Mittwoch, 29. März 2017

Mäxchen bloggt: Shetty-Styling!

Hallo, liebe Freunde des gepflegten Frühlingswetters! Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen!

Und a propos "gepflegt": Das bin ICH jetzt! Tipptopp von Kopf bis Fuss. Und es fühlt sich verdammt gut an!
Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiss ja, dass ich nicht unbedingt der Fan von menschlicher Nähe in Form von Anfassen oder gar Abbürsten bis hin zum regelrechten Striegeln bin! Bedingt durch meine jugendliche "Karriere" als Zirkuspony bin ich eher der schüchterne Typ. Auch wenn ihr das nicht glauben wollt, wenn ihr mein Geschreibsel bisher gelesen habt. Aber doch, echt. Normalerweise verstecke ich mich hinter dem Großen Tollpatsch oder neuerdings hinter dem Mount McMuh, einem kleinen Hügel aus Sandboden auf dem neuen Paddock, den die Rindviecher gerne als Aussichtsplattform nutzen. Aber: gestern hab ich es wirklich genossen, dass mich mal jemand von diesem lästigen Winterfellresten befreit. Hach, da fühlt man sich wie neugeboren!
Die Reiterin von Romi war erst mit uns beiden am Strick "grasen gegangen", was eine komische Wortkonstellation darstellt. Aber so nennen die Zweibeiner das. Naja, sie "gehen" ja auch "laufen". Klingt genauso doof, scheint aber eine gängige Redewendung zu sein. Komisches Volk.
Aber hey, darüber schreibe ich bestimmt später nochmal was!
Erstmal waren wir also die ersten zarten Grasspitzen knabbern gewesen, zwar wie gesagt am Strick gehalten, aber immerhin. Auf dem Paddock gibt es zwar Heu nach Belieben, aber so ein frischer Grassnack ist doch was ganz was anderes. KÖÖÖSTLIIICH!
Nur haben die Zweibeiner ja immer Angst, wir Equiden könnten im Frühling zuviel davon erwischen und würden krank, deshalb war das Vergnügen relativ kurz. Eigentlich rührend, dass sie sich so sorgen, oder? Ich hatte schon ein paarmal schlimmes Bauchweh, weil ich aber doch immer so einen Hunger habe. Naja, sie haben das effektivere Gehirn, also sei's drum (meinen die jedenfalls!).
Nach dieser überraschenden Erweiterung des Tollpatsch-Trainings bei schönstem Wetter und weil ich dann auch richtig gute Laune hatte und sowieso das winzige rote Halfter in meiner XS-Größe trug, wurde ich also kurzerhand neben dem Tollpatsch angebunden und flugs hatte ich ca. 5 kg weniger drauf. Nicht, weil das Grasengehen (Hihi) so anstrengend war, nee, das war alles Unterwolle aus meinem Polarpelz deluxe in Premiumqualität, das sogar Nordpoltauglich wäre. Meine Cousinen und Cousins auf den fernen, kühlen Shetlandinseln frieren halt nicht gern und seit der Klimawandel eingesetzt hat, ist man auch in Mitteldeutschland mit Nordtendenz vor keiner Wetterkapriole mehr sicher. Gefroren hab ich jedenfalls noch nicht, ganz im Gegensatz zu dem fuchsfarbenen Dussel, der hier immer den Chef spielt. Der ist doch vor einer Woche tatsächlich wieder in seine Winterdecke gekrochen und was hat der genörgelt und gequengelt über die "Scheisskälte" und den "Pissregen". Manmanman, das bißchen Hagel und Dauerregen. Man kann sich aber auch anstellen, ne?
Nun, der hat halt nur dieses dünne Arabo-Westfalen-Fellchen und dünnhäutig ist er obendrein noch. Worauf also bildet der sich eigentlich was ein?
Ok, immerhin hat er mir seine Reiterin "geborgt", die sich ebenfalls immer total rührend um mich mitkümmert. Auch wenn sie es schon mal übertreibt und meint, mich longieren zu müssen. Aber wenigstens kriege ich immer mindestens soviele Möhren wie der Große, der dafür ja auch den Job als Reitpferd machen muss. HIIHIIIHIIHIIE!
Und weil die immer so nett zu mir ist und ich jetzt auch nicht wieder den fiesen Möpp machen wollte (bei einem ihrer Annäherungsversuche hab ich sie auch mal echt böse in den Arm gebissen) hab ich sie machen lassen. Und sehe jetz wirklich 10 Jahre jünger aus! Sogar ein Stück Schweif musste dran glauben (der war aber auch echt lang geworden) und meine Monstermähne glänzt nun richtig. Da werden die Mädels auf den Nachbarkoppeln aber Augen machen, denn ich lasse mich jetzt auch regelmäßig durchstylen. Vielleicht versuche ich es auch mal mit Rastazöpfchen wie die Pferde, die vom Turnier wiederkommen. Das sieht echt abgefahren aus, wirklich!
Nachdem jetzt auch noch meine Hüfchen frisch geölt sind, hole ich sogar diesen Aumabeyang von dem Schwarzgelben Fussballverein auf 100 Meter ein. Läuft bei mir! :-)

