Hallo, ich bins mal wieder, die bezaubernde Jeannie!
Und ich habe heute ein echt ernstes Aufreger-Thema, zu dem ich mich als Katze mal äußern möchte.
Ich bin ja nun auch schon 4 Jahre alt und hatte das Glück, vom Copinchen aus dem Tierheim adoptiert worden zu sein. Sie tut seitdem alles für mich, damit ich mich wohl fühle und gesund bleibe, dafür schenke ich ihr mein liebenswürdiges Wesen und meine Gesellschaft und würde nie auf die Idee kommen, einfach abzuhauen. Andersrum würde das Copinchen wohl auch nie auf die Idee kommen, mich einfach auszusetzen und in den Urlaub zu fahren!
Und das unterscheidet mich von vielen anderen Haustieren in der nun anbrechenden sogenannten Urlaubszeit. Mal echt, wie muss man denn bitte drauf sein, um sowas durchzuziehen? Möglichst noch mit ungewolltem Nachwuchs im Karton, nur weil man keinen Bock oder/und keine Kohle hatte, um Miezi rechtzeitig kastrieren zu lassen?
Viele Tierschutzvereine bieten gemeinsam mit ihren Vertragstierärzten in solchen Fällen Hilfe an, um das Aufkommen von Katzenbabys, die sehr zahlreich werden können, einzuschränken. Als echter Tierfreund sollte man sich im Notfall auch nicht scheuen, diese Hilfe anzunehmen! Ich meine, wenn Geld für einen Urlaub da ist, sollten auch noch ein paar Moneten für diesen Dienst am Tierschutz vorhanden sein. Denn die Kastration von Katzen ist aktiver Tierschutz!
Ich weiss es ja aus eigener, hautnaher Erfahrung, dass die Tierheime und Pflegestellen voll mit - meist ungewollten - Katzen sind, die leider auch nicht sofort ein neues Zuhause finden. Weil es so viele sind!
Katzenbabys sind natürlich immer süß und goldig, aber auch aus dem niedlichsten Katzenbaby wird ziemlich kurzfristig sogar eine erwachsene und geschlechtsreife Katze oder ein Kater, der unkastriert auch für viele Nachkommen sorgen kann und wird. Ich selbst war zwar nicht allzu begeistert, als ich in eine Box gepackt und vom Tierarzt operiert wurde (nachzulesen hier im Blog unter Bezaubernde Jeannie - Von Menschen, Tieren und Doktoren), aber ich war auch nicht allzulange beleidigt und nach ein paar Tagen war auch schon alles wieder ok. In die Box gehe ich aber nach wie vor nicht allzu gerne - aber was muss, das muss, ne?
In einem Fall - und das hat das Copinchen und mich wirklich tief erschüttert - wurde an einer Autobahntankstelle ein Karton mit toten Kätzchen gefunden. :-(
Das muss doch nicht sein und das muss jedem, der ein Herz statt einem Stein in der Brust hat, nahegehen! Das ist soo traurig und schlimm und garantiert kein Einzelfall!
Nun meine Bitte: Ich weiss ja, dass ihr alle nur Katzen nach draußen lasst, die kastriert oder wenigstens sterilisiert sind. Vielleicht habt ihr ja Freunde oder Verwandte, die eine noch unkastrierte Mieze halten: Klärt sie bitte auf, wie wichtig Kastration ist! Und haltet bitte die Augen offen für andere Tiere oder/und Tierhalter, die vielleicht vorhaben, ihr Haustier vor dem Urlaub noch irgendwie kostengünstig loszuwerden! Damit sich das Leid der Kätzchen von der Tankstelle nicht unnötig wiederholt. Dasselbe gilt natürlich auch für Hunde und andere Haustiere, auch wenn ich als Katze Hunde nicht besonders mag: Das hat wirklich kein Tier dieser Welt verdient!
Nun brauch ich erstmal mein Baldriankissen zur Beruhigung. Habt trotzdem eine gute Zeit und vergesst eure Haustiere nicht! ;-)
Es grüßt euch
eure bezaubernde Jeannie
BEYOND GOOD AND EVIL - WELCOME TO MY WORLD! Das Leben ist kein Ponyhof und manchmal bekommt die zweite Maus erst den Käse. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck meiner Gedanken über alltägliche Dinge, mit denen wir uns herumschlagen müssen, meine Tiere und den Rest der Welt. :-) Ihr könnt mich auf Twitter treffen unter @Copine001!
Freitag, 30. Juni 2017
Mittwoch, 21. Juni 2017
Warum eigentlich immer alles schnell-schnell?
Manchmal hat man das Gefühl, als ob man sich ständig selbst überholen muss, um nicht abgehängt zu werden. Kennt ihr, oder?
Auf einer kleinen Nordseeinsel lernte ich einst, dass es auch anders gehen kann. Und das war so:
Ich (die auch gern mal zur Hektik im Alltag neigt...) war auf einer Freizeit auf der Insel Baltrum diejenige, die sich morgens freiwillig zum Brötchenholen gemeldet hatte. Der vollen Verantwortung dieser Bürde bewusst, joggte ich also mit Einkaufskorb um viertel vor Acht los, um den Worten Taten folgen zu lassen. Der Insel-Edeka sollte um acht Uhr früh seine Pforten öffnen.
Ja, taten sie auch. Ich war also zur Stelle und gab dem Verkäufer meine Bestellungsliste, bereit, danach direkt wieder zum Haus zurückzutraben.
"Ich hätte gern diese Brötchenmischung *zettelrüberreich* es sind insgesamt 28 Brötchen". Zügig reichte ich ihm den Korb rüber, damit er sie schnell und übersichtlich verstauen könnte. Bezahlt wird an der Kasse, der Edeka nebst Bäckerei und Poststelle war in der Vorsaison quasi eine One-Man-Show.
