Sonntag, 14. Oktober 2018

Somm(Oktob)er - endless summer mitten im Herbst!

Fragt ihr euch auch, was mit dem Wetter passiert ist?
Wir haben bereits Mitte Oktober und die Sonne scheint und scheint und in einigen Teilen des Landes ist immer noch Freibadsaison. Clever, denn wer von uns hat schon mal in Deutschland um diese Jahreszeit nochmal 'nen Köpper vom Dreimeterbrett gemacht? Ich für meinen Teil nicht (aber auch ansonsten eher nicht...)!
Die Tageshelligkeit hat zwar im Vergleich zu Mitte Juni schon ordentlich Federn gelassen, aber bis zum Einbruch der Dunkelheit kann man sich noch schön in die Sonne legen und die Sommerbräune erhalten. Blumen blühen noch ordentlich und meine beiden Tomatenpflanzen tragen immer noch ordentlich "California Sun", es hängen noch mehr als 35 Stück am Strauch. So eine Ernte hatte ich in meiner langen Tomatenzüchtertradition noch nie, normalerweise wären die Pflanzen längt "plattgemacht" und im Gartenabfall. Aber so kann ich täglich ungefähr 5-7 Tomaten ernten und habe längst angefangen, sie in einfrierbare Suppen und Saucen zu verwandeln, übrigens unschlagbar im Geschmack im Vergleich zu industriell hergestellten Produkten! So lässt sich dieser unfassbare Sommer noch bis weit ins neue Jahr konservieren.

Längst schon stehen auch etliche Weihnachtsartikel in den Geschäften, aber ist es nicht irgendwie seltsam, in Shorts und T-Shirt Schokonikoläuse, Lebkuchenherzen und Marzipankartoffeln zu futtern? Es fühlt sich wirklich nicht unbedingt gewöhnlich an und so entwickeln sich die Jahresendleckereien wohl vorläufig zu Ladenhütern. Und mal ehrlich, wer hat denn schon Winterreifen auf sein Auto gezogen? Bei 27° Celsius fühlen die sich auf dem aufgeheizten Asphalt  auch nicht besonders wohl. 

Goldener Oktober!


Während wir diesen "endless Summer" weiterhin genießen, leidet jedoch die Natur, denn: Es regnet kaum. Oder gar nicht, so wie hier im nördlichen Münsterland. Die Trockenheit der vergangenen Monate schlägt alle Rekorde! Mit der Heuernte war es nicht so weit her, nach dem 1. Schnitt Ende Mai/Anfang Juni sind die Futterpflanzen nur sehr zögerlich oder gar nicht nachgewachsen. Normal sind in dieser Region 2 oder sogar 3 Grasschnitte zur Heuernte. Für Pferde- und Nutzviehbesitzer wird das ein ganz kostspieliger Winter, denn der Preis für gutes Pferdeheu schießt genauso in die Höhe wie die Pilze.
Pilze? Oh, ein schlechter Vergleich! Denn während meiner sonntäglichen Walkingrunde durch den Wald sind mir - im Gegensatz zu den vergangenen Jahren - kaum Champignons, Fliegenpilze und Co. begegnet! Dafür jede Menge raschelndes, buntes Herbstlaub auf hartem, trockenen Boden. Restfeuchtigkeit in den Zonen, wo kaum die Sonne hinscheint? So gut wie Fehlanzeige. Das vermittelt schon ein mulmiges Gefühl. Was ist - so schön es auch sein mag - am Wetter kaputt gegangen? Werden sich Regenschirme, Gummistiefel u.ä. weiter so schlecht verkaufen lassen wie im Sommer dieses Jahres 2018?

Wie malt der Herbst ein leuchtendes Bild...


Abschied vom Sommer stimmt uns so mild..

Ist das der Klimawandel? Oder ist das einfach nur eine Dürreperiode? Werden hier demnächst Zitronenbäume wachsen, oder versteppt alles einfach nur? Wie geht das weiter?
Ich habe schon sehr viele Sommer erlebt, aber ich kann mich an keinen erinnern, in dem es so wenig Niederschlag gab wie in diesem. Als ob jemand den Haupthahn abgedreht hätte!
In der Wetter-App, die zu 95% richtig liegt, war für heute Abend Regen angekündigt. Seit ein paar Stunden ist dieser Niederschlag aber erst auf Dienstag und aktuell auf Donnerstag vertagt worden. Hmm.



Der Mais musste bereits Anfang September "notgeerntet" werden, statt wie sonst um diese Zeit...

Was hält der Wetterfrosch noch für Überraschungen für uns bereit? Weil wir es nicht beeinflussen können, bleibt nur abwarten. Und weiterhin Eis(tee) statt Glühwein trinken.
Der Weinjahrgang 2018 soll allerdings ein ganz hervorragender sein, ersten Prognosen zufolge... ;-)

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