Dienstag, 16. April 2019

Playing Piano: Öfter mal was Neues!

Keine Ahnung, wie genau es dazu kommen konnte. Normalerweise bin ich eher ein Fan von lauten und auch leiseren Saiteninstrumenten in Gitarrenform. Auch eine Ukulele nenne ich mein Eigen und spiele sie regelmäßig, weil sie einfach Spaß macht und tatsächlich schneller als ein Antidepressivum wirken kann!
Aber irgendwann wurde ich morgens wach und dachte an Pianomusik,vielleicht hatte ich vorher geträumt, dass ich in der Lage wäre, mal so richtig in die Tasten zu hauen. Die Tatsache, dass ein guter Freund und Kollege mir unlängst angeboten hatte, mich in dieser Disziplin zu unterrichten, veranlasste mich, da nochmal nachzufragen und ZACK - hatte ich auch schon die erste Unterweisung an Keyboard und Piano.

Ein kleines gebrauchtes Keyboard zog rasch im Wolkenkuckucksheim ein, schließlich muss man täglich üben, wenn man was lernen will. Die Faszination, die von einem solchen Instrument ausgeht, habe ich wirklich unterschätzt. Neben den Unterrichtsstunden suchte ich mir auch noch Tutorials im Internet (damit habe ich schon meine Gitarrenskills erlernt) und wieder wachte ich morgens auf mit einer Melodie im Kopf:

"All around me are familiar faces
Worn out places, worn out faces
Bright and early for their daily races
Going nowhere, going nowhere
Their tears are filling up their glasses
No expression, no expression
Hide my head, I want to drown my sorrow
No tomorrow, no tomorrow
And I find it kinda funny, I find it kinda sad
The dreams in which I'm dying are the best I've ever had
I find it hard to tell you, I find it hard to take
When people run in circles it's a very very
Mad world, mad world..."
 
Ok. Challenge accepted. Natürlich viel zu schwer für eine Anfängerin wie mich! Aber - wozu gibt es Tutorials? Richtig: Zum Üben, Lernen, Anreiz schaffen.
Nun, der Anreiz war bereits vorhanden. Nach dem eher trockenen Teil in der Welt der Quinten, Terzen und Tonleitern musste nun endlich eine Melodie her. Und diese herrlich melancholische Tonabfolge hat mich schon immer berührt. Das selber spielen zu können, musste doch möglich sein!
Ich begann mit dem Intro, brachte tagelang meine widerspenstigen Finger der rechten Hand in die richtige Reihenfolge, brach immer wieder ab und übte Tonleitern und Akkorde, machte mit der linken Hand die Begleitung (zum Glück mit Kopfhörern, sonst hätte ich wohl die Wohnungskündigung im Briefkasten gehabt) und irgendwann hatte ich den Bogen raus. Ich saß vielleicht seit 4 Wochen allabendlich am Keyboard,  brachte schon ein einigermaßen hörbares "Imagine" mit der rechten Hand in die Klaviatur und hatte Akkorde und deren Umkehrungen zumindest in der Theorie und nach und nach auch in der Praxis auf dem inneren Bildschirm.
Dadidadadadaadadam - Dadidadadadadadam! 
Yay! 
Nach und nach gesellte sich auch die linke Hand dazu und das ganze geriet nach und nach in Einklang. Natürlich immer wieder mit Fehlern, aber immer souveräner! Eines schönen Tages spielte ich dieses Intro so beiläufig wie möglich meinem Klaviermentor vor. Sein Gesichtsausdruck war unglaublich! 
"Mach das nochmal."
Dadidadadadaadadam . Dadidadadadadadam..
"Du verarscht mich doch, oder?" Skeptischer Blick.
Ein schöneres Kompliment hätte er mir in dieser Situation wirklich nicht machen können. ;-)

Mittlerweile spiele ich seit fast 5 Monaten Klavier und Keyboard, das Keyboard hat noch Gesellschaft in Form eines E-Pianos bekommen, nachdem klar war, dass das keine Eintagsfliege ist. Und "Mad World" und noch einige andere Songs bekomme ich inzwischen ganz ordentlich hin. Meinem Freund und Lehrer bin ich unfassbar dankbar, dass er mir diese Welt der Musik begreiflich und zugänglich gemacht hat. Natürlich sind Gitarre und Uke keine Waisenkinder geworden, es macht super viel Spaß, diese Instrumente alle spielen zu können und wer weiss, vielleicht schaffe ich es ja noch, einen eigenen Song zu komponieren. Ich werde weiter berichten! Und kann nur empfehlen, öfter mal was Neues auszuprobieren....


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