal wieder auf meiner Weide vorbeischneit. Ich klappte blitzschnell den Läppi zu und bot Silke eine Birne an, die sie gerne annahm und lautlos wieder im Wald verschwand. Puh!
Schnell wieder eingeloggt und weitergeguckt. Huah, was ist das denn? Lauter bunte Zweibeiner hüpften vor. hinter und auf einem Kollegen herum. Dazu erklang dröhnend laute Musik und das Publikum krisch wie am Spieß. Ist das Voodoo oder sonst irgendeine rituelle Opferung? Eine Disco für Pferde und Menschen aus den frühen 70ern? Ein Irrenhaus mit therapeutischem Reiten?
Mir stand die üppige Mähne zu Berge. Nein, es handelte sich hier um die EM im Voltigieren!!
No animal was harmed for this Picture! ;-) |
Es ist also völlig normal, dass da ein Pferd brav im Kreis galoppiert und verkleidete Teenies wie bei der Loveparade völlig entfesselt oben drauf stehen oder sich sonstwie drumherum wickeln. Und je doller, desto mehr Punkte gab es dafür und später gab es die Medaillen. Und ich kleines unbedarftes Wesen habe wieder etwas dazugelernt. Die Pferde müssen ja Nerven wie Drahtseile haben. Wenn ich mir den Großen Tollpatsch dabei vorstelle! LOL! ROFL! Der würde sich wohl vor Schreck in der Manege einbuddeln. Oder ein paar seiner spektakulären Bocksprünge zeigen, wo sich die Voltis dann oben in der Beleuchtung wiederfänden. Oh, bocken kann der, der Tollpatsch. Nur bei der Landung gibt's noch Abzüge in der B-Note.
Huah, da kommt jemand und ich muss mal wieder Schluss machen für heute. Und meine Äuglein ein bisschen pflegen, und das geht am besten ohne Laptop und beim Heiamachen. ;-)
Liebe Grüße vom
nicht angespannten
Mäxchen! :-)
Samstag, 22. August 2015
Mäxchen bloggt: Europameisterschaften in Aachen Teil I!
Hi Fans! Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen.
Und nun verrate ich euch ein Geheimnis, was ja eigentlich schon lange keins mehr ist: Hinten auf der Weide, wo der Birnbaum steht, habe ich ein Laptop versteckt. Alle denken immer, ich futtere da die Birnen, die runtergefallen sind, aber das ist nur Tarnung: In Wirklichkeit informiere ich mich da im Internet über die Dinge, die in der Pferde(sport)welt gerade angesagt sind.
Und seit fast 2 Wochen ist dies nun die EM in Aachen.
Leute, wie froh bin ich, dass ich nur ein Betreuerpony für den großen Tollpatsch bin. Allein, was da ein Wirbel um den Ex-Wunderhengst Totilas gemacht wurde. Ich kann dazu nur eins sagen: Die Zweibeiner, die spinnen. Man schleppt ein Pferd, das Schmerzen hat, nicht zu einem Turnier und erst recht nicht zu so einer Veranstaltung. Punkt.
Totilas und ich haben übrigens einige Gemeinsamkeiten: Wir sind beide pechschwarz wie die Nacht und haben auch beide ein wahnsinniges Charisma. Jeder auf seine Weise. Allerdings wage ich zu behaupten, dass ich es besser habe als der arme Toti. Vergleicht ruhig selbst und achtet besonders auf den Gesichtsausdruck:
Nach diesen beiden "Momentaufnahmen" sehe ich uns Shettys hier klar im Vorteil. Anscheinend weiss der berühmte Kollege hier gerade gar nicht, was er machen soll. Hat er gar das Grasen verlernt, eines der elementarsten Tätigkeiten zur Sättigung seit Pferdegedenken? Dann wäre es wirklich schon schlimm um ihn bestellt. :-( Ich bin mir sicher, würden sich beide losreißen und abhauen, würde Cousin Moritz nicht nach 2 Stunden in seiner Box am Futtertrog stehen, weil er Hunger hat. Der wäre sowas von weg! :-))
Bei Toti bin ich mir da nicht so sicher.
Anyway, er hat alles für seinen Reiter gegeben und trotz schmerzendem Hinterbein noch alles versucht zu zeigen, wofür er so beliebt und berühmt geworden ist. Rock on, Bruder, ich mach ein kleines Kompliment für dich und lass es dir gut gehen!
Der große Tollpatsch guckt gerade so komisch rüber. Schnell mal 'ne Birne schmatzen, damit er keinen Verdacht schöpft. Der darf hier nicht hin, weil die Wiese hier etwas bucklig ist, nicht, dass der Dicke sich wieder wehtut und wir im Stall bleiben müssen wegen seiner Ungeschicklichkeit!
"Alles gut, Bro, weitergrasen!"
Ah, er hat den Kopf wieder unten. *Puh*
Wenn nämlich herauskommt, dass ich ein Laptop bedienen kann und sogar für euch hier blogge, müßte ich womöglich wieder im Zirkus auftreten! Und das möchte ich um keinen Preis der Welt. Wo finde ich denn nochmal ein Paradieschen wie dieses? Ok, mit Tollpatsch-Buddy, aber irgendwas ist ja immer.
Oh, da kommt Frauchen. Muss schnell aufhören für heute und den Lappi wieder unter dem Blätterhaufen verstecken!
Schnell noch 'ne Birne mampfen....*kau* *schmatz*
Tschöööö!
Euer Mäxchen *schlabber* :-)
Und nun verrate ich euch ein Geheimnis, was ja eigentlich schon lange keins mehr ist: Hinten auf der Weide, wo der Birnbaum steht, habe ich ein Laptop versteckt. Alle denken immer, ich futtere da die Birnen, die runtergefallen sind, aber das ist nur Tarnung: In Wirklichkeit informiere ich mich da im Internet über die Dinge, die in der Pferde(sport)welt gerade angesagt sind.
Und seit fast 2 Wochen ist dies nun die EM in Aachen.