Ich hoffe, bei euch läuft's genauso und
liebe Grüße von eurem
Mäxchen (jetzt auch als Shopping-Begleitung im TV verfügbar)!


Montag, 27. März 2017

Hurra, endlich wieder draußen sitzen... :-)

Dieser Blogpost wird gerade bei gerade noch 13 Grad Celsius, absinkender Sonne draußen an der frischen Luft verfasst. Was war das heute für ein Wetterchen, herrlich! Auch nach der Uhrenumstellung auf Sommerzeit (wieviel besser das klingt als MEZ oder gar Winterzeit) haben alle trotz der damit verbundenen Strapazen gute Laune. Kein Wölkchen ist am blauen Himmel auszumachen, Blumen blühen, Cabrios fahren "oben ohne", alles erwacht irgendwie aus dem Winterschlaf. Hier draußen wird nebenan geklönt und gelacht. Die Vöglein singen ihr Abendlied, die bezaubernde Jeannie lauscht beinahe ergriffen und vergisst darüber beinahe, dass sie eigentlich ihr Fressfeind ist. Wie himmlisch friedlich die Welt, das Leben sein kann!
Vergesst einen Moment alle Probleme, Sorgen und Nöte und setzt euch auf ein Getränk nach draußen, geniesst es, wo ihr könnt. Der Winter war lang und schrecklich und kalt genug. Jetzt ist es Zeit, selber wieder aufzublühen. Draußen, an der frischen Luft, wo die Natur oder auch die Großstadt wieder zum Leben erwacht.
Den Laptop kann man ja mitnehmen. ;-)

Frühlingshafte Grüße vom
Copinchen!

Die bezaubernde Jeannie hält schon Ausschau nach dem Sommer! :-)

Mittwoch, 22. März 2017

Reitschulgeschichten - Des Menschen Leichtsinn ist sein Himmelreich!

Manchmal muss man im Reitstall echt die Augen zusammenkneifen, weil man gar nicht glauben kann, was man da sehen muss. Da werden Führstricke lässig um Handgelenke gewickelt, um Pferde  zum Putzplatz zu führen, Longen ebenso, oder in geradezu lebensgefährlicher Manier auf den Koppeln losgelassen, wenn man es überhaupt durch die manchmal abenteuerlich konstruierten Eingänge schafft. Die meisten Unfälle passieren nicht beim Reiten, sondern im Umgang mit dem Pferd. Es wird wirklich unterschätzt, was da alles passieren kann, selbst beim relativ unverfänglichen Vorgang des Putzens kann eine ganze Menge passieren. Besonders, wenn man sich dabei in Gesellschaft von relativ selbstbewussten Personen befindet, die quasi "aaach, da passiert schon nix, Hauptsache es ist schick" auf der Stirne stehen haben.
Ein kleines Beispiel, wahre Geschichte:

Die Mutter einer Reitschülerin von mir stand mal im Sommer mit sehr schicken Sandalen nebst hervorragend lila lackierten Fussnägeln (passend zur Caprihose, der luftigen Tunika und der Gutschi-Sonnenbrille, lässig ins Haar drapiert ) neben dem Pferd auf der Stallgasse, was die Tochter gerade für ihre Reitstunde putzte. Ihr Pflegepferd, ein gutmütiger Wallach namens Heinrich, hatte leider nur noch ein Auge, war aber vertrauensvoll und artig und Reiten war kein Problem.

