Dienstag, 21. November 2017

Jeannie and friends: Ein Strich in der Landschaft mit großen rosa Ohren dran!

Es war ein für Mitte Dezember recht milder Samstagabend, ich hatte das Fenster weit geöffnet und nach einer Weile fiel mir ein lautes "MIAU! MIAU!" auf. Seltsam, die Stallkatzen machten normal doch keinen solchen Lärm! So schaute ich aus eben jenem Fenster und blickte aus dem 3. Stock von oben auf ein paar große rosa Ohren mit einem langen schmalen dunklen Körper dran. Ouha, das war keine von unseren Mäusepolizisten.
"MIAU! MIAU!"
Wohlweislich ließ ich meinen Hund Rowdy, der gerne auf die Stallkatzen Jagd machte, im Haus und lief die Treppen herunter, um die kleine Radaumieze mal näher in Augenschein zu nehmen. Sie blieb wie angewurzelt sitzen, als ich mich ihr näherte, und blickte mir unverhohlen, aber auch erwartungsvoll in die Augen.
"Meauuuuu?" fragte sie mit schiefgelegtem Köpfchen, was bei ihren großen rosa Ohren - ich erwähnte sie schon - recht witzig aussah. Ansonsten hatte sie ein weisses Gesichtchen mit grünen Äuglein, die gerade ein wenig traurig umflort ausschauten, und einen schmächtigen Körper mit Grautigerflecken im ansonsten weissen Fell.
Ich interpretierte ihre Frage richtigerweise mit "Hallo du, ich hab einen Mordshunger, du hast nicht zufällig etwas zu futtern für mich?" Als Pferdewirtin hatte ich wohl ein Gespür für hungrige Vierbeiner. 62 Pferde schauten mich immerhin 3x am Tag so an!
Dass die kleine Mieze nicht mit den Hufen bzw. Pfoten scharrte, stufte ich als gutes Benehmen ein und machte mich auf den Weg in die Futterkammer, in der katzenliebende Pferdebesitzer regelmäßig ihr Scherflein für die schadnagerbekämpfenden Stallkatzen hinterließen. Weil es fast schon Weihnachten war, fanden sich hier in diesen Tagen besonders großzügige Futterspenden für die3 fleißigen Katzen, die die Ställe, die Hallen und die Futter- und Sattelkammern mäusefrei hielten. Das war schon eine Menge Arbeit und die sollte gut belohnt werden.
Ich schnappte mir eine Dose, einen Napf und einen Löffel und ging zurück zu der Fundkatze, die sich nicht vom Fleck gerührt hatte, ihrem Hunger aber weiterhin lautstark Ausdruck verlieh. Auf einmal kam Leben in die kleine Katze, die so um die vier Monate alt sein mochte, vielleicht auch jünger. Ihr Körper war wirklich sehr klein, zierlich und schmal, das einzige, was an ihr in den letzten Wochen gewachsen zu sein schien, waren - erwähnte ich es bereits? - ihre großen rosa Ohren.
Das Geräusch, wenn man eine Katzenfutterdose öffnet, schien ihr vertraut, denn jetzt verlor die kleine Mieze endgültig die Contenance und trippelte und maunzte und rieb sich an meinen Beinen, um auch ja schnell eine Mahlzeit zu bekommen. Und so schnell, wie die erste Portion in dem Minimagen verschwand, folgte auch eine zweite, eine dritte und eine vierte. Die Dose war komplett leer, als die fremde Katze sich setzte und anfing, sich mit den Pfoten ums Mäulchen zu putzen. Ihr Blick traf meinen und es war wohl ein dankbarer Blick.
"Sag mal, wo kommst du denn nun her?" fragte ich mit einem Blick auf ihre plötzlich etwas rundere Körpermitte. Dann fiel mein Blick auf einen Karton mit Löchern drin, der auf dem Parkplatz stand...
"Oh nein, du arme Maus. Du bist doch wohl nicht ausgesetzt worden?" Ich streichelte ihr über das kleine Köpfchen und sie putzte meinen Ringfinger gleich mit. Vielleicht klebte da auch noch ein bißchen Futter dran. Vielleicht fand sie die Berührung aber auch ok.
"Hey, du brauchst einen Namen, wenn du bleiben willst", teilte ich ihr mit und überlegte. Große rosa Ohren auf dem weissen Gesichtchen, fast wie die Schleife auf dem Kopf von ....Daisy Duck. Da das Kätzchen aber ansonsten keinerlei Ähnlichkeit mit einer Ente aufwies, musste der Vorname reichen!
"Ich glaube, du bist eine Daisy. Ja, das passt gut zu dir! Eine kleine Daisy, die ganz viel Hunger hat!" merkte ich an, als die Frischgetaufte erneut ein das Köpfchen schieflegte und steinerweichend zu maunzen begann. Anscheinend hatte sie ihrem eigentlichen Besitzer bereits die Haare vom Kopf gefressen, dachte ich amüsiert, was eine Aussetzung natürlich auf keinen Fall rechtfertigt! Und so holte ich eine zweite Dose aus der Futterkammer...
Der Wind hatte sich gedreht, es wurde auf einmal kühler und ich nahm Daisy mit ins Gebäude. Wegen meinem Hund konnte sie bei mir nicht wohnen, aber es gab einen großen, gut beheizten Waschraum mit vielen Pferdedecken und auch Katzenkörben, in denen die Mäusefänger sich nur allzugerne tagsüber ausruhten. Der Raum war sogar mal vom Stallmeister mit einer Katzenklappe ausgestattet worden. Ich machte Daisy ein gemütliches Plätzchen zurecht, legte sie da ab und setzte mich auf einen Stapel Decken, um sie noch ein wenig zu beobachten. Sie schnurrte wie der alte Deutz-Traktor, der draußen stand, machte ihre grünen Äuglein zu und schlief zufrieden ein. Ein Klappern verriet, dass wir gleich Gesellschaft bekommen sollten: Die Klappe ging auf und herein kam Tarzan, der Rentnerkater, der nur noch einen Fangzahn besaß und einen halben Schwanz, der aber Großmeister im Mäusefangen und immer noch unangefochtener Anführer der Stallkatzen war. Tarzan betrachtete seine neue "Praktikantin" kurz, schnüffelte sie von oben bis unten ab und fiel zum Schluss der Begrüßung in ihr lautes Schnurren ein. Sie war akzeptiert.