Leute, wie froh bin ich, dass ich nur ein Betreuerpony für den großen Tollpatsch bin. Allein, was da ein Wirbel um den Ex-Wunderhengst Totilas gemacht wurde. Ich kann dazu nur eins sagen: Die Zweibeiner, die spinnen. Man schleppt ein Pferd, das Schmerzen hat, nicht zu einem Turnier und erst recht nicht zu so einer Veranstaltung. Punkt.
Totilas und ich haben übrigens einige Gemeinsamkeiten: Wir sind beide pechschwarz wie die Nacht und haben auch beide ein wahnsinniges Charisma. Jeder auf seine Weise. Allerdings wage ich zu behaupten, dass ich es besser habe als der arme Toti. Vergleicht ruhig selbst und achtet besonders auf den Gesichtsausdruck:
Mein Cousin & Ebenbild Moritz: Ein Beispiel an Schönheit und Gelassenheit! |
Totilas: Auch bildschön und cool, aber was bitte machen die da?? |
Bei Toti bin ich mir da nicht so sicher.
Anyway, er hat alles für seinen Reiter gegeben und trotz schmerzendem Hinterbein noch alles versucht zu zeigen, wofür er so beliebt und berühmt geworden ist. Rock on, Bruder, ich mach ein kleines Kompliment für dich und lass es dir gut gehen!
Der große Tollpatsch guckt gerade so komisch rüber. Schnell mal 'ne Birne schmatzen, damit er keinen Verdacht schöpft. Der darf hier nicht hin, weil die Wiese hier etwas bucklig ist, nicht, dass der Dicke sich wieder wehtut und wir im Stall bleiben müssen wegen seiner Ungeschicklichkeit!
"Alles gut, Bro, weitergrasen!"
Ah, er hat den Kopf wieder unten. *Puh*
Wenn nämlich herauskommt, dass ich ein Laptop bedienen kann und sogar für euch hier blogge, müßte ich womöglich wieder im Zirkus auftreten! Und das möchte ich um keinen Preis der Welt. Wo finde ich denn nochmal ein Paradieschen wie dieses? Ok, mit Tollpatsch-Buddy, aber irgendwas ist ja immer.
Oh, da kommt Frauchen. Muss schnell aufhören für heute und den Lappi wieder unter dem Blätterhaufen verstecken!
Schnell noch 'ne Birne mampfen....*kau* *schmatz*
Tschöööö!
Euer Mäxchen *schlabber* :-)
Donnerstag, 20. August 2015
Tollpatsch-Training: Das bisschen Reiten machen wir doch mit Links!
Dass Fernsehen bildet, sagt man so allgemein hin. Aber damit sind sicherlich nicht Shows wie "Promi Big Brother" oder "Familien im Brennpunkt" gemeint. Ich verbinde dies momentan mit der schon ausgetragenen EM im Westernreiten, wo mich nicht mal so sehr interessierte, wer gewonnen hat, sondern schon mehr, was andere Reitweisen so an Nachahmenswertem mit sich bringen.
Und in Ermangelung eines entsprechenden Sattels oder eines Westernhackamores, noch nicht mal so einen Stetson-Hut besitze ich oder eine Glitzerbluse, nahm ich mal die Zügelführung ins Visier. Aha, alles mit einer Hand, und zwar mit der linken, während die rechte lässig in der Gegend herumwedelt oder dekorativ an der Hüfte steckt.
Nun, das könnte man ja mal ausprobieren!
So ging es mit Romero auf den Reitplatz und, nein, ich habe mir die Rechte nicht auf den Rücken gebunden und im Schritt war es auch nicht nötig, damit herumzuwedeln. Höchstens mal eine Fliege wegpatschen, die "Mistviecher" sind ja seit einer kleinen Weile spurlos von der Bildfläche verschwunden, was wir beide sehr begrüßen. :-)
Aber: Holla die Waldfee! Ich beschloss also, so lange wie möglich die Zügel nur mit der linken Hand zu führen und vermehrt mit Schenkel-und Gewichtshilfen zu lenken. Mein Romi nahm dies nur zu gern an und wirkte hochzufrieden mit meiner Idee. Auch wenn ich ihn normalerweise die ersten 10 Minuten beidhändig nur am langen Zügel reite, konnte ich doch einen Unterschied ausmachen: Mit einer Hand liegt das Gebiss anscheinend noch wesentlich ruhiger im Pferdemal, so dass er schon sehr früh abschnaubte und zufrieden kaute. Prima!
Es gab kaum eine Unstimmigkeit beim Leichttraben mit Zirkel, einfachen Schlangenlinien, Diagonalen mit Handwechsel oder Schlangenlinien durch die Bahn in 3 Bogen. Das coole daran: Durch die veränderte Situation kommt der Reiter-Körper viel leichter in die ideale Position für effektive Gewichtshilfen! Und das Abwenden gelingt ohne viel Aufwand. Ein entspannter Romi ist die Belohnung und ich fühle mich immer sicherer. Also schlage ich nach der Leichttrab-Phase auch noch die Bügel über und versuche mich am Slalom auf 4m Abstand. Erstmal im Schritt und es wird auch hier jedesmal einfacher, mit gleichmäßigen Bögen die Pylonen zu umreiten.
Es macht auch immer mehr Spaß, also versuche ich mich an einem Galöppchen.
Und wie das klappt! Ich sitze noch einmal tiefer drin und entspanne mich und genieße dieses Miteinander. An den Zirkel brauche ich nur zu denken und Romi wendet ab. Prima!
Jetzt haben wir zwar nicht die allerletzte formvollendete Beizäumung, aber ich sitze auch im Trab jetzt tiefer drin und kann durch den Sattel die Muskulatur von Romis Rücken noch besser arbeiten fühlen. Rechts-links-rechts-links-rechts-links... entsprechend setze ich meine Schenkel ein und treibe auch hier wechselseitig. Sofort kommt mir der Widerrist mehr entgegen und auch wenn Romis Trab nicht mit der allergrößten Bequemlichkeit ausgestattet ist, so wird es doch immer angenehmer. Wir nehmen Übergänge Trab-Galopp auf dem Zirkel dazu und das auf 15 (Trabtritte)-15(Galoppsprünge), 12-12 und später sogar 8-8. Es macht Riesenspaß (wenn Romi nur nicht immer mitzählen würde! hihi) und das auf beiden Händen auf beiden Zirkeln.
