Die nachfolgende Geschichte könnte sich so oder so ähnlich in den vergangenen 24 Stunden abgespielt haben:
Gestern nachmittag: Ein frohgemutes Copinchen will sich den Lappi schnappen und damit auf der Terrasse im IOFF stöbern.
Ein Blick auf den Router verrät ihr aber: Daraus wird nix. Nur die Powerleuchte & WLAN leuchten. Online & Telefonieleuchten bleiben traurig dunkel.
Lappi fährt hoch und wenig später ist klar: Internet is nich. Das Copinchen ist daraufhin nicht mehr so frohgemut.
Nach einer halben Stunde in der Konfi des Routers Herumgefummel inklusive mehrmaligem Neustart desselben wird es dumpfe Gewissheit: Das wird nix. Also: Servicenummer des Anbieters raussuchen.
Ui, das ist schwierig! Die Rechnungen gibt's ja nur noch online und also erstmal ältere Unterlagen raussuchen. Hier werde ich nach längerer Suche fündig: Die Hotlinenummer versteckt sich ganz hinten im Kleingedruckten.
Ca. 16:45 Uhr: Nummer gewählt (ich hasse sowas total.) Nach ein bißchen Bimbimbim und Tuttutut und 'nem schmissigen Song geht tatsächlich ein Mensch dran. Und zwar eine Mitarbeiterin, der heute wohl nichts und niemand mehr die gute Laune verderben kann. Wahrscheinlich nicht mal ich. Denn sie hört sich zwar meinen Vortrag und die unzähligen Anschlusskennungs-, Teilnehmer-, Kunden- und Identifizierungsnummern an und ich werde sogar als Anschlussinhaberin verifiziert, ansonsten kichert sie aber unentwegt und versucht allen Ernstes, mir in der Stunde der Not noch ein Produkt des Anbieters aufs Auge zu drücken. Nicht mit mir, Schätzken, heute nicht.
Als ich erwähne, dass ich erstmal wieder gerne ins Internet möchte, bevor ich mir in eben diesem die Vorzüge besagten Produktes näher veranschaulichen kann, bricht sie das Gespräch spontan ab und verbindet mich mit einem der "Techniker". Dieser entpuppt sich stimmungstechnisch als das komplette Gegenteil seiner Vorrednerin, muffelt mich mehr oder weniger an, dass ich es wage, mich mit der Vertragserfüllung seines Unternehmens an ihn zu wenden. Ob ich schon mal neugestartet hätte, blafft er.
"Ja, dreimal sogar. Ohne Ergebnis." antworte ich wahrheitsgemäß. Der Mitarbeiter scheint zu staunen und sagt:
"Ok, dann haben Sie jetzt ein Ticket. Wir pingen in 2 Stunden nochmal an und wenn das nix bringt, dann nach weiteren 4 Stunden. Rufen dann zurück. Tschüß."
Ich schaffe es gerade noch, unterzubringen, dass mein Telefon über den Router läuft und werde brüsk unterbrochen:
"Wir rufen die Nummer an, die uns gerade von Ihnen übermittelt wird. Tschüß."
Aha. Immerhin. Ich rechne und komme auf 23:15 Uhr als Rückruf-Zeitstempel.
Naja, es ist Sonntag und weil ich diese Woche Urlaub habe, finde ich das nicht so dramatisch. Ich nehme also ein gutes Buch mit nach draußen und versuche mich zu entspannen. Ich hasse es, wenn etwas nicht funktioniert und ich weiss nicht warum. Der Techniker hat sich auch sehr bedeckt gehalten. Eigentlich bin ich besseren Service gewohnt. :kopfkratz
Natürlich wartete ich vergebens auf den Anruf. Also beschloss ich heute morgen, den Hotlinern nochmal so richtig auf den Keks zu gehen, da der Router immer noch nur diese 2 deprimierenden Leuchten aufwies.
Ehrlich: Ich war stinkesauer auf den Laden. Also nochmal Hotlinenummer angerufen und nach dem üblichen Prozedere mit der Maschine, den Nummern und "Ich habe Ihre Rufnummer nicht verstanden"-Gedöns war ein taufrischer Berliner am Apparat, der meine Redetirade nebst Androhung der Abwanderung zu einem anderen Anbieter und noch vieles andere mit einem galanten
"Ick vasteh' ja, det Se saua sind, Copinchen, aba et is halt wie et is und da dauat noch. Kannze janix machn, wa" abfederte. Fand ich ja fast schon wieder ulkig und meine Wuttränen versiegten. Der Mann konnte Kühlschränke nach Alaska verkaufen. Aber sein "Ick hab ihr Ticket hier für den 1.Aujust stehn, kann aba nich vasprechn, dat dat dann ooch wieda läuft, wa" hat mich direkt wieder auf die Palme gebracht.
"Wir sind im Jahr 2017 und Sie wollen mir allen Ernstes weismachen, dass das noch mindestens einen ganzen Tag dauert?" Ich verlor beinahe jegliche Contenance. Mit seinem liebenswürdigen
"Wia könn' da janix machn, wa, der Technika (oh ja, dieser Charmebolzen!) aabeitet mit Hochdruck an dem Problem! Tut mia ja auch leid, Copinchen." Ich entschuldigte mich mit einem "Tut mir leid, dass Sie jetzt meine schlechte Laune abkriegen, aber..." weiter kam ich nicht und nach seinem "Nu machn se sich ma keen Kopp, Copinchen, dat bin ick ja schon jewohnt, wa" musste ich fast ein wenig grinsen. :rotfl:
Also wünschte ich ihm noch einen schönen Tag, gab und legte auf und mich in mein Schicksal. Urlaub ohne Internet und IOFF, na toll. :heul:
Ich erledigte also dies und das und leise, still und heimlich gingen heute nachmittag die Lämpchen wieder an. Det hat also doch noch ürjendwie jeklappt mit heute, wa. ;-)
Mit freundlichen Grüßen an das Magenta-T-Team vom
wieder frohgemuten
Copinchen!
BEYOND GOOD AND EVIL - WELCOME TO MY WORLD! Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal bekommt die zweite Maus erst den Käse. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck meiner Gedanken über alltägliche Dinge, mit denen wir uns herumschlagen müssen, meine Tiere und den Rest der Welt. :-) Ihr könnt mich auf Twitter treffen unter @Copine001!
Montag, 31. Juli 2017
Dienstag, 25. Juli 2017
Tollpatsch-Training: Feuchtgebiete!
Es regnet und regnet und regnet diese Woche. Und bekanntlich haben wir nur einen kleinen Außenreitplatz zur Verfügung. Das ist nicht gerade toll, wenn der Sommer größtenteils ins Wasser fällt. Aber deshalb komplett aufs Reiten verzichten? Pustekuchen! Ok, ich will ehrlich sein, einen Moment lang dachte ich ans Kneifen, als der Regen heute morgen und mittags so richtig derbe herniederplätscherte. Aber als es am Nachmittag dann wenigstens ein paar Regenunterbrechungen gab, und immerhin trage ich ja einen Helm, einen recht neuen sogar, da gab es kein Halten mehr. Ab ins Auto, ab zu Romi und Mäxchen, die Möhren waren ja vorsorglich schon eingekauft und sollen die etwa schlecht werden? Natürlich nicht!
Die Wolkendecke wurde tatsächlich immer mal wieder etwas weniger dicht und dunkel und das musste ausgenutzt werden. Es regnet tatsächlich seit fast 3 Tagen ohne Unterlass, aber die Gunst der Stunde galt es zu ergreifen.
Ok, während des Putzens waren wieder alle Schleusen geöffnet und so kam Romi zu einer besonders gründlichen Inventur mitsamt Faszienlockerungsgriffen und einer Massage des Beruhigungspunktes am Ohr zum Kopfsenken. Und der zeigte sogar Wirkung, weil der Fuchs tatsächlich recht aufgeregt in den Stall kam und etwas Deeskalation dringend nötig hatte. Wahrscheinlich weil Resi, die Gehörnte, eine Lücke im Zaun ausgenutzt und rüber zu den Pferden ging und zurück, wie es ihr gerade gefiel. Die kann schließlich nicht machen was sie will, diese kleine braune Paarhuferin. Das wäre ja noch schöner!