Daisy lebte viele Jahre auf unserem Reiterhof und fing unzählige Mäuse, die sie auch alle in der Regel komplett auffraß. Neben diesen Frischfleischmahlzeiten war sie bei sämtlichen Fütterungen anwesend, bekam sogar oft noch einen Nachschlag. Außerdem mochte sie Speisen wie trockenes Pferdebrot, belegtes Schulbrot von den Mädchen -am liebsten mit Leberwurst, aber eigentlich egal-mit-was-drauf und machte auch vor Gurkenstücken und Äpfeln nicht halt. Wie oft hörte man ein "Oh nein, Daisy, das ist doch MEINS!" aus der Sattelkammer oder der Tribüne in der Reithalle, wenn mal wieder eines der Mädels ihre Tasche nicht richtig verschlossen hatte. Die Räuberin blieb aber trotz dieser üppigen Versorgung rank und schlank und wurde dazu noch zu einer richtig großen Katze. Sie dankte es auf ihre ganz eigene Art und Weise: Daisy mit den großen rosa Ohren (erwähnte ich die schon?) war mit Abstand das verfressenste Wesen im ganzen Stall und stellte sogar die Shetlandponys in den Schatten. Als Ausgleich haben wir noch nie eine Katze gehabt, die virtuos Mäuse quasi im Flug fing und in der nächsten Sekunde schon getötet und gefressen hatte. Frisch schmecken sie eben am besten.

Mittwoch, 15. November 2017

#imWagenvormir: Hello Darkness...

"Hello darkness, my old friend......"

Wer kennt ihn nicht, den Autofahrer-Herbstblues. Willkommen im November mit all den fiesen Tücken auf den Landstraßen und in der Stadt!  Denn die dunkle Jahreszeit birgt gleich mehrere Nachteile:
1. Es ist dauernd dunkel.
2. Es regnet dauernd und/oder es ist sehr oft neblig.
3. Winterreifen (der Name allein schon!) müssen montiert werden.
4. Morgens muss der Eiskratzer parat liegen.
5. Diverse Autofahrer können nicht mit ihrem Fernlicht umgehen.

Mit dem Fernlicht ist das auch schon so 'ne Sache. In der Fahrschule, bei den sogenannten "Beleuchtungsfahrten" lernt man den richtigen Umgang mit den Hilfsscheinwerfern bei Dunkelheit. Oberstes Gebot: Bei Gegenverkehr Fernlicht ausschalten! Und wenn es neblig ist, sieht man mit Fernlicht noch weniger als ohne, weil man sich auf den feinen reflektierenden Tröpfchen selber blendet.
Das hindert einige der lieben Mit-Verkehrsteilnehmer allerdings nicht, jene goldenen Regeln zu ignorieren. Was hat man auch auf der Gegenfahrbahn zu suchen, wenn ER gerade Auto fährt! Mit "Auto" meine ich ein Schlachtschiff an neuester Technik, höchster PS-Anzahl und die Winterreifen sind auch auf tollen Alufelgen montiert. Von vorne im Beleuchtungsmodus sieht das Schlachtschiff  aus wie eine Flugzeuglandebahn bei Nacht, schon bei eingeschaltetem Abblendlicht nebst Nebelscheinwerfern. Leider wurden bei dieser Art Auto meist vergessen, die Blinker rechts und links zu montieren. Wozu auch.

Gnädig wird vielleicht abgeblendet, wenn man ihnen entgegenkommt, aber seit neuestem liegt es wohl im Trend, mit dem Aufblenden nicht mehr abzuwarten, bis der Entgegenkommende vorbeigefahren ist. So bekommt man die gesamte Bandbreite der High-End-LED-Leuchtmittel direkt beim Passieren in die Netzhaut gebrannt! Man will ja schließlich Eindruck hinterlassen, ne? Wenn man das teure Schlachtschiff im Dunkeln schon nicht erkennen kann.
Warum man mit eingeschaltetem Fernlicht plus Nebelscheinwerfer durch eine immerhin noch beleuchtete Innenstadt fahren muss, wird auch auf ewig deren Geheimnis bleiben.