"MOIN MOIN!" grüßte er mich in ruhigen Ton. "Du bist nich von hier, hm?!"
Da ich die Grußformel in der Hektik leider vergessen hatte, holte ich sie nach. "Moin erstmal. Nee, bin ich nicht. Aber ich muss wieder los, die Meute verlangt nach Frühstück!"
"Nu mol nich so hektisch, kleines Frolleinschn. Die Bröitschn brauchen nochn büschn."
"WIE BITTE?" Ich glaubte, mich verhört zu haben. 8 Uhr morgens und noch nix fertig? Wo sind wir denn hier? Und wer soll dieses kleine Frolleinschn wohl sein? Meint der etwa MICH? FRECHHEIT!
Ich verzieh ihm großmütig, wer das Essen hat, macht die Regeln. Das ist ein Naturgesetz.
"Jou, die brauchen mal noch gut 'ne Viertels-tunde, nech? Solln ja auch 'n büschn knusprich sein, nech?"
Ich hatte unsere frühstückshungrige Meute vor Augen. Wir haben Hungerhungerhunger!
"Ääh, ja ok." Man muss sich den Gegebenheiten anpassen, so als Frolleinschn.
Auf Baltrum ticken die Uhren nämlich anders, viel langsamer, gemächlicher, entspannter. Vielleicht liegt das am fehlenden Autoverkehr, die ständig herumtrabselnden Pferdekutschen wirken auch viel gemütlicher als unsere Drängler und Raser auf der A30 und umzu's.
Ich betrachtete die anderen Kunden. Ich hatte ja nun Zeit. Ganze 15 Minuten. Eine Ewigkeit!
Seelenruhig suchte man sich Produkte aus, prüfte dies, betrachtete das, trug es zur Kasse und hielt erst mal ein kleines Schwätzchen mit der One-Man-Show, der nicht gerade zügig zwischen seinen einzelnen Posten hin- und herschlich. Oder wie ich es nannte: Kann man beim Laufen die Schuhe besohlen. Nur keine hektische Hast. Hier kommt ja keiner einfach so wech.
Warum hat man es eigentlich immer eilig? Verpasst man was, wenn man mal ein Viertelstündchen auf Brötchen warten muss? In der Vorsaison auf einer Nordseeinsel?
Draußen kam eine Pferdekutsche vorbei und hielt am Eingang an. Die schweren Kaltblüter standen unangebunden vor dem Geschäft. Selbst die Pferde strahlten Gemütlichkeit aus. Ruhe. Unzufrieden wirkten sie nicht! Ich trat nach draußen und strich ihnen über den blonden Schopf, über die weichen Nüstern. Sie waren top gepflegt, hatten trotz der schweren Arbeit Glanz in den Augen und waren wohl mit sich und der Welt zufrieden.
"Laufen die nicht weg?" fragte ich den Kutscher neugierig.
"Moinmoin!" antwortete er. Ich hatte schon wieder die Grußformel vergessen. Das Zauberwort zum Eindringen in die Welt der Norddeutschen Inselbewohner. Vor lauter Neugier und - Hektik.
"Moin", erwiderte ich kleinlaut. Frollein, wo bleiben deine Manieren.
"Nee, wechlaufen tun die nich. Wieso denn auch." Ne, klar. Wieso denn auch.
"Frolleinschn, deine BRÖÖTCHÄÄN sind feddich!" rief es aus dem Laden heraus. "Ich mein, falls du jetz 'n büschn Zeit dafür häs." Belustigt zwinkerte er mir zu. Ich glaube, ich war nicht sein erster Patient. Dabei bin ich noch nicht mal 'ne Großstadtpflanze.
Beim Bezahlen sagte er noch "Komms-te morgen einfach 'n büschn später, dann mäch ich dir das schon mal feddich." Ich nickte nur noch, weil ich mich für einen Montagmorgen wohl bereits genügend blamiert hatte. Und ging ganz gemütlich zurück zum Haus, wo tatsächlich noch niemand den Hungertod gestorben war.
Auf einer kleinen Nordseeinsel lernte ich einst, dass es auch anders gehen kann. Und das war so:
Ich (die auch gern mal zur Hektik im Alltag neigt...) war auf einer Freizeit auf der Insel Baltrum diejenige, die sich morgens freiwillig zum Brötchenholen gemeldet hatte. Der vollen Verantwortung dieser Bürde bewusst, joggte ich also mit Einkaufskorb um viertel vor Acht los, um den Worten Taten folgen zu lassen. Der Insel-Edeka sollte um acht Uhr früh seine Pforten öffnen.
Ja, taten sie auch. Ich war also zur Stelle und gab dem Verkäufer meine Bestellungsliste, bereit, danach direkt wieder zum Haus zurückzutraben.
"Ich hätte gern diese Brötchenmischung *zettelrüberreich* es sind insgesamt 28 Brötchen". Zügig reichte ich ihm den Korb rüber, damit er sie schnell und übersichtlich verstauen könnte. Bezahlt wird an der Kasse, der Edeka nebst Bäckerei und Poststelle war in der Vorsaison quasi eine One-Man-Show.
"MOIN MOIN!" grüßte er mich in ruhigen Ton. "Du bist nich von hier, hm?!"
Da ich die Grußformel in der Hektik leider vergessen hatte, holte ich sie nach. "Moin erstmal. Nee, bin ich nicht. Aber ich muss wieder los, die Meute verlangt nach Frühstück!"
"Nu mol nich so hektisch, kleines Frolleinschn. Die Bröitschn brauchen nochn büschn."
"WIE BITTE?" Ich glaubte, mich verhört zu haben. 8 Uhr morgens und noch nix fertig? Wo sind wir denn hier? Und wer soll dieses kleine Frolleinschn wohl sein? Meint der etwa MICH? FRECHHEIT!