Mit diesem Griff ans Ohr schaffte ich sogar die Voraussetzung für das Reiten mit dem Sidepull, das ich neulich aus einer Schmuddelecke, wie sie sich in beinahe jeder Sattelkammer befindet, befreit, gesäubert und ausprobiert hatte. Das Sidepull ist gebisslos, beinahe ein Halfter mit Zügeln dran, dick gepolstert am Nasenrücken und bisher das Beste an Zäumungen, de ich jemals an Romi getestet habe. Das Bitless Bridle war schon super, aber leider fing Romi nach einer guten halben Stunde mit dem Kopf zu schütteln an. Grund: Die gekreuzten Riemen finden mit dem Schwitzen wohl an zu scheuern am Kiefer, und der Fuchs ist soo ein Sensibelchen, der macht dann einfach nicht mehr weiter. Muss er ja auch nicht.
Ein unrühmliches Experiment neulich war die Schenkeltrense, ein einfach gebrochenes Gebiss mit langen Aufzügen seitlich, was ich ebenfalls in der Schmuddelecke fand. Es spart womöglich die Benutzung eines Reithalfters, weil die Aufzüge dazu dienen, das Gebiss am Platz zu halten, damit es nicht bei geöffnetem Maul einfach durch das Pferdemaul flutscht. Das fehlende Reithalfter nutzte Romi sofort aus, streckte seine Zunge über das Gebiss und übernahm kurzerhand die Kontrolle. Schließlich flappte die Zunge auch wieder seitlich aus dem Maul raus, Anlehung komplett futsch und ruckzuck das gewohnte Olivenkopfgebiss mit dem mexikanischen Reithalfter wieder aufgeschnallt. Und mich tagelang geärgert über das Experiment. So ein Mist, was habe ich mir da eingebildet?
Erstmal wieder gut Wetter machen mit Vorwärts-Abwärts am langen Zügel mit der gewohnten Trense und dann fiel mir das Sidepull in die Hände. Einen ruhigen Tag erwischt, Romi damit geritten und strahlend wieder abgestiegen. Klasse! Ich liebe gebissloses Reiten, es hilft sehr dabei, die Haltung des Reiters und die genaue Umsetzung der Gewichtshilfen zu trainieren und Romi dankt es, indem er trotzdem auf dem nichtvorhandenen Gebiss kaut und sehr aktiv mit der Hinterhand wird. :-)
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wieder hört es beinahe auf zu regnen, jetzt schnell Sattel und Sidepull ans Pferd, Helm auf und ab auf den Reitplatz. Oh oh, der Dauerregen hat ihn zu einem Drittel in eine Seenlandschaft verwandelt! Und Romi ist doch eher wasserscheu! Wenn der schon durch eine Pfütze soll, versucht er, irgendwie daran vorbeizutänzeln!
Und jetzt ist am unteren Teil des Reitplatzes Land unter. Nun, man könnte jetzt einfach auf dem oberen Teil bleiben und den Naturwassergraben einfach weglassen. Aber nein, nicht heute! Heute geben wir uns das ganze Regenwasserprogramm. Natürlich nicht mit einem Ruck, sondern mit Geduld und ja, auch ein-zwei Leckerlies! Das Sidepull ist auch hier ein Vorteil, Romi kann damit mampfen, ohne sich zu verschlucken. Ist ja schließlich ein Großer Tollpatsch! ;-)
Vorsichtig, ganz vorsichtig nähert er sich der Wasserlache, er kann ja nicht erkennen, wie tief es ist. Huuuch! Ist das NASS! Er zögert, ich lenke ihn ganz am Rand, wo er noch Boden erkennen kann. Tapfer watet er durch die Matsche, was ich belohne und dann dauert es gar nicht lange, und Romi wagt sich sogar ins "Tiefe", dort, wo unsere Slalompylonen den Kampf gegen die Wassermassen noch nicht verloren haben. Das klappt auch, wenn auch noch mit Skepsis. Aber befeuert vom Lob am Hals, im Ohr und auch noch mal im Mäulchen wird er mutiger, bis er schließlich über den Teil, der mal der Hufschlag war, stapft und damit den längsten und schwersten Teil des kleinen Teiches überwunden hat. Zwischendurch gab es an Land immer ein wenig Abwechslung mit Volten, Galöppchen als Belohnung für ein gutes Schulterherein (vorsichtig, wegen glitschig) und Übergänge aus und im Trab. Als er 2x durchs "Tiefe watet und nun auch ganz ohne Futterlob nochmal gehen würde, läute ich den Feierabend ein, denn jetzt wird es nicht mehr zu toppen sein. Zeitgleich zeigt uns Petrus, was er wassertechnisch noch drauf hat, denn kaum steht Romi wohlbehalten im Stall, öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet wieder bis zum jetzigen Moment, wo ich das eben Erlebte direkt in die Tastatur tippe.
Egal, Romi hat jetzt das kleine Seepferdchen bestanden und das hat einen Riesenspaß gemacht! :-)
Mit regnerischen Grüßen
Euer Copinchen! :-)
P.S.: Romi hatte neulich Geburtstag und ist mittlerweile 15 Jahre alt. Happy birthday!
Die Wolkendecke wurde tatsächlich immer mal wieder etwas weniger dicht und dunkel und das musste ausgenutzt werden. Es regnet tatsächlich seit fast 3 Tagen ohne Unterlass, aber die Gunst der Stunde galt es zu ergreifen.
Ok, während des Putzens waren wieder alle Schleusen geöffnet und so kam Romi zu einer besonders gründlichen Inventur mitsamt Faszienlockerungsgriffen und einer Massage des Beruhigungspunktes am Ohr zum Kopfsenken. Und der zeigte sogar Wirkung, weil der Fuchs tatsächlich recht aufgeregt in den Stall kam und etwas Deeskalation dringend nötig hatte. Wahrscheinlich weil Resi, die Gehörnte, eine Lücke im Zaun ausgenutzt und rüber zu den Pferden ging und zurück, wie es ihr gerade gefiel. Die kann schließlich nicht machen was sie will, diese kleine braune Paarhuferin. Das wäre ja noch schöner!
Mit diesem Griff ans Ohr schaffte ich sogar die Voraussetzung für das Reiten mit dem Sidepull, das ich neulich aus einer Schmuddelecke, wie sie sich in beinahe jeder Sattelkammer befindet, befreit, gesäubert und ausprobiert hatte. Das Sidepull ist gebisslos, beinahe ein Halfter mit Zügeln dran, dick gepolstert am Nasenrücken und bisher das Beste an Zäumungen, de ich jemals an Romi getestet habe. Das Bitless Bridle war schon super, aber leider fing Romi nach einer guten halben Stunde mit dem Kopf zu schütteln an. Grund: Die gekreuzten Riemen finden mit dem Schwitzen wohl an zu scheuern am Kiefer, und der Fuchs ist soo ein Sensibelchen, der macht dann einfach nicht mehr weiter. Muss er ja auch nicht.
Ein unrühmliches Experiment neulich war die Schenkeltrense, ein einfach gebrochenes Gebiss mit langen Aufzügen seitlich, was ich ebenfalls in der Schmuddelecke fand. Es spart womöglich die Benutzung eines Reithalfters, weil die Aufzüge dazu dienen, das Gebiss am Platz zu halten, damit es nicht bei geöffnetem Maul einfach durch das Pferdemaul flutscht. Das fehlende Reithalfter nutzte Romi sofort aus, streckte seine Zunge über das Gebiss und übernahm kurzerhand die Kontrolle. Schließlich flappte die Zunge auch wieder seitlich aus dem Maul raus, Anlehung komplett futsch und ruckzuck das gewohnte Olivenkopfgebiss mit dem mexikanischen Reithalfter wieder aufgeschnallt. Und mich tagelang geärgert über das Experiment. So ein Mist, was habe ich mir da eingebildet?
Erstmal wieder gut Wetter machen mit Vorwärts-Abwärts am langen Zügel mit der gewohnten Trense und dann fiel mir das Sidepull in die Hände. Einen ruhigen Tag erwischt, Romi damit geritten und strahlend wieder abgestiegen. Klasse! Ich liebe gebissloses Reiten, es hilft sehr dabei, die Haltung des Reiters und die genaue Umsetzung der Gewichtshilfen zu trainieren und Romi dankt es, indem er trotzdem auf dem nichtvorhandenen Gebiss kaut und sehr aktiv mit der Hinterhand wird. :-)
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Wieder hört es beinahe auf zu regnen, jetzt schnell Sattel und Sidepull ans Pferd, Helm auf und ab auf den Reitplatz. Oh oh, der Dauerregen hat ihn zu einem Drittel in eine Seenlandschaft verwandelt! Und Romi ist doch eher wasserscheu! Wenn der schon durch eine Pfütze soll, versucht er, irgendwie daran vorbeizutänzeln!