Putzen mit stylischer Mutter nebendran aber anscheinend schon, denn obwohl ich sie mehrmals darauf hinwies, dass sie mit ihren blanken Füßen nichts, aber auch gar nichts neben einem immerhin vorne beschlagenen Pferd verloren hätte, ließ sie nicht von ihrer schon peinlich berührten Tochter ab. Blöderweise stand sie auch noch auf der unbeaugten Seite des Heinrichs und es kam, was kommen musste. Sozusagen unweigerlich. Der Braune trippelte sich näher und näher an Muttern ran, und...
dann latschte der 600-Kilo-Wallach der uneinsichtigen Lady dermaßen nachdrücklich auf den unbesockten Fuß, dass sie eine ganze Weile auf den lila Nagellack verzichten konnte. Als wollte er sagen: "Wer nicht hören will, muss fühlen!"
Natürlich war ich genauso erschrocken wie Tochter, Pferd und Mutter, deren dermaßen misshandelter großer Zeh und Mittelfuss innerhalb kürzester Zeit ungeahnte Ausmaße erreichte.  Sie wurde ins Krankenhaus gefahren und ward eine ganze Weile im Reitstall nicht mehr gesehen, im Gegensatz zur Tochter. Nunja, Shit happens!
Eigentlich hätte der gute Heinrich sie aber riechen müssen, denn sie hatte sich sowas von mit Chanel No.5 eingenebelt, dass das arme Pony in der Box daneben erstmal zum Auslüften auf den Paddock gebracht werden musste und es fast 2 Tage dauerte, bis der typische Stallgeruch wieder eine Chance hatte. Und im Geiste hängte ich an der Stalltüre ein Schild auf: "No Mom's, please!"

Aber sie hatte Glück. Der Zeh war nicht gebrochen, nur gequetscht und beim nächsten Besuch trug sie sogar robuste Gummistiefel - allerdings in grellem Pink und mit Glitzersteinchen. ;-)

Liebe Grüße vom
Copinchen! 


Montag, 20. März 2017

#imWagenvormir - oder auch Vorsicht: Kapitän der Landstraße unterwegs!

Jeder kennt doch diesen Song von Henry Valentino aus dem Jahr 1977:




Ein richtiger Ohrwurm, und solange noch nicht-autonom Auto gefahren wird, entbehrt es nicht einer gewissen Aktualität  - auch noch im Jahr 2017!

Wer kennt das nicht: Man fährt über mehr oder weniger einsame Landstraßen, und auf einmal tauchen rote Rücklichter vor dem eigenen Fahrzeug auf. Man fragt sich hin und wieder, wer da so vor einem hergondelt und was sich "im Wagen vor mir" wohl gerade abspielt! Die Automarke spielt eventuell eine Rolle bei der Einschätzung des Fahrers oder der Fahrerin, ja, und natürlich auch der Fahrstil. Umgekehrt macht man sich natürlich auch so seine Gedanken, wenn plötzlich Scheinwerfer sich rasch von hinten nähern und auch vielleicht ein bißchen gedrängelt wird - das gibt gleich ein mulmiges Gefühl, oder? Meist wandern die Augen dann in den Rückspiegel und man versucht, den Hintermann oder -frau ein wenig besser einzuschätzen und man ist natürlich auch ein wenig erleichtert, wenn der/diejenige wieder abbiegt oder einigermaßen moderat überholt. Denn wer wird schon gerne verfolgt? Ich nicht!
Da ich beruflich und auch privat ziemlich viel auf den Landstraßen unterwegs bin, werde ich hier in loser Formation immer mal wieder besonders bemerkenswerte Vor-(und hoffentlich keine Un-!)fälle beschreiben. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Fahrzeuge sind hier natürlich rein zufällig und nicht unbedingt gewollt, aber so oder so ähnlich könnte es sich in der Realität durchaus abgespielt haben!

