Samstag, 23. September 2017

Mäxchen bloggt: Wahlkampf in der Misch-WG!

Hallo, liebe Freunde der bunten Parteienlandschaft! Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen!

Wie ihr vielleicht schon wisst, bin ich ja nur ein kleines Shetlandpony, das sein kleines Unwesen irgendwo im Münsterland als Teil einer Misch-WG treibt.  Ich lebe inmitten von etwas dämlichen Kühen, cleveren Meerschweinchen, wuseligen Hühnern & Enten, einem ewig meckernden Gänserich, einem etwas trotteligen, aber liebenswerten Hund, einer sehr selbstbewussten Katze und einem tollpatschigen Großpferd, das ohne mich anscheinend aufgeschmissen ist! :-)
Und diese Tatsache bringt mich auf folgende, völlig frei erfundene und fiktive Phantasiereise, die ich gerne mit euch teilen will!

Das kleine, unbedarfte und politisch völlig wertfreie Shetty Mäxchen (also ich) surfte in der vergangenen Woche über den WLan-Hotspot unterm Birnenbaum im Internet. Und nur ein einziges Thema  2 Themen beherrschten  in den letzten Tagen die Datenautobahnen in den social networks: Die englische Woche in der Fussball-Bundesliga und die Bundestagswahl der Zweibeiner! Sie sind also aufgerufen, am Sonntag ihre Volksvertreter zu wählen und jede Partei möchte natürlich die meiste Zustimmung erhalten. Die einen werben mit heile-Welt-Plakaten, die anderen benutzen grelle Farben neben Schwarzweiss-Fotos und wieder andere zündeln mit Provokationen. Also alles wie immer.
Beim Betrachten der ganzen Wahlwerbung wurde ich sehr, sehr müde, und schließlich schlief ich neben meinem Laptop tief und fest ein.
Plötzlich stand der Hund neben mir, stupste mich mit seiner Schnauze an, hechelte mir dabei tief in die Nüstern und sagte: "Wenn du am Sonntag MICH wählst, werde ich dafür sorgen, dass die Wiesen noch grüner werden und die Massentierhaltung abgeschafft wird. Sei doch so lieb und wähl MICH, liebes Mäxchen, Würd ich voll dufte finden, du!"
"Ich werd drüber nachdenken", murmelte ich schlaftrunken. Plötzlich schreckte ich auf, denn die Hühner und Enten rannten mit schrillen Piepsen, fast wie Trillerpfeifen, über die Koppel. Neben mir bauten sie sich auf, schön im Halbkreis um mich herum und der Gänserich der tollste und schönste von allen, krähte mit seiner durchdringenden Stimme direkt in mein Ohr: "Hol dir dein Land zurück, Mäxchen! Nur mit uns wird es wieder eine rassenreine Misch-WG geben! Wir sind die Alternative für Geflügel und nur mit uns wird dieser Hof wieder great again! Am Sonntag also unbedingt AfG wählen!" Die Hühner und Enten applaudierten und glucksten und piepsten begeistert und hielten Transparente hoch: AfG ist DIE Alternative für Geflügel, stand darauf zu lesen und auf einem hielt ein besonders blasses Blesshuhn ein besonders frisches Ei in die Höhe. "Familienwerte erhalten" war darunter zu lesen.
Etwas unwirsch hob ich einen Huf und schob den kämpferischen Ganter beiseite. "Du kannst hier herumkrähen, was du willst. Aber warum soll ich euch wählen? Ich bin doch gar kein Geflügel. Ich bin ein Equide! Hier: Hufe, vier Beine, Nüstern, Schweif. Keine Flügel und keine drei Zehen."
"Du solltest dech necht onter onser VOLK mischen, doo ÄQUÄDÄ!" schnatterte der Ganter daraufhin rüde. Ich seufzte und gab ihm zu verstehen, dass seine Partei für mich im Kern unwählbar sei. "HAU AB UND NIMM DEIN FEDERWAHLVIEH MIT!"
Lamentierend zog er weiter mit seiner Gefolgschaft. Die Patriotischen Enten Gegen Die Spiegelei-Isierung Des Abendlandes, dachte ich müde. Na denn. Da ich keine Eier legen kann, sind die für mich völlig uninteressant. Sollen sie doch weiterdemonstrieren. Ich trabte zum Stall und da standen tatsächlich die Kuh Lotte Lottangela und der Große Tollpatsch Romi Romartin und duellierten sich, zum Glück nur mit Worten, denn Lottangela hat ziemliche Hörner und Haare auf den Zähnen und Romartin kann auch ordentlich beißen und treten.
