Samstag, 7. November 2015

Kommt Weihnachten dieses Jahr wieder so überraschend?

Ok, es ist die dunkle Jahreszeit, die wieder Einzug gehalten hat, es ist November. Der Monat, in dem man normalerweise mit dem ersten Saisonschnupfen teeschlürfend und  wollbedeckt eingemummelt auf dem Sofa fläzt und Outdoor-Aktivitäten eher kritisch gegenübersteht, weil es dauernd regnet. Nicht zu vergessen der fiese Wintereinbruch im November 2005, als wir uns von einem Tag auf den anderen mit einem halben Meter Neuschnee konfrontiert sahen!

Dieses Jahr sieht das bisher noch ganz anders aus. Die Geranien auf der Terrasse finden, dass Frühling ist und geben wieder richtig Gas. Romi, das Pferd, ächzt sich schwitzend unter dem dicken Winterpelz, den er sich leichtsinnigerweise Anfang Oktober schon wachsen ließ, im Tollpatsch-Training über den Reitplatz. Ich sitze ebenfalls leicht transpirierend unterm Helm im T-Shirt obendrauf und musste sogar wieder Fliegenspray für uns benutzen, denn die kleinen Biester sind ebenfalls wieder präsent. Ein komisches November-Feeling ist das!

An Weihnachten verschwendet man eigentlich unter solchen Bedingungen keinen Gedanken.
"Man" ist aber anscheinend nicht der Einzelhandel und die Discounter. Hier wird dem verdutzten Kunden in Shorts und Flipflops seit Beendigung der Halloweenfeierlichen partiell bereits ein "Frohes Fest" gewünscht!
Die Fernsehwerbespots werden auch immer mehr auf das Jahresendzeitfest getrimmt, hier und da ein noch etwas zaghaftes "Jingle Bells" eingebaut und bei Aldilidlpenny gibt es schon vertrocknete Lebkuchen und Pfeffernüsse, weil die schon seit gefühlten 8 Wochen in den Regalen liegen und gar nichts Feierliches mehr antriggern. Sondern nur das schlechte Gewissen,  denn wenn man sich ein Vierteljahr lang einer Marzipankartoffel-Mast unterzieht, tritt man zum Jahreswechsel (Stichwort "Gute Vorsätze"!!) garantiert einem Fitness-Studio oder gar den Weight-Watchers als verzweifeltes Mitglied bei, um die angefutterten Pfunde wieder loszuwerden. Womöglich sogar schon VOR Weihnachten! ;-)

Zum Glück ist in dieser Gegend noch kein weihnachtlich geschmückter Tannenbaum aufgetaucht, denn hier ist es noch traditionell so, dass erst der Totensonntag abgewartet wird. Aber dann, DANN wird richtig aufgerüstet! Gerüchteweise soll schon ein Flugzeugpilot in einem Vorgarten von Warendorf gelandet sein statt am Flughafen Münster-Osnabrück, weil er von Lasershow und grellen Lichterketten so irritiert war, dass er das Einfamilienhaus für den Tower hielt. Aber das ist nur eine urban Legend, die sich hier so erzählt wird. ;-)


So ist das in diesen schnellebigen Zeiten. Leute, bewahrt die Ruhe! Ich weiss, das Leben ist kurz, aber man kann es noch kürzer gestalten, wenn man dauernd zwischen Weihnachten und Ostern hin und her hetzt. Die Konsumtempel machen es einem allerdings auch nicht wirklich leicht.
Mal noch habe ich Weihnachts-Sperre und bin immun gegen die Versuchungen des Einzelhandels. Denn ein wirkliches Gefühl für das Fest der Liebe mag in diesen schwierigen Zeiten noch nicht wirklich aufkommen.
Und damit meine ich nicht die warme Witterung!

Ein gemütliches novemberliches Wochenende wünscht euch
das Copinchen! :-)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...