Ähnlich verhält es sich mit der sagen- und manchmal auch spinnwebenumwobenen Nebelschlussleuchte. Manche FahrerInnen wissen recht wenig um diese Sicherheitsleuchte, die im Einzelfall bei diesigem Niederschlag der Marke "The Fog-Der Nebel des Grauens" herniederrieselt eine große Hilfe sein kann. Andere gehen geradezu inflationär mit dem Schalter des Grauens um, wenn sie ihn erst einmal entdeckt haben. Blöd nur, dass der Hinterherfahrer für den Rest des Tages eine rotes Quadrat vor der Nase halluziniert. Auch hier gilt: Rücklicht- ähm, Rücksicht ist im Straßenverkehr oberstes Gebot! Und auch die Nebelschlussleuchte hat in der Innenstadt mal so gar nichts verloren, da dort die Sichtweite nur in den allerseltensten Fällen unter die magische 50-Meter-Marke fällt. Und als Deko ist sie mal so rein gar nicht zu gebrauchen. Dass die Geschwindigkeit bei eingeschalteter NSL der Sichtweite angepasst werden sollte, hat sich auch noch nicht so wirklich herumgesprochen.

Da fällt mir gerade etwas ein: Gebe der Allmächtige, dass es niemals, aber auch wirklich NIEMALS erlaubt wird, andersfarbige Nebelschlussleuchten zuzulassen. Gegen ein mildes Lindgrün hätte ich nichts einzuwenden, aber Lindgrün ist - im Gegensatz zu Pussywagon-Pink! - leider so gar keine Trendfarbe....

Light on und kommt gut durch die dunkle Jahreszeit!



Mittwoch, 1. November 2017

Jeannie bloggt: Projekt "Inboxing Jeannie"!

Hallo, liebe Katzenfreunde, heute melde ich mich mal wieder aus dem Wolkenkuckucksheim.
Eigentlich ist alles wie immer, der Kratzbaum ist noch da und ich kratz da auch immer fleißig dran rum. Manchmal klettere ich auch ein wenig, und das Copinchen freut sich dann immer und sagt "Brave, feine Jeannie" und solche schmeichelnden Sachen. Nagut, ihr zuliebe spiele ich auch mal mit einer von den rasselnden Bommeln. In diese Schlafhöhle passe ich leider nicht rein, die ist wohl entweder für irgendwelche südkoreanischen Minikatzen oder für Kitten angelegt. Nee, die ist nix für mich. Aber meine Spielzeugsammlung passt da gut rein. :-)

Und jetzt werd ich noch viel mehr gelobt. Es ist kaum auszuhalten! Da kommt das Copinchen neulich mit so einer blauen Tasche an, die an den Seiten durchsichtig ist und vorn und oben zu öffnen.

Da soll ich reingehen. Und vielleicht einen Moment drin sitzen bleiben. Und wenn ich das tue, natürlich bei geöffneten "Türen", dann bin ich die beste Katze der Welt! Na, wenn das nix ist!

Das Copinchen hat die Tasche schön im Wohnzimmer drapiert, damit ich mich dran gewöhne. Ach, wenn ich an den alten, schrecklichen Transportkäfig denke, der hatte wirklich den Charme eines kalten Regentages im November. Was hatte ich da eine Angst, als ich drin saß und zum TA musste. Ich hab ordentlich Rabatz gemacht (siehe auch "Von Menschen, Tieren und Doktoren" hier im Blog) und das Copinchen hätte mich fast nach eineinhalb Minuten wieder freigelassen. Hehe. Leider aber nur fast.

Ich hab nun mal so ein Einfang-Trauma. Das ist für mich der absolute Horror! Auch so ein lapidares Auf-den-Arm-nehmen und rumschleppen: Ohne mich! Ich hab ja selber vier Beine und kann prima damit laufen, rennen und springen. Da brauche ich kein Taxi mit nur 2 Beinen. ;-)

Und weil der Korb so furchtbar war, hab ich jetzt eine schicke, blaue Tasche für die zukünftigen TA-Besuche. Und das Copinchen hätte so furchtbar gerne, dass ich da freiwillig einsteige und ganz ruhig und gelassen auf Reisen gehe. Nun, da muss ich noch stark drüber nachdenken, ob das Not tut. Im Moment genieße ich das "Inboxing-Jeannie-Training", wie das Copinchen es nennt. Mit viel Spielen und Leckerlies und nur guten Worten. Da bin ich doch heute glatt mal zwei Minütchen drin sitzen geblieben. Wenn es ihr doch Freude macht! :-)

Ich weiss natürlich ganz genau, was sie vorhat. Ich bin ja nicht von gestern! Aber ich lass mich mal noch ein wenig verwöhnen und mache soweit mit.... Ist ja auch ein schönes Spiel soweit, ne?

Lasst es euch gut gehen, das wünscht euch
die bezaubernde Jeannie!

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...