Sonntag, 26. August 2018

Mäxchen bloggt: All for the girlies, nothing for the boys!

Hallo, liebe Freunde der gepflegten Nachwuchsförderung. Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen!

Und groooße Ereignisse werfen bei uns ihre Schatten voraus. Die Söhne des Hauses wollen jetzt reiten lernen und wer ist das Lehrpferd? Nicht etwa das süße schwarze Shetty mit den entzückenden Kulleraugen, sondern unser aller Freund Romi, der Große Tollpatsch!

Der offensichtliche Hintergrund dieser plötzlich aufkeimenden Begeisterung für den Pferdesport bei den Jungs E. (7) und P. (4) ist übrigens der Papa, der seinerseits im Begriff ist, die Kuh Resi zu einer zuverlässigen Partnerin unter dem Sattel.. äh, Sitzkissen mit Bügeln dran zu machen. Erste Reitversuche verliefen positiv und seitdem besteht Resi übrigens darauf, dass man sie siezt, weil sie jetzt den Chef und Futtermeister tragen darf. Na, von mir aus! ;-)

Romi, der ja gern an der Longe mal die Contenance verliert, ist allerdings ein Onkelpferd. Was wir nieee gedacht hätten: Er passt auf die Kinder auf und macht einen ganz vorsichtigen Joggtrab zum Lernen mit ihnen. Und trotzdem ist der kleine P. neulich einmal heruntergeplumpst, weil Romi einen ganz dezenten Satz zur Seite gemacht hat. Was hat die doofe Katze auch in dem Baum neben dem Reitplatz verloren, die olle Zicke! Romi hat aber, wie er es auch bei seiner Reiterin macht, ganz auf unschuldiges Opfer gemacht und den am Boden liegenden Jüngling warm angepustet und da hat er sich wieder draufheben lassen und weiter gemacht. Dieser alte Charmeur!

Im Prinzip bin ich ja echt froh, dass ich unter einem Meter Stockmaß bin, sonst wären die noch auf die Idee gekommen, ICH wäre das ideale Reitpony, zumindest für den 4jährigen. Aber wenn E. auf einem Großpferd reiten lernen darf, ist ein Shetty auch für P. kein Thema. PUUUHHH, ich bin so ein verdammter Glückspilz, Leute! :-)

Was ich aber anprangere, ist die Reitmodenkollektion für angehende männliche Youngsters im Sattel. HALLOOO? Was ist denn da los? Nachdem Resi ja ein schickes Zaumzeug bekommen hatte, zogen Mutter und Söhne also los zum nächsten Reitsportgeschäft, zufällig eine Filiale eines großen deutschen Versandhändlers. Reitklamotten en massé, allerdings - ihr ahnt es schon - überwiegendst für den weiblichen Teil der U10-Sattelquetscher. Nichts, aber auch gar nichts ohne Glitzi und Blinki und Prinzessin Lilifee oder Bibi Blocksberg. Kaum eine Buxe, die nicht mindestens einen fetten pinken Streifen aufweist! Oder wo ein debil grinsendes Einhorn abgebildet ist. Sieht so die Nachwuchsförderung für junge Reiter aus?
Auch kindgerechtes Putzzeg lässt neuerdings den nötigen Ernst vermissen. Für Mädels sicherlich eine prima Sache, aber ich glaube, der Große wäre stinkbeleidigt, wenn er neuerdings mit Bürsten mit Glittereffekt "verschönert" würde. Was es nicht alles gibt! Meine Wenigkeit würde hier allerdings auch streiken, aber wie gesagt, ich bin nur der Chronist der Ereignisse.

Mit Ach und Krach fand man also 2 Hosen, die nicht vor Pink brüllten und einen (1) Kinderreithelm im zeitlos-eleganten Betonmischergrau, den man abwechselnd zu tragen gedachte. Naja, so macht man sich auf Fotos fürs Facebook-Familienalbum wenigstens nicht komplett zum Obst. All for the girls, nothing for the boys, das ist das traurige Fazit dieses Shoppingtrips...

Ich bin gespannt, wie sich die Sache entwickelt. und Frau Resi bittet darum, im Blog anonym zu bleiben. Vorerst. Innerlich platzt die aber vor Stolz, das einzige reitbare Rindviech im Umkreis von 30 km zu sein, da bin ich mir mehr als sicher! ;-)

Es grüßt euch
euer Mäxchen (neuerdings investigativ in Sachen Nachwuchsförderung unterwegs)!

Dienstag, 7. August 2018

Maxchens Sommerspecial: Bolle auf dem Revoluzzer-Trip!

Tja, liebe Freunde des gepflegten Strandausrittes, unser Bolle war buchstäblich geschockt. Und das bei überaus freundlichen 21°C im Schatten. Aber nützt ja nix: Da muss man durch! ... Oder?

