Yay, nachdem es in der Nacht ordentlich geregnet hat, ist der Boden ideal für eine kleine Einheit an der Doppellonge: Nicht zu nass und nicht (mehr) zu trocken! Allerdings begrüßt mich ein eher aufgebrachter Fuchs am Paddocktor mit gerecktem Hals und steil aufgestelltem Schweif und geblähten Nüstern. Was hat ihn denn so in Rage gebracht?
Er zappelt beim Putzen um mich herum, keine Ahnung, was ihn so aus der Contenance gebracht hat. Vielleicht die Fremdnutzung "seiner" Weide durch eine Quarterstute und ihrem Kumpel, einem ebenfalls entzückenden fuchsfarbenen Shetty?
Er verrät es mir nicht, kommt aber beim Putzen und Fertigmachen zum Longieren wieder ein wenig zur Ruhe. Optimale Bedingungen also. Ich entwirre meine Doppellonge (gibt es eigentlich welche, die nicht trotz ordentlichem Aufwickeln irgendwie verknotet sind? ^^) und befestige sie am Gebiss der Longiertrense mit doppelt gebrochenem Gebiss. Ein Vorteil der Doppellonge ist ja der völlige Verzicht auf irgendwelche Hilfszügel, die, man ahnt es schon, ebenfalls immer im Weg sind. Nunja.
Freudig marschieren wir auf den Platz und bevor es an den Kreislauf geht, gibt es noch eine kleine Schrittrunde an der Hand durch die Wiesen und durch den Pylonenslalom, dann ein paar Seitengänge an der Hand. Übrigens konnte ich durch die Bodenarbeit das Schenkelweichen und Schulterherein unterm Sattel entscheidend verbessern, Romero hat nun endlich zuverlässig kapiert, was er tun soll und bietet es nun auch beim Traben an. Hurra!
So, die 20 Minuten Schritt sind absolviert (das ist an der Longe ja immer eher langweilig, deshalb aktive Bodenarbeit) und weiter geht es im flotten Trabe. Ziel ist: Übergänge erst auf der linken Hand, auch mit viel Galopp frisch vorwärts, dann Wechsel auf die rechte Hand und hier auch galopplastig mit Übergängen arbeiten, um ihn gerade rechts geschmeidiger zu bekommen. Hier überrasche ich ihn gern mit Zirkelverlagerung und spontanen Volten im Longierzirkel erst im Schritt und dann im Trab, durch den "Außenzügel" der Doppellonge eine feine Sache, die er auch sofort kapiert und mitspielt. Ich lege aber immer noch nicht die Longe um das Hinterbein, weil ich ihm hier noch nicht so richtig traue: Stichwort "Romero-Show" an der Longe, wo er nach der Aufwärmphase richtig ausflippt und nur noch steife Bocksprünge in Serie produziert. Das ist kontraproduktiv und gerade für seine Sehnen nicht besonders toll, deshalb lieber nicht allzuviel riskieren.
Weil es auch so hervorragend klappt, zwar der Handwechsel etwas aufwändiger ist, aber irgendwas ist ja immer, galoppiert er als Highlight auf der rechten Hand sehr sauber und auf dem Hinterbein rechts an. Damit ist er dann auch entlassen, ich "kutschiere" ihn noch ein wenig im Schritt trocken und entlasse ihn dann in den Feierabend mit seinem Kumpel "Mäxchen" in den Paddock mit einer üppigen Belohnung aus Äpfeln und Möhren! :-)
Fellwechsel kommt auch langsam, aber sicher in Gang, ein sicheres Zeichen für wärmere Temperaturen. Super!
Es grüßt euch
euer Copinchen und ich wünsche euch eine tolle Woche mit euren Pferden! :-)
BEYOND GOOD AND EVIL - WELCOME TO MY WORLD! Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal bekommt die zweite Maus erst den Käse. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck meiner Gedanken über alltägliche Dinge, mit denen wir uns herumschlagen müssen, meine Tiere und den Rest der Welt. :-) Ihr könnt mich auf Twitter treffen unter @Copine001!
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