Ich verzieh ihm großmütig, wer das Essen hat, macht die Regeln. Das ist ein Naturgesetz.
"Jou, die brauchen mal noch gut 'ne Viertels-tunde, nech? Solln ja auch 'n büschn knusprich sein, nech?"
Ich hatte unsere frühstückshungrige Meute vor Augen. Wir haben Hungerhungerhunger!
"Ääh, ja ok." Man muss sich den Gegebenheiten anpassen, so als Frolleinschn.
Auf Baltrum ticken die Uhren nämlich anders, viel langsamer, gemächlicher, entspannter. Vielleicht liegt das am fehlenden Autoverkehr, die ständig herumtrabselnden Pferdekutschen wirken auch viel gemütlicher als unsere Drängler und Raser auf der A30 und umzu's.
Ich betrachtete die anderen Kunden. Ich hatte ja nun Zeit. Ganze 15 Minuten. Eine Ewigkeit!
Seelenruhig suchte man sich Produkte aus, prüfte dies, betrachtete das, trug es zur Kasse und hielt erst mal ein kleines Schwätzchen mit der One-Man-Show, der nicht gerade zügig zwischen seinen einzelnen Posten hin- und herschlich. Oder wie ich es nannte: Kann man beim Laufen die Schuhe besohlen. Nur keine hektische Hast. Hier kommt ja keiner einfach so wech.
Warum hat man es eigentlich immer eilig? Verpasst man was, wenn man mal ein Viertelstündchen auf Brötchen warten muss? In der Vorsaison auf einer Nordseeinsel?
Draußen kam eine Pferdekutsche vorbei und hielt am Eingang an. Die schweren Kaltblüter standen unangebunden vor dem Geschäft. Selbst die Pferde strahlten Gemütlichkeit aus. Ruhe. Unzufrieden wirkten sie nicht! Ich trat nach draußen und strich ihnen über den blonden Schopf, über die weichen Nüstern. Sie waren top gepflegt, hatten trotz der schweren Arbeit Glanz in den Augen und waren wohl mit sich und der Welt zufrieden.
"Laufen die nicht weg?" fragte ich den Kutscher neugierig.
"Moinmoin!" antwortete er. Ich hatte schon wieder die Grußformel vergessen. Das Zauberwort zum Eindringen in die Welt der Norddeutschen Inselbewohner. Vor lauter Neugier und - Hektik.
"Moin", erwiderte ich kleinlaut. Frollein, wo bleiben deine Manieren.
"Nee, wechlaufen tun die nich. Wieso denn auch." Ne, klar. Wieso denn auch.
"Frolleinschn, deine BRÖÖTCHÄÄN sind feddich!" rief es aus dem Laden heraus. "Ich mein, falls du jetz 'n büschn Zeit dafür häs." Belustigt zwinkerte er mir zu. Ich glaube, ich war nicht sein erster Patient. Dabei bin ich noch nicht mal 'ne Großstadtpflanze.
Beim Bezahlen sagte er noch "Komms-te morgen einfach 'n büschn später, dann mäch ich dir das schon mal feddich." Ich nickte nur noch, weil ich mich für einen Montagmorgen wohl bereits genügend blamiert hatte. Und ging ganz gemütlich zurück zum Haus, wo tatsächlich noch niemand den Hungertod gestorben war.
Dienstag, 13. Juni 2017
Unter Strom oder nicht? Leben am Limit - ein Tatsachenbericht
Eins schon mal vorneweg: Wir hier in Deutschland, in Mitteleuropa sind echt wie total verwöhnte Bälger, die so gut wie alles haben und immer noch dauernd am rumnörgeln sind!
Das wurde wieder einmal auf dramatische Weise klar, als es am vergangenen Wochenende zum Ausnahmezustand kam: TV, Internet, Kühlschrank oder -Truhe, Handy aufladen, Kaffee (oder überhaupt irgendwas) kochen ist in deinem Haus momentan leider nicht verfügbar.
Der Grund: Der Haupt-FI-Schalter flog uns im Minutentakt um die Ohren. Aus unerfindlichen Gründen.
Ok, heute bleibt also die Küche kalt und der Bildschirm dunkel. Zum Glück findet sich im Wolkenkuckucksheim das eine oder andere Dekoteil aus batteriebetriebenen Leuchtelementen, damit man abends im Bettchen wenigstens noch das in solchen Fällen obligatorische Zweitbuch lesen kann. ;-) Vorher saßen mein/e VermieterIn und meine Wenigkeit noch eine ganze Weile draußen, uns gut unterhaltend bei der Gelegenheit, als der Mieter der Wohneinheit Nr. 4 des Gebäudes über uns hereinbrach.
(Anmerkung: Unter der Rubrik "Höllische Nachbarn" zeigt sich leider allzu deutlich, dass in dieser an und für sich hübschen Wohnung mit nettem kleinen Garten immer mal wieder unfassbar drollige Mitmenschen einmieten. Manche Geschehnisse haben wir tatsächlich immer noch nicht ganz aufgearbeitet. Aber that's life, wat willze machen. Irgendwie liegt wohl so eine Art Voodoo-Fluch auf der schicken Wohnung.)
Nach ein wenig Gebrabbel mit zunehmend aggressiver werdenden Unterton inklusive Alkoholfahne dämmerte mir: Ich soll wohl schuld sein an diesem unsäglichen Zustand, dass er jetzt nicht das Formel-1-Rennen auf ER-TEH-ELL anschauen kann, und außerdem würde soeben die Kühlkette der halben Sau mit Sattel, die er in seiner Kühltruhe frisch eingelagert hat, zum nächsten Gammelfleischskandal mutieren. Und das alles nur, weil ich dämliche Kuh den ganzen Tag arbeiten war, ohne den Stecker meiner übrigens relativ neuen Kaffeemaschine vom in letzter Zeit eher fragilen Stromnetz zu entfernen. Also echt, wie kann man nur so doof sein!