Bolles Besitzerpaar näherte sich unserem Fluchtort. Schon von weitem tönte ihr "Boooollleee! Schätzchen, komm mal schnell her! Booollleeee! Wir haben eine Überraschung für dich! Das wird ganz ganz TOLL! Booolleee!" - "Nun überrumpele den armen Kerl doch nicht gleich wieder so. Du weisst doch, wie sensibel Pferde sind!" fiel er ihr ins Wort. "Da hinten steht er doch und grast friedlich. Da muss man doch nicht so.." - "Als ob DU MEHR AHNUNG VON PFERDEN HÄTTEST ALS ICH!" erwiderte sie unwirsch. "Ich reite schon seit ÜBER 20 JAHREN!" - "Hättest du auch mal 20 Jahre UNTERRICHT genommen, dann wüsstest du auch, wie.." - "BOOOLLLEEE! KOMM HER! LECKERLECKERLECKER!" unterbrach sie ihren Liebsten. Diplomatisch sein konnte sie. Bolle schaute mich und Romi verzweifelt an. "Ihr müüst mir chelfen. Die machen krank mich mit Straiterai!"

Ich stupste den netten Letten an. "Du musst stark sein und dich der Sache stellen.Schau, du bist ein großes, kräftiges Pferd mit Nerven wie Drahtseilen. Romi hätte sich an deiner Stelle schon vor einen Bus geworfen. Du kannst das!" - Romi nickte bekräftigend. "Oh ja. Aber du hast die Power. Zeig ihnen mal, was DU so draufhast! Schluss mit Lustig, ab heute bist du stur wie ein alter Waldesel!"

"Ich glaube, Bolle ist krank, der kommt doch sonst immer, wenn ich Leckerlecker sage. Der hat doch immer Kohldampf!" klagte Bolles Frauchen. "BOLLE HIIIEEER! LECKERLECKER!"

Bolle schien seine Ohren abgestellt zu haben und graste unbeeidruckt weiter. Gut so, Dicker! dachte ich. Die Zermürbungstaktik hat schon so manchen Zweibeiner auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ermutigend nickte ich Bolle zu. "Genau richtig so!"
Bolle knirschte der Sand zwischen den gewaltigen Zähnen, aber sein Kopf blieb unten. Ich glaubte sogar, ihn innerlich grinsen zu sehen.
"SCHATZ, RUF DEN TIERARZT AN! BOLLE IST NICHT IN ORDNUNG! DER KOMMT DOCH SONST IMMER SOFORT AN, WENN ICH LECKERL.."
"Wieso? Liegt er auf der Seite? Schüttelt er sich in Krämpfen? Humpelt oder hustet er? Nein, er sieht mopsfidel aus. Was sollte ich dem Tierarzt denn sagen? Dass er nicht an den Zaun kommt, nur weil meine Frau das wünscht? Der wäre ja nur unterwegs, wenn er deshalb käme." Herrchen sah das weitaus gelassener als seine Frau.
"Vielleicht hat er sein Gehör verloren. BOOOOLLEEEE!" brüllte sie jetzt noch dreimal lauter und wedelte verzweifelt mit den Bioleckerlie in der Hand. "NUN GUCK DOCH MAL, WAS ICH HIER HABE!"

"Sehr gut so, Dicker. Deine Chefin gibt gleich auf, du wirst sehen!" grinste ich in seine Richtung. "Das maacht richtik Spaass!" brummelte Bolle vergnügt zurück.Seine Grasstelle war zwar schon mehr als leergemampft, aber er wollte noch ein bißchen weitermachen. Deshalb entfernte er sich scheinbar grasend immer weiter vom Zaun weg.