Nach 35 Minuten denke ich, dass dies nicht mehr zu toppen ist und reite ihn trocken. Huch, der ist ja doch geschwitzt, und zwar vornehmlich zwischen den Hinterbäckchen, er hat also auch gut gearbeitet. :-) Genauso zufrieden wie ich nimmt Romi seine Belohnungsmöhrchen in Empfang und darf danach wieder mit Mäxi ins Grüne.
Ich freue mich noch Stunden später über diesen wirklich harmonischen Reitvormittag und werde das nun öfter einbauen. Es hat uns beiden ja was gebracht und das möchte ich gerne öfter so erleben. :-)
Liebe Grüße vom
Copinchen (ohne Pferd allerdings Rechtshänderin)! ;-)
Und in Ermangelung eines entsprechenden Sattels oder eines Westernhackamores, noch nicht mal so einen Stetson-Hut besitze ich oder eine Glitzerbluse, nahm ich mal die Zügelführung ins Visier. Aha, alles mit einer Hand, und zwar mit der linken, während die rechte lässig in der Gegend herumwedelt oder dekorativ an der Hüfte steckt.
Nun, das könnte man ja mal ausprobieren!
So ging es mit Romero auf den Reitplatz und, nein, ich habe mir die Rechte nicht auf den Rücken gebunden und im Schritt war es auch nicht nötig, damit herumzuwedeln. Höchstens mal eine Fliege wegpatschen, die "Mistviecher" sind ja seit einer kleinen Weile spurlos von der Bildfläche verschwunden, was wir beide sehr begrüßen. :-)
Aber: Holla die Waldfee! Ich beschloss also, so lange wie möglich die Zügel nur mit der linken Hand zu führen und vermehrt mit Schenkel-und Gewichtshilfen zu lenken. Mein Romi nahm dies nur zu gern an und wirkte hochzufrieden mit meiner Idee. Auch wenn ich ihn normalerweise die ersten 10 Minuten beidhändig nur am langen Zügel reite, konnte ich doch einen Unterschied ausmachen: Mit einer Hand liegt das Gebiss anscheinend noch wesentlich ruhiger im Pferdemal, so dass er schon sehr früh abschnaubte und zufrieden kaute. Prima!
Es gab kaum eine Unstimmigkeit beim Leichttraben mit Zirkel, einfachen Schlangenlinien, Diagonalen mit Handwechsel oder Schlangenlinien durch die Bahn in 3 Bogen. Das coole daran: Durch die veränderte Situation kommt der Reiter-Körper viel leichter in die ideale Position für effektive Gewichtshilfen! Und das Abwenden gelingt ohne viel Aufwand. Ein entspannter Romi ist die Belohnung und ich fühle mich immer sicherer. Also schlage ich nach der Leichttrab-Phase auch noch die Bügel über und versuche mich am Slalom auf 4m Abstand. Erstmal im Schritt und es wird auch hier jedesmal einfacher, mit gleichmäßigen Bögen die Pylonen zu umreiten.
Es macht auch immer mehr Spaß, also versuche ich mich an einem Galöppchen.
Und wie das klappt! Ich sitze noch einmal tiefer drin und entspanne mich und genieße dieses Miteinander. An den Zirkel brauche ich nur zu denken und Romi wendet ab. Prima!
Jetzt haben wir zwar nicht die allerletzte formvollendete Beizäumung, aber ich sitze auch im Trab jetzt tiefer drin und kann durch den Sattel die Muskulatur von Romis Rücken noch besser arbeiten fühlen. Rechts-links-rechts-links-rechts-links... entsprechend setze ich meine Schenkel ein und treibe auch hier wechselseitig. Sofort kommt mir der Widerrist mehr entgegen und auch wenn Romis Trab nicht mit der allergrößten Bequemlichkeit ausgestattet ist, so wird es doch immer angenehmer. Wir nehmen Übergänge Trab-Galopp auf dem Zirkel dazu und das auf 15 (Trabtritte)-15(Galoppsprünge), 12-12 und später sogar 8-8. Es macht Riesenspaß (wenn Romi nur nicht immer mitzählen würde! hihi) und das auf beiden Händen auf beiden Zirkeln.
Nach 35 Minuten denke ich, dass dies nicht mehr zu toppen ist und reite ihn trocken. Huch, der ist ja doch geschwitzt, und zwar vornehmlich zwischen den Hinterbäckchen, er hat also auch gut gearbeitet. :-) Genauso zufrieden wie ich nimmt Romi seine Belohnungsmöhrchen in Empfang und darf danach wieder mit Mäxi ins Grüne.
Ich freue mich noch Stunden später über diesen wirklich harmonischen Reitvormittag und werde das nun öfter einbauen. Es hat uns beiden ja was gebracht und das möchte ich gerne öfter so erleben. :-)
Liebe Grüße vom
Copinchen (ohne Pferd allerdings Rechtshänderin)! ;-)
Samstag, 15. August 2015
Das Märchen vom Wunderhengst "Tatilos"
Es war einmal ein kleiner schwarzer Hengst, der eigentlich nur ein Pferd war. Bis er heranwuchs, groß und schön und noch ein bißchen schwärzer wurde. Als er erwachsen war, ein paar Jahre trainiert wurde und er aufgrund seines Talentes, die Hufe im Trabe besonders hoch zu heben und ganz besonders toll seitwärts laufen konnte, bekam er von den Medien sogar den Titel "Wunderhengst" verliehen. Viele Leute kamen von weither angereist, um ihn im Dressurviereck zu sehen, die Veranstalter jubelten, das Fernsehen zeigte Interesse am sonst für sooo langweiligen Dressursport und übertrug jedesmal, wenn Tatilos irgendwo auftrat. Die Welt war schön und Tatilos und sein Reiter ein gefeierter Star.