Hm. Tatsache ist: Es kam in letzter Zeit immer mal wieder zu einem Ausfall des FI-Schalters, besonders gern wochenends, und wir waren schon seit geraumer Zeit mit vereinten Kräften auf der Fehlersuche. Das heisst: Stecker rausziehen, Sicherung wieder einlegen, Geräte wieder einstöpseln und schauen, bei welchem Teil die Sicherung wieder fliegt. Leider relativ erfolglos. Sogar der Heizkessel mit der Therme war schon heruntergefahren worden, wodurch es zusätzlich auch nur noch sehr laulauwarmes Wasser gab.
Alles kein Problem, für einen überschaubaren Zeitraum, finde ich. Laulauwarm duschen ist gar nicht so schlimm. Im Sommer. Mit Haarewaschen. Andere haben gar kein warmes Wasser zur Verfügung.
Herr K. aus Wohneinheit 4 sah das mittags noch ganz genauso, mit steigendem Alkoholpegel empfand er es aber zunehmend als "unzumutbar" und "Grund für eine saftige Mietminderung" und außerdem gehe sein "ÜberTausendEuroteures Smart-3Dfähiges ultraHD-TV-Gerät mit eingebautem Receiver" kaputt, wenn der Strom dauernd ausfällt. Insgesamt könne ich mich auf was gefasst machen, wenn der Fehler tatsächlich im Wolkenkuckucksheim zu finden sei. Die halbe Sau mit Sattel, bereits im Verwesungszustand befindlich, nicht zu vergessen. Also, Frolleinschn, sssiehdischmaganzwaamandoooh.
Ich nahm einen Schluck aus meiner Getränkeflasche, die trotz nichtvorhandener Kühlschrankleistung nach mehr als 7 Stunden immer noch gut gekühlt war und wies ihn auf diese Tatsache hin. Ruhig Blut, so schnell gammelt da nix.
Auch der Hinweis des Vermieters, dass er wegen meiner Abwesenheit nach dem endgültigen Ausfall der Hauptsicherung zum Testen in meiner Küche war (genehmigterweise), um meine sämtlichen Sicherungen einmal rauszunehmen und dann noch mal den FI zu testen, was dieser mit einem beleidigten KLACK quittierte, ignorierte Herr K. geflissentlich. Natürlich sei der Fehler in meiner Wohnung zu finden. Wo auch ssonnzzne?
Ich gab es auf. Mit Personen zu diskutieren, deren Blutalkoholspiegel temporär mehr als 2,6 Promille aufweist, ist pure Verschwendung von Lebenszeit. Genausogut könnte man versuchen, einer Kuh das Klarinettespielen beizubringen.
Dann schob er beleidigt ab, nachdem noch ein paar Versuche (genauso erfolglos) gestartet wurden, den FI wieder zum Funktionieren zu bewegen. Und mal ganz ehrlich: Wer würde an einem fortgeschrittenen Sonntagabend einen Elektriker rufen, wenn man nach nur einmal schlafen diesen Service auch ohne Wochenend- und Nachtzuschlag genießen könnte?
Sah er auch nicht ein. Die halbe Sau mit Sattel, das F1 (nicht FI) -Rennen und überhaupt und sowieso gehen vor.
Was machen eigentlich solche Leute, wenn uns mal ein Atomkraftwerk um die Ohren fliegt? Den ganzen Tag lamentieren im Luftschutzbunker?
Die Frage stellte ich ihm genau so und dann schob er beleidigt ab, um wenig später mit Hündchen an der Leine wieder an uns Draußensitzenden vorbei zu rauschen. Wortlos.
Während ich das hier verfasse, drängt sich mir die Frage auf, wer eigentlich hier der größere Krisenherd ist: Der Nachbar oder doch die Tatsache, dass ich mir morgen früh vor der Fahrt zur Arbeit keinen frischen Kaffee aufbrühen könnte? Gute Frage!
Mein Handyakku piepste schon länger nach einem Ladevorgang. Ich schaltete es aus und dachte nicht länger drüber nach. Mit meiner LED-Dekoleuchte und 'ner frischen Batterie ging ich zu Bett und schmökerte im Zweitbuch, von denen ich mindestens 100 Stück besitze. ;-)
Der bezaubernden Jeannie machte es übrigens Nullkommanix aus, ob es Strom im Haushalt gibt oder nicht. Sie spielte munter noch ein Weilchen mit einer für sie aufgelesenen Vogelfeder, frass ein paar Bröckchen Futter und legte sich dann ebenfalls zum Schlafen nieder. Zufrieden schnurrend.
Wären wir doch alle ein bißchen mehr wie die bezaubernde Jeannie und etwas weniger wie der - sagen wir mal, etwas angeschickerte - Nachbar aus Wohneinheit Nr. 4!
Liebe Grüße (und an diesem Blogpost seht ihr ja, dass alles wieder einwandfrei funktioniert! Hurra!)
Euer Copinchen!
PS.: Und nun ratet mal, wo der am Montagmorgen eiligst herbeitelefonierte Elektriker den Fehler fand? Soviel verrate ich: Nicht im Wolkenkuckucksheim! :-)
Das wurde wieder einmal auf dramatische Weise klar, als es am vergangenen Wochenende zum Ausnahmezustand kam: TV, Internet, Kühlschrank oder -Truhe, Handy aufladen, Kaffee (oder überhaupt irgendwas) kochen ist in deinem Haus momentan leider nicht verfügbar.
Der Grund: Der Haupt-FI-Schalter flog uns im Minutentakt um die Ohren. Aus unerfindlichen Gründen.