"Mir reichts jetzt, ich hole sein Halfter. Und dann kriege ich ihn!" Erbost warf Frauchen die Bioleckerlies in die Koppel und lief zügig zum Stall. Ich meinerseits nutzte die Gunst der Stunde, lief zum Zaun und steckte mir die Leckerlies in die Backentaschen. Nicht ohne Herrchen höchst amüsiert anzugrinsen.
Der erwiderte meinen Blick. "Naa, du kleines Mäxchen? Was habt ihr drei denn wieder ausgeheckt?" Lächelnd versuchte er, mich durch den Zaun zu tätscheln. Aber nicht mit mir. Für derlei Vertraulichkeiten waren wir noch nicht bekannt genug. Ich kehrte zurück zu meiner Mini-Herde, um die Bio-Kräuter-Leckerlies brüderlich zu teilen.
Herrchen beobachtete das. "Na guck, wenigstens unter den Pferden gibt es noch so etwas wie Teamgeist", sinnierte er, während seine Angetraute mit Knotenhalfter und Führleine zurückkehrte. Schnaufend fragte sie "Und? Hat er sich mal herbewegt? HAAH, die LECKERLIES SIND WEG! WO SIND DIE DENN?"
Herrchen müsste eigentlich taub sein, wenn sie immer in dieser Tonlage mit ihm spricht, dachte ich. Und danke für die Leckerlies, sie schmecken wirklich sehr gut!
Das sagte ich aber nicht laut, denn sonst denkt Frauchen noch, ich wäre ein freches, ungezogenes Shetty. Und das bin ich ja nicht, ne?
Ohne Leckerlies, aber mit schnellen Schritten und dem Halfter kletterte Madame nun über den Zaun und näherte sich Bolle. Sofort bekam ihre Stimme wieder dieses schrille Timbre. "Bollebollebolle kommkommkomm!" flötete sie diesmal etwas leiser.
"Auf mein Kommando reisst du den Kopf hoch und rennst ans andere Ende der Koppel, Bolle!" wisperte ich ihm zu. Er nickte unmerklich.
Ich wartete, bis die Dame auf gut einen Meter an ihm dran war und dann wieherte ich mein hellstes Shetty-Alarm-Wiehern. "LAUF BOLLE LAUF!"
Romi rannte aus Sympathie mit ihm mit, aufgestellten Schweifes und mit hoher Nase. Ein herrliches Bild, eigentlich. Wenn man nicht eines von den beiden Angeberpferden einfangen wollen würde!
Prustend stoppten sie - wie abgemacht - am anderen Ende der Koppel. Frauchen trabte mühsam hinterdrein, ich stand und freute mich. Herrchen sah auch amüsiert aus, derweil.
"Wenn ich es nicht besser wissen müsste, würde ich sagen, das Shetty steckt dahinter", konstatierte er.
Na klar, wer denn sonst? :-)
Und wenn ihr lesen wollt, ob Bolle jemals wieder in den Fängen von Frauchen sein wird, dann schaut mal wieder hier vorbei! Es geht bald spannend weiter!

Mittwoch, 1. August 2018

Neulich, am Wassertretbecken...

Im Sommer, gerade in einem wie diesem im Jahr 2018 mit hohen Temperaturen und das über einen längeren Zeitraum, sucht jeder, Mensch und Tier, nach Abkühlung. Besonders nach einer sportlichen Nordic-Walking-Runde tut das besonders gut! Deshalb schätze ich das hiesige Wassertretbecken im Kurpark sehr, das Wasser ist herrlich kühl und der obligatorische Schweissausbruch wird rasch eingedämmt. Danach kann's weitergehen!

Nun, beim letzten Besuch war ich nicht alleine mit dem Gedanken nach Kneippschen Anwendungen. Ich hatte den Verdacht, dass alle, die nicht mehr ins Freibad gepasst hatten, sich jetzt hier versammelten, na klar, Hauptsache Wasser und Kühle! So wohl auch das radelnde Päärchen, dass sich dort anfand: Er, begeistert mit seinem Smartphone im Becken, sie, eher reserviert auf einer der Bänke darauf wartend, dass er endlich genug geplanscht hatte. Ich, die Szene beobachtend und auch schon mitten drin im Wassertretvergnügen.
Langsam leerte sich das Becken, nur das Päärchen blieb noch. Er bestand darauf, dass sie ihr Sommerkleidchen raffte und ebenfalls ins Wasser käme. Allein sie hatte dazu scheinbar wenig Lust.

"Schaaatz, komm doch rein, ich will ein Video machen!" rief er vergnügt.

"Ochnee, das Wasser ist doch so KALT!" zierte sie sich.

"Es ist einfach nur herrlich!" merkte ich ungefragt an.

"Och bitte, jetzt hab dich nicht so. Komm rein!" Langsam wurde er ungeduldig.
Sie fuhr sich durchs gestylte blonde Haar. "Das ist KALT!"

"Herrlich kühl!" warf ich wiederum ein. Er nickte. "Herrlich kühl!" wiederholte er mit gewinnendem Grinsen. Langsam begann ich die Szene zu genießen.
"Ach, was kann ich denn dafür, wenn IHR NIX MEHR MERKT!" zickte sie, raffte ihr kleines schwarzes Sommerkleidchen zusammen und stieg in die Untiefen des Wassertretbeckens. "Und .... action!" dachte ich bei mir, die Handykamera war startbereit.
"Aber ich SICHTE DAS VIDEO ERST; BEVOR DU ES ONLINE STELLST, JA?" Fehlte nur noch, dass sie mit einem Fuss aufstampfte wie ein Kleinkind an der Supermarktkasse. "UND DANACH FAHREN WIR ESSEN! ICH BESTIMME WO!"
Woohoo. So ein Entertainment hatte man nicht jeden Tag im Kurpark. Trotz aller Bemühungen des Touristikzentrums. Was ist dagegen ein Kurkonzert?
Mit gequälter Mine stürzte sich derweil die hübsche Dame in die Wassertretanlagen-Fluten (kniehoch), wich änglich jedem Blatt und erst recht jedem Käferchen aus, als wären es wilde Tiere, die ihr nach dem Leben trachteten. Er filmte amüsiert, ich grinste ebenso und beschloss, die beiden ihrem Schicksal zu überlassen. Und hatte schon meine Schuhe wieder an und wünschte noch einen schönen Sonntag.
Der Mine der Dame zu urteilen, war das auch dringend nötig! :-)

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...