Ein reicher Mann sah den Hengst auf jedem Turnier andächtig an und dachte sich dabei: "Wie schön wäre es, wenn Tatilos mir gehören würde. Ich würde seine Nachkommen ganz prima vermarkten und dabei noch reicher werden, als ich es sowieso schon bin. Ach, natürlich müsste er noch weiter auftreten, aber das schafft er schon. Er ist stark, schön und schwarz. Ich kauf mir den."
Gesagt, getan: Tatilos wurde für ganz viele Euros verkauft, wechselte die Nationalfarben und musste umziehen. Sein neuer Stall war der pure Luxuspalast, lauter Leute kümmerten sich um ihn und er musste für jeden Pressetermin ganz doll glänzen. Und es gab viele Pressetermine, denn Tatilos sollte schließlich der Papa von ganz vielen kleinen schwarzen Fohlen werden, Fohlen wie er selbst, als er selber noch ein Pferdekind war. Auf einer Wiese mit der Mama aufwachsen, spielen, schlafen, trinken, gedeihen.
Tatilos dachte selber oft an seine Kindheit und plötzlich fiel ihm auf, dass er - bei all' seinem Luxus! - genau dieses nicht mehr hatte: Eine grüne Wiese, Kumpels zum Spielen, Freiheit. Stattdessen hatte er einen Sandplatz und eine prächtige Reithalle, einen ergonomisch vollendet angepassten Sattel, viele eigene Pfleger und einen Burschen als Reiter, der ihm irgendwie immer nicht so recht klarmachen konnte, was genau er jetzt tun sollte: Strampeln, piaffieren, fliegende Galoppwechsel oder doch lieber traversieren?
Sein goldener Käfig wurde immer enger.
Sein Training wurde immer anstrengender.
Seine Auftritte blieben zunächst grandios, weil Tatilos eine ehrliche Haut war und wusste, was er im Viereck zu tun hatte. Aber irgendwie - verblasste der Glanz, den er einst verstrahlte, mehr und mehr.
Seine Fans jubelten noch für Tatilos, aber nicht mehr so sehr für seinen Reiter. Besonders im Internet musste der junge Bursche viel Schmach und Schande über sich lesen. Darüber hinaus erkrankte er auch noch und alle Auftritte, auch die olympischen, mussten leider abgesagt werden. Auch wenn die Kampagne "Tatilos ist mein bester Freund" mit schicken Postern und Tassen mit dem Abbild der beiden im vollen Gange war.
Als der Bursche wieder halbwegs gesund war, machte die Meldung "Tatilos verletzt sich am Bein" die Runde in den Medien. Viele bedauerten das, denn der prächtige Hengst sorgte bei Turnieren für volle Zuschauerränge, jeder wollte ihn mal live gesehen haben. Zeitgleich gab es aber auch kritische Stimmen wie "Tati hat eine Doppelbelastung mit Deckgeschäft und Turnieren, das kann ja nicht lange gut gehen" und auch der Reiter musste mehr und mehr Kritik einstecken. Aber der hatte sein Internet schon abgemeldet und bekam ein anderes Pferd zum Reiten.
Tati stand nun in seinem Luxusstall, bekam Medikamente und Streicheleinheiten, aber eines bekam er nicht: Eine grüne Wiese zum Auskurieren. Lediglich ein paar Minuten am Halfter mit Kette für den einen oder anderen Reporter durfte er den gepflegten Rasen vor dem Luxusstall abknabbern. Für das Foto mit der Unterschrift "Tatis Reha im Grünen".
Nach einer ganzen Weile durfte er wieder trainieren und bekam einen neuen Trainer, einen, der richtig viel Ahnung hat. Etwas später gab es wieder Neuigkeiten: Toti würde wieder einmal auftreten, und schon schoss die Medienpräsenz hoch: Gazetten berichteten über das überraschende Comeback, Fotografen fotografierten ihn auf dem Abreiteplatz, Fans kauften Eintrittkarten ... aber was war das: Tati schaute irgendwie anders aus als früher, nicht mehr ganz so schwarz, so glänzend, so exaltiert und er hatte sich eine Kopfhaltung angewöhnt, die nun viel diskutiert wurde. Der neue Trainer hatte ihm das (wieder) so beigebracht, um wieder auf die Erfolgsspur aus alten Zeiten zu kommen.
Es wirkte nicht wie früher.
Auf allen Bildern sah Tatilos teilnahmsloser, angestrengter, blasser aus. Auch die Rekordnoten erreichte er nicht mehr. Den Weltrekord hatte inzwischen ein anderes Pferd, das nicht einmal ein Wunderhengst war.
So zerbröckelte der Mythos Tatilos immer mehr und aus der Begeisterung wurde Mitleid.
So könnte dieses Märchen enden:
http://www.st-georg.de/news/dressur/em-aachen-76-prozent-fuer-totilas-und-ein-grosses-fragezeichen/
http://www.st-georg.de/news/dressur/breaking-news-em-aachen-totilas-in-klinik-statt-grand-prix-special/
Tut es aber nicht. Denn dies hier ist ja ein Märchen und nicht die Realität.
Denn eine schöne junge wohlhabende Frau liest alles, was die Zeitungen und das Internet über Tatilos schreiben und denkt sich: "Wie schön wäre es doch, dem Hengst ein tolles neues Zuhause zu geben, wo er wieder ein Pferd sein darf und sich wälzen und herumtollen kann nach Herzenslust? Vielleicht wird er dann wieder ganz gesund. Wir haben doch noch Platz im Stall für so ein tolles Pferd!"
Denkt es und ruft flugs den Besitzer an. Der sagt: "Wir haben nur Ärger mit ihm gehabt, nimm ihn und gib mir das, was er mich gekostet hat (ganz ganz viele Euros, wir erinnern uns!) dann ist er dein."