Und jetzt ist am unteren Teil des Reitplatzes Land unter. Nun, man könnte jetzt einfach auf dem oberen Teil bleiben und den Naturwassergraben einfach weglassen. Aber nein, nicht heute! Heute geben wir uns das ganze Regenwasserprogramm. Natürlich nicht mit einem Ruck, sondern mit Geduld und ja, auch ein-zwei Leckerlies! Das Sidepull ist auch hier ein Vorteil, Romi kann damit mampfen, ohne sich zu verschlucken. Ist ja schließlich ein Großer Tollpatsch! ;-)
Vorsichtig, ganz vorsichtig nähert er sich der Wasserlache, er kann ja nicht erkennen, wie tief es ist. Huuuch! Ist das NASS! Er zögert, ich lenke ihn ganz am Rand, wo er noch Boden erkennen kann. Tapfer watet er durch die Matsche, was ich belohne und dann dauert es gar nicht lange, und Romi wagt sich sogar ins "Tiefe", dort, wo unsere Slalompylonen den Kampf gegen die Wassermassen noch nicht verloren haben. Das klappt auch, wenn auch noch mit Skepsis. Aber befeuert vom Lob am Hals, im Ohr und auch noch mal im Mäulchen wird er mutiger, bis er schließlich über den Teil, der mal der Hufschlag war, stapft und damit den längsten und schwersten Teil des kleinen Teiches überwunden hat. Zwischendurch gab es an Land immer ein wenig Abwechslung mit Volten, Galöppchen als Belohnung für ein gutes Schulterherein (vorsichtig, wegen glitschig) und Übergänge aus und im Trab. Als er 2x durchs "Tiefe watet und nun auch ganz ohne Futterlob nochmal gehen würde, läute ich den Feierabend ein, denn jetzt wird es nicht mehr zu toppen sein. Zeitgleich zeigt uns Petrus, was er wassertechnisch noch drauf hat, denn kaum steht Romi wohlbehalten im Stall, öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet wieder bis zum jetzigen Moment, wo ich das eben Erlebte direkt in die Tastatur tippe.
Egal, Romi hat jetzt das kleine Seepferdchen bestanden und das hat einen Riesenspaß gemacht! :-)
Mit regnerischen Grüßen
Euer Copinchen! :-)
P.S.: Romi hatte neulich Geburtstag und ist mittlerweile 15 Jahre alt. Happy birthday!
Freitag, 21. Juli 2017
Endlich Urlaub Vol.II: Mit Mann und Maus auf nach Dänemark!
Hmm, ok, der hier erwähnte "Mann" ist 9 Jahre alt und mein Altdeutscher Schäferhund Axel, wenn man so will, und die Maus... ok, der einzige uns begleitende Nager ist dann wohl Meerschweinchen Bommel. Aber Dänemark kann man unangefochten so stehen lassen.
Sollte mein Leben jemals verfilmt werden, so dürfte diese unsere Bahn-Anreise ins Urlaubsparadies eine Extra-Episode verdienen. Es war einfach nur göttlich, wie entgeistert Menschen aus der Wäsche schauen können, wenn wir - quasi die Flodders unter den Bahnreisenden - mit unserer dreischnäuzigen Familienmeute nebst Meerschweinchen-Transportkörbchen ein Zugabteil enterten. Oma mit ihrer Pinki auf dem Arm - wir erinnern uns, Pinkis Mutter war immerhin eine ausgewachsene Dobermannhündin, aber Pinki weigerte sich irgendwie, weiter zu wachsen. Wahrscheinlich, weil sie dann nicht mehr durch die Gegend geschleppt würde. Aber das nur nebenbei. Daneben mein Bruderherz mit Dolly, die vorsichtshalber mit einem Maulkorb ausgestattet wurde. Dolly hatte ja eine sehr unschöne Zeit bei ihren Vorbesitzern, bevor wir sie aus dem Tierheim holten. Nur aus Mitleid übrigens, denn in ihrem damaligen Zustand war sie - gelinde ausgedrückt - keinen Schuss Pulver mehr wert. Oma fand allerdings, dass sie noch eine Chance verdient hätte, auch wenn sie so in unserer leicht chaotischen Familie gelandet war. Aber immerhin war sie mittlerweile vorzeigbar, nicht zuletzt der ungezählten Leckerchen und Extramahlzeiten wegen, die Oma stets für Dolly bereithielt. Dolly dankte es uns, indem sie sich zu einer treuen, wenn auch stellenweise etwas verpeilten Seele entwickelte, die wohl für uns durch jedes Feuer zu gehen bereit gewesen wäre. Übrigens: Auch in den frühen 1980er Jahren konnte man als Mädchen nicht abends alleine im Dunkeln durch die Gegend spazieren, dies ist kein Phänomen der Neuzeit! Aber mit Dolly und auch mit Axel an der Seite war das kein Problem. Jeder Hund für sich war beeindruckend genug, Typen mit schlechten Absichten in die Flucht zu schlagen und zusammen waren wir quasi der Schrecken der Straße. Wenn nicht gar der kompletten Ortschaft irgendwo im Sauerland.
Nun, jene Zugreise über immerhin geschlagene 6einhalb Stunden mit 2- oder 3mal umsteigen war die wohl unlangweiligste Bahnfahrt aller Zeiten. Denn irgendwas war immer los, entweder schimpfte ein Mitreisender völlig ungerechtfertigt über die "Scheiss-Köter" , die im Übrigen bis auf Pinki wohlerzogen unter den Sitzen lagen und eigentlich keinen Anlass zum Schimpfen lieferten, oder Meerschweinchen Bommel fiepte nach Möhrennachschub, was ebenfalls Anlass zum Naserümpfen bot. Nur die anwesenden Kinder fanden Bommel klasse, und ich möchte gar nicht wissen, wieviele gestresste Eltern nach dieser Grenzerfahrung im nächstgelegenen Zoogeschäft am Meerschweinchenkäfig standen, ihre Kinder mit glänzenden Augen im Schlepptau, und erschrocken schauten, wenn sie erfuhren, was ein anständiger Käfig nebst Inventar für so eine "Ratte" kosten sollte.
Die Fahrkartenkontrolleure hingegen lobten unseren Privatzoo sehr, die Tiere seien weitaus angenehmere Reisegäste als so mancher zweibeinige Passagier. Wenn man mal von der zähnefletschenden Pinki auf ihrem Bahnreise-Handtuch absah, die Männer in Uniformen leider auf den Tod nicht ausstehen konnte. Aber darüber lächelte besonders der Schaffner, der bei der Fahrkartenübergabe durch Oma beinahe gebissen wurde, geflissentlich hinweg. Seine Kinder hätten ebenfalls so eine kleine freche Promenadenmischung, die gerne mal jemanden zwicken würde. Er war also Kummer gewohnt und ich glaube, er hätte die Fusshupe seiner Kinder liebend gerne gegen einen unserer beiden Schäferhunde getauscht, die in seiner Gegenwart nicht mal mit dem Ohr wackelten. Zum Glück wusste er nicht, dass Dolly unter ihrem Sitz ihn genauestens beobachtete und hin und wieder mal eine Lefze hob. Aber das konnte man durch den Maulkorb nicht so genau erkennen. Dolly hatte ein gestörtes Verhältnis zu Männern, aufgrund ihrer tragischen Biografie. Wer will es ihr verdenken?
Aber auch die längste und witzigste Zugfahrt geht einmal zuende, und nachdem wir auch noch zwei Taxifahrer ergattert hatten, die einen großen Kombi fuhren und bereit war, uns und unsere Tiere zu befördern - übrigens kein Problem in Dänemark! - da ging der Urlaub so richtig los! Wir bestaunten die lange Brücke, die die Insel Romo mit dem Festland verband, atmeten die salzige Meeresluft ein, lachten und freuten uns auf die kommenden 2 Wochen als Inselbewohner im Ferienhäuschen. Dass dies einer der besten Urlaube aller Zeiten werden sollte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Aber die Pferde, die konnte ich von Weitem schon sehen. Stichwort Äppelhaufen in den Dünen! Denn das Häuschen befand sich sogar in eben diesen Sandhügeln kurz vor der ewig rauschenden Brandung der Nordsee. Ein Idyll wie aus dem Bilderbuch, der Prospekt hatte nicht zuviel versprochen! Und unsere Viecher waren nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich willkommen geheißen, wie man dem Brief auf dem Esstisch entnehmen konnte. Nun, hoffentlich blieb das auch so.