Ich beginne mal mit "Instant Kharma - manchmal holt es dich ein!"

Es ist noch nicht so lange her, aber mir lief es schon ziemlich eiskalt den Rücken runter. Auf einer Dienstfahrt nervte mich #imWagenvormir ein anscheinend älterer Herr in einem ebensolchen Fahrzeug, der für meine Begriffe viieeel zu langsam über die Landstraße schlich. Immerhin 55 km/h bei erlaubten 100 - und was mich immer besonders aufregt: schwankend mal schneller mal langsamer und mit Tendenz zum Mittelstreifen und darüber. "Was zum Henker MACHT DER DA?!" rief ich laut (war zum Glück alleine im Fahrzeug) und verringerte den Abstand ein wenig, um dem Typen zu vermitteln, dass er nicht alleine auf der Welt ist.
Und was macht der?
Er wird nicht etwa schneller... nein, er latscht voll auf die Bremse und ich natürlich Sekundenbruchteile später auch! Dann blinkt er gemütlich und fährt nach rechts auf den Grünstreifen und in diesem Moment registriere ich den Audi Q wasweissich, der mir fast hintenrein kracht und den Caddy beinahe auf Smartmaße zusammengeschoben hätte. Was für ein Schreck!
Den ganzen Rückweg schimpfe ich wie ein Rohrspatz gegen das laufende Radioprogramm - ihr wisst schon, das Beste aus den 80ern, 90ern und von heute usw..) an und die Zornesröte in meinem Gesicht über diesen Vorfall will auch nach 2 Stunden noch nicht so recht weichen. AAARGGGHHH!!
Ich beschließe abends, mich mit Sport abzulenken und fahre danach durch eine Tempo 30-Zone mit rechts vor links, da schießt von hinten ein Kleinwagen mit einem ... sagen wir mal, recht ungehaltenen Typen am Steuer heran. Ich gebe zu, ich bin nicht mal Strich 30 gefahren, eher etwas schneller, aber an dieser rechts-vor-links-Ecke empfiehlt es sich wegen schlechter Einsehbarkeit durch eine hohe Hecke schon, an der Sichtlinie kurz zu schleichen und die Lage zu peilen.
Das sah der Heini hinter mir natürlich ganz anders: Wieder hatte ich einen Wagen knapp an der hinteren Stoßstange kleben, mit einem wild gestikulierenden Typen, Licht- und Akustikhupe. Dann biegt er auf den Parkplatz der Dorfkneipe ab. Hatte wohl ziemlichen Durst und ich lahme Ente hab ihn auch noch aufgehalten oder was. Könnte ich nur lippenlesen im Rückspiegel!
Höh? Hab ich denn was falsch gemacht (bis auf den geringeren Abstand beim Kapitän der Landstraße heute früh, möglicherweise?)
Hmmmm.
War heut was im Trinkwasser, liegt es an mir oder ist schon wieder Vollmond?
Eigentlich halte ich mich für eine ziemlich gute Fahrerin und bekomme von meinen Fahrgästen auch oft positives Feedback. Aber heute ist wohl nicht mein Car-Freitag gewesen. Ich dachte noch eine Weile darüber nach.
Ich muss ruhiger werden, unbedingt. Buddha hat recht: Es kommt alles zu einem zurück. Und wer will im nächsten Leben wegen sowas schon als Regenwurm auf die Welt kommen? ;-)

Liebe nachdenkliche Grüße vom
Car-Copinchen!
*summt "ratta-ratta-radadadadamm....*

Mittwoch, 15. März 2017

Tollpatsch-Training: Einen Westernsattel und ein Lasso, bitte!