Die junge Frau freut sich, fährt mit ihrem schönsten Pferdeanhänger los und kommt abends mit Tatilos wieder heim.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Wie im Märchen.
Liebe Grüße
euer Copinchen (heute mal als Märchentante) ;-)
Ein reicher Mann sah den Hengst auf jedem Turnier andächtig an und dachte sich dabei: "Wie schön wäre es, wenn Tatilos mir gehören würde. Ich würde seine Nachkommen ganz prima vermarkten und dabei noch reicher werden, als ich es sowieso schon bin. Ach, natürlich müsste er noch weiter auftreten, aber das schafft er schon. Er ist stark, schön und schwarz. Ich kauf mir den."
Gesagt, getan: Tatilos wurde für ganz viele Euros verkauft, wechselte die Nationalfarben und musste umziehen. Sein neuer Stall war der pure Luxuspalast, lauter Leute kümmerten sich um ihn und er musste für jeden Pressetermin ganz doll glänzen. Und es gab viele Pressetermine, denn Tatilos sollte schließlich der Papa von ganz vielen kleinen schwarzen Fohlen werden, Fohlen wie er selbst, als er selber noch ein Pferdekind war. Auf einer Wiese mit der Mama aufwachsen, spielen, schlafen, trinken, gedeihen.
Tatilos dachte selber oft an seine Kindheit und plötzlich fiel ihm auf, dass er - bei all' seinem Luxus! - genau dieses nicht mehr hatte: Eine grüne Wiese, Kumpels zum Spielen, Freiheit. Stattdessen hatte er einen Sandplatz und eine prächtige Reithalle, einen ergonomisch vollendet angepassten Sattel, viele eigene Pfleger und einen Burschen als Reiter, der ihm irgendwie immer nicht so recht klarmachen konnte, was genau er jetzt tun sollte: Strampeln, piaffieren, fliegende Galoppwechsel oder doch lieber traversieren?
Sein goldener Käfig wurde immer enger.
Sein Training wurde immer anstrengender.
Seine Auftritte blieben zunächst grandios, weil Tatilos eine ehrliche Haut war und wusste, was er im Viereck zu tun hatte. Aber irgendwie - verblasste der Glanz, den er einst verstrahlte, mehr und mehr.
Seine Fans jubelten noch für Tatilos, aber nicht mehr so sehr für seinen Reiter. Besonders im Internet musste der junge Bursche viel Schmach und Schande über sich lesen. Darüber hinaus erkrankte er auch noch und alle Auftritte, auch die olympischen, mussten leider abgesagt werden. Auch wenn die Kampagne "Tatilos ist mein bester Freund" mit schicken Postern und Tassen mit dem Abbild der beiden im vollen Gange war.
Als der Bursche wieder halbwegs gesund war, machte die Meldung "Tatilos verletzt sich am Bein" die Runde in den Medien. Viele bedauerten das, denn der prächtige Hengst sorgte bei Turnieren für volle Zuschauerränge, jeder wollte ihn mal live gesehen haben. Zeitgleich gab es aber auch kritische Stimmen wie "Tati hat eine Doppelbelastung mit Deckgeschäft und Turnieren, das kann ja nicht lange gut gehen" und auch der Reiter musste mehr und mehr Kritik einstecken. Aber der hatte sein Internet schon abgemeldet und bekam ein anderes Pferd zum Reiten.
Tati stand nun in seinem Luxusstall, bekam Medikamente und Streicheleinheiten, aber eines bekam er nicht: Eine grüne Wiese zum Auskurieren. Lediglich ein paar Minuten am Halfter mit Kette für den einen oder anderen Reporter durfte er den gepflegten Rasen vor dem Luxusstall abknabbern. Für das Foto mit der Unterschrift "Tatis Reha im Grünen".
Nach einer ganzen Weile durfte er wieder trainieren und bekam einen neuen Trainer, einen, der richtig viel Ahnung hat. Etwas später gab es wieder Neuigkeiten: Toti würde wieder einmal auftreten, und schon schoss die Medienpräsenz hoch: Gazetten berichteten über das überraschende Comeback, Fotografen fotografierten ihn auf dem Abreiteplatz, Fans kauften Eintrittkarten ... aber was war das: Tati schaute irgendwie anders aus als früher, nicht mehr ganz so schwarz, so glänzend, so exaltiert und er hatte sich eine Kopfhaltung angewöhnt, die nun viel diskutiert wurde. Der neue Trainer hatte ihm das (wieder) so beigebracht, um wieder auf die Erfolgsspur aus alten Zeiten zu kommen.
Es wirkte nicht wie früher.
Auf allen Bildern sah Tatilos teilnahmsloser, angestrengter, blasser aus. Auch die Rekordnoten erreichte er nicht mehr. Den Weltrekord hatte inzwischen ein anderes Pferd, das nicht einmal ein Wunderhengst war.
So zerbröckelte der Mythos Tatilos immer mehr und aus der Begeisterung wurde Mitleid.
So könnte dieses Märchen enden:
http://www.st-georg.de/news/dressur/em-aachen-76-prozent-fuer-totilas-und-ein-grosses-fragezeichen/
http://www.st-georg.de/news/dressur/breaking-news-em-aachen-totilas-in-klinik-statt-grand-prix-special/
Tut es aber nicht. Denn dies hier ist ja ein Märchen und nicht die Realität.
Denn eine schöne junge wohlhabende Frau liest alles, was die Zeitungen und das Internet über Tatilos schreiben und denkt sich: "Wie schön wäre es doch, dem Hengst ein tolles neues Zuhause zu geben, wo er wieder ein Pferd sein darf und sich wälzen und herumtollen kann nach Herzenslust? Vielleicht wird er dann wieder ganz gesund. Wir haben doch noch Platz im Stall für so ein tolles Pferd!"
