Hallo, liebe Freunde des gepflegten Jahreswechsels! Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen!
... ihr glaubt ja gar nicht, was das wieder für ein turbulentes Jahr war, hier in unserer Mischvieh-WG irgendwo im Münsterland.
Wir haben so viel er- und überlebt, zuallerletzt einen seltsamen Anfall vom Großen Tollpatsch. Und alle, wirklich alle dachten "Nun hat er endgültig den Verstand verloren", dicht gefolgt von "Geht das wieder weg oder bleibt das jetzt so?"
Wir wissen alle nicht, woran es gelegen hat. Zuviel des guten Futters? Neue Nachbarschaft? Vollmond im Dritten Haus des Steinbocks? Oder einfach nur ein neurologisches Problem?
Naja, wahrscheinlich werden wir es nie 100&ig erfahren. Aber der Reihe nach.
Es war neulich, die ersten Nächte waren empfindlich kalt und wie so oft hüllte man den Großen Tollpatsch schon mal in wärmendes, nässeabweisendes Deckenwerk, anatomisch angepasst und weitestgehend vom Verheddern in die diversten Gurte her ungefährliches Material. Dieses Jahr in einem schmückenden Hellblau gehalten, zeigte der Fuchs auf der Koppel (wir konnten sie bis weit in den November hinein nutzen) seine besten Posen, so dass selbst die Pferde auf den Nachbarkoppeln, die teilweise noch ihr Vorjahresmodell auftrugen, vor Neid blass wurden. Und nicht nur die Schimmel.
Wie man seit geraumer Zeit weiss, tut Übermut ja selten gut. Und ihr wisst ja, den Spitznamen "Großer Tollpatsch" trägt Romi nicht von Ungefähr. Immer diese Angst, der könnte sich wieder eine Sehne zerren und dann mit dem Vollidi... äh, besten Kumpel der Welt den Stall hüten, na danke schön. Muss nicht wieder sein. Gelinde ausgedrückt war das der Horror schlechthin!
Und was macht der Trottel: Rennt wie von Sinnen über die Koppel, schnaubt, trabt mit hocherhobenen Kopf und blutroten Nüstern über das Gras, rennt wieder los und .. zack! Doppelter Rittberger mit 3fachem Touloop und da liegt er auch schon auf dem Kreuz. Der Länge lang. Mein Entsetzen hätte kaum größer sein können, weil .. siehe oben! Ich renn zur Unfallstelle, wo der Fuchs ächzend und prustend versucht, wieder auf seine hocheleganten winterbehaarten Beine zu kommen, doch ist ihm wohl erstmal die Luft weggeblieben. So schnell mich meine kurzen Shettybeinchen trugen, wetzte ich hin, um mir ein Bild von Art und Ausmaß des Unglücks zu machen und ggf. erste Hilfe zu leisten. Doch eine Reanimation blieb mir zum Glück erspart, ich musste lediglich schauen, dass er sein neues Gewand loswird. Das Teil war wohl für die Hohle Schule über der Erde und dann bodennah nicht ganz ausgerichtet, so versuchte ich, die Beinschnüre, die sein linkes Hinterbein geradezu anmutig angewinkelt hielten, zu lösen. Ratsch.. kaputt. Na, die Zweibeinerin würde wieder schimpfen, aber egal. Rettungsmission "Großer Tollpatsch im Tiefflug" im vollen Gange. Noch ein Bauchgurt.. geschafft. Schüttelnd und immer noch schwer atmend kamen 550 Kg Tollpatschlebendgewicht wieder auf allen Vieren zu stehen. Puh, das war harte Arbeit!
Die Rindviecher staunten ebenfalls nicht schlecht, sie hatten auch schon einiges an Performance von dem Arabowestfalen erlebt, aber solch einen Stunt noch nicht. Mit einem halbwegs interessierten "Muuuh? Alles ok?" vergewisserten sie sich, ob unser aller Chef die nächsten 24 Stunden überleben würde. Aber danach sah es tatsächlich aus.
Nochmal schütteln und die letzten Fetzen der neuen Decke abwerfen und dann schien er auch schon wiederhergestellt zu sein. Jedenfalls sah er körperlich unversehrt aus, die seelischen Schäden waren noch nicht absehbar. Hauptsache, er humpelt nicht, dachte ich inbrünstig, versuchte aber, einen gewohnt souveränen Eindruck auf den Patienten zu machen. Umso mehr musste ich mir Sorgen um seinen geistigen Zustand machen, denn:
"Sah das cool aus?" fragte er allen Ernstes. Ich, der ihm dafür wegen fortgeschrittener Tollpatschigkeit nur eine 3,5 geben würde, starrte ihn wortlos an.
"Na, da hinten ist so eine schicke schwarze Stute. Noch nicht lange hier. Da muss ich doch zeigen, was ich so draufhabe!"
Ob das die richtige Art und Weise ist, ein Stütchen restlos von sich zu begeistern, lasse ich mal dahingestellt. Ich glaube eher, der Fuchs war beim Abendfutter DAS Thema, aber anders, als er sich das vorgestellt hat. Irgendwie. Diplomatisch, wie ich bin, antwortete ich "An der B-Note könnte man noch ein bisschen arbeiten. Aber nicht jetzt, mach erstmal ein bisschen Pause und iss mal 'nen Happen Heu.."
Was immer ihr so anstellt, um jemandes Herz zu gewinnen, macht es besser, ich wünsch euch einen sinnbildlichen guten Rutsch ins neue Jahr! Und kauft diesmal nicht soviel Knallzeugs, das bekommt dem Großen Tollpatsch auch nicht so gut.
In diesem Sinne: Man liest sich!
Euer
Mäxchen (Ersthelfer und Verhaltenstherapeut für größenwahnsinnige Arabowestfalen in Vollzeit!) :-)
BEYOND GOOD AND EVIL - WELCOME TO MY WORLD! Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal bekommt die zweite Maus erst den Käse. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck meiner Gedanken über alltägliche Dinge, mit denen wir uns herumschlagen müssen, meine Tiere und den Rest der Welt. :-) Ihr könnt mich auf Twitter treffen unter @Copine001!
Sonntag, 29. Dezember 2019
Dienstag, 24. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Finales Türchen Nr. 24!
Und damit sind wir schon am Ende der musikalischen Adventsreise angelangt. Ich hoffe, der eine oder die andere hat was Nettes für sich gefunden und sich gefreut. In jedem Fall wünsche ich ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest! :-)
Zur Heiligen Nacht gibt's meine persönliche alltime-Christmas-Songs-Top 3:
Zur Heiligen Nacht gibt's meine persönliche alltime-Christmas-Songs-Top 3:
Montag, 23. Dezember 2019
Musik-Adventskalender: Türchen Nr. 23 - Semifinale
Nochmal zur Ruhe kommen, bevor die Feiertagshektik losgeht - oder auch nicht. Das Schlimmste scheint überstanden, wenn man nicht mehr in die Innenstädte muss. Und falls doch: Dieser Song trägt ein wenig zur Entspannung bei! :-)
Sonntag, 22. Dezember 2019
Musik-Adventskalender: Türchen Nr. 22 - Ed's Fairytale!
Für mich eins der coolsten Weihnachtslieder überhaupt: Fairytales of New York :-)
Samstag, 21. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 21: Simply The Best!
Eric Clapton, einer der besten Musiker unserer Zeit, mit dem Bing-Crosby-Klassiker. Genius!
Freitag, 20. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 20: Es geht ins Finale!
Und deshalb it's Christmas all over again!
RIP Tom Petty.
RIP Tom Petty.
Donnerstag, 19. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 19: Ein polnischer Weihnachtsgruß!
Die Melodie dürfte dem einen oder anderen von heiligabendlichen Blockflötenkonzerten her bekannt vorkommen.
Mittwoch, 18. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 18: More Metal for Christmas!
Das Ding hier steht schon sehr weit oben auf meiner Weihnachts-Playlist! :-)
Dienstag, 17. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 17: Espana Olé!
Das ist nicht der spanische Beitrag zum ESC, sondern ein schöner, temperamentvoller Weihnachtssong!
Montag, 16. Dezember 2019
Advents-Musikkalender, Türchen Nr. 16: Die Orgel von Notre Dame!
Für mich eines der allerschönsten Weihnachtslieder aller Zeiten. Und begleitet von der beeindruckendsten Orgel, die jemals gebaut wurde (und auch vor dem verheerenden Brand gerettet werden konnte).
Sonntag, 15. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 15: Bella Italia!
Das Land der großen Arien feiert natürlich auch musikalisch Weihnachten. Wunderschön!
Samstag, 14. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, 14. Türchen: Ein toller Klassiker!
Das ist eins meiner Lieblingsweihnachtslieder. So richtig schön rotzig, der Text ist einfach klasse und dabei auch noch relativ unweihnachtlich. ;-)
Freitag, 13. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 13: Metal meets Disney!
Die einzige Version von dem Song, die ich mir mehrmals anhören würde...
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 12: Monty Python lässt grüßen!
Die Älteren werden sich erinnern. Wie der Titel des Videos schon ahnen lässt: Das ist nichts für allzu Zartbesaitetete! ;-)
Mittwoch, 11. Dezember 2019
Advents-Musikkalender: Türchen Nr. 11 - Eine Hommage an Marie!
Marie Fredriksson erlag gestern ihrem langen Krebsleiden. Deshalb widme ich ihr dieses Türchen in tiefer Trauer....
"It Must Have Been Love" ist einer meiner Lieblings-Roxette-Songs und sollte ursprünglich ein trauriger Weihnachtssong werden.. #RIPMarie
"It Must Have Been Love" ist einer meiner Lieblings-Roxette-Songs und sollte ursprünglich ein trauriger Weihnachtssong werden.. #RIPMarie
Dienstag, 10. Dezember 2019
Musik-Adventskalender, Türchen Nr. 10: Stille russische Nacht!
Schön gesungen von den beiden Engelchen! :-)
Montag, 9. Dezember 2019
Sonntag, 8. Dezember 2019
Adventsmusik-Kalender, Türchen Nr. 8: Mit Vorsicht zu genießen!
Der Warnhinweis zu Anfang des Videos sagt eigentlich schon alles. ;-)
Samstag, 7. Dezember 2019
Adventsmusikkalender, Türchen Nr. 7: May all acquaintance be forgot...
Genau das. In der Karaoke-Version zum Mitsingen! :-)
Freitag, 6. Dezember 2019
Adventsmusikkalender, 6. Türchen: Listen to a Story!
