OMG, manchmal glaube ich echt, ich bin im falschen Film. A propos: Kennt ihr die Szene aus dem Streifen "Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm" mit dem coolen T.J., der in Pferdekreisen ein sehr großer Star ist, wo er am Schluss des Films freigelassen wird und mit der Herde durch die Prärie prescht?
TJ ist ein echter Star in der Pferdeszene! Hier mit seinem Menschen Viggo Mortensen! |
Nun, der große Tollpatsch hielt sich wohl letztens für einen Mustang und wollte genau diese Szene nachspielen. ^^ Ich dachte erst, der macht nur Spaß und rennt jetzt schnurstracks zu seiner Reiterin, die am Zaun stand und mit einem Beutelchen voller Möhren winkte, so wie sonst auch immer! Aber nein, heute, genau jetzt, war wohl der Moment gekommen, um die ganz große Romi-Show abzuziehen.
Ah, das alleine ist ja nicht so schlimm. Aber ich habe immer noch ein wenig Schiss vor Konsequenzen wie ein dickes Bein, das mir wieder Boxenhaft mit dem Dicken einbringen würde. Und das war -gelinde ausgedrückt - wirklich die Hölle auf Erden! Deshalb habe ich mir schon so einen gewissen Blick für seine Gesundheit antrainiert und versuche auch immer, beruhigend auf ihn einzuwirken, wenn er mal droht, die spinnwebenfeinen Nerven zu verlieren. Da war der Film-Hidalgo aber wesentlich gelassener!
Nun, er rannte hin, er rannte her, versuchte, mich zu jagen (aber ich habe da meine strategischen Rückzugsorte, wo er nicht reinpasst! ) liess seine Reiterin mit den leckeren Möhren einfach da stehen. Wie dämlich kann man eigentlich sein? Ich selber konnte da leider auch nicht hin, sonst hätte ich wieder genau in der Schusslinie gestanden. Wenn er den Schweif auf eine bestimmte Art und Weise auf den Rücken zwirbelt, ist mit dem großen Tollpatsch wirklich nicht gut Kirschen essen, und dies war gerade der Fall. Da bleibt man besser bei wech!
Was war nun eigentlich der Grund für dieses sinnlose Vernichten von Grasnarbe und Kalorien? Ich konnte mit meinen radarähnlichen Sinnen wirklich nichts übermäßig verstörendes ausmachen. Keine fremden Pferde, kein Jäger, keine Wildsau, keine blinkenden Sambatänzerinnen weit und breit. Seltsam, wirklich.
Mittlerweile hatte er sich so weit reingesteigert, dass er im Galopp sein gellendstes Wiehern hören ließ. Gut so, das kenne ich schon. Dann ist der Anfall ja bald vorbei. Puh. Es ist wirklich nicht schön, seinen Mitbewohner in einem solch schlimmen psychischen Ausnahmezustand zu sehen. Bitte, liebe tiefen Beugesehnen, haltet durch!!
Nein, er drehte noch ein paar Minuten so am Rad, dass er in Schweiss geriet und dann doch schwitzend, prustend und dampfend beidrehte. Huah, na endlich. Jetz gibt's Leckercheeen!
Die braucht die Reiterin nämlich immer, um mich in den Stall zu locken. Ohne Möhre setz ich da kein Hüfchen rein, das könnt ihr aber glauben! Bin doch nicht von gestern! :-)
Und so kam es, dass der Lange schon in Schweiß geraten war, bevor er auch nur seinen Sattel auf dem Rücken liegen und auch nur einen einzigen Schritt seines Tollpatsch-Trainings absolviert hatte. Dieses fiel dann auch etwas kürzer aus, weil Romi ja auch nicht mehr der aller-allerjüngste ist und sein Pulver für heute schon verschossen hatte.
Resi, dem Kälbchen, hatte ich nachts davon erzählt, als der Dicke wieder draußen auf der Koppel am Pennen war (da ist er immer noch eigen). Wir kicherten zusammen darüber und Resi meinte glatt, das käme vielleicht wegen den drei gehörnten Damen von der Nebenweide, die er mal wieder beeindrucken wollte. Sie hätten neulich gemeint, Romi wäre ja doch nur ein Durchschnittspferd und kein richtiger goldener Held, wie sie zunächst dachten.
Das muss der alte Narziss irgendwie mitbekommen haben! :-))
Es grüßt euch von der (noch) grünen Wiese bzw. dem Turf für durchgeknallte Warmblöder:
Euer Mäxchen! (Demnächst evtl mit Trainerlizenz über 3000 Meilen!) :-)