Ein Hauch von Staub weht durch die frühlingstaugliche Luft, ein Tumbleweed trollt sich langsam über den Reitplatz und die Melodie von "High Noon" ertönt leise in der Ferne. So ähnlich spielte sich das Tollpatsch-Training letztens ab! Denn: Die 3 Gehörnten dachten gar nicht daran, den Reitplatz, der gerade wegen Umbauarbeiten als Paddock dient, zu räumen und bei dem schönen Wetter in den Stall zu gehen! Nee, die blieben einfach da, ließen sich nicht locken und schnaubten harmlos im Sandboden herum, auf der Suche nach ein paar frischen Grashalmen.
Übrigens ein Moment, wo man echt "Blöde Kuh" denkt, wenn man da so steht und lockt, weil man den Reitplatz für seinen vorgesehenen Zweck nutzen will.
No way.
Na gut, dann halt nicht. Wenigstens Mäxchen ist so nett und leistet Romi im Stall Gesellschaft. Sonst bleibt der Tollpatsch nämlich nicht mal eine Sekunde ruhig stehen.
Gesattelt und getrenst (englisch, leider, aber mit dem Gedanken, die Longe als Lasso mitzunehmen. Bloss...wohin damit?), den Rindviechern nochmal tief ins treue Auge geblickt und aufgesessen. Romi trägt's mit Fassung, dass er den Platz nicht alleine bevölkern muss. Huch? Vor einem Jahr sah das noch ganz anders aus! Da hatte er panische Angst vor den Gehörnten! Und jetzt? Kuschen sie vor ihm. Feine Sache.
Wir wärmen uns auf und die 3 Paarhufer interessiert es nicht die Bohne, ob wir Schritt oder Trab oder einen flotten Galopp reiten. Die schnuffeln weiter im Boden vor sich hin, Lotti hat sich schon mal hingelegt, in einer Ecke an der kurzen Seite. Da scheint die Sonne so schön hin. Nun, es sei ihr gegönnt. Andächtig blickt sie uns nach, während wir an der langen Seite ins Schultervor gehen. Sollte man ihr auch mal empfehlen, das macht locker.
Rosi schaut nun genau auf dem Hufschlag nach, ob es da schon was zu mampfen gibt. Huschhusch! Romi prustet einmal, schon sucht sie das Weite, während wir angetrabt kommen. Der hat seine Herde aber im Griff!
Ich fühle mich derweil wohl auf seinem Rücken. Er macht wieder gut mit, ist locker und dehnt sich prima vorwärts-abwärts am langen Zügel. Da ich seit einiger Zeit immer mehr versuche, ihm auch ohne ständige Verbindung meine Vorstellung von Arbeitstrab und gebogenen Hufschlagfiguren näherzubringen, reite ich ihn mit nur einer Hand am Zügel durch die Bahn und das klappt hervorragend. Durch das Training mit dem Bitless Bridle bin ich tatsächlich viel unabhängiger von Zügelhilfen geworden. Juhu! :-)
Ein Tag, wo wirklich alles klappt: Übergänge, Seitengänge, Rückwärtsrichten. Kein Verwerfen im Genick, kein "Kopf-hoch-Schweif-hoch-und-ab-die-Post" (oh, ich weiss, dass das immer wieder vorkommen wird, aber ich selber bleibe gelassener!) dafür eines der besten Kurzkehrt aus dem und in den Galopp zurück, die wir bisher fabriziert haben. Gelassene Rindviecher widerkäuen gemütlich in der Sonne. Ein Reh trapselt über die Weide, die schon deutlich grüner als noch vor einer Woche ist und viel Gras für die Herde verheisst. Selbst die rebellische Stallkatze Lucy ist heute friedlich und putzt eifrig ihr Fell im Sonnenschein.
Ich beschließe, dass es harmonischer heute nicht mehr werden kann und nach einem kurzen Trockenreit-Ausflug über den Wirtschaftsweg (ebenfalls sehr harmonisch) bekommen ausnahmslos alle eine ordentliche Portion Möhrchen.
Nur Lucy nicht. Die ist schon wieder irgendwo auf Mäusejagd.
Es wird Frühling. Endlich. Die Natur atmet auf, die Tiere freuen sich.
Geniesst es, wo immer ihr es genießen könnt!
Liebe Grüße
Euer Copinchen (mit Harmoniekoller)! :-)

Sonntag, 5. März 2017

Im Märzen der Bauer.. Frühlingsgedanken!