Wer bekommt nicht gern mal eine Geschichte vorgelesen? Niemand Geringeres als Johnny Cash verarbeitet hier seine Kindheitserinnerungen zur Weihnacht...
Donnerstag, 5. Dezember 2019
Adventsmusikkalender - 5. Türchen: Punk ist nicht tot, Punk feiert Weihnachten!
Ein Weihnachtssong von den Ramones. Garantiert ohne Blockflöte! :-)
Mittwoch, 4. Dezember 2019
Dienstag, 3. Dezember 2019
Adventsmusikkalender: 3.Türchen - Mal was Neues!
Zufällig gefunden, reingehört und für richtig gut befunden! Toller Text!
Montag, 2. Dezember 2019
Adventsmusikkalender -Türchen Nr. 2:
Entre le Boeuf et l'Ane Gris - ein wunderbares französisch- traditionelles Weihnachtslied!
Sonntag, 1. Dezember 2019
The "Adventskalender" full of Music - Alles außer "Last Christmas"!
Die Zeit an und vor Weihnachten bringt nicht nur Stille und Besinnlichkeit, sondern auch jede Menge Songmaterial mit sich. Ich bin zwar nicht der allergrößte Weihnachtsfan, aber viele Songs führen hier ein Nischendasein - manche natürlich völlig zu Recht - andere erobern Jahr für Jahr immer wieder die Charts. Hier möchte ich mal 24 meiner Lieblings-Christmassongs sowie auch eher unbekannte Stücke in ein Adventskalendergewand packen. Viel Spaß beim Anhören und nicht allzusehr wundern... ;-)
Türchen Nr. 1: Saltatio Mortis - Willkommen in der Weihnachtszeit
Türchen Nr. 1: Saltatio Mortis - Willkommen in der Weihnachtszeit
Sonntag, 13. Oktober 2019
Tollpatsch-Training: Gebisslos RuleZ - Vol. I
Hallo!
Heute muss ich meiner Begeisterung über Romi im Allgemeinen und im Besonderen über seine derzeitige Entwicklung mal richtig Luft machen.
Ich reite den eigenwilligen Arabo-Westfalen ja nun schon seit mehr als sechs Jahren und fühle mich momentan so wohl in seinem Sattel wie noch nie. Ok, wir sind beide natürlich älter geworden und auch ein bisschen weiser und die Diskussionen über das Grundtempo liegen größtenteils hinter uns. Wir haben wohl gerade den Status eines Ehepaares, das seine Silberhochzeit hinter sich hat: Man kennt sich und weiss um alle Ecken und Kanten, die ganz großen Überraschungen sind durchgespielt, man schätzt einander und ja, man vertraut sich. Und das ist schön. Wirklich schön. Manchmal muss man sich sein Traumpferd halt erarbeiten.
Ein sehr guter Helfer war und ist dabei das überwiegend benutzte gebisslose Sidepull, das mittlerweile aus unserem Reit-Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Kein Zungenspiel, viel mehr Ruhe in der Anlehnung, die sich übrigens direkt zu Anfang beim Aufwärmen schon herstellen lässt. Dadurch, dass ich auch wesentlich bessere Gewichtshilfen (DER Schlüssel zum Erfolg!) gebe, haben wir jetzt eine stabile Basis für etliche Lektionen und Trainingsübungen, die vorher einfach nicht möglich waren, weil ich mich vermutlich zu sehr mit eben jener konstanten Anlehnung mit Gebisszäumung abgemüht habe.
Romi tritt viel besser von hinten nach vorne durch, was bei den ersten Malen mit Sidepull direkt spürbar war und entwickelt momentan eine wirklich gute Hinterhand-, Rücken- und Oberhalsmuskulatur. Er hat ja im Frühsommer sehr viel an Substanz verloren, die er jetzt aber durch Futterumstellung (ich nenne es auch "Mastprogramm") stark wieder aufgeholt und noch dazugewonnen hat. Er sieht gerade einfach nur toll aus!
Zufrieden scheint er auch zu sein, er begrüßt mich schon von Weitem vom hintersten Winkel der Koppel und kommt gemeinsam mit Mäxchen angestürmt. Natürlich spielen meine stets mitgebrachten Möhren da auch eine nicht unwichtige Rolle, aber weil er die ja auch sonst bekommt, werte ich das mal als Kompliment. :-) Er ist auch beim Putzen und Satteln kaum noch zappelig - die ständigen Attacken von Fliegen mal ausgeklammert - und genießt das Geputzt-Werden. Ein bisschen eitel ist er ja von Haus aus schon. Allerdings ist er immer noch ein wenig erstaunt, dass er beim Sidepull-Anlegen nichts ins Maul nehmen muss und schnappt sich als Substitut dann mal den Zügel und knautscht den durch. Allerdings ist ihm auch aufgefallen, dass man gebisslos viel besser unterwegs was Grünes schnappen und futtern kann. Clever ist er ja!
Durch die sicherere Anlehnung und meine wesentlich verbesserten Einwirkungsmöglichkeiten auch am langen Zügel über Gewichtshilfen bin ich momentan auf dem Weg zu einem gut versammelten Romeo, der sich insbesondere in der Galopparbeit ausbalanciert und sicher anfühlt. Aber auch unser größtes Streitthema, der Trab über den Rücken und mit leicht federnder Anlehnung, wird gerade Realität bis hin zu den Seitengängen, die ihm sehr guttun. Ok, es ist nicht gerade sein Lieblingshobby, aber er bemüht sich sehr, alles richtig zu machen. Auch wenn es nach links rüber noch die eine oder andere kleine Blockade gibt. Aber er haut mir nicht mehr unter dem Hintern ab. Und das fühlt sich einfach nur super an.
Als Nächstes plane ich den Einsatz eines wirklich sehr schönen Bosals und werde darüber berichten, wie es läuft. Ich bin gespannt, vielleicht eröffnet uns das noch mehr tolle Aha-Momente. Ich bin gespannt!
Bis dahin, habt einen schönen Herbst auf und neben eurem Pferd! :-)
Heute muss ich meiner Begeisterung über Romi im Allgemeinen und im Besonderen über seine derzeitige Entwicklung mal richtig Luft machen.
Ich reite den eigenwilligen Arabo-Westfalen ja nun schon seit mehr als sechs Jahren und fühle mich momentan so wohl in seinem Sattel wie noch nie. Ok, wir sind beide natürlich älter geworden und auch ein bisschen weiser und die Diskussionen über das Grundtempo liegen größtenteils hinter uns. Wir haben wohl gerade den Status eines Ehepaares, das seine Silberhochzeit hinter sich hat: Man kennt sich und weiss um alle Ecken und Kanten, die ganz großen Überraschungen sind durchgespielt, man schätzt einander und ja, man vertraut sich. Und das ist schön. Wirklich schön. Manchmal muss man sich sein Traumpferd halt erarbeiten.
Ein sehr guter Helfer war und ist dabei das überwiegend benutzte gebisslose Sidepull, das mittlerweile aus unserem Reit-Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Kein Zungenspiel, viel mehr Ruhe in der Anlehnung, die sich übrigens direkt zu Anfang beim Aufwärmen schon herstellen lässt. Dadurch, dass ich auch wesentlich bessere Gewichtshilfen (DER Schlüssel zum Erfolg!) gebe, haben wir jetzt eine stabile Basis für etliche Lektionen und Trainingsübungen, die vorher einfach nicht möglich waren, weil ich mich vermutlich zu sehr mit eben jener konstanten Anlehnung mit Gebisszäumung abgemüht habe.
Romi tritt viel besser von hinten nach vorne durch, was bei den ersten Malen mit Sidepull direkt spürbar war und entwickelt momentan eine wirklich gute Hinterhand-, Rücken- und Oberhalsmuskulatur. Er hat ja im Frühsommer sehr viel an Substanz verloren, die er jetzt aber durch Futterumstellung (ich nenne es auch "Mastprogramm") stark wieder aufgeholt und noch dazugewonnen hat. Er sieht gerade einfach nur toll aus!
Zufrieden scheint er auch zu sein, er begrüßt mich schon von Weitem vom hintersten Winkel der Koppel und kommt gemeinsam mit Mäxchen angestürmt. Natürlich spielen meine stets mitgebrachten Möhren da auch eine nicht unwichtige Rolle, aber weil er die ja auch sonst bekommt, werte ich das mal als Kompliment. :-) Er ist auch beim Putzen und Satteln kaum noch zappelig - die ständigen Attacken von Fliegen mal ausgeklammert - und genießt das Geputzt-Werden. Ein bisschen eitel ist er ja von Haus aus schon. Allerdings ist er immer noch ein wenig erstaunt, dass er beim Sidepull-Anlegen nichts ins Maul nehmen muss und schnappt sich als Substitut dann mal den Zügel und knautscht den durch. Allerdings ist ihm auch aufgefallen, dass man gebisslos viel besser unterwegs was Grünes schnappen und futtern kann. Clever ist er ja!
Durch die sicherere Anlehnung und meine wesentlich verbesserten Einwirkungsmöglichkeiten auch am langen Zügel über Gewichtshilfen bin ich momentan auf dem Weg zu einem gut versammelten Romeo, der sich insbesondere in der Galopparbeit ausbalanciert und sicher anfühlt. Aber auch unser größtes Streitthema, der Trab über den Rücken und mit leicht federnder Anlehnung, wird gerade Realität bis hin zu den Seitengängen, die ihm sehr guttun. Ok, es ist nicht gerade sein Lieblingshobby, aber er bemüht sich sehr, alles richtig zu machen. Auch wenn es nach links rüber noch die eine oder andere kleine Blockade gibt. Aber er haut mir nicht mehr unter dem Hintern ab. Und das fühlt sich einfach nur super an.
Als Nächstes plane ich den Einsatz eines wirklich sehr schönen Bosals und werde darüber berichten, wie es läuft. Ich bin gespannt, vielleicht eröffnet uns das noch mehr tolle Aha-Momente. Ich bin gespannt!
Bis dahin, habt einen schönen Herbst auf und neben eurem Pferd! :-)
Sonntag, 22. September 2019
Katzengespräche: Zweitkatze? Nein danke!
