Donnerstag, 25. Juni 2020

Mäxchen bloggt: Ruhe in Frieden, alter Freund...

Hallo, meine lieben Freunde... es ist wirklich ein trauriger Anlass für ein neues Posting und mein kleines schwarzes Shettyherz blutet. Wenn Ponys weinen können, tue ich es gerade. Und ich schäme mich kein bißchen dafür...

Wir hier in der Mischvieh-WG sind alle tief erschüttert. Ein guter, ein sehr guter Freund von uns ist kürzlich über die Regenbogenbrücke gegangen.

Ich möchte hier einen Nachruf auf Charly, seines Zeichens Golden Retriever und bester Freund des Menschen, aber auch von uns Huftieren, verfassen. Sein immer freundlicher Blick aus braunen Hundeaugen wird uns ebenso fehlen wie die Tatsache, dass er so gerne unser Pferdebrot geklaut und gefressen hat. Jeder Krümel davon war dir vergönnt, Kumpel!

Keiner hier am Hof hatte dauerhaft so supergute Laune wie Charly, niemand war weniger von Neid und Argwohn besessen. Charly hat seine positive Lebenseinstellung oft auf uns übertragen. Wir haben ihn oft als ... hm... etwas einfach gestrickt, aber von Grund auf gutmütig wahrgenommen, aber ihn auch respektiert, so wie jedes Lebewesen hier am Hof und auch außerhalb. Ok, Miss Lucy, die freche Stallkatze, vielleicht eher nicht. Sie hat ihn oft geradezu attackiert, um ihren Status als Stallbiest zu manifestieren. Und Charly hat sie gewähren lassen, wenn sie sich an seinem Hinterteil festgekrallt hat, statt sie wegzubeißen. Bei mir hat sie das genau einmal versucht und ist danach 2 Meter weit geflogen. Aber Charly war zu nett für diese Welt...  und diese hat er jetzt verlassen, um jenseits der Regenbogenbrücke neue und alte Freunde zu treffen.

Er fehlt uns wirklich sehr, immerhin hat er ja auch Haus und Hof beschützt, jedenfalls hat er gebellt, wenn jemand Fremdes vorbeikam, um ihn gleich freudestrahlend zu begrüßen und nach einer kleinen Leckerei zu fragen. Für das Pferdebrot von Romis Reiterin hatte er geradezu einen siebten (oder achten) Sinn entwickelt: Hatte sie eine Papiertüte dabei, wurde sie schon an der Hofeinfahrt abgefangen, ein Umstand, den Charly für ein paar schnöde Möhren nicht unbedingt betrieben hat. Und natürlich hat er etwas bekommen, der feine Kerl. Wer konnte diesem Charmeur (und oh ja, das war er wirklich!) schon widerstehen?

Gerne begleitete er in jüngeren Jahren auch die Ausritte vom Großen Tollpatsch ein Stück weit mit oder machte sich auch mal ganz alleine auf einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung auf. Jeder hier kannte ihn und freute sich, ihn zu treffen und genauso sind jetzt auch all diese Menschen und Tiere traurig über die Nachricht seines Ablebens.

Charly, du warst wirklich ein toller Hund, ein noch besserer Freund und eine Bereicherung für jeden, der dich kennenlernen durfte. Nun ruhe in Frieden oder hab Spaß auf der Regenbogenhundewiese.

Wir sehen uns wieder!

In tiefer Trauer: Meine Wenigkeit, der Große Tollpatsch, die Gehörnten, natürlich unsere Zweibeiner und sogar Miss Lucy hat ein wenig rote Augen gehabt und das lag sicherlich nicht an ihrem aktiven Nachtleben...

Liebe Grüße, euer Mäxchen (ich trag ja immer Schwarz, aber in diesen Tagen aus Respekt...) !

PS.: Man weiss immer erst jemanden zu schätzen, wenn er nicht mehr um uns ist. Also liebt gefälligst eure Haustiere, eure Mitmenschen und natürlich uns Shettys bis zum Mond und zurück!

Samstag, 6. Juni 2020

Einkauf am Limit?! Ein Erfahrungsbericht...

Ja, mir ist schon klar, dass wir in einer Ausnahmezeit leben. Und diese Ausnahmezeit bringt mit sich, dass man sich an gewisse Regeln halten muss. Und das tue ich auch, konsequent mit Mund-Nasenschutz unterwegs, Abstand halten ist für mich auch nicht das große Problem. Bis jetzt bin ich ganz gut durch die Coronazeit gekommen.