Ok, heute bleibt also die Küche kalt und der Bildschirm dunkel. Zum Glück findet sich im Wolkenkuckucksheim das eine oder andere Dekoteil aus batteriebetriebenen Leuchtelementen, damit man abends im Bettchen wenigstens noch das in solchen Fällen obligatorische Zweitbuch lesen kann. ;-) Vorher saßen mein/e VermieterIn und meine Wenigkeit noch eine ganze Weile draußen, uns gut unterhaltend bei der Gelegenheit, als der Mieter der Wohneinheit Nr. 4 des Gebäudes über uns hereinbrach.
(Anmerkung: Unter der Rubrik "Höllische Nachbarn" zeigt sich leider allzu deutlich, dass in dieser an und für sich hübschen Wohnung mit nettem kleinen Garten immer mal wieder unfassbar drollige Mitmenschen einmieten. Manche Geschehnisse haben wir tatsächlich immer noch nicht ganz aufgearbeitet. Aber that's life, wat willze machen. Irgendwie liegt wohl so eine Art Voodoo-Fluch auf der schicken Wohnung.)
Nach ein wenig Gebrabbel mit zunehmend aggressiver werdenden Unterton inklusive Alkoholfahne dämmerte mir: Ich soll wohl schuld sein an diesem unsäglichen Zustand, dass er jetzt nicht das Formel-1-Rennen auf ER-TEH-ELL anschauen kann, und außerdem würde soeben die Kühlkette der halben Sau mit Sattel, die er in seiner Kühltruhe frisch eingelagert hat, zum nächsten Gammelfleischskandal mutieren. Und das alles nur, weil ich dämliche Kuh den ganzen Tag arbeiten war, ohne den Stecker meiner übrigens relativ neuen Kaffeemaschine vom in letzter Zeit eher fragilen Stromnetz zu entfernen. Also echt, wie kann man nur so doof sein!
Hm. Tatsache ist: Es kam in letzter Zeit immer mal wieder zu einem Ausfall des FI-Schalters, besonders gern wochenends, und wir waren schon seit geraumer Zeit mit vereinten Kräften auf der Fehlersuche. Das heisst: Stecker rausziehen, Sicherung wieder einlegen, Geräte wieder einstöpseln und schauen, bei welchem Teil die Sicherung wieder fliegt. Leider relativ erfolglos. Sogar der Heizkessel mit der Therme war schon heruntergefahren worden, wodurch es zusätzlich auch nur noch sehr laulauwarmes Wasser gab.
Alles kein Problem, für einen überschaubaren Zeitraum, finde ich. Laulauwarm duschen ist gar nicht so schlimm. Im Sommer. Mit Haarewaschen. Andere haben gar kein warmes Wasser zur Verfügung.
Herr K. aus Wohneinheit 4 sah das mittags noch ganz genauso, mit steigendem Alkoholpegel empfand er es aber zunehmend als "unzumutbar" und "Grund für eine saftige Mietminderung" und außerdem gehe sein "ÜberTausendEuroteures Smart-3Dfähiges ultraHD-TV-Gerät mit eingebautem Receiver" kaputt, wenn der Strom dauernd ausfällt. Insgesamt könne ich mich auf was gefasst machen, wenn der Fehler tatsächlich im Wolkenkuckucksheim zu finden sei. Die halbe Sau mit Sattel, bereits im Verwesungszustand befindlich, nicht zu vergessen. Also, Frolleinschn, sssiehdischmaganzwaamandoooh.
Ich nahm einen Schluck aus meiner Getränkeflasche, die trotz nichtvorhandener Kühlschrankleistung nach mehr als 7 Stunden immer noch gut gekühlt war und wies ihn auf diese Tatsache hin. Ruhig Blut, so schnell gammelt da nix.
Auch der Hinweis des Vermieters, dass er wegen meiner Abwesenheit nach dem endgültigen Ausfall der Hauptsicherung zum Testen in meiner Küche war (genehmigterweise), um meine sämtlichen Sicherungen einmal rauszunehmen und dann noch mal den FI zu testen, was dieser mit einem beleidigten KLACK quittierte, ignorierte Herr K. geflissentlich. Natürlich sei der Fehler in meiner Wohnung zu finden. Wo auch ssonnzzne?
Ich gab es auf. Mit Personen zu diskutieren, deren Blutalkoholspiegel temporär mehr als 2,6 Promille aufweist, ist pure Verschwendung von Lebenszeit. Genausogut könnte man versuchen, einer Kuh das Klarinettespielen beizubringen.
Dann schob er beleidigt ab, nachdem noch ein paar Versuche (genauso erfolglos) gestartet wurden, den FI wieder zum Funktionieren zu bewegen. Und mal ganz ehrlich: Wer würde an einem fortgeschrittenen Sonntagabend einen Elektriker rufen, wenn man nach nur einmal schlafen diesen Service auch ohne Wochenend- und Nachtzuschlag genießen könnte?
Sah er auch nicht ein. Die halbe Sau mit Sattel, das F1 (nicht FI) -Rennen und überhaupt und sowieso gehen vor.
Was machen eigentlich solche Leute, wenn uns mal ein Atomkraftwerk um die Ohren fliegt? Den ganzen Tag lamentieren im Luftschutzbunker?
Die Frage stellte ich ihm genau so und dann schob er beleidigt ab, um wenig später mit Hündchen an der Leine wieder an uns Draußensitzenden vorbei zu rauschen. Wortlos.
Während ich das hier verfasse, drängt sich mir die Frage auf, wer eigentlich hier der größere Krisenherd ist: Der Nachbar oder doch die Tatsache, dass ich mir morgen früh vor der Fahrt zur Arbeit keinen frischen Kaffee aufbrühen könnte? Gute Frage!