Es ist gerade einfach nur wunderbar. Die Sonne scheint, das Thermometer hat die 20-Grad-Marke überschritten und es herrscht eine geradezu unwirkliche Ruhe ringsherum! Also: Nix wie raus auf die Terrasse. Die bezaubernde Jeannie nimmt diesen Plan begeistert auf und hüpft ausgelassen hin und her. Sie beobachtet von einem bestimmten Platz aus vorbeischlendernde Leute, Hunde, andere Katzen und natürlich auch den einen oder anderen Piepmatz. Höflich interessiert, aber immer auf Unsichtbarkeit bedacht. Terry Pratchett hat diese Verhaltensweise mal als "Katzenschach" betitelt: Möglichst viele andere Katzen beobachten, ohne selber beobachtet zu werden, und darin ist die Jeannie eine wahre Meisterin!
"Jeannie? Warum magst du eigentlich nicht mit anderen Katzen um die Häuser streifen?"
"Nö, lass mal. Es ist gut so, wie es ist."
"Ich verstehe es nicht. Hast du so gar keinen Bock auf Artgenossen? Ich könnte dir auch eine Gesellschaftskatze anschaf..."
"DER KATZENGOTT BEWAHRE! SAG DAS NIE WIEDER! Erinnere dich doch an die Pflegestellenkätzchen. Hattest du da den Eindruck, dass ich die kleinen Biester besonders gemocht habe?"
"Ähm... nee. Eher nicht so."
"Siehste. Wir hätten den kleinen Keiko ja auch behalten können. Der hat aber nach seiner "Ich will nix fressen"-Phase alles verputzt, was er kriegen konnte."
"Nun, das hat ihm ja auch gut getan. Du hättest ihn auch ein bißchen bemuttern können."
Jeannies glattes Fell ist plötzlich aufgeplüscht. Ihre Pupillen werden raubtierhaft schmal. "Nein. Der Lütte war der pure Stress für mich. Ich hab's gern ruhig, weisst du?"
"Ja, weiss ich. Die kleine Alice war auch 'n Ticken zu drüber für dich."
"Allerdings. Die hätte ich am liebsten auf den Mond geschossen. Sowas FRECHES!"
"Naja, sie konnte nicht miauen. Also war sie vom Lärmpegel erträglich."
Jeannie rollt ihre grünen Augen gen Himmel. Das hat sie von mir gelernt, glaube ich. "Das vielleicht, aber sie ist STÄNDIG hinter mir hergelaufen. Das nervt! Und für 2 gefuttert hat sie auch!"
"Sie war ja nur 2 Wochen unser Gast. Und ich fand sie sehr niedlich und sie ist bestimmt eine tolle Katze geworden. Happy one, wer sie sein oder ihr Eigen nennen darf."
"Ja, gewiss. Und ich? Bin ich auch eine tolle Katze?"
"Bist du, auch wenn du manchmal etwas seltsam bist. Aber sind wir das nicht alle? Was wäre die Welt ohne seltsame Menschen und Tiere?"
Jeannie schleckt sich über die Vorderpfoten und dann über die Ohren. Dann gähnt sie herzhaft. "Langweilig."
"Genau. Miau.
"Jeannie? Warum magst du eigentlich nicht mit anderen Katzen um die Häuser streifen?"
"Nö, lass mal. Es ist gut so, wie es ist."
"Ich verstehe es nicht. Hast du so gar keinen Bock auf Artgenossen? Ich könnte dir auch eine Gesellschaftskatze anschaf..."
"DER KATZENGOTT BEWAHRE! SAG DAS NIE WIEDER! Erinnere dich doch an die Pflegestellenkätzchen. Hattest du da den Eindruck, dass ich die kleinen Biester besonders gemocht habe?"
"Ähm... nee. Eher nicht so."
"Siehste. Wir hätten den kleinen Keiko ja auch behalten können. Der hat aber nach seiner "Ich will nix fressen"-Phase alles verputzt, was er kriegen konnte."
"Nun, das hat ihm ja auch gut getan. Du hättest ihn auch ein bißchen bemuttern können."
Jeannies glattes Fell ist plötzlich aufgeplüscht. Ihre Pupillen werden raubtierhaft schmal. "Nein. Der Lütte war der pure Stress für mich. Ich hab's gern ruhig, weisst du?"
"Ja, weiss ich. Die kleine Alice war auch 'n Ticken zu drüber für dich."
"Allerdings. Die hätte ich am liebsten auf den Mond geschossen. Sowas FRECHES!"
"Naja, sie konnte nicht miauen. Also war sie vom Lärmpegel erträglich."
Jeannie rollt ihre grünen Augen gen Himmel. Das hat sie von mir gelernt, glaube ich. "Das vielleicht, aber sie ist STÄNDIG hinter mir hergelaufen. Das nervt! Und für 2 gefuttert hat sie auch!"
"Sie war ja nur 2 Wochen unser Gast. Und ich fand sie sehr niedlich und sie ist bestimmt eine tolle Katze geworden. Happy one, wer sie sein oder ihr Eigen nennen darf."
"Ja, gewiss. Und ich? Bin ich auch eine tolle Katze?"
"Bist du, auch wenn du manchmal etwas seltsam bist. Aber sind wir das nicht alle? Was wäre die Welt ohne seltsame Menschen und Tiere?"
Jeannie schleckt sich über die Vorderpfoten und dann über die Ohren. Dann gähnt sie herzhaft. "Langweilig."
"Genau. Miau.
Sonntag, 1. September 2019
Mäxchen bloggt: Low Carb ist out!
Hallo, liebe Freunde des gepflegten Kalorienzählens! Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen. Und ich habe tolle Neuigkeiten: Der Große Tollpatsch, in letzter Zeit auch "Der lange Dürre" genannt, scheint über den Berg zu sein. Ich hab mir ja beinahe schon Sorgen gemacht um ihn!
Zur Vorgeschichte: Tja, wie es so ist. Der Sommer war, genau wie der Frühling und eigentlich auch der Winter zuvor, definitiv viel zu trocken. Und wie ich hier ja schon mehrmals kundgetan hatte, sind Romi und ich die totalen Weidefetischisten. Es gibt doch nichts schöneres und leckereres als frisches, grünes Gras!
Weil diese Grundnahrung für uns Equiden aber schon nach der ersten Heuernte (na, immerhin gab's einmal was zu ernten...) nicht mehr so recht beim Nachwachsen in die Gänge kam, hatten wir wirklich ein bißchen schlechte Laune. Klar, es gab Heu und Kraftfutter, aber eben kein Gras. Und darauf hatten wir uns ja schon soooo lange gefreut!
Dazu kam beim Großen, dass er wohl ein wenig Probleme mit dem Heu kauen bekam. Tja, wir werden ja alle nicht jünger und entsprechend doof wird das mit den ständig wachsenden Zähnen. Mein Zahnarzttermin letzten Winter war ja auch kein Ponyhof. Aber Romi knatschte nur lustlos auf den Heuhalmen herum. Auch seinem Futter widmete er wenig Begeisterung. In Folge nahm er wirklich krass ab und ich fragte mich schon, ob er bei der nächsten Staffel von Germany's Next Topmodel mit machen wolle. Schön genug ist er ja, wenn man bestimmte menschliche Schönheitsideale außer Acht lässt. Naja, ich kann ihn mir trotzdem nur schwer auf High Heels-Hufeisen vorstellen, zumal er ja Barhuf unterwegs ist. Und - oh Gott .- der nächste Sehnenschaden wäre vorprogrammiert!
Nee, Spaß beiseite. Romi steuerte auf eine handfeste Essstörung zu. Klar, ich hab mir dann das geholt, was er übrig ließ und das führte dazu, dass ich in diesem Sommer nicht unbedingt als Model für Shettybadehosen ausgesucht würde. Aber so what. Ab einem bestimmten Alter ist der Lack nun mal ab!
Naja, die Tierärztin wurde bestellt, um den armen dünnen Romi mal durchzuchecken. Und sie erschien mit einer riesigen Wurmkur für Romi nebst Geräten zur Zahnbehandlung. Und dann legte sie los. Ich hab tapfer seinen Huf gehalten, obwohl ich schon ein wenig Panik hatte, dass ich auch noch drangekommen wäre. War doch erst und das war schon unschön genug. Auch die dämlichen Rindviecher, die Romi in seiner Benommenheit nach der Sedierung ärgern wollte, habe ich erfolgreich weggebissen. In schlechten Zeiten hält man als Equide zusammen!
Nachdem auch noch die Wurmkur verabreicht worden war, war Schluss mit "Low Carb". Romi bekam das, was die Zweibeiner als "Mastkur" bezeichnen würden in Form von Sahne-Eisbechern, Puddings und Nutellabrötchen, aber in der Pferde-Version als Rübenschnitzel (die uns schon zu den Ohren rauskommen..), Mash, Sojaschrot, Maisflocken und und und. Klar nasche ich da mit! Der Winter wird lang und hart!
Immerhin kommt Romi jetzt langsam wieder in Shape: Seine Rippen und die Hüftknochen verschwinden unter einer kleinen Pummelspeckschicht, er baut Muskulatur auf und hat zwar keine Chance mehr bei einem Modelshowcasting, schaut aber gesünder und fitter aus als je zuvor. Und der ist ja auch immerhin schon volljährig!
Allerdings wird er auch langsam wieder frech. Aber besser so, als so einen depressiven Hungerhaken als Herdenchef zu haben. Und jetzt rennen wir auch wieder gemeinsam über unsere ...... hmm.. Weide. Naja, vielleicht gibt's ja nochmal Regen, dann wäre ja wirklich wieder alles in Butter! Beziehungsweise in Rapsöl. Ist ja auch gut fürs Fell! ;-)
Es grüßt euch
euer Mäxchen (not really in Shape, but happy)!
Zur Vorgeschichte: Tja, wie es so ist. Der Sommer war, genau wie der Frühling und eigentlich auch der Winter zuvor, definitiv viel zu trocken. Und wie ich hier ja schon mehrmals kundgetan hatte, sind Romi und ich die totalen Weidefetischisten. Es gibt doch nichts schöneres und leckereres als frisches, grünes Gras!
Weil diese Grundnahrung für uns Equiden aber schon nach der ersten Heuernte (na, immerhin gab's einmal was zu ernten...) nicht mehr so recht beim Nachwachsen in die Gänge kam, hatten wir wirklich ein bißchen schlechte Laune. Klar, es gab Heu und Kraftfutter, aber eben kein Gras. Und darauf hatten wir uns ja schon soooo lange gefreut!