Wir warfen Taschen, Koffer und Beutel in die nächste Ecke, leinten unsere Hunde an und machten uns sofort auf zum Strand, der ungefähr 200 Meter entfernt auf uns zu warten schien. Nur Bommel, der blieb als Hauswache zurück! Der kleine Kerl war auch völlig erschöpft von den Streicheleinheiten und den "Na, duuu?"'s der zahlreichen Kinder, denen wir auf den Weg hierher - ins Paradies! - begegnet waren. Wir konnten ihn guten Gewissens zurücklassen und uns auf den Weg machen. Das Wetter war herrlich, der Wind war das, was man gemeinhin eine "steife Brise" nennt und es war außerdem gerade Ebbe. Also genug Platz für einen ausführlichen Spaziergang. Die Hunde würden Augen machen!
Und genau das machten sie auch. Sowas hatten sie wohl noch nie gesehen! Dünen mit dutzenden Kaninchen, dahinter einfach nur Weite und Fläche mit kreischenden Seemöven ganz hinten, wo sich die kleinen Wellen am Strand brachen. Fussgänger, Jogger, Meeresrauschen und WOW! Ganz hinten sah man eine Gruppe Reiter auf ihren Pferden, die gemächlich im Schritt spazierenritten.
Selbst dem eher zurückhaltenden Rüden Axel gingen fast die Augen über. Aufgeregt schnupperte er an allem, was herumlag und fiepte leise. Pinki begann zu kläffen, sie wollte von der Leine los, was aber noch nicht zu machen war und Dolly stand geradezu fasziniert vor den Kötteln von Kaninchen und war kurz davor, sich darin zu wälzen. Dolly war grundsätzlich zu allem fähig.
"Jaa, jetzt sind wir im Urlaub", sinnierte Oma in die einsetzende Flut hinein. Sie war glücklich, das sah man ihr an. Und wir waren es mit ihr. Die kommenden 2 Wochen konnten nur superspitzenklasse werden.
Höchst beeindruckt schaute ich meinerseits den immer größer werdenden Pferden mit ihren Reitern entgegen, sie kamen auf uns zu. Ich hörte nichts mehr außer den leise im Sand trappelnden Pferdehufen und dem Schnauben der Pferde, ich sah nichts mehr außer glatten, glänzenden Pferdekörpern, die leicht geschwitzt tänzelten und anscheinend auf den nächsten Strandgalopp warteten. Ich war - kurz gesagt - hin und weg, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dolly und ich, wir hatten unsere Passion gefunden: Die Hündin die Dünenkaninchen und ich die Strandpferde.
Und wie diese Geschichte weitergeht, erfahrt ihr im dritten Teil von : Endlich Urlaub mit dem Familienzoo in Dänemark! ;-)
Liebe Grüße vom
Copinchen - und Bommel!
Sollte mein Leben jemals verfilmt werden, so dürfte diese unsere Bahn-Anreise ins Urlaubsparadies eine Extra-Episode verdienen. Es war einfach nur göttlich, wie entgeistert Menschen aus der Wäsche schauen können, wenn wir - quasi die Flodders unter den Bahnreisenden - mit unserer dreischnäuzigen Familienmeute nebst Meerschweinchen-Transportkörbchen ein Zugabteil enterten. Oma mit ihrer Pinki auf dem Arm - wir erinnern uns, Pinkis Mutter war immerhin eine ausgewachsene Dobermannhündin, aber Pinki weigerte sich irgendwie, weiter zu wachsen. Wahrscheinlich, weil sie dann nicht mehr durch die Gegend geschleppt würde. Aber das nur nebenbei. Daneben mein Bruderherz mit Dolly, die vorsichtshalber mit einem Maulkorb ausgestattet wurde. Dolly hatte ja eine sehr unschöne Zeit bei ihren Vorbesitzern, bevor wir sie aus dem Tierheim holten. Nur aus Mitleid übrigens, denn in ihrem damaligen Zustand war sie - gelinde ausgedrückt - keinen Schuss Pulver mehr wert. Oma fand allerdings, dass sie noch eine Chance verdient hätte, auch wenn sie so in unserer leicht chaotischen Familie gelandet war. Aber immerhin war sie mittlerweile vorzeigbar, nicht zuletzt der ungezählten Leckerchen und Extramahlzeiten wegen, die Oma stets für Dolly bereithielt. Dolly dankte es uns, indem sie sich zu einer treuen, wenn auch stellenweise etwas verpeilten Seele entwickelte, die wohl für uns durch jedes Feuer zu gehen bereit gewesen wäre. Übrigens: Auch in den frühen 1980er Jahren konnte man als Mädchen nicht abends alleine im Dunkeln durch die Gegend spazieren, dies ist kein Phänomen der Neuzeit! Aber mit Dolly und auch mit Axel an der Seite war das kein Problem. Jeder Hund für sich war beeindruckend genug, Typen mit schlechten Absichten in die Flucht zu schlagen und zusammen waren wir quasi der Schrecken der Straße. Wenn nicht gar der kompletten Ortschaft irgendwo im Sauerland.
Nun, jene Zugreise über immerhin geschlagene 6einhalb Stunden mit 2- oder 3mal umsteigen war die wohl unlangweiligste Bahnfahrt aller Zeiten. Denn irgendwas war immer los, entweder schimpfte ein Mitreisender völlig ungerechtfertigt über die "Scheiss-Köter" , die im Übrigen bis auf Pinki wohlerzogen unter den Sitzen lagen und eigentlich keinen Anlass zum Schimpfen lieferten, oder Meerschweinchen Bommel fiepte nach Möhrennachschub, was ebenfalls Anlass zum Naserümpfen bot. Nur die anwesenden Kinder fanden Bommel klasse, und ich möchte gar nicht wissen, wieviele gestresste Eltern nach dieser Grenzerfahrung im nächstgelegenen Zoogeschäft am Meerschweinchenkäfig standen, ihre Kinder mit glänzenden Augen im Schlepptau, und erschrocken schauten, wenn sie erfuhren, was ein anständiger Käfig nebst Inventar für so eine "Ratte" kosten sollte.
Die Fahrkartenkontrolleure hingegen lobten unseren Privatzoo sehr, die Tiere seien weitaus angenehmere Reisegäste als so mancher zweibeinige Passagier. Wenn man mal von der zähnefletschenden Pinki auf ihrem Bahnreise-Handtuch absah, die Männer in Uniformen leider auf den Tod nicht ausstehen konnte. Aber darüber lächelte besonders der Schaffner, der bei der Fahrkartenübergabe durch Oma beinahe gebissen wurde, geflissentlich hinweg. Seine Kinder hätten ebenfalls so eine kleine freche Promenadenmischung, die gerne mal jemanden zwicken würde. Er war also Kummer gewohnt und ich glaube, er hätte die Fusshupe seiner Kinder liebend gerne gegen einen unserer beiden Schäferhunde getauscht, die in seiner Gegenwart nicht mal mit dem Ohr wackelten. Zum Glück wusste er nicht, dass Dolly unter ihrem Sitz ihn genauestens beobachtete und hin und wieder mal eine Lefze hob. Aber das konnte man durch den Maulkorb nicht so genau erkennen. Dolly hatte ein gestörtes Verhältnis zu Männern, aufgrund ihrer tragischen Biografie. Wer will es ihr verdenken?
Aber auch die längste und witzigste Zugfahrt geht einmal zuende, und nachdem wir auch noch zwei Taxifahrer ergattert hatten, die einen großen Kombi fuhren und bereit war, uns und unsere Tiere zu befördern - übrigens kein Problem in Dänemark! - da ging der Urlaub so richtig los! Wir bestaunten die lange Brücke, die die Insel Romo mit dem Festland verband, atmeten die salzige Meeresluft ein, lachten und freuten uns auf die kommenden 2 Wochen als Inselbewohner im Ferienhäuschen. Dass dies einer der besten Urlaube aller Zeiten werden sollte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Aber die Pferde, die konnte ich von Weitem schon sehen. Stichwort Äppelhaufen in den Dünen! Denn das Häuschen befand sich sogar in eben diesen Sandhügeln kurz vor der ewig rauschenden Brandung der Nordsee. Ein Idyll wie aus dem Bilderbuch, der Prospekt hatte nicht zuviel versprochen! Und unsere Viecher waren nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich willkommen geheißen, wie man dem Brief auf dem Esstisch entnehmen konnte. Nun, hoffentlich blieb das auch so.