Mein Handyakku piepste schon länger nach einem Ladevorgang. Ich schaltete es aus und dachte nicht länger drüber nach. Mit meiner LED-Dekoleuchte und 'ner frischen Batterie ging ich zu Bett und schmökerte im Zweitbuch, von denen ich mindestens 100 Stück besitze. ;-)
Der bezaubernden Jeannie machte es übrigens Nullkommanix aus, ob es Strom im Haushalt gibt oder nicht. Sie spielte munter noch ein Weilchen mit einer für sie aufgelesenen Vogelfeder, frass ein paar Bröckchen Futter und legte sich dann ebenfalls zum Schlafen nieder. Zufrieden schnurrend.
Wären wir doch alle ein bißchen mehr wie die bezaubernde Jeannie und etwas weniger wie der - sagen wir mal, etwas angeschickerte - Nachbar aus Wohneinheit Nr. 4!
Liebe Grüße (und an diesem Blogpost seht ihr ja, dass alles wieder einwandfrei funktioniert! Hurra!)
Euer Copinchen!
PS.: Und nun ratet mal, wo der am Montagmorgen eiligst herbeitelefonierte Elektriker den Fehler fand? Soviel verrate ich: Nicht im Wolkenkuckucksheim! :-)
Samstag, 3. Juni 2017
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft!
"Wer eine Katze hat, braucht die Einsamkeit nicht zu fürchten", so wird Daniel Defoe, der immerhin von Einsamkeit eine Ahnung haben muss, zitiert. Schrieb er doch die ergreifende Geschichte eines gewissen Robinson Crusoe, der Schiffbruch erlitt und auf einer einsamen Insel strandete. Sein späterer Kumpel "Freitag" kam ja erst später ins Spiel.
Ja, das werden viele KatzenbesitzerInnen bestätigen können. Denn die Katze ist ein guter, aber ehrlicher Lebenspartner/in, der uns genau zeigt, was geht und was nicht, einerseits selbstständig und sogar distanziert daherkommt, um dann plötzlich einen Schalter umzulegen und uns mit Zuneigung (einige sprechen sogar von "Liebe") zu überschütten. Insbesondere mit einem untrüglichen Gespür dafür ausgestattet, wie es uns als VersorgerIn gerade geht, um in schlechteren Zeiten zur Stelle zu sein und schnurrend und mit niedlichen Posen dafür zu sorgen, dass wir negative Gefühle und Gedanken beiseite schieben und uns ihnen zuwenden. Katzen streicheln kann sogar nachhaltig einen hohen Blutdruck senken und für eine Ausschüttung von Glückshormonen sorgen! Soweit die Wissenschaft. Das beste an Katzen sind aber die kleinen Anekdoten, an die man sich gerne erinnert und die man in geselliger Runde immer mal zum Besten geben kann. Katzenbesitzer lachen herzlich und nicken dann wissend, Nichtkatzenbesitzer sind zumindest mal sehr amüsiert und mit Katzenhassern sitzen wir sowieso nicht freiwillig an einem Tisch. Kann also nix passieren. ;-)
Man kann sie auch bloggen, dann sind sie sogar nachhaltig und zum Immer-wieder-nachlesen für die Nachwelt erhalten!
Hier mal eine von der bezaubernen Jeannie, tatsächlich so passiert und selbst wenn ich mal an Alzheimer erkranken sollte, wird mir dieser Abend wohl für immer in Erinnerung bleiben:
Es war ein Abend, wie er sein sollte: Warm, nach bestem Wetter am Tage kam langsam eine kühle Brise ins Wolkenkuckucksheim. Ich saß frisch geduscht mit noch nassem Haar am PC, um im Internet ein wenig Zerstreuung zu finden, während die bezaubernde Jeannie nach einem eher ruhigen "Arbeitstag" als weltbeste Miezekatze nun geschäftig durch geöffnete Fenster über ihre Katzentreppe nach unten auf die Terrasse kletterte. "Ah, sie will draußen die schöne Abendstimmung genießen"; dachte ich bei mir und lächelte. Jeannie ist eine Genießerin.
Immer mal wieder hörte ich sie wieder heraufklettern und im wilden Galopp durch die Wohnung wetzen. Ich vergleiche diese Gangart gerne mit den Roadrunners aus den Bugs-Bunny-Cartoons, wie sie mit Höchstgeschwindigkeit die Beine in der Bewegung gar nicht mehr erkennen lassen, sondern wie eine Kreissäge erscheinen. Jeannie kann das auch und auf dem Laminat klingt das zuweilen wie durchdrehende Autoreifen mit Spikes auf Glatteis. So ungefähr jedenfalls.
Ich sitz also nichts Böses Ahnend mit lufttrocknender Löwenmähne da, lächle (noch) verträumt vor mich hin, als mich auf einmal etwas attackiert. In den Haaren, dort, wo der Yoga-Sensei die Schädelkrone vermutet, klebt auf einmal irgendwas, was sich heftig wehrt und dabei laut brummselt. Viel lauter, als eine schnurrende Katze das jemals könnte, eher im Dezibelbereich für startende Düsenjäger.
Habt ihr jemals die King Kong-Filme gesehen? Die schreiende Jane in den Klauen des Riesengorillas? Ähnlich episch war mein Schrei, der - wo wir gerade von Dezibeln reden - auch den Eurofighter übertönen hätte können. Was zum Teufel war das? Völlig entsetzt rannte ich zum Badezimmerspiegel, um mir einen Überblick über das Ausmaß der Katastrophe zu verschaffen. Wer wühlte da dröhnend in meiner geliebten Löwenmähne? Und auch noch unaufgefordert bis unerwünscht?
Ich werd nicht mehr. Es war ein - Maikäfer. Ein ziemlich wuchtiger, allerdings. Hier könnte der geneigte Leser vor lauter Empathie durchaus mal in Ohnmacht fallen. Denn ein Maikäfer ist ein ziemlich fürchterliches Geschöpf mit Klebebeinen, die wild herumwühlen. Und der hatte sich gerade in meinen halbmeterlangen Haaren verfangen. IIIIIiiiiiieeeeehhh! Zu Hüüüülllfeeee!