Dazu kam beim Großen, dass er wohl ein wenig Probleme mit dem Heu kauen bekam. Tja, wir werden ja alle nicht jünger und entsprechend doof wird das mit den ständig wachsenden Zähnen. Mein Zahnarzttermin letzten Winter war ja auch kein Ponyhof. Aber Romi knatschte nur lustlos auf den Heuhalmen herum. Auch seinem Futter widmete er wenig Begeisterung. In Folge nahm er wirklich krass ab und ich fragte mich schon, ob er bei der nächsten Staffel von Germany's Next Topmodel mit machen wolle. Schön genug ist er ja, wenn man bestimmte menschliche Schönheitsideale außer Acht lässt. Naja, ich kann ihn mir trotzdem nur schwer auf High Heels-Hufeisen vorstellen, zumal er ja Barhuf unterwegs ist. Und - oh Gott .- der nächste Sehnenschaden wäre vorprogrammiert!
Nee, Spaß beiseite. Romi steuerte auf eine handfeste Essstörung zu. Klar, ich hab mir dann das geholt, was er übrig ließ und das führte dazu, dass ich in diesem Sommer nicht unbedingt als Model für Shettybadehosen ausgesucht würde. Aber so what. Ab einem bestimmten Alter ist der Lack nun mal ab!
Naja, die Tierärztin wurde bestellt, um den armen dünnen Romi mal durchzuchecken. Und sie erschien mit einer riesigen Wurmkur für Romi nebst Geräten zur Zahnbehandlung. Und dann legte sie los. Ich hab tapfer seinen Huf gehalten, obwohl ich schon ein wenig Panik hatte, dass ich auch noch drangekommen wäre. War doch erst und das war schon unschön genug. Auch die dämlichen Rindviecher, die Romi in seiner Benommenheit nach der Sedierung ärgern wollte, habe ich erfolgreich weggebissen. In schlechten Zeiten hält man als Equide zusammen!
Nachdem auch noch die Wurmkur verabreicht worden war, war Schluss mit "Low Carb". Romi bekam das, was die Zweibeiner als "Mastkur" bezeichnen würden in Form von Sahne-Eisbechern, Puddings und Nutellabrötchen, aber in der Pferde-Version als Rübenschnitzel (die uns schon zu den Ohren rauskommen..), Mash, Sojaschrot, Maisflocken und und und. Klar nasche ich da mit! Der Winter wird lang und hart!
Immerhin kommt Romi jetzt langsam wieder in Shape: Seine Rippen und die Hüftknochen verschwinden unter einer kleinen Pummelspeckschicht, er baut Muskulatur auf und hat zwar keine Chance mehr bei einem Modelshowcasting, schaut aber gesünder und fitter aus als je zuvor. Und der ist ja auch immerhin schon volljährig!
Allerdings wird er auch langsam wieder frech. Aber besser so, als so einen depressiven Hungerhaken als Herdenchef zu haben. Und jetzt rennen wir auch wieder gemeinsam über unsere ...... hmm.. Weide. Naja, vielleicht gibt's ja nochmal Regen, dann wäre ja wirklich wieder alles in Butter! Beziehungsweise in Rapsöl. Ist ja auch gut fürs Fell! ;-)
Es grüßt euch
euer Mäxchen (not really in Shape, but happy)!
Mittwoch, 10. Juli 2019
Katzengespräche
Nicht jede Katze - das unterstelle ich jetzt einfach mal - ist ein Quell der unendlichen Weisheit. Manch eine hat zu viel zu tun, um sich um ihre Besitzer zu kümmern, andere wiederum interessieren sich genauso viel oder so wenig um ihren Zweibeiner, wie sie es umgekehrt entgegengebracht bekommen. Diejenigen, die z.B. als Schadnagerbekämpfer auf Bauern- oder Reiterhöfen jobben, sind natürlich anderweitig eingebunden. Aber es gibt ja auch Katzen mit therapeutischen Fähigkeiten, und dazu zähle ich meine wunderbare bezaubernde Jeannie.
Fest steht, dass unsere Fellnasen wesentlich mehr mitbekommen, als wir denken. Ob sie es für sich behalten oder uns damit konfrontieren, ist von Mieze zu Mieze verschieden. In dieser Reihe mit dem Titel "Katzengespräche" werde ich mal fiktiv umschreiben, was die bezaubernde Jeannie mir hin und wieder mitteilt. Der Einfachheit halber beschreibe ich dies in Verbalform, auch wenn die Kommunikationswege zwischen uns recht vielfältig sind.
"BJ" steht hier natürlich für "Bezaubernde Jeannie", meine Wenigkeit umschreibe ich mal mit "Ich".
Heute früh, halb acht im Wolkenkuckucksheim. Die Kaffeemaschine brodelt und rauscht im Hintergrund. Ich warte auf dem Sofa auf die erste Tasse des Lebenselixirs. BJ guckt mich skeptisch an, setzt sich neben mich und wackelt mit dem Schwänzchen. Ihr Ohrenspiel verrät, dass ihr etwas durch den Kopf geht.
BJ:" Hast du mal auf die Uhr geguckt? Müsstest du nicht, wie sonst auch, längst fluchtartig die Wohnung verlassen haben, um zu "arbeiten", wie ihr Zweibeiner das nennt?"
Ich: "Ich weiss, dass es später ist als sonst. Ich war gestern beim Doc. Der war der Meinung, ich wäre krank und müsste heute nicht zur Arbeit."
BJ: "Dein Arzt muss es wissen. Aber weisst du es auch?" Prüfender Blick aus ihren großen grünen Augen.
Ich (fühle mich irgendwie ertappt): "Nun, mir tut nichts weh außer ein bisschen Kopfschmerzen. Die hat man ja hin und wieder mal. Und gebrochen ist auch nichts. Es geht mir gut. Der Doc meinte aber, ich .."
BJ: "Stop! Nicht weiterreden." Beschwichtigend legt sie mir ein Pfötchen aufs Knie. Ich halte inne und merke, dass ich mich rechtfertige. Ihre Augen blinzeln mich aus halb geschlossenen Lidern an, das internationale Zeichen für ein Katzenlächeln.
Ich streiche ihr über Kopf und Rücken und blinzle zurück. Eigentlich kann ich auch nur blinzeln, denn durch meinen gestrigen Heulkrampf sind meine Augen noch dick geschwollen.
BJ: (schnurrend): "Bitte lass dir helfen. Es geht dir eben nicht gut. Deine Artgenossen halten deine Fassade für real, aber dein Doc ist ein erfahrener, weiser Mann. Akzeptiere, was er sagt und vorschlägt."
Ich: "Das sagt mir ein Wesen, das alles tut, um zu verhindern, in einen Korb gepackt und zum Tierarzt gebracht zu werden? Der Tierarzt ist auch weise!"
BJ: "Damit spiegele ich dein Verhalten, wenn du Hilfe von außen annehmen sollst."
BÄM. Touché. Ich glaube, ein Grinsen in ihrem Gesichtchen zu entdecken, während sie sich dekorativ ein Pfötchen ableckt.
Immerhin, die bezaubernde Jeannie redet nicht um den heißen Brei herum. Ich streichle ihr über das Köpfchen, blinzele sie an und nicke. Verdammt, das könnte hinkommen. Ich stehe auf, gehe in die Küche und hole mir Gurkenscheiben, um meine Augenlider zu kühlen.
Radikal akzeptieren ist eine schwere Übung und da stehe ich (wieder) ganz am Anfang. Danke dir, bezaubernde Jeannie. Wenn ich dich nicht hätte.
Fest steht, dass unsere Fellnasen wesentlich mehr mitbekommen, als wir denken. Ob sie es für sich behalten oder uns damit konfrontieren, ist von Mieze zu Mieze verschieden. In dieser Reihe mit dem Titel "Katzengespräche" werde ich mal fiktiv umschreiben, was die bezaubernde Jeannie mir hin und wieder mitteilt. Der Einfachheit halber beschreibe ich dies in Verbalform, auch wenn die Kommunikationswege zwischen uns recht vielfältig sind.
"BJ" steht hier natürlich für "Bezaubernde Jeannie", meine Wenigkeit umschreibe ich mal mit "Ich".
Heute früh, halb acht im Wolkenkuckucksheim. Die Kaffeemaschine brodelt und rauscht im Hintergrund. Ich warte auf dem Sofa auf die erste Tasse des Lebenselixirs. BJ guckt mich skeptisch an, setzt sich neben mich und wackelt mit dem Schwänzchen. Ihr Ohrenspiel verrät, dass ihr etwas durch den Kopf geht.
BJ:" Hast du mal auf die Uhr geguckt? Müsstest du nicht, wie sonst auch, längst fluchtartig die Wohnung verlassen haben, um zu "arbeiten", wie ihr Zweibeiner das nennt?"
Ich: "Ich weiss, dass es später ist als sonst. Ich war gestern beim Doc. Der war der Meinung, ich wäre krank und müsste heute nicht zur Arbeit."
BJ: "Dein Arzt muss es wissen. Aber weisst du es auch?" Prüfender Blick aus ihren großen grünen Augen.
Ich (fühle mich irgendwie ertappt): "Nun, mir tut nichts weh außer ein bisschen Kopfschmerzen. Die hat man ja hin und wieder mal. Und gebrochen ist auch nichts. Es geht mir gut. Der Doc meinte aber, ich .."
BJ: "Stop! Nicht weiterreden." Beschwichtigend legt sie mir ein Pfötchen aufs Knie. Ich halte inne und merke, dass ich mich rechtfertige. Ihre Augen blinzeln mich aus halb geschlossenen Lidern an, das internationale Zeichen für ein Katzenlächeln.
Ich streiche ihr über Kopf und Rücken und blinzle zurück. Eigentlich kann ich auch nur blinzeln, denn durch meinen gestrigen Heulkrampf sind meine Augen noch dick geschwollen.
BJ: (schnurrend): "Bitte lass dir helfen. Es geht dir eben nicht gut. Deine Artgenossen halten deine Fassade für real, aber dein Doc ist ein erfahrener, weiser Mann. Akzeptiere, was er sagt und vorschlägt."
Ich: "Das sagt mir ein Wesen, das alles tut, um zu verhindern, in einen Korb gepackt und zum Tierarzt gebracht zu werden? Der Tierarzt ist auch weise!"
BJ: "Damit spiegele ich dein Verhalten, wenn du Hilfe von außen annehmen sollst."