Wir warfen Taschen, Koffer und Beutel in die nächste Ecke, leinten unsere Hunde an und machten uns sofort auf zum Strand, der ungefähr 200 Meter entfernt auf uns zu warten schien. Nur Bommel, der blieb als Hauswache zurück! Der kleine Kerl war auch völlig erschöpft von den Streicheleinheiten und den "Na, duuu?"'s der zahlreichen Kinder, denen wir auf den Weg hierher - ins Paradies! - begegnet waren. Wir konnten ihn guten Gewissens zurücklassen und uns auf den Weg machen. Das Wetter war herrlich, der Wind war das, was man gemeinhin eine "steife Brise" nennt und es war außerdem gerade Ebbe. Also genug Platz für einen ausführlichen Spaziergang. Die Hunde würden Augen machen!
Und genau das machten sie auch. Sowas hatten sie wohl noch nie gesehen! Dünen mit dutzenden Kaninchen, dahinter einfach nur Weite und Fläche mit kreischenden Seemöven ganz hinten, wo sich die kleinen Wellen am Strand brachen. Fussgänger, Jogger, Meeresrauschen und WOW! Ganz hinten sah man eine Gruppe Reiter auf ihren Pferden, die gemächlich im Schritt spazierenritten.
Selbst dem eher zurückhaltenden Rüden Axel gingen fast die Augen über. Aufgeregt schnupperte er an allem, was herumlag und fiepte leise. Pinki begann zu kläffen, sie wollte von der Leine los, was aber noch nicht zu machen war und Dolly stand geradezu fasziniert vor den Kötteln von Kaninchen und war kurz davor, sich darin zu wälzen. Dolly war grundsätzlich zu allem fähig.
"Jaa, jetzt sind wir im Urlaub", sinnierte Oma in die einsetzende Flut hinein. Sie war glücklich, das sah man ihr an. Und wir waren es mit ihr. Die kommenden 2 Wochen konnten nur superspitzenklasse werden.
Höchst beeindruckt schaute ich meinerseits den immer größer werdenden Pferden mit ihren Reitern entgegen, sie kamen auf uns zu. Ich hörte nichts mehr außer den leise im Sand trappelnden Pferdehufen und dem Schnauben der Pferde, ich sah nichts mehr außer glatten, glänzenden Pferdekörpern, die leicht geschwitzt tänzelten und anscheinend auf den nächsten Strandgalopp warteten. Ich war - kurz gesagt - hin und weg, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dolly und ich, wir hatten unsere Passion gefunden: Die Hündin die Dünenkaninchen und ich die Strandpferde.
Und wie diese Geschichte weitergeht, erfahrt ihr im dritten Teil von : Endlich Urlaub mit dem Familienzoo in Dänemark! ;-)
Liebe Grüße vom
Copinchen - und Bommel!
Mittwoch, 12. Juli 2017
Endlich Urlaub Vol. I - Hurra, wir fahren mit dem Familienzoo ans Meer!
Wer kennt das nicht? Sommer, Sonne, schöne freie Tage auf dem Land, in den Bergen oder in einer Stadt, die man schon immer besuchen wollte. Durchgeplante Reisen mit Veranstalter oder einfach mal mit Bahn oder Auto hinaus ins Blaue.
Unsere Familie hat es eigentlich immer ans Meer gezogen, an die Küste von Deutschland, Belgien, den Niederlanden oder Dänemark. Dort erholen wir uns im allgemeinen prächtig; die Kulisse der gewaltigen Nordsee immer im Blick, in den Ohren oder zumindest in der Nase. Es ist so toll überall dort und als damals 14jährige Pferdeverrückte gab es immer etwas Besonderes zu erleben. Denn in den meisten Strandregionen gibt es Möglichkeiten, das Meer, den Sand und die Dünen auch vom Sattel aus zu erleben. Ein Wahnsinnsgenuss für jede/n Reiter/in!
So ergab es sich, dass wir im Sommer '84 in Dänemark auf der Insel Romo (direkt neben Sylt übrigens!) urlaubten und keine 20 Meter neben dem gemieteten Ferienhäuschen einen Haufen Pferdeäppel vorfanden.
Ich war sofort begeistert vom Urlaubsort, der auf den ersten Blick nicht unbedingt die totale Action versprach. Wir waren in diesem Jahr zum ersten Mal dort und es gab dort recht viel Gegend, die man ja später erst zu schätzen weiss! Mein älterer Bruder suchte auf der Hinfahrt schon so etwas wie eine Discothek, leider war auf den ersten Blick keine zu erspähen.
Zum erweiterten Entertainment waren wir übrigens mit 3 Hunden und einem Meerschweinchen unterwegs. Ohne meinen Schäferhund Axel war ich kaum zu bewegen, mit der Familie irgendwohin zu fahren. Axel war so ein feiner Kerl, den konnte man auch wirklich überallhin mitnehmen! Er war geradezu ein Ausbund an gutem Benehmen und folgte aufs Wort. (Im totalen Gegensatz übrigens zu) Schäferhündin Dolly, Omas Mischlingshündin Pinki und Meerschweinchen Bommel (ja, genau so eins wie das aus der Fernsehserie "Ich heirate eine Familie") komplettierten unseren Familienzoo. Tiere wegen Urlaub irgendwie im Stich zu lassen, war in meiner Familie stark verpönt. Was sich nicht wehrte, wurde mitgenommen und fertig. Und auch ein noch so überfülltes Bahnabteil wird ganz schnell mal gähnend leer, wenn man es mit 2 Schäferhunden und einer kläffenden kleinen braunen Fusshupe betritt! Natürlich waren alle Tiere außer Bommel (der reiste unter der Bezeichnung "Handgepäck") mit eigenen Fahrkarten ausgestattet, aber ich glaube, dass sich kein Schaffner dazu bereiterklärt hatte, diese auch zu kontrollieren. Wir hatten sie den Hunden nämlich dekorativ am Halsband befestigt. Leider gab es damals noch nicht so präzise Farbdrucker wie heutzutage. Die Fahrkarten wurden auch nicht gedownloadet, sondern ganz altmodisch am Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn bestellt und am nächsten Tag mit guten Reisewünschen inklusive und Gruß an die Frau Großmutter (die den ganzen Spaß bezahlt hatte) feierlich übergeben.
Die Hunde reisten übrigens zum Kinderfahrtarif. Und nie werde ich die Diskussion meiner Oma mit einem Bahnangestellten am Schalter vergessen, warum nun Pinki mit ihrer eigenen Fahrkarte nun leider doch keinen Anspruch auf einen Sitzplatz hätte! Weil Oma und Pinki nämlich eine Weile zur Arbeit mit der Bahn gependelt sind, hatte die kleine freche braune Hündin sogar eine Monatskarte. Nur keinen Sitzplatzanspruch. Meine Oma rebellierte allerdings dagegen, dass Pinki unterm Sitz oder gar im Frachtraum reisen sollte. Sie hatte ihr Reisehandtuch, dass sie auf den Sitz neben sich legte, woraufhin Pinki munter hochhüpfte, sich sofort neben Frauchen einrollte und bis zum Zielbahnhof ein Nickerchen hielt. Sollte jemand es wagen, diesen Hündchenschlaf zu stören, womöglich sogar in Uniform, wäre Oma sehr ungehalten gewesen. Pinki war nun mal ihr ein und alles, als winzigen Welpen hatte sie sie adoptiert und uns gewarnt: "Die Mutter ist eine Dobermannhündin!" Was hatten wir einen Respekt vor dem nicht mal 3 Wochen alten Hundebaby, für den besagte Dobermannhündin nicht genügend Milch hatte und das daraufhin kurzerhand verschenkt wurde. Sie würde schon noch riesengroß und sehr elegant werden, hatte es bei der Übergabe geheißen. Wie ein richtiger Dobermann eben!