"Für einen Hof, auf dem wird gut und gerne leben. Allerdings müsst ihr bis 37 arbeiten, sonst brechen unsere Sozialsysteme ein." muhte Lottangela gelassen.
"Zeit für mehr Gerechtigkeit!" dröhnte Romartin ihr entgegen. "Es kann nicht sein, dass ein Pferdepfleger noch zusätzlich Heu4 beantragen muss, um über die Runden zu kommen."
"Würde einer von euch beiden die Zäune für mehr Freiheit abschaffen?" fragte ich dazwischen.
"Nein. Die Zäune sorgen hier für mehr innere Sicherheit. Denk nur an die Wölfe, die hier jetzt überall auftauchen." sagte Lottangela gelassen. 
"Nein, die Zäune sorgen hier für mehr innere Sich..." wieherte Romartin, fast zeitgleich, als er jäh unterbrochen wurde.
"Aber ich darf Sie daran erinnern, dass Ihre Partei diese Heu4-Gesetze damals auf den Weg gebracht ..." mischte sich die Stallkatze plötzlich ein. Sie trug ein rotes Kostüm und hatte ihr Haupthaar kunstvoll zusammengewunden. "Sie beide sind für die Ungerechtigkeit auf diesem Hof verantwortlich. WIR werden das korrigieren! Und dann reißen wir die Zäune nied..." Lusahra hatte alle ihre Krallen ausgefahren und wetzte sie am Holz der Stallwand.
"Das war VOR meiner Zeit, als ich noch Bürgermeister von Würs.." brüllte Romimartin dazwischen. Die linke Stallkatze konnte er noch nie leiden.
"Lassen Sie mich mal ausreden!" kreischte Lusahra dazwischen. Lottangela stand nur ruhig da, hörte sich alles an und formte die Vorderklauen zu einer seltsamen Raute. Als sie mich bemerkte, zwinkerte sie mir zu: "Du willst doch auch, dass wir so weitermachen wie bisher? Wähl uns, die Cuh-De-Uh und alles bleibt gut. Wir schaffen das!"
"Ich werde drüber nachdenken", antwortete ich, während sich Romartin und Lusahra weiter verbal duellierten. Als ich mich aus dem Stall schleichen wollte, packte Romartin mich plötzlich am Schlafittchen: "Du findest mich doch gut, also wählst du mich, ok? Du bist mir nicht egal, und dann wird alles viel gerechter zugehen. Deine Zweitstimme also am Sonntag für die Sozial-Demokratischen-Pferde! Ich will nämlich Kanzler werden!" trompetete er stolz hinter mir her. Ich sagte "Ich werde drüber nachdenken" und verließ den Stall. Hinter mir mischten sich wieder die Stimmen von den Kontrahenten, während die Geflügelfraktion weiter demonstrierend und pfeifend über das Gehöft flatterte.
An meinem Birnbaum angekommen, erwischte ich doch glatt die Meerschweinchen, die sich über meinen Laptop hermachten. Chris, das Männchen, hatte sich anscheinend den Verlauf angeschaut und schaute mich verwundert an. "Du hast ein Laptop und interessierst dich für Politik?" quiekte er überrascht. "Dann musst du uns wählen, die Freien Demokratischen Meerschweinchen. NUR WIR SORGEN FÜR DEN DIGITALEN AUSBAU AUF DIESEM HOF! FÜR DIE ZUKUNFT, FÜR DIE WIRTSCHAFT UND DEN AUFSCHWUNG!"
Ich betrachtete Chris, das Meerschweinchen genauer. Es hatte sich einen Dreitagebart stehen lassen und war ja sowieso schwarzweiss. Allerdings war es in einen Eimer Weichzeichner gefallen und seine beiden Ladies trugen grellgelbe und magentafarbene T-Shirts. Begeistert folgten sie ihrem schönen Chris überall hin.
Ich wollte gerade mein "Ich werde drüber nachdenken" murmeln, da wachte ich plötzlich auf. Verwundert schaute ich mich um.
Es war friedlich in der Misch-WG. Alle Tiere taten, was sie immer taten: Sie fraßen etwas, sie spielten miteinander, und manchmal zankten sie sich. Aber im großen und ganzen war alles sehr friedlich.
Wir leben. Und das völlig ohne Politik. Das geht auch.