BÄM. Touché. Ich glaube, ein Grinsen in ihrem Gesichtchen zu entdecken, während sie sich dekorativ ein Pfötchen ableckt.
Immerhin, die bezaubernde Jeannie redet nicht um den heißen Brei herum. Ich streichle ihr über das Köpfchen, blinzele sie an und nicke. Verdammt, das könnte hinkommen. Ich stehe auf, gehe in die Küche und hole mir Gurkenscheiben, um meine Augenlider zu kühlen.
Radikal akzeptieren ist eine schwere Übung und da stehe ich (wieder) ganz am Anfang. Danke dir, bezaubernde Jeannie. Wenn ich dich nicht hätte.
Samstag, 1. Juni 2019
Mäxchen bloggt: Der Große Tollpatsch und die Hohe Schule über der Erde!
Hallo, liebe Freunde des gepflegten Shettypower-Blogs, ich melde mich mal wieder von meinem schattigen Plätzchen unter dem Birnenbaum-WLan-Hotspot! Lange habe ich nichts geschrieben, aber ihr wisst ja, wie das ist: Termine, Termine, Termine. Im Rentnerdasein hat man zu nix mehr Zeit!
Ja, und als Rentnershetty muss ich mich wohl auch langsam bezeichnen lassen, ohne gleich beleidigt zu sein. Der Zahn der Zeit nagt auch an eurem kleinen Mäxchen, mein neuester Spitzname ist übrigens "Klunischorsch", einem Schauspieler nachempfunden, dessen Haar genauso interessant graumeliert ist wie meins. Unter meiner immer noch beeindruckenden Mähne bin ich nämlich so schlohweiss wie das Schimmelpony von der Nachbarstochter. Nur dass dies diese Farbe im Perso-Pferdepass eingetragen hat und ich wohl eher nicht. Jaja.. wir werden ja alle nicht jünger!
Und Romi, der Große Tollpatsch, trägt in diesem Sommer vermehrt den Bambi-Look. Von Fellwechsel zu Fellwechsel bekommt der sowieso schon bildhübsch fuchsfarbene Kerl nämlich mehr weisse Punkte in seinem Fell. Womöglich ist seine Mama gar keine Araberin, sondern ein Reh aus dem Wald. "Bambi" möchte er aber dennoch nicht so gerne genannt werden, das ist ihm nämlich zu unmännlich. Obwohl er schon immer dreinschaut wie ein Reh im Fernlicht, wenn irgendwo in den Weiten des Münsterlandes Menschen mit neongelber oder -orangener Kleidung auftauchen. Dann gibt er nach kurzer Erstarrungsphase aber sowas von Hackengas, da zeigt er nochmal alles. Öhm, erinnert euch dieses Verhalten vielleicht auch ein wenig an ein Reh? ;-)
Aber neulich war er dann wirklich am Durchdrehen: Fertig zum Tollpatsch-Training gesattelt, gezäumt und umsichtigerweise auch noch mit einer Reit-Fliegendecke ausgerüstet (bei der kleinsten Insekteninvasion ist Monsieur nämlich nur noch ein Nervenbündel) folgte er seiner Reiterin zunächst brav auf den Reitplatz, um aus dem Nichts heraus noch an der Hand ein Rodeo vom Feinsten zu veranstalten. Nanü? Was stimmt denn mit dem heute nicht? Dieses Outfit ist doch im Sommer Standard, jedenfalls bis heute.
Die arme Reiterin hatte ihre liebe Not, dem bockenden Untier helfen zu können. Durch ein beherztes "ROMI! JETZT STEH! STEEEHH!" hielt des Wahnes fette Beute zitternd inne und flugs konnte sie die Decke und den Sattel wenigstens losmachen. Beides flog dann auch im nächsten Moment durch die Luft und landete unsanft im Reitsand.
Ich machte noch größere Augen, als ich eh schon habe. Mein lieber Scholli, das war ja filmreif! Gespannt wartete ich auf den weiteren Verlauf des Trainings. Was würde der Fuchs noch für Tricks auspacken?
Erstmal wurde das Nervenbündel wieder in den Stall verfrachtet und kam mit blankem Rücken wieder, dafür an der Longe. Die Reiterin hatte anscheinend keine Lust, sich hier in der münsterländischen Pampa dem Kampf gegen die Elemente auszusetzen. Zwar schnaubte Romi noch sein "stakkatoartiges "AAAH! AAAH! ZU HILFE, WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!-Schnauben, aber nach ein bißchen Trab und Galopp legte auch das sich wieder. Ermutigt von der Tatsache, dass Romis Schweif sich langsam wieder von einer wild um sich peitschenden Fahne zu einem locker pendelnden Haarbusch zurückverwandelte, legte die sichtlich von der Hohen Schule über der Erde beeindruckte Reiterin den Sattel wieder auf und zog ihn vorsichtig und nach und nach wieder fest.
Nix mehr. Ruhe im Dom.
Irgendwo in der Ferne brüllte ein Rasenmäher auf.
Anfall vorbei.
So kam es also doch noch zu einer Trainingseinheit, und abends im Stall fragte ich den Großen, warum er denn so ausgerastet sei. Schmerzen? Tinnitus? Migräne?
"Neinnein", antwortete er zwischen zwei Maulvoll Rübenschnitzel schmatzend. "Da war eine Fliege unter der Fliegendecke. Und so kann ich nicht arbeiten. Pchchchch." und wendete sich wieder seiner Leibspeise zu. Thema durch.
Was lernen wir also daraus: Es kann der Frömmste Große Tollpatsch nicht in Ruhe trainieren, wenn er von einer kleinen Fliege derart gepeinigt wird! Vielleicht freut ihn sogar die schlimme Nachricht, dass sehr, sehr viele Insektenarten durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht sind... aber das glaube ich nun doch nicht so recht.
In diesem Sinne: Machts euch schön und man liest sich!
Liebe Grüße
euer
Mäxchen aka Klunischorsch!
Ja, und als Rentnershetty muss ich mich wohl auch langsam bezeichnen lassen, ohne gleich beleidigt zu sein. Der Zahn der Zeit nagt auch an eurem kleinen Mäxchen, mein neuester Spitzname ist übrigens "Klunischorsch", einem Schauspieler nachempfunden, dessen Haar genauso interessant graumeliert ist wie meins. Unter meiner immer noch beeindruckenden Mähne bin ich nämlich so schlohweiss wie das Schimmelpony von der Nachbarstochter. Nur dass dies diese Farbe im Perso-Pferdepass eingetragen hat und ich wohl eher nicht. Jaja.. wir werden ja alle nicht jünger!
Und Romi, der Große Tollpatsch, trägt in diesem Sommer vermehrt den Bambi-Look. Von Fellwechsel zu Fellwechsel bekommt der sowieso schon bildhübsch fuchsfarbene Kerl nämlich mehr weisse Punkte in seinem Fell. Womöglich ist seine Mama gar keine Araberin, sondern ein Reh aus dem Wald. "Bambi" möchte er aber dennoch nicht so gerne genannt werden, das ist ihm nämlich zu unmännlich. Obwohl er schon immer dreinschaut wie ein Reh im Fernlicht, wenn irgendwo in den Weiten des Münsterlandes Menschen mit neongelber oder -orangener Kleidung auftauchen. Dann gibt er nach kurzer Erstarrungsphase aber sowas von Hackengas, da zeigt er nochmal alles. Öhm, erinnert euch dieses Verhalten vielleicht auch ein wenig an ein Reh? ;-)
Aber neulich war er dann wirklich am Durchdrehen: Fertig zum Tollpatsch-Training gesattelt, gezäumt und umsichtigerweise auch noch mit einer Reit-Fliegendecke ausgerüstet (bei der kleinsten Insekteninvasion ist Monsieur nämlich nur noch ein Nervenbündel) folgte er seiner Reiterin zunächst brav auf den Reitplatz, um aus dem Nichts heraus noch an der Hand ein Rodeo vom Feinsten zu veranstalten. Nanü? Was stimmt denn mit dem heute nicht? Dieses Outfit ist doch im Sommer Standard, jedenfalls bis heute.
Die arme Reiterin hatte ihre liebe Not, dem bockenden Untier helfen zu können. Durch ein beherztes "ROMI! JETZT STEH! STEEEHH!" hielt des Wahnes fette Beute zitternd inne und flugs konnte sie die Decke und den Sattel wenigstens losmachen. Beides flog dann auch im nächsten Moment durch die Luft und landete unsanft im Reitsand.
Ich machte noch größere Augen, als ich eh schon habe. Mein lieber Scholli, das war ja filmreif! Gespannt wartete ich auf den weiteren Verlauf des Trainings. Was würde der Fuchs noch für Tricks auspacken?
Erstmal wurde das Nervenbündel wieder in den Stall verfrachtet und kam mit blankem Rücken wieder, dafür an der Longe. Die Reiterin hatte anscheinend keine Lust, sich hier in der münsterländischen Pampa dem Kampf gegen die Elemente auszusetzen. Zwar schnaubte Romi noch sein "stakkatoartiges "AAAH! AAAH! ZU HILFE, WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!-Schnauben, aber nach ein bißchen Trab und Galopp legte auch das sich wieder. Ermutigt von der Tatsache, dass Romis Schweif sich langsam wieder von einer wild um sich peitschenden Fahne zu einem locker pendelnden Haarbusch zurückverwandelte, legte die sichtlich von der Hohen Schule über der Erde beeindruckte Reiterin den Sattel wieder auf und zog ihn vorsichtig und nach und nach wieder fest.
Nix mehr. Ruhe im Dom.
Irgendwo in der Ferne brüllte ein Rasenmäher auf.
Anfall vorbei.
So kam es also doch noch zu einer Trainingseinheit, und abends im Stall fragte ich den Großen, warum er denn so ausgerastet sei. Schmerzen? Tinnitus? Migräne?
"Neinnein", antwortete er zwischen zwei Maulvoll Rübenschnitzel schmatzend. "Da war eine Fliege unter der Fliegendecke. Und so kann ich nicht arbeiten. Pchchchch." und wendete sich wieder seiner Leibspeise zu. Thema durch.
Was lernen wir also daraus: Es kann der Frömmste Große Tollpatsch nicht in Ruhe trainieren, wenn er von einer kleinen Fliege derart gepeinigt wird! Vielleicht freut ihn sogar die schlimme Nachricht, dass sehr, sehr viele Insektenarten durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht sind... aber das glaube ich nun doch nicht so recht.
