Samstag, 30. Juni 2018

Tollpatsch-Training deluxe: Im Dialog mit Romi!

Hallo! Heute gibt's mal wieder einen kleinen Einblick in das Tollpatsch-Training mit Romi und mir. Und zunächst mal ein dickes Kompliment an den Fuchswallach: Er hat sich super erholt von der rätselhaften Erkrankung im März mit temporärer Lahmheit hinten rechts, starker Gewichtsabnahme und dementsprechend mieser Laune. Seit Eröffnung der Weidesaison ging es mit ihm wieder steil bergauf und heute ist er wieder der gewohnt fröhlich-fidele Arabowestfale mit dem Hang zum Größenwahnsinn!
Weil ich seit geraumer Zeit wieder mit ihm ausführlich trainieren kann und er auch immer mehr Kraft entwickelt, spielt die Galopparbeit bei Romi eine Schlüsselrolle. Heute beschreibe ich mal einen typischen Dialog mit ihm während einer Trainingseinheit. Zur Verdeutlichung gebe ich ihm hier mal eine Sprechrolle, natürlich sabbeln wir nicht die ganze Zeit beim Reiten, aber Kommunikation findet ja trotzdem ständig statt. Weil ich die Regel "Wer zieht, verliert" beherzige, reite ich überwiegend gebisslos mit einem Sidepull, an das er sich prima gewöhnt hat und das er genauso akzeptiert wie ein Gebiss im Maul. Das rettet mir hin und wieder den Tag, würde ich mal sagen.
Es ist also ein typischer Samstagmorgen mit Romi-Zeit, wie er heute genauso stattgefunden haben könnte! :-)
Das Außenthermometer zeigt um halb zehn Uhr früh schon 24 ° Celsius an, es befindet sich kein Wölkchen am Himmel bei einer leichten Brise aus Nordost. Leider sind sämtliche Stechbremsen schon hellwach und deshalb steht Romi nicht auf der Weide bei den Daltons (Rindviechern), sondern mit Mäxchen im Stall.
"Hallo Romi! Na, wie siehts aus? Lust auf ein bißchen Training?"
"Hallo Copinchen. Ach, ich weiss nicht. Draußen isses so warm und dann die blöden Bremsen!"
"Ein bißchen was musst du aber tun. Du bekommst im Moment soviel Kraftfutter."
"Na gut, ein halbes Stündchen ist ok. Aber nur, wenn es anschließend Möhren gibt."
"Au ja, Möhren", ruft das Mäxchen im Hintergrund. "Ich will auch welche!" Trippelnd kommt er zur Stalltür getrabt und schaut mich an. Seine schwarzen Äuglein unter dem schwarzen Schopf lassen mich schon wieder dahinschmelzen. "Na klar, es ist genug für euch beide da."
Wenig später sitze ich auf, zunächst versuche ich es nur mit Fliegenspray, doch nach 2 Minuten wird klar: Wir brauchen auch noch die Fliegendecke. Also nochmal runter, Fliegendecke mit Kapuze drauf, alles ordentlich festzurren, wieder aufsitzen. Während der folgenden Schrittphase haben wir einigermaßen Ruhe, aber Romi ist noch nicht so richtig wach. Nach dem ersten Trab wird das schon besser, allmählich fängt der Rücken an, mitzuschwingen. Erstmal vorwärts-abwärts dehnen, nachdem das Grundtempo stimmt: Check. Mit dem Sidepull ist die Anlehnung stabiler und feiner als mit der Trense. Natürlich ist auch hier ein Ohrenmützchen angebracht, nicht, dass sich so ein Fluginsekt in Romis heilige Ohren verirrt!
Nach ein paar Achten, Übergängen Trab-Schritt und Nachgurten fällt für Romi meist der Startschuss zum Reitplatzderby: Es geht an die Galopparbeit! Und spätestens dann ist der Fuchs hellwach, was man auch einem Körperteil hinter mir gut ansehen kann: Dem Schweifbarometer, typischerweise in dieser Phase des Trainings steil aufgerichtet, wie eine stolze Fahne flattert er im Wind. Fühlbar.