Liebe Grüße und: Bitte geht morgen wählen und wählt weise!
Euer
Mäxchen (Wahlbeauftragter der Misch-WG)! :-)

Samstag, 16. September 2017

Das Phänomen "Kratzbaum" - was Katzen wirklich wollen!

Hallo, ich bin's mal wieder, eure bezaubernde Jeannie!

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden, finde ich auch mal wieder Zeit, etwas zu bloggen. Und ich bin ja seit einiger Zeit tatsächlich stolze Besitzerin eines Kratzbaumes!
So ein Ding steht ja in beinahe jedem Haushalt, der einer Katze gehört, und jetzt bin ich nicht mehr die Ausnahme. :-) Der Markt bietet die verschiedensten Modelle an, da gibt es ganze Landschaften zu kaufen und aufzubauen, je nach Räumlichkeit und Anzahl der zu bespaßenden Katzen!
Ich mein ja, ich hätte jetzt nicht UNBEDINGT sowas gebraucht, ich kann ja rausgehen, wenn ich will und da rumklettern und -kratzen, aber das Copinchen war der Meinung, das müsste jetzt sein und hat zu meinem 4. Geburtstag einen großen Karton angeschleppt. Sie wirkte ein wenig erschöpft, da sie wohl 3 Läden dafür abgeklappert und dann endlich noch ein letztes Exemplar ergattert hat. Anscheinend mag sie mich, sonst hätte sie das doch bestimmt nicht gemacht, oder?

Ich beim Katzenyoga, noch ohne eigenen Kratzbaum!

Das Copinchen hat sich neulich auch einen neuen Computerstuhl besorgt, der mir nach anfänglichem Suspektieren ausgesprochen gut gefällt. Rot steht mir gut, oder? Das Teil ist ausgesprochen bequem, damit das Copinchen beim bloggen auch keine Rückenschmerzen bekommt. Wenn sie mal darauf sitzen darf, wohlgemerkt.

Ich auf Copinchens neuem Computerstuhl, der eigentlich meiner ist...;-)

Nachdem ich den Karton angemessen gewürdigt hatte, ging es an das gemeinsame Aufbauen ....


Soo viele Einzelteile!
Der Aufbau hat super geklappt, weil das Copinchen sich vorher die Aufbauanleitung sehr genau durchgelesen hat. Cleveres Frauchen! :-)

Bisher technisch alles einwandfrei, würde ich sagen. Weitermachen!


Um 14:00 Uhr MESZ ist das Bauwerk fertig. Sieht doch klasse aus! :-)

Die Schlafhöhle ist aber eher etwas für Zwergkatzen.

Aber die Spielbommeln sind ganz cool!

Die neue Zierde des Wolkenkuckucksheimes steht also in voller Pracht da. Aber vielleicht kennen andere Katzen das ja auch: Was so neu daherkommt, muss nach der ausführlichen Inspektion beim Aufbau erstmal wochenlang ignoriert werden! Sonst taugt das nix.
Ich hab also den Kratzbaum erstmal Kratzbaum sein lassen. Und dafür jede Menge Extra-Leckerlie eingeheimst, die das Copinchen auf die oberen Etagen ausgelegt hatte. Damit ich da mal draufklettere. Hab ich dann auch gemacht, ich will ja nicht, dass sie frustriert ist. ;-)

Leider war ich so schnell wieder unten, dass davon kein Foto existiert! Dafür aber dieses hier:


xD! xD! xD!

Es grüßt euch
eure
 bezaubernde Jeannie (Kratzbaum- und Computerstuhlbesitzerin)! :-)

Freitag, 1. September 2017

#imWagenvormir: Da hat der A*sch aber gleich Kirmes!