In diesem Sinne: Machts euch schön und man liest sich!
Liebe Grüße
euer
Mäxchen aka Klunischorsch!
Dienstag, 16. April 2019
Playing Piano: Öfter mal was Neues!
Keine Ahnung, wie genau es dazu kommen konnte. Normalerweise bin ich eher ein Fan von lauten und auch leiseren Saiteninstrumenten in Gitarrenform. Auch eine Ukulele nenne ich mein Eigen und spiele sie regelmäßig, weil sie einfach Spaß macht und tatsächlich schneller als ein Antidepressivum wirken kann!
Aber irgendwann wurde ich morgens wach und dachte an Pianomusik,vielleicht hatte ich vorher geträumt, dass ich in der Lage wäre, mal so richtig in die Tasten zu hauen. Die Tatsache, dass ein guter Freund und Kollege mir unlängst angeboten hatte, mich in dieser Disziplin zu unterrichten, veranlasste mich, da nochmal nachzufragen und ZACK - hatte ich auch schon die erste Unterweisung an Keyboard und Piano.
Ein kleines gebrauchtes Keyboard zog rasch im Wolkenkuckucksheim ein, schließlich muss man täglich üben, wenn man was lernen will. Die Faszination, die von einem solchen Instrument ausgeht, habe ich wirklich unterschätzt. Neben den Unterrichtsstunden suchte ich mir auch noch Tutorials im Internet (damit habe ich schon meine Gitarrenskills erlernt) und wieder wachte ich morgens auf mit einer Melodie im Kopf:
Aber irgendwann wurde ich morgens wach und dachte an Pianomusik,vielleicht hatte ich vorher geträumt, dass ich in der Lage wäre, mal so richtig in die Tasten zu hauen. Die Tatsache, dass ein guter Freund und Kollege mir unlängst angeboten hatte, mich in dieser Disziplin zu unterrichten, veranlasste mich, da nochmal nachzufragen und ZACK - hatte ich auch schon die erste Unterweisung an Keyboard und Piano.
Ein kleines gebrauchtes Keyboard zog rasch im Wolkenkuckucksheim ein, schließlich muss man täglich üben, wenn man was lernen will. Die Faszination, die von einem solchen Instrument ausgeht, habe ich wirklich unterschätzt. Neben den Unterrichtsstunden suchte ich mir auch noch Tutorials im Internet (damit habe ich schon meine Gitarrenskills erlernt) und wieder wachte ich morgens auf mit einer Melodie im Kopf:
"All around me are familiar faces
Worn out places, worn out faces
Bright and early for their daily races
Going nowhere, going nowhere
Their tears are filling up their glasses
No expression, no expression
Hide my head, I want to drown my sorrow
No tomorrow, no tomorrow
Worn out places, worn out faces
Bright and early for their daily races
Going nowhere, going nowhere
Their tears are filling up their glasses
No expression, no expression
Hide my head, I want to drown my sorrow
No tomorrow, no tomorrow
And I find it kinda funny, I find it kinda sad
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had
I find it hard to tell you, I find it hard to take
When people run in circles it's a very very
Mad world, mad world..."
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had
I find it hard to tell you, I find it hard to take
When people run in circles it's a very very
Mad world, mad world..."
Ok. Challenge accepted. Natürlich viel zu schwer für eine Anfängerin wie mich! Aber - wozu gibt es Tutorials? Richtig: Zum Üben, Lernen, Anreiz schaffen.
Nun, der Anreiz war bereits vorhanden. Nach dem eher trockenen Teil in der Welt der Quinten, Terzen und Tonleitern musste nun endlich eine Melodie her. Und diese herrlich melancholische Tonabfolge hat mich schon immer berührt. Das selber spielen zu können, musste doch möglich sein!
Ich begann mit dem Intro, brachte tagelang meine widerspenstigen Finger der rechten Hand in die richtige Reihenfolge, brach immer wieder ab und übte Tonleitern und Akkorde, machte mit der linken Hand die Begleitung (zum Glück mit Kopfhörern, sonst hätte ich wohl die Wohnungskündigung im Briefkasten gehabt) und irgendwann hatte ich den Bogen raus. Ich saß vielleicht seit 4 Wochen allabendlich am Keyboard, brachte schon ein einigermaßen hörbares "Imagine" mit der rechten Hand in die Klaviatur und hatte Akkorde und deren Umkehrungen zumindest in der Theorie und nach und nach auch in der Praxis auf dem inneren Bildschirm.
Dadidadadadaadadam - Dadidadadadadadam!
Yay!
Nach und nach gesellte sich auch die linke Hand dazu und das ganze geriet nach und nach in Einklang. Natürlich immer wieder mit Fehlern, aber immer souveräner! Eines schönen Tages spielte ich dieses Intro so beiläufig wie möglich meinem Klaviermentor vor. Sein Gesichtsausdruck war unglaublich!
"Mach das nochmal."
Dadidadadadaadadam . Dadidadadadadadam..
"Du verarscht mich doch, oder?" Skeptischer Blick.
Ein schöneres Kompliment hätte er mir in dieser Situation wirklich nicht machen können. ;-)
Mittlerweile spiele ich seit fast 5 Monaten Klavier und Keyboard, das Keyboard hat noch Gesellschaft in Form eines E-Pianos bekommen, nachdem klar war, dass das keine Eintagsfliege ist. Und "Mad World" und noch einige andere Songs bekomme ich inzwischen ganz ordentlich hin. Meinem Freund und Lehrer bin ich unfassbar dankbar, dass er mir diese Welt der Musik begreiflich und zugänglich gemacht hat. Natürlich sind Gitarre und Uke keine Waisenkinder geworden, es macht super viel Spaß, diese Instrumente alle spielen zu können und wer weiss, vielleicht schaffe ich es ja noch, einen eigenen Song zu komponieren. Ich werde weiter berichten! Und kann nur empfehlen, öfter mal was Neues auszuprobieren....
Dienstag, 26. Februar 2019
Gestatten: Joschi, Schulpferd a.D.!
"Kneif mich mal jemand, ich glaub', ich träume das alles nur!"
Jedesmal, wenn man in die dunklen Augen des lustig gepunkteten Tigerschecken schaut, scheint er genau das zu denken. Er, das ist Joschi, ein kräftig gebauter, an die 20 Jahre alter Wallach, der einige Jahre als Lehrpferd in einem Reitverein gedient hat. Und der nun mit genau diesen Augen sein neues Zuhause bestaunt, immer wieder aufs Neue. Und der wohl noch einige Zeit mit dem gewissen mulmigen Gefühl herumläuft, aus diesem Traum wieder aufzuwachen.
Joschi ist seit Oktober 2018 kein Vereinsschulpferd mehr, er hat seine 4x4 Meter-Box gegen einen Platz im Offenstall mit Paddock und regelmäßigem Weidegang getauscht. Und einer nicht immer nur netten Mitbewohnerin, aber mit seinem kräftigen Hinterteil macht Joschi schon einen gewissen Eindruck auf andere Lebewesen. Die Mitbewohnerin, eine vornehme, zuweilen aber etwas zickige ältere Pony-Dame, weiss auch sehr genau, was sie sich erlauben kann und was nicht. Ohne deutlicher werden zu müssen, aber mit einer gewissen Distinguiertheit, macht Joschi ihr ganz charmant klar, was in der Paddockbox geht und was nicht.
Natürlich hatte er gewisse Anlaufschwierigkeiten, was das Zusammenleben im Offenstall angeht, aber mittlerweile hat er sich gut eingelebt und ich glaube ganz sicher, dass er jeden Tag in seiner neuen Heimat genießt. Und dieses "Kneif mich mal einer..."-Gefühl irgendwann immer weniger wird. Seine Vergangenheit wird er wohl nicht vollständig ablegen können, schließlich ist sie ein Teil von ihm und hat ihn sehr geprägt! Beim Reiten kennt er so ziemlich alle Tricks, sich eine Reitstunde bequemer machen zu können, ist geradezu unschlagbar im Analysieren, was seine Reiterinnen heute so draufhaben, er kapiert aber auch sofort, wenn "Schluss mit Lustig" ist. Und er zeigt gerne, was er kann, und das ist im besten Sinne eine ganze Menge! Von ihm haben viele reitbegeisterte Menschen viel lernen können und das muss man anerkennen und wertschätzen. Nun sitzt nur noch ein sehr kleiner Personenkreis in seinem Sattel, und wenn er Lob für eine gelungene Lektion bzw. Übungsabfolge bekommt, dann leuchtet er richtig, spitzt die Ohren und schnaubt zufrieden ab. Seine trotz allem freundliche Art sorgt dafür, dass man sich auf seinem Rücken sofort sicher und gut aufgehoben fühlt! Kein Wunder, dass der Verein ihn so lange Zeit nicht ziehen lassen wollte.
Aber für den Schulbetrieb ist er nun auch schon ein bißchen zu betagt, die Dauerbelastung zeigte sich in seinem Rücken, er lief anfangs sehr steif und nicht wirklich vorwärts durch die Reitbahn. Das hat sich nach dem Besuch einer Osteopathin und eines Pferdezahnarztes deutlich gebessert. Ein guter Lehrmeister für Seitengänge steckt in ihm und das ist gleichzeitig seine Pilates-Trainingseinheit für eine bessere Bemuskelung im Rücken und sorgt für mehr Tragkraft. Natürlich darf man es nicht übertreiben, aber wenn er anschließend mit seiner Lieblingsübung "Schritt-Galopp" belohnt wird, kann man eine deutlich aktivere Hinterhand und somit auch Rückentätigkeit beobachten.
A propos "Beobachten": Ich behalte den Burschen, den ich auch schon öfters geritten habe, weiterhin sehr genau im Auge und berichte an dieser Stelle weiter über ihn. Ich gönne ihm so von Herzen, dass er nun den verantwortungsvollen Beruf des Freizeitpferdes ausüben darf und freue mich wirklich sehr, dass die Übernahme schlussendlich doch noch geklappt hat. Und wünsche ihm, dass er eines Tages kein mulmiges Gefühl mehr haben wird, so oft er auch von seinen Pferdekumpels gekniffen wird... :-)
Jedesmal, wenn man in die dunklen Augen des lustig gepunkteten Tigerschecken schaut, scheint er genau das zu denken. Er, das ist Joschi, ein kräftig gebauter, an die 20 Jahre alter Wallach, der einige Jahre als Lehrpferd in einem Reitverein gedient hat. Und der nun mit genau diesen Augen sein neues Zuhause bestaunt, immer wieder aufs Neue. Und der wohl noch einige Zeit mit dem gewissen mulmigen Gefühl herumläuft, aus diesem Traum wieder aufzuwachen.
