Mittwoch, 7. November 2018

Es ist für uns eine Zeit angekommen, die bringt uns wieder 20 Grad!

Wer kennt ihn nicht, diesen Advents-Gassenhauer aus dem frühen 20. Jahrhundert. Von einer großen Freude ist die Rede, von schneebeglänzten Feldern, von unterm Eise ruhenden Bächlein sogar! Ein Idyll, wie es bis dato durchaus vorstellbar ist.
Der Herbst ist die Jahreszeit, in dem wir uns auf die kalte Jahreszeit vorbereiten, und die Mehrheit von uns hier in Europa auch auf das Fest der Weihnacht, wie in unzähligen Liedern und Geschichten beschrieben wird.
Klassische Lebkuchenhäuschen, zu diesem Anlass gebacken (Moment mal, ist Jesus eigentlich in einem solchen zur Welt gekommen? Waren das nicht eher Hänsel und Gretel, in deren Mär ein solches Bauwerk eine wichtige Rolle spielt?) sind mit dickem weißen Zuckerguß übertüncht, der wohl "Schnee" darstellen soll und das Winterwonderland mit viel Glitzer und eisig kalten Landschaften wird auch gern mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Meist liegen dort ja auch noch etliche liebevoll verpackte Geschenke herum. Ist das Winterwonderland etwa der Vorgänger von Amazon und Co., möchte man sich da fragen?

Anyway, wir haben die erste Novemberwoche hier im Münsterland nicht unbedingt mit Schal und Mütze verbracht. Verglichen mit dem Jahr 2006, wo wir regelrecht eingeschneit waren um diese Zeit und einige Stunden, woanders gar Tage ohne Stromversorgung waren und das Ganze in einem langen, harten Winter mit vielen Minusgraden und unfassbaren Schneebergen mündete, bin ich mit dieser Version von "November" natürlich sehr zufrieden. Obwohl das mulmige Gefühl, dass da ja irgendwas mit dem Wetter nicht stimmen kann, sich immer öfter meldet... 
Gestern und heute haben wir knapp 20 Grad erreicht. Die winterbepelzten Tiere im Wald und in den Stallungen sind mehr als verwirrt. Meine Tomatenernte endete heute mit 11 reifen gelben Früchten und noch etlichen grünen, und es waren immer noch Blüten dran. Unfassbare 137 Tomaten haben mir die beiden Pflanzen gebracht, fast soviele, wie es in 2018 ungewöhnlicherweise Sonnentage im Münsterland gab. Sogar die Ferien in NRW waren sonnig (ok, die 2. Woche Herbstferien nicht durchgängig).
Gestern sah ich einige Wiesen, die noch einmal gemäht worden sind, um der nahenden Futterknappheit etwas entgegenzuwirken. Die Wiesen und Felder sind momentan grüner als im Juli/August, wo die Dürre alles braun und furztrocken werden ließ. Der Duft von frisch gemähten Gras in der früh dunkel werdenden Nachmittagsluft, das habe ich so auch noch nicht erlebt.
 
Um nochmal zum Eingangssatz zurück zu kommen: Eine Rückkehr des Winterwonderlandes ist natürlich beinahe jederzeit möglich! Falls sich der Trend zum subtropischen Breitengrad aber in Mitteleuropa weiter fortsetzt, sollten Songs wie "White Christmas" allerdings wirklich mal ein Update bekommen...





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