Habe ich schon erwähnt, dass Herr Romi wieder ordentlich zu Kräften gekommen und seine Galopparbeit ihm ein heiliges Bedürfnis ist? Mit anderen Worten: Einmal damit losgelegt, ist es eher schwierig, ihn davon abzuhalten, immer und immer wieder neu durchzustarten. Mein Fokus liegt aber jetzt wieder mehr und mehr auf ein ruhiges Tempo, das sich jederzeit ohne viel Aufwand wieder steigern lässt. Und das klingt so:
"Komm, Romi, Galopp!"
"Au ja! AB GEHT DIE POST!"
"Mooment. Ein bißchen zulegen ist ok, aber nachher auch mal wieder etwas gesetzter."
"Ok, aber jetzt erstmal VOLLGAAAS!"
Ein paat Meter lasse ich ihn, und dann setze ich mich hinten rein.
"Ach menno. Ok, dann eben Schritt."
"Neinnein, wir traben wieder ein Stück. Möglichst nicht im Roadrunner-Style."
"Ist ja gut." Stapft tapfer im leichten Schulterherein die lange Seite entlang "Aber jetzt wieder: ATTACKKEEE!" Er hat sich die Stelle des letzten Angaloppierens genau gemerkt und will jetzt erneut galoppieren, genau an der Stelle wie zuvor. Meinen Zupfer am äußeren Zügel beantwortet er mit einem Gegenangebot: Kopf etwas einrollen und abdüsen.
"Eyh, hab ich eine Galopphilfe gegeben?"
"Nee, aber es macht so Spaß!" Nichts erinnert mehr an den etwas müden Romi von vor einer guten halben Stunde.
"Moment, erst eine schöne runde Volte mit etwas Versammlung, bitte."
"Ok." *trabt eine 1-A-Volte, sogar mit einigermaßen Längsbiegung. Kaum am Punkt angekommen, nimmt er wieder das Heft in die Hand*
"Halthalt, Freundchen. ICH geb hier das Kommando."
"Nein!" "Doch." "Nein!" "Dohoch." "Menno!" *es geht in eine halbe Volte links, halbe Volte rechts, halbe Volte links. Dann geb ich eine kaum merkliche und noch weniger sichtbare Galopphilfe, die dankbar angenommen wird*
"JUHU!" *schon will er wieder losbrettern, wie in der Lösephase. Ich setz mich wieder hinten rein, er galoppiert jetzt aber gleichmäßig wie ein Uhrwerk auf dem Zirkel. Zufrieden gebe ich beide Zügel nach vorne und halte ihn am Kreuz.*
"Darf ich schneller?! " fragt er nach 3 ordentlichen Zirkelrunden.
"Jep." Prompt verlängert er die Sprünge, jetzt aber schön im Takt.Lässt sich wieder einfangen. "Uuund Schritt." Sauber wechselt er die Gangart.
Wenn wir an diesem Punkt angelangt sind, ist alles möglich: Romi ist zufrieden, kaut auch ohne Gebiss, lastet sich selber aus und reagiert gedankenschnell auf jede Hilfe. Ein Hochgenuss! Auch in den versammelnden Lektionen macht er große Fortschritte. Er hat jetzt auch wieder die körperlichen Voraussetzungen zurück erlangt und macht dann nichts als Freude. :-)
Den Weg dahin habe ich, wie auch in diesem Blog ersichtlich, recht hart erarbeitet. Aber es hat sich gelohnt, jede Minute davon. Und nach ein paar Anfragen nach einfachen Wechseln, auch versammelnde Trabarbeit mit Seitengängen und Arbeit in Richtung Passage, die artig beantwortet werden, hat er sich ein Powergalöppchen auf der ganzen Bahn verdient.
"Komm, Galopp nochmal, warst ja Spitze heute!"
"Au Ja! *Schweif geht steil nach oben*
"Vollgas?"
"WAS DENN SONST!" Und ab geht die Post. Romi ist glücklich, ich bin es auch und dann sind die Bremsen vergessen und es gibt nur noch Schwebephasen....