Pinkis Vater muss allerdings irgendein Pinschermischling oder sowas gewesen sein, dazu auch noch hellbraun statt dem rassetypsichen schokobraun oder gar schwarz. Und Oma wünschte sich einen Schutzhund, denn sie besaß ein Spielwarengeschäft und wäre gerne in Begleitung eines respekteinflößenden Rassehundes abends mit den Tageseinnahmen in der Geldbombe zur Sparkasse gegangen. Nun, die fehlende Größe machte Pinki mit einem Riesenego wieder wett! Da sollte es mal einer wagen, der Oma irgendwie quer zu kommen. Das Erbe des Dobermanns, gefangen im Körper einer schon eher verhätschelt zu nennenden Promendadenmischung, die eine Schulterhöhe von 27,5 cm nie zu überwinden imstande war. Die Geldbombe war in Pinkis Begleitung so sicher wie die Bank von England!
Und das war auch wichtig, denn Oma finanzierte unsere Sommerurlaube, weil sie gerne mit ihren Enkeln (und deren Tieren) verreiste und dafür bin ich ihr auch heute noch dankbar. Die Spendierhosen waren ebenfalls im Gepäck sowie jede Menge Erspartes von uns Kindern und die Begleitung der Hunde (und Bommel) gab uns ein umso sichereres Gefühl, dass wir nicht ausgeraubt würden.
Zurück zum Pferdeäppelhaufen ganz in der Nähe vom Feriendomizil: Das musste dringend ausgekundschaftet werden und so machte ich mich nebst Hund Axel auf Spurensuche. Und tatsächlich wimmelte es auf den Dünenwegen von Hufspuren und weiteren Hinterlassenschaften von Pferden! Ich konnte sie förmlich schon riechen. Und hinter der nächsten Düne stand auch schon ein Werbeschild vom "Rideheste pa Stranden" , also einem Reiterhof am Strand.
Ob Axel und ich fündig geworden sind, ob es tatsächlich zum ersehnten Strandausritt kam, ob mein Bruder eine Zappelhalle und Schäferhündin Dolly in den Dünen ein neues Hobby fand, das alles gibt es im nächsten Teil von "Hurra, Familienurlaub!"
Liebe Grüße
euer Urlaubs-Copinchen!
Unsere Familie hat es eigentlich immer ans Meer gezogen, an die Küste von Deutschland, Belgien, den Niederlanden oder Dänemark. Dort erholen wir uns im allgemeinen prächtig; die Kulisse der gewaltigen Nordsee immer im Blick, in den Ohren oder zumindest in der Nase. Es ist so toll überall dort und als damals 14jährige Pferdeverrückte gab es immer etwas Besonderes zu erleben. Denn in den meisten Strandregionen gibt es Möglichkeiten, das Meer, den Sand und die Dünen auch vom Sattel aus zu erleben. Ein Wahnsinnsgenuss für jede/n Reiter/in!
So ergab es sich, dass wir im Sommer '84 in Dänemark auf der Insel Romo (direkt neben Sylt übrigens!) urlaubten und keine 20 Meter neben dem gemieteten Ferienhäuschen einen Haufen Pferdeäppel vorfanden.
Ich war sofort begeistert vom Urlaubsort, der auf den ersten Blick nicht unbedingt die totale Action versprach. Wir waren in diesem Jahr zum ersten Mal dort und es gab dort recht viel Gegend, die man ja später erst zu schätzen weiss! Mein älterer Bruder suchte auf der Hinfahrt schon so etwas wie eine Discothek, leider war auf den ersten Blick keine zu erspähen.
Zum erweiterten Entertainment waren wir übrigens mit 3 Hunden und einem Meerschweinchen unterwegs. Ohne meinen Schäferhund Axel war ich kaum zu bewegen, mit der Familie irgendwohin zu fahren. Axel war so ein feiner Kerl, den konnte man auch wirklich überallhin mitnehmen! Er war geradezu ein Ausbund an gutem Benehmen und folgte aufs Wort. (Im totalen Gegensatz übrigens zu) Schäferhündin Dolly, Omas Mischlingshündin Pinki und Meerschweinchen Bommel (ja, genau so eins wie das aus der Fernsehserie "Ich heirate eine Familie") komplettierten unseren Familienzoo. Tiere wegen Urlaub irgendwie im Stich zu lassen, war in meiner Familie stark verpönt. Was sich nicht wehrte, wurde mitgenommen und fertig. Und auch ein noch so überfülltes Bahnabteil wird ganz schnell mal gähnend leer, wenn man es mit 2 Schäferhunden und einer kläffenden kleinen braunen Fusshupe betritt! Natürlich waren alle Tiere außer Bommel (der reiste unter der Bezeichnung "Handgepäck") mit eigenen Fahrkarten ausgestattet, aber ich glaube, dass sich kein Schaffner dazu bereiterklärt hatte, diese auch zu kontrollieren. Wir hatten sie den Hunden nämlich dekorativ am Halsband befestigt. Leider gab es damals noch nicht so präzise Farbdrucker wie heutzutage. Die Fahrkarten wurden auch nicht gedownloadet, sondern ganz altmodisch am Fahrkartenschalter der Deutschen Bahn bestellt und am nächsten Tag mit guten Reisewünschen inklusive und Gruß an die Frau Großmutter (die den ganzen Spaß bezahlt hatte) feierlich übergeben.
Die Hunde reisten übrigens zum Kinderfahrtarif. Und nie werde ich die Diskussion meiner Oma mit einem Bahnangestellten am Schalter vergessen, warum nun Pinki mit ihrer eigenen Fahrkarte nun leider doch keinen Anspruch auf einen Sitzplatz hätte! Weil Oma und Pinki nämlich eine Weile zur Arbeit mit der Bahn gependelt sind, hatte die kleine freche braune Hündin sogar eine Monatskarte. Nur keinen Sitzplatzanspruch. Meine Oma rebellierte allerdings dagegen, dass Pinki unterm Sitz oder gar im Frachtraum reisen sollte. Sie hatte ihr Reisehandtuch, dass sie auf den Sitz neben sich legte, woraufhin Pinki munter hochhüpfte, sich sofort neben Frauchen einrollte und bis zum Zielbahnhof ein Nickerchen hielt. Sollte jemand es wagen, diesen Hündchenschlaf zu stören, womöglich sogar in Uniform, wäre Oma sehr ungehalten gewesen. Pinki war nun mal ihr ein und alles, als winzigen Welpen hatte sie sie adoptiert und uns gewarnt: "Die Mutter ist eine Dobermannhündin!" Was hatten wir einen Respekt vor dem nicht mal 3 Wochen alten Hundebaby, für den besagte Dobermannhündin nicht genügend Milch hatte und das daraufhin kurzerhand verschenkt wurde. Sie würde schon noch riesengroß und sehr elegant werden, hatte es bei der Übergabe geheißen. Wie ein richtiger Dobermann eben!
Pinkis Vater muss allerdings irgendein Pinschermischling oder sowas gewesen sein, dazu auch noch hellbraun statt dem rassetypsichen schokobraun oder gar schwarz. Und Oma wünschte sich einen Schutzhund, denn sie besaß ein Spielwarengeschäft und wäre gerne in Begleitung eines respekteinflößenden Rassehundes abends mit den Tageseinnahmen in der Geldbombe zur Sparkasse gegangen. Nun, die fehlende Größe machte Pinki mit einem Riesenego wieder wett! Da sollte es mal einer wagen, der Oma irgendwie quer zu kommen. Das Erbe des Dobermanns, gefangen im Körper einer schon eher verhätschelt zu nennenden Promendadenmischung, die eine Schulterhöhe von 27,5 cm nie zu überwinden imstande war. Die Geldbombe war in Pinkis Begleitung so sicher wie die Bank von England!
Und das war auch wichtig, denn Oma finanzierte unsere Sommerurlaube, weil sie gerne mit ihren Enkeln (und deren Tieren) verreiste und dafür bin ich ihr auch heute noch dankbar. Die Spendierhosen waren ebenfalls im Gepäck sowie jede Menge Erspartes von uns Kindern und die Begleitung der Hunde (und Bommel) gab uns ein umso sichereres Gefühl, dass wir nicht ausgeraubt würden.
Zurück zum Pferdeäppelhaufen ganz in der Nähe vom Feriendomizil: Das musste dringend ausgekundschaftet werden und so machte ich mich nebst Hund Axel auf Spurensuche. Und tatsächlich wimmelte es auf den Dünenwegen von Hufspuren und weiteren Hinterlassenschaften von Pferden! Ich konnte sie förmlich schon riechen. Und hinter der nächsten Düne stand auch schon ein Werbeschild vom "Rideheste pa Stranden" , also einem Reiterhof am Strand.