Irgendwie gelang es mir, das Riesenvieh - ehrlich, es wurde von Minute zu Minute größer und gräßlicher! - aus meinem Schopf zu fummeln, und zwar ohne einen größeren Friseureinsatz mit Extensions und/oder Fiffi zu verursachen. Dem Himmel sei Dank! Die Bestie wurde mit Fluchen und Verwünschungen aus dem Badezimmerfenster verabschiedet, wahrscheinlich habe ich hierbei ein paar Charmapunkte eingebüßt, aber egal: Hurraa, ich bin den Symbionden los und kann sogar wieder atmen! Yay!
Aber monent mal: Wo kam das Biest überhaupt her?
Nicht ohne eine gewisses Gefühl für ein sicheres Timing kam just die bezaubernde Jeannie wieder herein. In ihrem entzückenden Schnäuzchen trug sie - ihr kommt nicht drauf! - einen Maikäfer.
Meine Abneigung für diese possierlichen Tierchen hatte gerade einen neuen Tiefpunkt erreicht und Jeannie bringt schon wieder den nächsten an!
Gott weiss, ich liebe alle Tiere, aber manche halt nicht so sehr. Maikäfer zählen neben Spinnen und das eine oder andere Insekt definitiv nun dazu.
Fassungs- und auch kommentarlos schaute ich zu, wie sie mit dem Käfer im Mäulchen durch die Bude schoß, ohne Käfer wieder zurückkehrte, behende auf die Fensterbank hopste und sich einmal umschaute. "Bis gleich, ich hol dann mal den nächsten!"
Ouha.
Wo kommen denn die nun her? Ist auf der Terrasse womöglich ein Nest? Oder eine Maikäfer-Facebookparty?
Weder noch.
Es waren meine Solarleuchten, die ich so gern mag und die bei Nacht die Terrasse in ein schönes Licht tauchten. Und man konnte die bezaubernde Jeannie besser orten, wenn sie des Nächtens draußen ihr entzückendes Wesen umtreiben ließ.
Gar nicht blöde ist sie, die Jeannie! Die Solarleuchte als Köder für jagdbare Insekten!
Allerdings hatte ich genug von den kleinen Geschenken meiner Miezekatze. Ich ging runter und schaltete die Leuchten aus, Problem gelöst. Katze rein, Fenster zu, aus die Maus. Für heute jedenfalls.
Wenig später ging ich zu Bett, mit dem Gefühl, irgendwas vergessen zu haben. Was nur?
Es dauerte nicht allzu lange, da wusste ich es.
Gerade löschte ich das Licht, murmelte Gutenachtwünsche und wollte gerade ins Land der Träume hinübergleiten, da
BRUMMTE IRGENDWAS NEBEN MEINEM BETT!
Natürlich stand ich kerzengerade in Selbigem.
Der Käfer, den Jeannie nach der Attacke mitgebracht hatte, war aus seiner Schockstarre erwacht und machte nun Anstalten, wieder zu seiner Party zurückzukehren!
Mein Herz hatte sowas von ausgesetzt. Wer rechnet denn mit sowas?
Ich schaute die bezaubernde Jeannie an. "Fängst du ihn bitte wieder ein und trägst ihn wieder hinaus? Ich mach dir auch das Fenster wieder auf."
"Nööö, das ist ja ein Geschenk an DICH! Da musst du dich nun schon selber drum kümmern", erwiderte Jeannie schläfrig und gähnte herzhaft. Käferjagd macht schließlich müde!
Mit freundlichen Käfern .. äh Grüßen an alle, die heute beschenkt wurden:
Euer Copinchen! :-)
Ja, das werden viele KatzenbesitzerInnen bestätigen können. Denn die Katze ist ein guter, aber ehrlicher Lebenspartner/in, der uns genau zeigt, was geht und was nicht, einerseits selbstständig und sogar distanziert daherkommt, um dann plötzlich einen Schalter umzulegen und uns mit Zuneigung (einige sprechen sogar von "Liebe") zu überschütten. Insbesondere mit einem untrüglichen Gespür dafür ausgestattet, wie es uns als VersorgerIn gerade geht, um in schlechteren Zeiten zur Stelle zu sein und schnurrend und mit niedlichen Posen dafür zu sorgen, dass wir negative Gefühle und Gedanken beiseite schieben und uns ihnen zuwenden. Katzen streicheln kann sogar nachhaltig einen hohen Blutdruck senken und für eine Ausschüttung von Glückshormonen sorgen! Soweit die Wissenschaft. Das beste an Katzen sind aber die kleinen Anekdoten, an die man sich gerne erinnert und die man in geselliger Runde immer mal zum Besten geben kann. Katzenbesitzer lachen herzlich und nicken dann wissend, Nichtkatzenbesitzer sind zumindest mal sehr amüsiert und mit Katzenhassern sitzen wir sowieso nicht freiwillig an einem Tisch. Kann also nix passieren. ;-)
Man kann sie auch bloggen, dann sind sie sogar nachhaltig und zum Immer-wieder-nachlesen für die Nachwelt erhalten!
Hier mal eine von der bezaubernen Jeannie, tatsächlich so passiert und selbst wenn ich mal an Alzheimer erkranken sollte, wird mir dieser Abend wohl für immer in Erinnerung bleiben:
Es war ein Abend, wie er sein sollte: Warm, nach bestem Wetter am Tage kam langsam eine kühle Brise ins Wolkenkuckucksheim. Ich saß frisch geduscht mit noch nassem Haar am PC, um im Internet ein wenig Zerstreuung zu finden, während die bezaubernde Jeannie nach einem eher ruhigen "Arbeitstag" als weltbeste Miezekatze nun geschäftig durch geöffnete Fenster über ihre Katzentreppe nach unten auf die Terrasse kletterte. "Ah, sie will draußen die schöne Abendstimmung genießen"; dachte ich bei mir und lächelte. Jeannie ist eine Genießerin.