Sonntag, 10. Juni 2018

Happy birthday, bezaubernde Jeannie!

Wie die Zeit vergeht! 5 1/2 Jahre ist die bezaubernde Jeannie nun schon ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Seit ich sie mit meinem damaligen Lebensgefährten aus dem ortsansässigen Tierheim holte, ist eine Menge passiert, aber immer ist das pechschwarze, zuckersüße, zeitweise wirklich verschmuste und dabei doch immer mal wieder elfenhaft scheue Wesen eine mehr als angenehme Zeitgenossin gewesen und wird es in Zukunft hoffentlich auch noch lange bleiben. :-)

Die Legende, besser gesagt: Der Aberglaube, der darauf hinweist, dass schwarze Katzen, besonders von links nach rechts den Weg kreuzend, Unglück bringen, konnte die bezaubernde Jeannie bisher erfolgreich widerlegen. Als einzige Ausnahme lasse ich vielleicht gelten, wenn die Mieze besagten Weg auf unserer doch recht steilen Treppe in die oberen Gemächer unglücklich überqueren würde und ich dabei beladen wie ein Packesel, im Dunkeln... aber das würde mit einer roten, weißen, gescheckten, getigerten oder grüngelb karierten Katze dann wohl genauso passieren!

Im Gegenteil. Tage mit Jeannie, die - so wie heute - ohne weiteres entspannt auch draußen auf der Terrasse stattfinden können, sind tatsächlich Tage des Glücks! Völlig ungenervt vom Alltag relaxen wir hier, spielen miteinander, ich kann sie kraulen, während ich diesen Beitrag in den Blog schreibe. Die Sonne scheint dazu, die Jeannie schnurrt.. schlicht und einfach nur a perfect day, an ihrem heutigen 6. Geburtstag. Ich schnurre mit!

Ok, die Mäuse für die Torte sind mir allesamt entkommen und ich bin deshalb auf Erdbeeren ausgewichen, mit denen Jeannie nun nicht allzuviel anfangen kann, aber dafür gibt's ja ihre heiß geliebten Flugleckerlies, die sie - ein Manuel Neuer würde wohl vor Neid erbleichen - elegant und grazil mit ihren Pfötchen aus der Luft fängt, um sie dann genussvoll knuspernd aufzufuttern. Das ist ihr Lieblingsspiel und damit hält sie sich fit, jetzt, wo sie schon ein wenig älter geworden ist. Mit 6 Jahren - also vergleichbar mit den 25. Lebensjahr beim Menschen - ist sie ja nun aus dem Gröbsten raus!

Übrigens hatte ich noch nie ein Haustier, was - von anders gelagerten "Macken" mal abgesehen - so wenig Unsinn im Sinne von Zerstörungsbedürfnis im Kopf hatte als die bezaubernde Jeannie. Das macht sie umso bezaubernder, denn es würde ihr niemals in den Sinn kommen, Tapeten abzukratzen, Möbel zu ruinieren oder einfach nur ihr Geschäftchen in eine Zimmerecke zu machen. Unter normalen Umständen jedenfalls. Seit ich ihr anfangs freundlich, aber konsequent klargemacht habe, dass Katzenpfoten nichts auf einem Tisch zu suchen haben, und sei er noch so sehr mit Leckereien bestückt, reicht ein leises "Jeannie nein..." um sie zu ermahnen, von ihrem wie auch immer gearteten Tun abzubringen. Es war aber bisher noch nicht allzu oft nötig, sie in irgendeiner Form zu ermahnen. Die weiss einfach, wie man sich benimmt! Und das macht sie, ja richtig, noch ein bißchen bezaubernder! ;-)

A propos Leckereien: Hier ist sie ja ein wenig seltsam veranlagt. Sie mag eigentlich nichts, worauf andere Katzen mal so richtig abfahren wie Thunfisch, Milchprodukte, Leberwurst etc. Ich hab es schon öfter versucht, immer mal wieder, aber immer Fehlanzeige. Sie bleibt ihrem Futter (ok, da wechselt die Geschmacksrichtung hin und wieder) treu und ansonsten besteht sie abends auf eine halbe kleine Scheibe gekochten Schinken. Und auch den nur von einer bestimmten Marke, hauchdünn aufgeschnitten. Da ist sie wirklich eigen. Und wenn die halbe Scheibe dann verdrückt ist, in dünnen Streifen geschnitten übrigens, dann will sie auch nicht mehr davon. Bis zum nächsten Mal zum Abendbrotzubereiten in der Küche!

Liebe bezaubernde Jeannie, du bist eine der besten Freundinnen, die ich jemals hatte und ich hab dich wirklich sehr lieb! Bleib noch lange Zeit bei mir und wir sind und bleiben ein tolles Team. Happy birthday, kleine Maus!

Da war sie ja noch klein! :-)

Aber schon immer ziemlich clever!

Jeannie ist kein Wintersport-Fan...

... aber immer der Sonnenschein, auch im November!

Katzensuchbild!

Niemand hat so eine coole Katzentreppe wie Jeannie!

Sauberkeit ist ein Muss...

.. besonders wenn man hoch hinaus will!



Happy birthday, liebe bezaubernde Jeannie! :-)

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...