Ob Axel und ich fündig geworden sind, ob es tatsächlich zum ersehnten Strandausritt kam, ob mein Bruder eine Zappelhalle und Schäferhündin Dolly in den Dünen ein neues Hobby fand, das alles gibt es im nächsten Teil von "Hurra, Familienurlaub!"
Liebe Grüße
euer Urlaubs-Copinchen!
Mittwoch, 5. Juli 2017
Mäxchen bloggt: Trump oder Tollpatsch?!
Hallo, liebe Freunde des gepflegten Sommerlandlebens, ich bin's mal wieder, euer Mäxchen! Und es ist wieder so herrlich, schön auf der Weide unter der alten Eiche abzuchillen. Noch besser als sonst, denn ich habe jetzt einen eigenen Funkmast auf der Koppel und meine W-Lan-Verbindung hat sich dadurch glatt um mehrere Hotspots erweitert. Jetzt kann ich sogar aus dem Stall bloggen, was vorher überhaupt nicht möglich war. Willkommen im Jahr 2017, hurraaa!
Zwar wurde uns dafür ein Stückchen von der großen Koppel abgeknapst, aber - wie der Name schon sagt - das ist eine wirklich große Koppel mit soviel Gras drauf, dass Romi und ich alleine das nie alles abfressen konnten. Obwohl dort schon einmal Heu gemacht wurde! Es ist also wirklich eine sehr große Koppel.
Ja, und nun sind ja unsere gehörnten Freunde auch noch dabei, 3 an der Zahl. Die fressen auch ordentlich was weg. Wenn, ja, wenn....
Es waren wieder diese OMG-Momente mit dem Großen Tollpatsch, die das Leben hier auch irgendwie interessanter gestalten. Du lieber Shettygott, was hat DER wieder für ein Theater gemacht!
Es ging um nichts geringeres als die Territorialrechte zwischen Ein- und Paarhufern. Mit anderen Worten: Romi wollte die Kühe nicht mit auf die große Koppel lassen. Schließlich ist das UNSERE sukzessive SEINE Koppel (ich als Beistellpony hab ja grundsätzlich nix zu vermelden außer hier heimlich im Blog).
Die kleine Koppel wurde also geschlossen und das Weidetor für die große Wiese, bequem vom Stall aus zu erreichen, feierlich eröffnet. Romi trippelte schon nervös von einem Huf auf den anderen, beinahe wäre das eine 1 A Piaffe geworden. Wenn das seine Reiterin gesehen hätte! Dann wurde das Tor geöffnet, Romi trabte mit ganz hoch erhobenen Kopf und Schweif los, trompetete einmal kurz wie die Südstaatler im Rezessionskrieg und da ahnte ich schon: Oh oh. Ich glaube, der führt was im Schilde. Und das könnte noch sehr für Gesprächsbedarf sorgen, seitens der Paarhufer und auch unserem etwas narzisstisch angehauchten Arabowestfalen...
Es kam also, wie es kommen musste. (Hier einen richtig dicken Seufzer hinzufügen)
Romi durchtrippelte gekonnt das Weidetor, ließ einen besonders luftintensiven Abschnauber aus seinen bereits geröteten Nüstern, galoppierte einmal komplett am Außenzaun entlang, um dann den langsam hinterherlatschenden Rindviechern entschlossen den Weg abzuschneiden. Das war besagter OMG-Moment, ich wollte hier auf keinen Fall zwischen die Fronten geraten bzw. im Weidetor stehenbleiben, denn hier baute der Große Tollpatsch geradezu eine Drohkulisse auf. Flach angelegte Ohren, dunkelrote Nüstern, gebleckte Zähne und Trommelwirbel mit den Vorderhufen. Das sollte bedeuten: DU KOMMST HIER NICH REIN! UND DU AUCH NICHT!
Ich für meine Wenigkeit beschloss, mich langsam, aber aufmerksam beobachtend und natürlich frisches Gras knabbernd, in den Hintergrund zurück zu ziehen und mich unauffällig zu verhalten. Ein leises Grinsen konnte ich mir allerdings - mit Verlaub - nicht verkneifen. Romi, wie er leibt und lebt und herrscht. Sämtliche römischen Kaiser würden vor Neid blasser werden als der italienische Marmor, mit dem sie ihre Paläste bauen ließen!
Beeindruckt blieben die Kühe zunächst stehen, ihre Hörner bildeten ein großes Fragezeichen zwischen ihren hin und her flappenden Ohren. Auch das Kalb, was mittlerweile eine stattliche Größe erreichte, allerdings kastriert und noch dazu seiner Hörner beraubt wurde, auf dass er uns in einem Anfall von jugendlich-männlichem Leichtsinn nicht aufspießte.
"Ey, Alta, was is los? Lass mich und meine Mudda da mal durch, maan!" blökte der Teenie nörgelig. Romi schüttelte seinen Kopf, dass die feuerrote Mähne nur so wirbelte.
"Deine Mudda stinkt sogar auf Fotos", konterte der Fuchs trocken. Ich staunte Zaunpfähle, so langsam scheint meine Therapie etwas bei ihm zu bewirken! Das war bemerkenswert schlagfertig für so ein Warmblut.
Besagte Mutter, deren Ausscheidungen zuweilen wirklich etwas blümerant rochen, hatte nun keinen Bock mehr auf den Kindergarten. Sie scharrte mit ihren zweizehigen Füßen und senkte den Kopf, auf dass ihre wirklich langen Hörner auch ja gut zur Geltung kämen. Leider machte sie dabei die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall Romi, der just in dem Moment sowas von senkrecht in die Luft stieg, dass die kleinere, eher schüchterne Resi den eiligen Rückzug vorzog und in den Stall wetzte. Dabei rempelte sie versehentlich ihre Artgenossen an, die daraufhin ebenfalls das Heil in der Flucht suchten, nur halt nach vorne! Wie die geölten Blitzen rammten sie den Pfahl mit dem Weidetor um, sprangen mehr oder minder elegant über die Fragmente desselben und wetzten keuchend an dem Fuchs vorbei.
Ich wollte, ich hätte ein Foto davon machen können, aber diese verdammten Touchscreens reagieren nur sehr schlecht auf Shettyhüfchen. Es war jedenfalls ein Bild für die Götter, wie der verdutzte Große Tollpatsch vor den Trümmern des Weidetors weiterstieg und stieg, um dann zu realisieren, dass die Rindviecher sich längst am anderen Ende der Koppel tummelten. So schnell habe ich Romi noch nicht rennen sehen und wieder einmal machte sich die Angst vor einem Sehnenschaden oder einem verstauchten Fesselgelenk breit. Verfluchter Idiot!
Ich beschloss, nun akiv ins Geschehen einzugreifen, spuckte in die Hüfchen und rannte ebenfalls los, als wäre der leibhaftige Shettydämon hinter mir her. Jetzt hilft nur noch Deeskalation, sonst haben wir gleich die Tierärztin auf dem Hof.
Nur Resi, die etwas simpel gestrickte Gehörnte, steckte neugierig den Kopf wieder aus dem Stall, sah, dass alles sich weiter hinten im Grünen tummelte und latschte gemächlich zum Ort des Geschehens...
Romi brachte nun seinen neu entdeckten Cow-Sense ins Spiel und versuchte, mittels Westernpferde-Skills die Herde wieder zurück in den Stall zu treiben. Raus aus meiner Prärie! Das sind MEINE Weidegründe und ihr dämlichen Büffel habt hier NIX ZU SUCHEN! brüllte er in einer Tour. Wo er das wohl wieder her hat? Geht der Bursche etwa heimlich in mein Internet und guckt "1000 Meilen Staub" oder "Bonanza"?
Nach sage und schreibe zweieinhalb Stunden harter Galopparbeit mit etlichen Spins, Sliding Stops (OMG, DIE SEHNEN!) und vielen bösen Blicken und Schnauben hatter er die 3 Rindviecher immerhin so müde gemacht, dass sie sich freiwillig in den gemütlichen Stall zurückzogen. Ok, vielleicht bin ich daran auch nicht ganz unschuldig, denn ich habe ihnen versprochen, dass sie, wenn Romi wieder Training hat, die schöne Weide ganz für sich hätten! Das fanden sie toll und zogen schließlich ab. Dafür musste ich mich nicht mal besonders anstrengen, aber ich habe zugegebnermaßen schon erst ein wenig mit Romi "Cowboy und Indianer" gespielt. Hihi! Das macht ja richtig Spaß!