Denkt es und ruft flugs den Besitzer an. Der sagt: "Wir haben nur Ärger mit ihm gehabt, nimm ihn und gib mir das, was er mich gekostet hat (ganz ganz viele Euros, wir erinnern uns!) dann ist er dein."
Die junge Frau freut sich, fährt mit ihrem schönsten Pferdeanhänger los und kommt abends mit Tatilos wieder heim.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Wie im Märchen.
Liebe Grüße
euer Copinchen (heute mal als Märchentante) ;-)
Samstag, 8. August 2015
Happy Weltkatzentag! ;-)
Hallo, ich bin's, eure Jeannie!
Und ich wünsche allen KollegInnen einen tollen Weltkatzentag am heutigen Caturday!
Ich meine, als Katze ist ja quasi jeder Tag ein Feiertag. Was haben wir für ein Leben! Schlafen, essen, spielen, streicheln lassen, schlafen, essen (natürlich nur ausgewählte Speisen!), spielen, herumschnüffeln usw...
Hat ja sonst keiner. Oder?
Hunde müssen spazierengehen mit Herrchen oder/und Frauchen. Werden wortreich erzogen und auch oft gemaßregelt, je nach Exemplar. An der Leine durch die Stadt und die finden das auch noch toll und vergöttern ihre Menschen!
Wollen WIR das? Nee!
Pferde müssen auch brav sein, dürfen nicht beißen oder treten und tragen ihre Menschen spazieren. Oder sind sogar für sie im Leistungssport tätig. Das wäre ja mal gar nichts für uns, oder?
Hamster und Meerschweinchen leben meist in Käfigen oder Gehegen. Na, das ist auch nicht das Wahre. Ich finde geschlossene Türen schon doof und beschwere mich dann lauthals. Und wie das wirkt, das wisst ihr ja alle, oder?
Piepmätze wie Wellensittiche und Kanarienvögel haben es ja meist auch eher langweilig in ihren Käfigen und Volieren. Das Wort "Freiheit" wird hier eher klein geschrieben. Sie haben hübsch auszusehen und sollen toll zwitschern und tirilieren und wenn sie Glück haben, macht mal einer für 'ne Stunde die Käfigtüre auf und die Fenster zu. Na klasse.
Nun, als Katze im behüteten Zuhause hat man das Paradies auf Erden. Und das will ich auch gar nicht vergessen, deshalb habe ich meinen Menschen heute erlaubt, mich besonders lange und ausgiebig zu kraulen. Sogar am Bäuchlein! Ich finde, diese Belohnung haben sie sich redlich verdient! Und dafür gab es heute mein Lieblingsnassfutter zum Weltkatzentag! Hurraa! :-)
Man sagt nicht umsonst: "Die Katzenerziehung ist eigentlich ganz einfach. Nach ein paar Tagen machen wir schon, was unsere Katze will."
Das sagt doch alles aus, oder?
Schönen Rest-Caturday noch und haltet die Ohren steif!
Eure bezaubernde Jeannie
PS.: Anbei noch ein paar Verwöhntipp-Pics! ;-)
Und ich wünsche allen KollegInnen einen tollen Weltkatzentag am heutigen Caturday!
Ich meine, als Katze ist ja quasi jeder Tag ein Feiertag. Was haben wir für ein Leben! Schlafen, essen, spielen, streicheln lassen, schlafen, essen (natürlich nur ausgewählte Speisen!), spielen, herumschnüffeln usw...
Hat ja sonst keiner. Oder?
Hunde müssen spazierengehen mit Herrchen oder/und Frauchen. Werden wortreich erzogen und auch oft gemaßregelt, je nach Exemplar. An der Leine durch die Stadt und die finden das auch noch toll und vergöttern ihre Menschen!
Wollen WIR das? Nee!
Pferde müssen auch brav sein, dürfen nicht beißen oder treten und tragen ihre Menschen spazieren. Oder sind sogar für sie im Leistungssport tätig. Das wäre ja mal gar nichts für uns, oder?
Hamster und Meerschweinchen leben meist in Käfigen oder Gehegen. Na, das ist auch nicht das Wahre. Ich finde geschlossene Türen schon doof und beschwere mich dann lauthals. Und wie das wirkt, das wisst ihr ja alle, oder?
Piepmätze wie Wellensittiche und Kanarienvögel haben es ja meist auch eher langweilig in ihren Käfigen und Volieren. Das Wort "Freiheit" wird hier eher klein geschrieben. Sie haben hübsch auszusehen und sollen toll zwitschern und tirilieren und wenn sie Glück haben, macht mal einer für 'ne Stunde die Käfigtüre auf und die Fenster zu. Na klasse.
Nun, als Katze im behüteten Zuhause hat man das Paradies auf Erden. Und das will ich auch gar nicht vergessen, deshalb habe ich meinen Menschen heute erlaubt, mich besonders lange und ausgiebig zu kraulen. Sogar am Bäuchlein! Ich finde, diese Belohnung haben sie sich redlich verdient! Und dafür gab es heute mein Lieblingsnassfutter zum Weltkatzentag! Hurraa! :-)
Man sagt nicht umsonst: "Die Katzenerziehung ist eigentlich ganz einfach. Nach ein paar Tagen machen wir schon, was unsere Katze will."
Das sagt doch alles aus, oder?
Schönen Rest-Caturday noch und haltet die Ohren steif!
Eure bezaubernde Jeannie
PS.: Anbei noch ein paar Verwöhntipp-Pics! ;-)
Chrrr...chrrrr...chrrrr.. |
Ah, es ist mal wieder Zeit für mein Beauty-Programm! |
Nur noch das Bäckchen links und rechts und dann reicht es aber auch schon! :-) |
Samstag, 1. August 2015
Schulpferdegeschichten: Merlin verzaubert alle! Vol. I
Was muss ein Schulpferd sein und können, damit es von den Schülern geliebt und bei jeder Einteilung der Pferde sein Name als erstes gerufen wird?
Es sollte natürlich gut ausgebildet, lektionssicher sein und einen guten Charakter haben, das weiss ja jeder.