Joschi ist seit Oktober 2018 kein Vereinsschulpferd mehr, er hat seine 4x4 Meter-Box gegen einen Platz im Offenstall mit Paddock und regelmäßigem Weidegang getauscht. Und einer nicht immer nur netten Mitbewohnerin, aber mit seinem kräftigen Hinterteil macht Joschi schon einen gewissen Eindruck auf andere Lebewesen. Die Mitbewohnerin, eine vornehme, zuweilen aber etwas zickige ältere Pony-Dame, weiss auch sehr genau, was sie sich erlauben kann und was nicht. Ohne deutlicher werden zu müssen, aber mit einer gewissen Distinguiertheit, macht Joschi ihr ganz charmant klar, was in der Paddockbox geht und was nicht.
Natürlich hatte er gewisse Anlaufschwierigkeiten, was das Zusammenleben im Offenstall angeht, aber mittlerweile hat er sich gut eingelebt und ich glaube ganz sicher, dass er jeden Tag in seiner neuen Heimat genießt. Und dieses "Kneif mich mal einer..."-Gefühl irgendwann immer weniger wird. Seine Vergangenheit wird er wohl nicht vollständig ablegen können, schließlich ist sie ein Teil von ihm und hat ihn sehr geprägt! Beim Reiten kennt er so ziemlich alle Tricks, sich eine Reitstunde bequemer machen zu können, ist geradezu unschlagbar im Analysieren, was seine Reiterinnen heute so draufhaben, er kapiert aber auch sofort, wenn "Schluss mit Lustig" ist. Und er zeigt gerne, was er kann, und das ist im besten Sinne eine ganze Menge! Von ihm haben viele reitbegeisterte Menschen viel lernen können und das muss man anerkennen und wertschätzen. Nun sitzt nur noch ein sehr kleiner Personenkreis in seinem Sattel, und wenn er Lob für eine gelungene Lektion bzw. Übungsabfolge bekommt, dann leuchtet er richtig, spitzt die Ohren und schnaubt zufrieden ab. Seine trotz allem freundliche Art sorgt dafür, dass man sich auf seinem Rücken sofort sicher und gut aufgehoben fühlt! Kein Wunder, dass der Verein ihn so lange Zeit nicht ziehen lassen wollte.
Aber für den Schulbetrieb ist er nun auch schon ein bißchen zu betagt, die Dauerbelastung zeigte sich in seinem Rücken, er lief anfangs sehr steif und nicht wirklich vorwärts durch die Reitbahn. Das hat sich nach dem Besuch einer Osteopathin und eines Pferdezahnarztes deutlich gebessert. Ein guter Lehrmeister für Seitengänge steckt in ihm und das ist gleichzeitig seine Pilates-Trainingseinheit für eine bessere Bemuskelung im Rücken und sorgt für mehr Tragkraft. Natürlich darf man es nicht übertreiben, aber wenn er anschließend mit seiner Lieblingsübung "Schritt-Galopp" belohnt wird, kann man eine deutlich aktivere Hinterhand und somit auch Rückentätigkeit beobachten.
A propos "Beobachten": Ich behalte den Burschen, den ich auch schon öfters geritten habe, weiterhin sehr genau im Auge und berichte an dieser Stelle weiter über ihn. Ich gönne ihm so von Herzen, dass er nun den verantwortungsvollen Beruf des Freizeitpferdes ausüben darf und freue mich wirklich sehr, dass die Übernahme schlussendlich doch noch geklappt hat. Und wünsche ihm, dass er eines Tages kein mulmiges Gefühl mehr haben wird, so oft er auch von seinen Pferdekumpels gekniffen wird... :-)
Mittwoch, 23. Januar 2019
Behörden-Irrsinn Vol. 2: Neues Jahr, neues Glück!
Vielleicht hat die geneigte Leserschaft meinem ersten Beitrag zu diesem Thema bereits entnehmen können, dass ich nicht besonders begeistert von der Parkregelung in meiner Straße war und bin. Denn: Nach einer kleinen Verschnaufpause über Weihnachten geht der Blödsinn unvermindert weiter!
So groß die Begeisterung über die kurz vor den Festtagen entfernten Parkverbotsschilder meinerseits und auch seitens der geschätzten Nachbarschaft war, so groß war die Enttäuschung und der Frust, als sie vor Kurzem wieder auftauchten. Der dezent ins Gebüsch geschobene Schilderfuß hatte mich allerdings sofort nach dem Entfernen mißtrauisch werden lassen.
Nach einem Jahreswechsel mit purem Parkvergnügen nebst etwas nachbarschaftliche Belustigung über die brachliegende Baustelle, wegen der diese unsägliche Geschichte überhaupt stattfindet, stehen sie wieder da, die Schilder des Horrors. Dass jetzt auch noch Winterbedingungen mit Schnee, Frost und Glatteis herrschen, macht die Sache nicht unbedingt besser! Mein blauer "Fury" steht also über Mittag auf dem Gästeparkplatz der Gaststätte nebenan, damit er nicht kostenpflichtig abgeschleppt zu werden droht, und nach dem nachmittäglichen Trip zu den Pferden oder sonstwelchen Aktivitäten darf er wieder an seinem Stammplatz übernachten. Was praktisch ist, denn das kleine Mäuerchen daneben ist mir sehr hilfreich, wenn ich Schnee vom Dach entfernen muss.
Der Witz an dieser ganzen Posse ist übrigens, dass hier überhaupt keine Baufahrzeuge durchfahren. Die 4 oder 5 Kipper, die bisher beobachtet werden konnten, haben die Straße über uns gewählt, weil die auch ohne geparkte Fahrzeuge weniger Engstellen aufweist als unsere, und man ist auch schneller auf der Bundesstraße. Von daher ist die ganze Aktion ein reiner Schildbürgerstreich und genau das macht mich so sauer. Noch saurer macht mich die Tatsache, dass ich mir eine geschlagene Viertelstunde das Genöle eines Nachbarn anhören durfte, weil ich den einzigen freigelassenen Parkplatz belegt und ich mein Verlassen desselben nicht bei ihm angemeldet hatte, auf dass er seine Karre schnell dort abstellt. Bevor ein weiterer Nachbar, der seine olle Mühle anscheinend nur zu Dekozwecken besitzt, sich dort dauerparkenderweise niederlässt. Was dann auch prompt geschah. Derselbe nölende Nachbar hatte ja schon mal ein Knöllchen wegen Parkens auf eben diesem Platz kassiert, wegen dieser 3m-Abstandsregelung, woraufhin er bei der Stadtverwaltung einen bemerkenswerten Auftritt hinlegte, der genausogut entweder in der Psychiatrie oder sonstigem Gewahrsam hätte enden können. Das Knöllchen wurde erstmal ausgesetzt. Nunja.
So scheint es noch eine Weile weiterzugehen. Vielleicht müssen wir wirklich mal einen Flashmob oder eine Demo vor dem Straßenverkehrsamt hinlegen! So bleibt aber der schale Nachgeschmack, dass selbst hier im hintersten Münsterland das Geld die Welt regiert und Lobbypolitik auch auf Stadtverwaltungsebene stattfindet. Und dass der amtierende Bürgermeister bei der nächsten Wahl wohl definitiv auf einige Stimmen verzichten muss. Denn das ist ja nun wirklich kein guter Stil, oder?
To be continued!
So groß die Begeisterung über die kurz vor den Festtagen entfernten Parkverbotsschilder meinerseits und auch seitens der geschätzten Nachbarschaft war, so groß war die Enttäuschung und der Frust, als sie vor Kurzem wieder auftauchten. Der dezent ins Gebüsch geschobene Schilderfuß hatte mich allerdings sofort nach dem Entfernen mißtrauisch werden lassen.
Nach einem Jahreswechsel mit purem Parkvergnügen nebst etwas nachbarschaftliche Belustigung über die brachliegende Baustelle, wegen der diese unsägliche Geschichte überhaupt stattfindet, stehen sie wieder da, die Schilder des Horrors. Dass jetzt auch noch Winterbedingungen mit Schnee, Frost und Glatteis herrschen, macht die Sache nicht unbedingt besser! Mein blauer "Fury" steht also über Mittag auf dem Gästeparkplatz der Gaststätte nebenan, damit er nicht kostenpflichtig abgeschleppt zu werden droht, und nach dem nachmittäglichen Trip zu den Pferden oder sonstwelchen Aktivitäten darf er wieder an seinem Stammplatz übernachten. Was praktisch ist, denn das kleine Mäuerchen daneben ist mir sehr hilfreich, wenn ich Schnee vom Dach entfernen muss.
Der Witz an dieser ganzen Posse ist übrigens, dass hier überhaupt keine Baufahrzeuge durchfahren. Die 4 oder 5 Kipper, die bisher beobachtet werden konnten, haben die Straße über uns gewählt, weil die auch ohne geparkte Fahrzeuge weniger Engstellen aufweist als unsere, und man ist auch schneller auf der Bundesstraße. Von daher ist die ganze Aktion ein reiner Schildbürgerstreich und genau das macht mich so sauer. Noch saurer macht mich die Tatsache, dass ich mir eine geschlagene Viertelstunde das Genöle eines Nachbarn anhören durfte, weil ich den einzigen freigelassenen Parkplatz belegt und ich mein Verlassen desselben nicht bei ihm angemeldet hatte, auf dass er seine Karre schnell dort abstellt. Bevor ein weiterer Nachbar, der seine olle Mühle anscheinend nur zu Dekozwecken besitzt, sich dort dauerparkenderweise niederlässt. Was dann auch prompt geschah. Derselbe nölende Nachbar hatte ja schon mal ein Knöllchen wegen Parkens auf eben diesem Platz kassiert, wegen dieser 3m-Abstandsregelung, woraufhin er bei der Stadtverwaltung einen bemerkenswerten Auftritt hinlegte, der genausogut entweder in der Psychiatrie oder sonstigem Gewahrsam hätte enden können. Das Knöllchen wurde erstmal ausgesetzt. Nunja.