Immer mal wieder hörte ich sie wieder heraufklettern und im wilden Galopp durch die Wohnung wetzen. Ich vergleiche diese Gangart gerne mit den Roadrunners aus den Bugs-Bunny-Cartoons, wie sie mit Höchstgeschwindigkeit die Beine in der Bewegung gar nicht mehr erkennen lassen, sondern wie eine Kreissäge erscheinen. Jeannie kann das auch und auf dem Laminat klingt das zuweilen wie durchdrehende Autoreifen mit Spikes auf Glatteis. So ungefähr jedenfalls.
Ich sitz also nichts Böses Ahnend mit lufttrocknender Löwenmähne da, lächle (noch) verträumt vor mich hin, als mich auf einmal etwas attackiert. In den Haaren, dort, wo der Yoga-Sensei die Schädelkrone vermutet, klebt auf einmal irgendwas, was sich heftig wehrt und dabei laut brummselt. Viel lauter, als eine schnurrende Katze das jemals könnte, eher im Dezibelbereich für startende Düsenjäger.
Habt ihr jemals die King Kong-Filme gesehen? Die schreiende Jane in den Klauen des Riesengorillas? Ähnlich episch war mein Schrei, der - wo wir gerade von Dezibeln reden - auch den Eurofighter übertönen hätte können. Was zum Teufel war das? Völlig entsetzt rannte ich zum Badezimmerspiegel, um mir einen Überblick über das Ausmaß der Katastrophe zu verschaffen. Wer wühlte da dröhnend in meiner geliebten Löwenmähne? Und auch noch unaufgefordert bis unerwünscht?
Ich werd nicht mehr. Es war ein - Maikäfer. Ein ziemlich wuchtiger, allerdings. Hier könnte der geneigte Leser vor lauter Empathie durchaus mal in Ohnmacht fallen. Denn ein Maikäfer ist ein ziemlich fürchterliches Geschöpf mit Klebebeinen, die wild herumwühlen. Und der hatte sich gerade in meinen halbmeterlangen Haaren verfangen. IIIIIiiiiiieeeeehhh! Zu Hüüüülllfeeee!
Irgendwie gelang es mir, das Riesenvieh - ehrlich, es wurde von Minute zu Minute größer und gräßlicher! - aus meinem Schopf zu fummeln, und zwar ohne einen größeren Friseureinsatz mit Extensions und/oder Fiffi zu verursachen. Dem Himmel sei Dank! Die Bestie wurde mit Fluchen und Verwünschungen aus dem Badezimmerfenster verabschiedet, wahrscheinlich habe ich hierbei ein paar Charmapunkte eingebüßt, aber egal: Hurraa, ich bin den Symbionden los und kann sogar wieder atmen! Yay!
Aber monent mal: Wo kam das Biest überhaupt her?
Nicht ohne eine gewisses Gefühl für ein sicheres Timing kam just die bezaubernde Jeannie wieder herein. In ihrem entzückenden Schnäuzchen trug sie - ihr kommt nicht drauf! - einen Maikäfer.
Meine Abneigung für diese possierlichen Tierchen hatte gerade einen neuen Tiefpunkt erreicht und Jeannie bringt schon wieder den nächsten an!
Gott weiss, ich liebe alle Tiere, aber manche halt nicht so sehr. Maikäfer zählen neben Spinnen und das eine oder andere Insekt definitiv nun dazu.
Fassungs- und auch kommentarlos schaute ich zu, wie sie mit dem Käfer im Mäulchen durch die Bude schoß, ohne Käfer wieder zurückkehrte, behende auf die Fensterbank hopste und sich einmal umschaute. "Bis gleich, ich hol dann mal den nächsten!"
Ouha.
Wo kommen denn die nun her? Ist auf der Terrasse womöglich ein Nest? Oder eine Maikäfer-Facebookparty?
Weder noch.
Es waren meine Solarleuchten, die ich so gern mag und die bei Nacht die Terrasse in ein schönes Licht tauchten. Und man konnte die bezaubernde Jeannie besser orten, wenn sie des Nächtens draußen ihr entzückendes Wesen umtreiben ließ.
Gar nicht blöde ist sie, die Jeannie! Die Solarleuchte als Köder für jagdbare Insekten!
Allerdings hatte ich genug von den kleinen Geschenken meiner Miezekatze. Ich ging runter und schaltete die Leuchten aus, Problem gelöst. Katze rein, Fenster zu, aus die Maus. Für heute jedenfalls.
Wenig später ging ich zu Bett, mit dem Gefühl, irgendwas vergessen zu haben. Was nur?
Es dauerte nicht allzu lange, da wusste ich es.
Gerade löschte ich das Licht, murmelte Gutenachtwünsche und wollte gerade ins Land der Träume hinübergleiten, da
BRUMMTE IRGENDWAS NEBEN MEINEM BETT!
Natürlich stand ich kerzengerade in Selbigem.
Der Käfer, den Jeannie nach der Attacke mitgebracht hatte, war aus seiner Schockstarre erwacht und machte nun Anstalten, wieder zu seiner Party zurückzukehren!
Mein Herz hatte sowas von ausgesetzt. Wer rechnet denn mit sowas?
Ich schaute die bezaubernde Jeannie an. "Fängst du ihn bitte wieder ein und trägst ihn wieder hinaus? Ich mach dir auch das Fenster wieder auf."
"Nööö, das ist ja ein Geschenk an DICH! Da musst du dich nun schon selber drum kümmern", erwiderte Jeannie schläfrig und gähnte herzhaft. Käferjagd macht schließlich müde!
Mit freundlichen Käfern .. äh Grüßen an alle, die heute beschenkt wurden:
Euer Copinchen! :-)
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