Endlich werden die Tage wieder spürbar länger! Natürlich bleibt es bei den 24 Stunden/Tag, aber es ist immerhin schon bis halb sieben hell! Wie schön ist das denn!
Die "kurzen" Wintertage mit dem künstlichen Licht ab 16:00 Uhr liegen erstmal hinter uns.
Draußen atmet die Natur spürbar auf: Das Schlimmste ist doch wohl hoffentlich vorbei!
Die Singvögel tun ihre Begeisterung mit lautem Piepsen, Tschilpen und Pfeifen kund. Erste Bäume schicken sich an zu erblühen, die Schneeglöckchen mit ihrem schlichten Weiss verabschieden das Grau des sich dahin trollenden Winters. Bald schon werden die bunten Krokusse sie ablösen, mit dem leuchtenden Gelb der Narzissen und Osterglocken konkurrieren.
Auf den Äckern und Feldern gibt es jetzt auch schon viel zu tun: Nach dem Aufpflügen der ehemals steinhart gefrorenen Erdkrume freuen sich die "Touristen", also Zugvögel wie Graugänse und ihre Weggefährten über frische Nahrung aus der Tiefe des Bodens auf der langen Reise zurück in ihre Sommerquartiere. So ein herrlicher Anblick!
Aber nun lassen wir mal die Dichter zu dem Thema zu Wort kommen, die diese besondere Stimmung noch besser zum Ausdruck bringen können!
Los geht's:
Schneeglöckchen
's war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute Nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
»Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht.« -
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt' die stillen Glöcklein sacht,
Dass sie alle tönen müssen
Von der künft'gen bunten Pracht.
Ach, sie konnten's nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten,
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschet über ihrem Grab.

Joseph von Eichendorff
(1839)
 
 
 
 
 
Frühlingsbotschaft
Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald.
Kuckuck, Kuckuck lässt nicht sein Schrei'n:
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle dich ein!
Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter räumet das Feld.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(ca. 1827)
 

Frühlings Ankunft
Grüner Schimmer spielet wieder
Drüben über Wies' und Feld.
Frohe Hoffnung senkt sich nieder
Auf die stumme trübe Welt.
Ja, nach langen Winterleiden
Kehrt der Frühling uns zurück,
Will die Welt in Freude kleiden,
Will uns bringen neues Glück.
Seht, ein Schmetterling als Bote
Zieht einher in Frühlingstracht,
Meldet uns, dass alles Tote
Nun zum Leben auferwacht.
Nur die Veilchen schüchtern wagen
Aufzuschau'n zum Sonnenschein;
Ist es doch, als ob sie fragen:
»Sollt' es denn schon Frühling sein?«
Seht, wie sich die Lerchen schwingen
In das blaue Himmelszelt!
Wie sie schwirren, wie sie singen
Über uns herab ins Feld!
Alles Leid entflieht auf Erden
Vor des Frühlings Freud' und Lust –
Nun, so soll's auch Frühling werden,
Frühling auch in unsrer Brust!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(ca. 1827)
 
 
 
 
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
»Er kam, er kam ja immer noch«,
Die Bäume nicken sich's zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuss auf Schuss;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muss.
Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: »Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai.«
O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh':
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag's auch du.

Theodor Fontane
(1851)
 
 
 
 
 
 
Liebe Grüße und geniesst den Vorfrühling!
Euer heute etwas lyrisch angehauchtes
Copinchen! :-)

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