Heute morgen wäre es beinahe passiert. Ich hätte um ein Haar einen Autofahrer mit seiner eigenen Krawatte erwürgt. Oder wenigstens kräftig geohrfeigt. Ich hatte eine geradezu unbändige Lust dazu!

Grund: In der Innenstadt wird gerade die Kirmes aufgebaut und die Zufahrtsstraße zu dem Wohnheim für behinderte Menschen, wo ich 3 Personen abholen und befördern sollte, war schon gut zugestellt von einem Fahrgeschäft, einer Absperrung von der Stadt mit der Aufschrift "Anlieger frei" und der städtischen Müllabfuhr, die just in diesem Moment ihren Dienst verrichtete. Weil auch noch der Parkplatz eines Ärztehaus in diese enge Straße mündet, war das wirklich ein Geduldsspielchen.
Ich quetsch also meinen Dienst-Crafter an der Absperrung vorbei und warte darauf, dass die Müllabfuhr die 8 Mülleimer geleert hat, dann hätte ich genügend Platz gehabt, um an dem fast fertig aufgebauten Kirmesstand, aus dem noch eine Stange in die Zufahrt ragte, vorbeizukommen.
Denkste. Das wäre wohl auch zu einfach gewesen. Denn:
Der Herr im vornehmen BMW, der gerade aus dem Parkplatz kam, hatte nicht vor, mich vorbeizulassen und stellte seine Karre eineinhalb Meter aus der Parkplatzausfahrt ragend mitten auf die Straße. Ob er sich wohl im Klaren war über die Ausmaße seines Luxusgefährts: Anyway. Das hieß für mich und dem Crafter: Warten, ob er merkt, dass er gerade ausnahmsweise keine Vorfahrt hat und wieder zurücksetzt. Die Stange der Kirmesbude näherte sich bereits bedenklich meiner Windschutzscheibe! Hinter mir versuchte ein weiteres Fahrzeug, aus der davor liegenden Kreuzung einzubiegen. Ich konnte also nicht mehr zurück und nach vorne auch nicht mehr. Ruhig ein- und ausatmen also, damit die bereits vorhandenen Fahrgäste nicht mitbekommen, dass ich bereits innerlich vor Wut und auch ein wenig Panik schäumte!
Und was macht der Heini im BMW: Fährt zentimeterweise weiter vorwärts, obwohl er keine Chance hat, an mir und der Kirmesbude vorbeizukommen.
Ich dachte, mich tritt ein Pferd und mach dem Typen mit Handzeichen klar, dass ich nicht mehr vor und zurück kann, wenn er sein Fahrzeug nicht mindestens einen halben Meter zurücksetzt.
Machte er aber nicht. Er fixierte mich mit eisernem Blick und rollte noch ein Stückchen vor.
Hinter mir war nun schon die gesamte Kreuzung blockiert. Ampeln wurden rot und grün, aber keiner kam mehr vom Fleck. Die eine oder andere Hupe ertönte bereits, aber was sollte ich machen? Ich steckte mit dem Bulli fest wie der Korken in einer Flasche. Hoffentlich bekommt keiner der Insassen eine Panikattacke, mich eingeschlossen!
Der mir gegenüberstehende Fahrer dachte tatsächlich, er hätte das Rechts-vor-Links-Vorfahrtsrecht. Aber er kam von einem Parkplatz mit abgesenktem Bordstein, der Schwachmat.
Nach einer gefühlten Ewigkeit (wahrscheinlich hat er schnell gegoogelt, wer nun wohin fahren darf) setzte er sein Auto gaaanz langsam wieder zurück in den übrigens völlig freien Raum hinter ihm. Am liebsten hätte ich den Schlüssel abgezogen, den Crafter dort stehen gelassen, wo er stand und dem Typen die Meinung gegeigt. Oder einmal mit Vollgas den BMW gerammt. Aber dann wäre ich wahrscheinlich ab morgen sehr viel mehr im Internet unterwegs statt auf den Straßen, weil mein Job dann Geschichte gewesen wäre.
Besser ist, ich verprügel ihn virtuell. Also: So ein a*schgesichtiger Vollpfosten!!!

Puh, jetzt geht's mir besser. In diesem Sinne: Keep calm and ride a horse! ;-)

Nicht mehr ganz so wutschnaubend,
euer
Copinchen! ;-)

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...