Manchmal reicht aber auch ein verdammt hübsches Äußeres.
Auf der Suche nach guten, neuen Pferden für den Reitunterricht - schließlich wurden immer mal wieder gute und beliebte Pferde an Privatleute verkauft, damit sie nicht ewig den Stress mit den ReitschülerInnen hatten - streiften wir immer mal wieder durch die Stallungen eines Händlers, der schon öfter ein geeignetes Pferd für uns vermittelt hatte. Mein Chef und ich kannten ihn gut und er war einer von der vertrauenswürdigen Sorte, der wirklich keinen Ruf als Rosstäuscher besass.
Seine Stallungen waren immer sauber und gepflegt, ein Reitplatz war vorhanden und das Sattelzeug in Ordnung. Das kenne ich auch anders und daher war dies ein guter Ort, um sich mal umzusehen.
Wir schauten in die Boxen, es waren gar nicht viele Pferde da, ein paar Ponys, Haflinger, Warmblüter und ....oh. Da schauten mich ein paar dunkle Augen eines feingliedrigen Braunen an, ein wenig melancholisch, beinahe schüchtern, aber freundlich und interessiert.
"Was macht der denn hier?" fragte ich den Händler.
"Erfolgloser Galopper, der nicht verwurstet wurde." war seine knappe Antwort. Natürlich, viele Galopprennpferde, die ihren Anforderungen nicht gerecht werden, landen beim Metzger. Dieser hier hatte wohl Glück gehabt!
An seiner Box stand der Name "L'Espoir" mit Kreide auf einer Tafel. "Die Hoffnung". Nun, das hat in Bezug auf seine Rennkarriere wohl nicht so ganz geklappt. Ich musste grinsen.
"Was kann der?!" fragte der Chef knapp.
Nun war es am Händler, zu grinsen. "Er kann ziemlich schnell galoppieren, falls ihr einen für die Herbstjagd sucht. Er ist aber anständig und brav und macht keine Mätzchen."
Ein Galopper für den Reitunterricht. Das war doch mal was anderes. Und so ein Hübscher dazu! Mal schauen, wie der Vorstand das findet.
Der Vorstand gab grünes Licht und so landete L'Espoir in unserem Schulpferdestall. Wir suchten aber einen unkomplizierteren Namen für ihn aus und gaben ihm den wohlklingenden Künstlernamen "Merlin".
Sofort umringten ihn die Mädchen, als sie nachmittags in die bisher freie Box schauten und ein edles Pferd mit langen, weiss gefesselten Beinen, einen unverschämt dicken Schweif und einem kleinen, mit schmaler Blesse und Schnippe verzierten Blüterkopf ihnen entgegenblickte. Ein wenig melancholisch, beinahe schüchtern, aber freundlich und interessiert. Ein feiner Kerl.
"IIISST DEEERR SÜÜÜÜÜÜSSS!!" kreischte es auf. Und natürlich "KANN ICH DEN MAL REITEN?"
Merlin, der soviel Aufmerksamkeit länger nicht gewohnt war, schaute ein wenig ängstlich auf den Mob von Mädchen, die immer zahlreicher vor seiner Box aufliefen.
"Kommt mal alle mit ins Büro", forderte ich die Damen auf, um Merlin etwas Ruhe zu gönnen. "Den Merlin schauen wir uns nachher mal in der Halle an. Ihr dürft auch gucken, aber nur, wenn ihr mucksmäuschenstill seid."
Ich teilte die Pferde für den Nachmittagsunterricht ein und holte eine Longe und eine Trense für unseren Neuankömmling. Er sollte erst mal zeigen, wie er traben und galoppieren kann, bevor sich einer in den Sattel wagt. Obwohl genügend Versuchskaninchen anwesend waren. ;-)
Schon bei dem Anblick von Merlin mit seinem ausgreifenden Schritt und seinem ganz anders gebauten Körper gerieten die Damen in Verzückung. Er gab seine Vorstellungsrunde wie ein alter Profi im Schritt und Trab, als ich aber "Galopp" rief, ging er ab wie Schmidts Katze. Ohooo!
Der Chef, der nun auch zum schauen auf die Tribüne kam, konnte sich ein Grinsen nun auch nicht mehr verkneifen. Er war leidenschaftlicher Jagd- und Vielseitigkeitsreiter und so ein Galopp ließ ihn verzückt mit der Zunge schnalzen.
Die Mädchenaugen auf der Tribüne wurden groß und größer, ich ließ ihn ein bißchen gewähren auf einem sehr großen Zirkel und genoss auch ein wenig die Show, die Merlin hier bot. Er lief relativ ruhig, aber in einer großen Übersetzung und das war erst sein Arbeitsgalopp, noch nicht mal sein Renntempo.
Auf der Tribüne war es tatsächlich mucksmäuschenstill und im Nachhinein freue ich mich, dass dies noch nicht die "Generation Smartphone" war, die sofort alles fotografieren und filmen würden und dabei den Blick für das wahre Wesen verlören. Dies hier war alles live und nicht auf Twitter und Facebook hochgeladen.
Ich ließ den Braunen wieder im Schritt gehen und sofort erklärten sich drei Mädels bereit, Merlin trockenzuführen und in den Stall zu bringen, obwohl ihn diese Vorführung nicht einen Tropfen Schweiss gekostet hatte. Larifari zum Aufwärmen, maximal. Die drei zogen stolz wie Oskar mit Merlin ihre Runden und quatschten und quietschten dabei munter seine langen Ohren voll. Ich liebte meinen Job, wo hat man das sonst noch?
Zufrieden schaute ich dem Quartett ein wenig zu und widmete mich dann wieder der bevorstehenden Reitstunde.
Und wenn ihr wissen wollt, wie es mit dem frischgeborenen Superstar Merlin weitergeht, dann schaut bald wieder hier vorbei! :-)
Liebe Grüße vom
verzauberten Copinchen ;-)
Es sollte natürlich gut ausgebildet, lektionssicher sein und einen guten Charakter haben, das weiss ja jeder.
