Samstag, 1. Juni 2019

Mäxchen bloggt: Der Große Tollpatsch und die Hohe Schule über der Erde!

Hallo, liebe Freunde des gepflegten Shettypower-Blogs, ich melde mich mal wieder von meinem schattigen Plätzchen unter dem Birnenbaum-WLan-Hotspot! Lange habe ich nichts geschrieben, aber ihr wisst ja, wie das ist: Termine, Termine, Termine. Im Rentnerdasein hat man zu nix mehr Zeit!

Ja, und als Rentnershetty muss ich mich wohl auch langsam bezeichnen lassen, ohne gleich beleidigt zu sein. Der Zahn der Zeit nagt auch an eurem kleinen Mäxchen, mein neuester Spitzname ist übrigens "Klunischorsch", einem Schauspieler nachempfunden, dessen Haar genauso interessant graumeliert ist wie meins. Unter meiner immer noch beeindruckenden Mähne bin ich nämlich so schlohweiss wie das Schimmelpony von der Nachbarstochter. Nur dass dies diese Farbe im Perso-Pferdepass eingetragen hat und ich wohl eher nicht. Jaja.. wir werden ja alle nicht jünger!

Und Romi, der Große Tollpatsch, trägt in diesem Sommer vermehrt den Bambi-Look. Von Fellwechsel zu Fellwechsel bekommt der sowieso schon bildhübsch fuchsfarbene Kerl nämlich mehr weisse Punkte in seinem Fell. Womöglich ist seine Mama gar keine Araberin, sondern ein Reh aus dem Wald. "Bambi" möchte er aber dennoch nicht so gerne genannt werden, das ist ihm nämlich zu unmännlich. Obwohl er schon immer dreinschaut wie ein Reh im Fernlicht, wenn irgendwo in den Weiten des Münsterlandes Menschen mit neongelber oder -orangener Kleidung auftauchen. Dann gibt er nach kurzer Erstarrungsphase aber sowas von Hackengas, da zeigt er nochmal alles. Öhm, erinnert euch dieses Verhalten vielleicht auch ein wenig an ein Reh? ;-)

Aber neulich war er dann wirklich am Durchdrehen: Fertig zum Tollpatsch-Training gesattelt, gezäumt und umsichtigerweise auch noch mit einer Reit-Fliegendecke ausgerüstet (bei der kleinsten Insekteninvasion ist Monsieur nämlich nur noch ein Nervenbündel) folgte er seiner Reiterin zunächst brav auf den Reitplatz, um aus dem Nichts heraus noch an der Hand ein Rodeo vom Feinsten zu veranstalten. Nanü? Was stimmt denn mit dem heute nicht? Dieses Outfit ist doch im Sommer Standard, jedenfalls bis heute.
Die arme Reiterin hatte ihre liebe Not, dem bockenden Untier helfen zu können. Durch ein beherztes "ROMI! JETZT STEH! STEEEHH!" hielt des Wahnes fette Beute zitternd inne und flugs konnte sie die Decke und den Sattel wenigstens losmachen. Beides flog dann auch im nächsten Moment durch die Luft und landete unsanft im Reitsand.
Ich machte noch größere Augen, als ich eh schon habe. Mein lieber Scholli, das war ja filmreif! Gespannt wartete ich auf den weiteren Verlauf des Trainings. Was würde der Fuchs noch für Tricks auspacken?
Erstmal wurde das Nervenbündel wieder in den Stall verfrachtet und kam mit blankem Rücken wieder, dafür an der Longe. Die Reiterin hatte anscheinend keine Lust, sich hier in der münsterländischen Pampa dem Kampf gegen die Elemente auszusetzen. Zwar schnaubte Romi noch sein "stakkatoartiges "AAAH! AAAH! ZU HILFE, WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!-Schnauben, aber nach ein bißchen Trab und Galopp legte auch das sich wieder. Ermutigt von der Tatsache, dass Romis Schweif sich langsam wieder von einer wild um sich peitschenden Fahne zu einem locker pendelnden Haarbusch zurückverwandelte, legte die sichtlich von der Hohen Schule über der Erde beeindruckte Reiterin den Sattel wieder auf und zog ihn vorsichtig und nach und nach wieder fest.
Nix mehr. Ruhe im Dom.
 Irgendwo in der Ferne brüllte ein Rasenmäher auf.
Anfall vorbei.
So kam es also doch noch zu einer Trainingseinheit, und abends im Stall fragte ich den Großen, warum er denn so ausgerastet sei. Schmerzen? Tinnitus? Migräne?
"Neinnein", antwortete er zwischen zwei Maulvoll Rübenschnitzel schmatzend. "Da war eine Fliege unter der Fliegendecke. Und so kann ich nicht arbeiten. Pchchchch." und wendete sich wieder seiner Leibspeise zu. Thema durch.
Was lernen wir also daraus: Es kann der Frömmste Große Tollpatsch nicht in Ruhe trainieren, wenn er von einer kleinen Fliege derart gepeinigt wird! Vielleicht freut ihn sogar die schlimme Nachricht, dass sehr, sehr viele Insektenarten durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht sind... aber das glaube ich nun doch nicht so recht.

In diesem Sinne: Machts euch schön und man liest sich!
Liebe Grüße
euer
Mäxchen aka Klunischorsch!

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Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...