Es kann aber vorkommen, dass nicht immer alles nach Plan läuft. So wie neulich. Ich wollte auf dem Heimweg von der Arbeit noch einen Einkauf erledigen. Aber... hm. Der Chip für den Einkaufswagen war einfach nicht auffindbar und eine Ein-Euro-Münze ebenfalls nicht.
Normalerweise meide ich Einkaufswagen sowieso und renne immer mit meinem blauen Einkaufskörbchen durch den Supermarkt. Den hatte ich schon in der Hand. Leider war aber gerade keine Möglichkeit, einen pflichtgemäßen Einkaufswagen zu ergattern. Die 50-Cent-Münze, die ich noch irgendwo in der Ablage meines Autos gefunden hatte, wollte nicht in diesen Schlitz passen, der den Wagen freigibt.

Aaargh. Ein großes Schild vor dem Discounter wies auf die Pflicht hin, einen Einkaufswagen zu benutzen. Das vorsorglich mit einem Bindfaden angebrachte Flasche Desinfektionsmittel war allerdings leer und die Küchenrolle ebenso. Aber egal. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Alltagsanarchie, aber der Zweck heiligt die Mittel. Also ohne Wagen rein ins Vergnügen, den Tragegriff vom Körbchen fest umklammert. Entschlossen. Es geht jetzt nun mal nicht anders.

In der Filiale war es nicht sonderlich voll und im Abstand halten bin ich ziemlich gut. Mittlerweile macht es mich sogar schon nervös, wenn im TV Situationen mit vielen Menschen gezeigt werden, die einander sogar in den Arm nehmen und knuddeln. Sollte machbar sein.

Allerdings: Ich kam mir bereits am Brötchenregal im vorderen Bereich des Ladens vor wie ein Schwerverbrecher, zumindest wie jemand, der schweres Unrecht zu tun im Begriffe ist. Wahrscheinlich bin ich verborgen unter meiner Maske auch puterrot geworden. Ich huschte von Regal zu Regal, als wenn ich einen Überfall auf den Kassenbereich vorhätte. Dabei tat ich nur, was vor einem halben Jahr pupsnormal war und keinen Anlass für missbilligende Blicke gewesen war: Ich ging durch einen Supermarkt mit meinem kleinen blauen Einkaufskorb.

Dass die meisten Kunden ihre Wagen irgendwo abgestellt und auch "ohne" durch die Regalreihen gingen. geschenkt.

Im Kassenbereich mit sorgfältig und wohl auch millimetergenau abgeklebten grellorangenen Streifen, die den exakten Abstand zwischen zwei Kunden demonstrierten, kam ich mir ohne Wagen tatsächlich komplett verloren vor. Es war, als ob alle anwesenden Personen darüber die Nase rümpften. Ich wollte nur noch raus aus dem Laden, egal ob mit oder ohne Ware.
Dennoch schaffte ich es, meine Sachen mit Abstand auf das Kassenband zu legen und  möglichst unauffällig zu wirken (hoffe ich jedenfalls).
Dennoch brachte die hochgezogene Augenbraue der Kassiererin angesichts des fehlenden Wagens meine vorgetäuschte Coolness stark ins Wanken.
"Ich hab keine Münze für den Wagen dab..."
"SIE WISSEN ABER, DASS EIN WAGEN HIER PFLICHT IST!!" wies sie mich zurecht. Am liebsten hätte sie das sicher noch über ihr Mikrofon gebrüllt, das neben der Kasse angebracht war. Ich wurde noch kleiner.
"Ja, natürlich, Normalerweise hab ich auch..."
Die Hände der Kassiererin scannten meinen Einkauf, der eiskalte Blick scannte mich von oben bis unten. VERRAT! REGELBRUCH! schien ihr anklagendes "21,79 Euro" zu brüllen. Ja, hab ich denn wirklich gegen alle Gebote der Gesellschaft verstoßen? Bin ich ohne Einkaufswagen ein Mensch zweiter Klasse?
Ich zahlte mit der EC-Karte, meine Hand zitterte. Es schien gerade besonders lange zu dauern, bis auf dem Display das erlösende "Zahlung erfolgt" erschien.
Trotzdem wünschte ich noch einen schönen Tag. Die Verbrecher in TV-Filmen machen das ja auch immer so.

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...