Manchmal reicht aber auch ein verdammt hübsches Äußeres.
Auf der Suche nach guten, neuen Pferden für den Reitunterricht - schließlich wurden immer mal wieder gute und beliebte Pferde an Privatleute verkauft, damit sie nicht ewig den Stress mit den ReitschülerInnen hatten - streiften wir immer mal wieder durch die Stallungen eines Händlers, der schon öfter ein geeignetes Pferd für uns vermittelt hatte. Mein Chef und ich kannten ihn gut und er war einer von der vertrauenswürdigen Sorte, der wirklich keinen Ruf als Rosstäuscher besass.
Seine Stallungen waren immer sauber und gepflegt, ein Reitplatz war vorhanden und das Sattelzeug in Ordnung. Das kenne ich auch anders und daher war dies ein guter Ort, um sich mal umzusehen.
Wir schauten in die Boxen, es waren gar nicht viele Pferde da, ein paar Ponys, Haflinger, Warmblüter und ....oh. Da schauten mich ein paar dunkle Augen eines feingliedrigen Braunen an, ein wenig melancholisch, beinahe schüchtern, aber freundlich und interessiert.
"Was macht der denn hier?" fragte ich den Händler.
"Erfolgloser Galopper, der nicht verwurstet wurde." war seine knappe Antwort. Natürlich, viele Galopprennpferde, die ihren Anforderungen nicht gerecht werden, landen beim Metzger. Dieser hier hatte wohl Glück gehabt!
An seiner Box stand der Name "L'Espoir" mit Kreide auf einer Tafel. "Die Hoffnung". Nun, das hat in Bezug auf seine Rennkarriere wohl nicht so ganz geklappt. Ich musste grinsen.
"Was kann der?!" fragte der Chef knapp.
Nun war es am Händler, zu grinsen. "Er kann ziemlich schnell galoppieren, falls ihr einen für die Herbstjagd sucht. Er ist aber anständig und brav und macht keine Mätzchen."
Ein Galopper für den Reitunterricht. Das war doch mal was anderes. Und so ein Hübscher dazu! Mal schauen, wie der Vorstand das findet.
Der Vorstand gab grünes Licht und so landete L'Espoir in unserem Schulpferdestall. Wir suchten aber einen unkomplizierteren Namen für ihn aus und gaben ihm den wohlklingenden Künstlernamen "Merlin".
Sofort umringten ihn die Mädchen, als sie nachmittags in die bisher freie Box schauten und ein edles Pferd mit langen, weiss gefesselten Beinen, einen unverschämt dicken Schweif und einem kleinen, mit schmaler Blesse und Schnippe verzierten Blüterkopf ihnen entgegenblickte. Ein wenig melancholisch, beinahe schüchtern, aber freundlich und interessiert. Ein feiner Kerl.
"IIISST DEEERR SÜÜÜÜÜÜSSS!!" kreischte es auf. Und natürlich "KANN ICH DEN MAL REITEN?"
Merlin, der soviel Aufmerksamkeit länger nicht gewohnt war, schaute ein wenig ängstlich auf den Mob von Mädchen, die immer zahlreicher vor seiner Box aufliefen.
"Kommt mal alle mit ins Büro", forderte ich die Damen auf, um Merlin etwas Ruhe zu gönnen. "Den Merlin schauen wir uns nachher mal in der Halle an. Ihr dürft auch gucken, aber nur, wenn ihr mucksmäuschenstill seid."
Ich teilte die Pferde für den Nachmittagsunterricht ein und holte eine Longe und eine Trense für unseren Neuankömmling. Er sollte erst mal zeigen, wie er traben und galoppieren kann, bevor sich einer in den Sattel wagt. Obwohl genügend Versuchskaninchen anwesend waren. ;-)
Schon bei dem Anblick von Merlin mit seinem ausgreifenden Schritt und seinem ganz anders gebauten Körper gerieten die Damen in Verzückung. Er gab seine Vorstellungsrunde wie ein alter Profi im Schritt und Trab, als ich aber "Galopp" rief, ging er ab wie Schmidts Katze. Ohooo!
Der Chef, der nun auch zum schauen auf die Tribüne kam, konnte sich ein Grinsen nun auch nicht mehr verkneifen. Er war leidenschaftlicher Jagd- und Vielseitigkeitsreiter und so ein Galopp ließ ihn verzückt mit der Zunge schnalzen.
Die Mädchenaugen auf der Tribüne wurden groß und größer, ich ließ ihn ein bißchen gewähren auf einem sehr großen Zirkel und genoss auch ein wenig die Show, die Merlin hier bot. Er lief relativ ruhig, aber in einer großen Übersetzung und das war erst sein Arbeitsgalopp, noch nicht mal sein Renntempo.
Auf der Tribüne war es tatsächlich mucksmäuschenstill und im Nachhinein freue ich mich, dass dies noch nicht die "Generation Smartphone" war, die sofort alles fotografieren und filmen würden und dabei den Blick für das wahre Wesen verlören. Dies hier war alles live und nicht auf Twitter und Facebook hochgeladen.
Ich ließ den Braunen wieder im Schritt gehen und sofort erklärten sich drei Mädels bereit, Merlin trockenzuführen und in den Stall zu bringen, obwohl ihn diese Vorführung nicht einen Tropfen Schweiss gekostet hatte. Larifari zum Aufwärmen, maximal. Die drei zogen stolz wie Oskar mit Merlin ihre Runden und quatschten und quietschten dabei munter seine langen Ohren voll. Ich liebte meinen Job, wo hat man das sonst noch?
Zufrieden schaute ich dem Quartett ein wenig zu und widmete mich dann wieder der bevorstehenden Reitstunde.
Und wenn ihr wissen wollt, wie es mit dem frischgeborenen Superstar Merlin weitergeht, dann schaut bald wieder hier vorbei! :-)
Liebe Grüße vom
verzauberten Copinchen ;-)
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