Später kam die Reiterin von Romi und wunderte sich gar sehr, dass er so müde und träge beim Training war, dass er kaum noch zu einer Runde Galopp zu überreden war....;-)
Aber die Rindviecher hatten - wie versprochen - für eine gute Stunde die Koppel für sich ganz alleine. Diplomatie kann ich!
Es grüßt euch
euer immer noch etwas erschöpftes
Mäxchen! (Deeskalationstrainer im Pferdesport)
Zwar wurde uns dafür ein Stückchen von der großen Koppel abgeknapst, aber - wie der Name schon sagt - das ist eine wirklich große Koppel mit soviel Gras drauf, dass Romi und ich alleine das nie alles abfressen konnten. Obwohl dort schon einmal Heu gemacht wurde! Es ist also wirklich eine sehr große Koppel.
Ja, und nun sind ja unsere gehörnten Freunde auch noch dabei, 3 an der Zahl. Die fressen auch ordentlich was weg. Wenn, ja, wenn....
Es waren wieder diese OMG-Momente mit dem Großen Tollpatsch, die das Leben hier auch irgendwie interessanter gestalten. Du lieber Shettygott, was hat DER wieder für ein Theater gemacht!
Es ging um nichts geringeres als die Territorialrechte zwischen Ein- und Paarhufern. Mit anderen Worten: Romi wollte die Kühe nicht mit auf die große Koppel lassen. Schließlich ist das UNSERE sukzessive SEINE Koppel (ich als Beistellpony hab ja grundsätzlich nix zu vermelden außer hier heimlich im Blog).
Die kleine Koppel wurde also geschlossen und das Weidetor für die große Wiese, bequem vom Stall aus zu erreichen, feierlich eröffnet. Romi trippelte schon nervös von einem Huf auf den anderen, beinahe wäre das eine 1 A Piaffe geworden. Wenn das seine Reiterin gesehen hätte! Dann wurde das Tor geöffnet, Romi trabte mit ganz hoch erhobenen Kopf und Schweif los, trompetete einmal kurz wie die Südstaatler im Rezessionskrieg und da ahnte ich schon: Oh oh. Ich glaube, der führt was im Schilde. Und das könnte noch sehr für Gesprächsbedarf sorgen, seitens der Paarhufer und auch unserem etwas narzisstisch angehauchten Arabowestfalen...
Es kam also, wie es kommen musste. (Hier einen richtig dicken Seufzer hinzufügen)
Romi durchtrippelte gekonnt das Weidetor, ließ einen besonders luftintensiven Abschnauber aus seinen bereits geröteten Nüstern, galoppierte einmal komplett am Außenzaun entlang, um dann den langsam hinterherlatschenden Rindviechern entschlossen den Weg abzuschneiden. Das war besagter OMG-Moment, ich wollte hier auf keinen Fall zwischen die Fronten geraten bzw. im Weidetor stehenbleiben, denn hier baute der Große Tollpatsch geradezu eine Drohkulisse auf. Flach angelegte Ohren, dunkelrote Nüstern, gebleckte Zähne und Trommelwirbel mit den Vorderhufen. Das sollte bedeuten: DU KOMMST HIER NICH REIN! UND DU AUCH NICHT!
Ich für meine Wenigkeit beschloss, mich langsam, aber aufmerksam beobachtend und natürlich frisches Gras knabbernd, in den Hintergrund zurück zu ziehen und mich unauffällig zu verhalten. Ein leises Grinsen konnte ich mir allerdings - mit Verlaub - nicht verkneifen. Romi, wie er leibt und lebt und herrscht. Sämtliche römischen Kaiser würden vor Neid blasser werden als der italienische Marmor, mit dem sie ihre Paläste bauen ließen!
Beeindruckt blieben die Kühe zunächst stehen, ihre Hörner bildeten ein großes Fragezeichen zwischen ihren hin und her flappenden Ohren. Auch das Kalb, was mittlerweile eine stattliche Größe erreichte, allerdings kastriert und noch dazu seiner Hörner beraubt wurde, auf dass er uns in einem Anfall von jugendlich-männlichem Leichtsinn nicht aufspießte.
"Ey, Alta, was is los? Lass mich und meine Mudda da mal durch, maan!" blökte der Teenie nörgelig. Romi schüttelte seinen Kopf, dass die feuerrote Mähne nur so wirbelte.
"Deine Mudda stinkt sogar auf Fotos", konterte der Fuchs trocken. Ich staunte Zaunpfähle, so langsam scheint meine Therapie etwas bei ihm zu bewirken! Das war bemerkenswert schlagfertig für so ein Warmblut.
Besagte Mutter, deren Ausscheidungen zuweilen wirklich etwas blümerant rochen, hatte nun keinen Bock mehr auf den Kindergarten. Sie scharrte mit ihren zweizehigen Füßen und senkte den Kopf, auf dass ihre wirklich langen Hörner auch ja gut zur Geltung kämen. Leider machte sie dabei die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall Romi, der just in dem Moment sowas von senkrecht in die Luft stieg, dass die kleinere, eher schüchterne Resi den eiligen Rückzug vorzog und in den Stall wetzte. Dabei rempelte sie versehentlich ihre Artgenossen an, die daraufhin ebenfalls das Heil in der Flucht suchten, nur halt nach vorne! Wie die geölten Blitzen rammten sie den Pfahl mit dem Weidetor um, sprangen mehr oder minder elegant über die Fragmente desselben und wetzten keuchend an dem Fuchs vorbei.
Ich wollte, ich hätte ein Foto davon machen können, aber diese verdammten Touchscreens reagieren nur sehr schlecht auf Shettyhüfchen. Es war jedenfalls ein Bild für die Götter, wie der verdutzte Große Tollpatsch vor den Trümmern des Weidetors weiterstieg und stieg, um dann zu realisieren, dass die Rindviecher sich längst am anderen Ende der Koppel tummelten. So schnell habe ich Romi noch nicht rennen sehen und wieder einmal machte sich die Angst vor einem Sehnenschaden oder einem verstauchten Fesselgelenk breit. Verfluchter Idiot!
Ich beschloss, nun akiv ins Geschehen einzugreifen, spuckte in die Hüfchen und rannte ebenfalls los, als wäre der leibhaftige Shettydämon hinter mir her. Jetzt hilft nur noch Deeskalation, sonst haben wir gleich die Tierärztin auf dem Hof.
Nur Resi, die etwas simpel gestrickte Gehörnte, steckte neugierig den Kopf wieder aus dem Stall, sah, dass alles sich weiter hinten im Grünen tummelte und latschte gemächlich zum Ort des Geschehens...
Romi brachte nun seinen neu entdeckten Cow-Sense ins Spiel und versuchte, mittels Westernpferde-Skills die Herde wieder zurück in den Stall zu treiben. Raus aus meiner Prärie! Das sind MEINE Weidegründe und ihr dämlichen Büffel habt hier NIX ZU SUCHEN! brüllte er in einer Tour. Wo er das wohl wieder her hat? Geht der Bursche etwa heimlich in mein Internet und guckt "1000 Meilen Staub" oder "Bonanza"?
Nach sage und schreibe zweieinhalb Stunden harter Galopparbeit mit etlichen Spins, Sliding Stops (OMG, DIE SEHNEN!) und vielen bösen Blicken und Schnauben hatter er die 3 Rindviecher immerhin so müde gemacht, dass sie sich freiwillig in den gemütlichen Stall zurückzogen. Ok, vielleicht bin ich daran auch nicht ganz unschuldig, denn ich habe ihnen versprochen, dass sie, wenn Romi wieder Training hat, die schöne Weide ganz für sich hätten! Das fanden sie toll und zogen schließlich ab. Dafür musste ich mich nicht mal besonders anstrengen, aber ich habe zugegebnermaßen schon erst ein wenig mit Romi "Cowboy und Indianer" gespielt. Hihi! Das macht ja richtig Spaß!
Später kam die Reiterin von Romi und wunderte sich gar sehr, dass er so müde und träge beim Training war, dass er kaum noch zu einer Runde Galopp zu überreden war....;-)
Aber die Rindviecher hatten - wie versprochen - für eine gute Stunde die Koppel für sich ganz alleine. Diplomatie kann ich!
Es grüßt euch
euer immer noch etwas erschöpftes
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