So scheint es noch eine Weile weiterzugehen. Vielleicht müssen wir wirklich mal einen Flashmob oder eine Demo vor dem Straßenverkehrsamt hinlegen! So bleibt aber der schale Nachgeschmack, dass selbst hier im hintersten Münsterland das Geld die Welt regiert und Lobbypolitik auch auf Stadtverwaltungsebene stattfindet. Und dass der amtierende Bürgermeister bei der nächsten Wahl wohl definitiv auf einige Stimmen verzichten muss. Denn das ist ja nun wirklich kein guter Stil, oder?
To be continued!
Samstag, 5. Januar 2019
Tollpatsch-Training reloaded: Happy New Year und weiter geht's!
Die Feiertage sind vorbei, alle haben ein wenig durchgeschnauft und auch der Winter hat noch nicht so richtig losgelegt. Nach einer kleinen Pause im Dezember - diesmal war nicht Romi der Patient, sondern eher ich - sind das gute Voraussetzungen, um wieder richtig einzusteigen in das Training. Ich glaube, Romi hat mich sogar ein bisschen vermisst und das Mäxchen auch, denn als ich erstmals wieder auf dem Hof erschien, flogen 2 Köpfe vom Futterheu hoch und ließen ein tiefes Brummeln hören: "Ach, guck mal. Da isse ja wieder!"
So herzlich begrüßt, macht es natürlich doppelt Spaß, sich wieder mit dem Arabowestfalen zu beschäftigen und wenig später konnte ich mir auch ein Bild seiner körperlichen Verfassung machen. Die ist definitiv schon schlechter gewesen, aber auch schon wesentlich besser. Da er im letzten Jahr auch durch den zu trockenen Sommer bedingt sehr schmal geworden war, musste auch sein Training immer angepasst werden, denn er hatte natürlich auch weniger Power und einen psychischen Durchhänger konnte man auch verzeichnen. Durch die gesteigerte Fütterung von Kraftfutter und Rübenschnitzel verbesserte sich dieser Zustand wieder, aber das verloren gegangene "Weidebäuchlein" kam erst im Herbst wieder zum Vorschein, als das Gras durch mehr Feuchtigkeit sein Wachstum wieder aufnahm. Mäxchen war übrigens die ganze Zeit ordentlich im Futter, hatte aber im August letzten Jahres eine Shetty-Idealfigur, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Die Dürre ersparte ihm allerdings das Tragen seiner Fressbremse auf der Weide, sonst wäre er nun vermutlich eine sehr behaarte schwarze Kugel auf Beinen. Mäxchen, der dieses Jahr wohl seinen 25. Geburtstag feiert und langsam, aber nicht unattraktiv ergraut, ist sehr agil und beeindruckt regelmäßig mit Renngalopp- und Buckeleinlagen im Auslauf. Einfach mal so und dabei sehr niedlich anzuschauen, der kleine Kerl!
Zurück zu Romi. Ihm fehlt zur Zeit ähnlich wie auch mir Sonne und Helligkeit, eine Weide ist - weil auch noch Gras wächst - offen, was ihm sehr gut tut. Er hat einen ordentlichen Pelz, trägt zum Glück wieder ein kleines Bäuchlein mit sich herum unter seiner Decke und macht auch beim Reiten nach der Lösephase wieder gut mit. Anfangs ist er aber ziemlich matt und man muss ihn zum Traben deutlich auffordern, aber nach ein bißchen Galopp ist er wieder der Alte und gibt mir Gelegenheit, mit feinen halben Paraden an einem nicht zu eiligen Grundtempo zu feilen. Es ist also wieder Arbeit an den Übergängen angesagt, zwischen und in den Gangarten und das Ganze überwiegend gebisslos, mit dem Sidepull. Diese Zäumung hat sich zu unserem Favoriten gemausert, die Trense mit dem Olivenkopfgebiss nutze ich nur noch sehr selten. Romi fühlt sich mit dem Sidepull definitiv wohler und gibt dabei zu keinem Zeitpunkt dem Reiter das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Das haben wir im letzten Jahr verstärkt erarbeitet - da kam anfangs noch hin und wieder leichtes Kopfschlagen mit Eiliger-Werden auf - und das hat meine Hilfengebung vermehrt auf Kreuz und Schenkel fokussiert. Und das macht einen Heidenspaß, weils funktioniert! Romi geht mit Sidepull viel besser über den Rücken und mit aktiverer Hinterhand leichter in die Wendungen, lässt sich also leichter biegen, auch Sachen wie Schenkelweichen im Schritt und Trab und auch Schulterherein gelingen wesentlich besser, wenn man dem Pferd dabei nicht im Maul hängt. Für mich definitiv ein Jackpot! :-)
Nun gilt es aber, nach vorne zu schauen und bei uns beiden wieder mehr Muskulatur zu beanspruchen (Ihr glaubt ja gar nicht, wie schnell diese ab einem gewissen Alter flöten geht!) und dabei an einer guten Frühform zu feilen. Dazu geht es wieder um die Pylonen herum und außerhalb des Reitplatzes habe ich eine bepfadete Rumde um ein großes Feld gefunden, die sich zum Reiten eignet, weil man nicht an Weiden mit Jungpferden vorbei muss. Das ist eine Situation, in der ich selber etwas ängstlich werde, weil Romi sich dann so aufspielt und final bockend nach Hause rennen möchte. Muss ich ehrlich gesagt nicht haben, denn ich bin auch nicht mehr die Jüngste und so ein Abgang könnte nicht folgenlos für mich bleiben.Ich weiss nicht, ob ich mich und Romi hinreichend therapieren kann, um das gefahrlos hinzubiegen, man wird sehen. Vielleicht wird er ja altersmilde.
Ich werde weiter darüber an dieser Stelle berichten! :-)
Liebe Grüße und ein tolles Pferdejahr 2019 wünscht
das Copinchen mit Romi, Mäxchen und Joschi (über den polnischen Pummel berichte ich beim nächsten Mal)! ;-)
So herzlich begrüßt, macht es natürlich doppelt Spaß, sich wieder mit dem Arabowestfalen zu beschäftigen und wenig später konnte ich mir auch ein Bild seiner körperlichen Verfassung machen. Die ist definitiv schon schlechter gewesen, aber auch schon wesentlich besser. Da er im letzten Jahr auch durch den zu trockenen Sommer bedingt sehr schmal geworden war, musste auch sein Training immer angepasst werden, denn er hatte natürlich auch weniger Power und einen psychischen Durchhänger konnte man auch verzeichnen. Durch die gesteigerte Fütterung von Kraftfutter und Rübenschnitzel verbesserte sich dieser Zustand wieder, aber das verloren gegangene "Weidebäuchlein" kam erst im Herbst wieder zum Vorschein, als das Gras durch mehr Feuchtigkeit sein Wachstum wieder aufnahm. Mäxchen war übrigens die ganze Zeit ordentlich im Futter, hatte aber im August letzten Jahres eine Shetty-Idealfigur, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Die Dürre ersparte ihm allerdings das Tragen seiner Fressbremse auf der Weide, sonst wäre er nun vermutlich eine sehr behaarte schwarze Kugel auf Beinen. Mäxchen, der dieses Jahr wohl seinen 25. Geburtstag feiert und langsam, aber nicht unattraktiv ergraut, ist sehr agil und beeindruckt regelmäßig mit Renngalopp- und Buckeleinlagen im Auslauf. Einfach mal so und dabei sehr niedlich anzuschauen, der kleine Kerl!
Zurück zu Romi. Ihm fehlt zur Zeit ähnlich wie auch mir Sonne und Helligkeit, eine Weide ist - weil auch noch Gras wächst - offen, was ihm sehr gut tut. Er hat einen ordentlichen Pelz, trägt zum Glück wieder ein kleines Bäuchlein mit sich herum unter seiner Decke und macht auch beim Reiten nach der Lösephase wieder gut mit. Anfangs ist er aber ziemlich matt und man muss ihn zum Traben deutlich auffordern, aber nach ein bißchen Galopp ist er wieder der Alte und gibt mir Gelegenheit, mit feinen halben Paraden an einem nicht zu eiligen Grundtempo zu feilen. Es ist also wieder Arbeit an den Übergängen angesagt, zwischen und in den Gangarten und das Ganze überwiegend gebisslos, mit dem Sidepull. Diese Zäumung hat sich zu unserem Favoriten gemausert, die Trense mit dem Olivenkopfgebiss nutze ich nur noch sehr selten. Romi fühlt sich mit dem Sidepull definitiv wohler und gibt dabei zu keinem Zeitpunkt dem Reiter das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Das haben wir im letzten Jahr verstärkt erarbeitet - da kam anfangs noch hin und wieder leichtes Kopfschlagen mit Eiliger-Werden auf - und das hat meine Hilfengebung vermehrt auf Kreuz und Schenkel fokussiert. Und das macht einen Heidenspaß, weils funktioniert! Romi geht mit Sidepull viel besser über den Rücken und mit aktiverer Hinterhand leichter in die Wendungen, lässt sich also leichter biegen, auch Sachen wie Schenkelweichen im Schritt und Trab und auch Schulterherein gelingen wesentlich besser, wenn man dem Pferd dabei nicht im Maul hängt. Für mich definitiv ein Jackpot! :-)
Nun gilt es aber, nach vorne zu schauen und bei uns beiden wieder mehr Muskulatur zu beanspruchen (Ihr glaubt ja gar nicht, wie schnell diese ab einem gewissen Alter flöten geht!) und dabei an einer guten Frühform zu feilen. Dazu geht es wieder um die Pylonen herum und außerhalb des Reitplatzes habe ich eine bepfadete Rumde um ein großes Feld gefunden, die sich zum Reiten eignet, weil man nicht an Weiden mit Jungpferden vorbei muss. Das ist eine Situation, in der ich selber etwas ängstlich werde, weil Romi sich dann so aufspielt und final bockend nach Hause rennen möchte. Muss ich ehrlich gesagt nicht haben, denn ich bin auch nicht mehr die Jüngste und so ein Abgang könnte nicht folgenlos für mich bleiben.Ich weiss nicht, ob ich mich und Romi hinreichend therapieren kann, um das gefahrlos hinzubiegen, man wird sehen. Vielleicht wird er ja altersmilde.
Ich werde weiter darüber an dieser Stelle berichten! :-)
Liebe Grüße und ein tolles Pferdejahr 2019 wünscht
das Copinchen mit Romi, Mäxchen und Joschi (über den polnischen Pummel berichte ich beim nächsten Mal)! ;-)
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