Montag, 28. Mai 2018

Mäxchen bloggt: Vom Frühsommer und von Schwiegermüttern!

Hallo, liebe Freunde des gepflegten Sonnenbadens, ich melde mich mal wieder aus dem Mehrgenerationenstall, bzw. von der Koppel desjenigen! Denn: Irgendwie ist der Frühling hier komplett ausgefallen und wir wechselten unser Fell, um nicht zu sagen unseren dicken Winterpelz, recht zügig in dieser Saison. Wir feiern heute nicht zum ersten Mal die 30°C-Marke in 2018!
Das heißt: Die nach dem eher langweiligen Winter mit Stall und Paddock heiß ersehnte Weide öffnete sich für uns gut 3 Wochen früher. Es ist phantastisch! Alle haben wieder bessere Laune, sogar meine schwarzfellige Wenigkeit. :-) Der Große Tollpatsch, der in den letzten Zügen des Winters richtig dünn wurde und dementsprechend mies gestimmt war, blüht wieder richtig auf und ist voller Tatendrang. Schlimm gehumpelt hatte er, klagte über Rückenschmerzen und mochte sein Heu nicht mehr fressen, weil das köstliche Grün auch schon etwas früher anfing zu wachsen. Er hatte sogar solche Beschwerden, dass er das eine oder andere Mal krankgefeiert hat. Und mir ahnte schon Übles. Ihr wisst ja, mit Romi im Stall bleiben müssen, während die Rindviecher schön auf der Koppel chillen und grasen dürfen, das geht ja nun mal gar nicht, oder? Das ist ja mein Schicksal, dass ich an seiner Seite bleiben muss, weil der Trampel sonst keinen Stein auf dem anderen lassen würde. Dann wären wir obdachlos und eventuell auch noch heimatlos, weil der Papa-Zweibeiner, dem die Rindviecher gehören, sowieso immer glaubt, dass alles, was kaputt geht, von uns Equiden mutwillig zerstört wurde. Also bitte, wir können doch wirklich kein Wässerchen trüben, außer, man lässt den Großen Tollpatsch alleine im Stall, ohne mich. Dann kann ich wirklich für nix garantieren! ;-)
Der Zerstörer unter uns Stalltieren ist allerdings der Jüngste im Bunde hier, der Sohn der ständig lamentierenden Lotti. Als Teenager neigt er zum Grenzen austesten, und wenn diese Grenzen nun mal ein Holzzaun oder eine Stalltüre sind, dann ist das eben so. Aber nein, da wird dann mir als Zwerg und Shetty wieder die Schuld in die Hüfchen geschoben, wenn mal ein Balken den abgestumpften Hörnchen vom Mini-Dalton nicht standhält. Klar, wer denn sonst. Hab ja sonst nix zu tun, ne?
Übrigens: Lotti oder auch Mama Dalton, sie ist mutmaßlich die lauteste Kuh hier im ganzen Landkreis. Ich mein, der Große hat ja schon immer mal was zu mosern, aber DIE übertrifft alles, was ich bisher an Mäkelig- und Nervigkeit erlebt habe. Und ich habe schon einige Lenze auf der Kruppe, das könnt ihr mir glauben. Dagegen war Romis Mama, die vornehme, aber sehr launische Araberin, ja die reinste Mutter Theresa!
Lotti muht, wenn sie findet, dass das Heu zu trocken oder zu nass ist, das Wasser zu kalt oder zu warm ist, das Gras zu lang oder zu kurz ist, wenn sie Stuhlgang hat, wenn sie ihre Artgenossen herumkommandiert, wenn sie auch welche von unseren Möhren haben will und auch einfach mal nur so. Sie erinnert an eine oberzickige Schwiegermutter, die von der Sorte, die von den Männern der holden Tochter gerne auf den Mond geschossen werden würden. So eine Meckerkuh, und das im wahrsten Sinne des Wortes, hat die Welt noch nicht gesehen bzw. gehört. Unfassbar.Wenn der Papa-Zweibeiner sich nur blicken lässt, muht Lotti wie eine Weltmeisterin. Der versteckt sich schon vor ihr, weil das Gemuhe echt laut ist! Aber wenigstens bin ich daran nicht schuld. Wäre ja auch noch schöner!
Ich hab mir ein bißchen vom Herbstlaub in die kleinen Öhrchen gestopft, um nicht immer vor Schreck halb ohnmächtig zu werden, wenn Lotti mit ihrem Konzert loslegt. Und das Schlimmste ist: Die Resi, das dritte der Daltons, fängt jetzt auch schon damit an. Na, Prost Mahlzeit. Werde demnächst alle 3 beim Supertalent anmelden, der Dieter freut sich bestimmt über solche Auftritte.  Und wer weiß, vielleicht gewinnen sie sogar und bekommen vom Preisgeld einen eigenen Stall...? ;-)

Man wird ja wohl noch träumen dürfen... Oh je, da muht sie schon wieder. Sie möchte in den Stall gelassen werden..

Es grüßt euch
euer Mäxchen (mit einem hoffentlich vorübergehenden Tinnitus)!

Mittwoch, 9. Mai 2018

Musikworkshop 2018 - So schön, schön war die Zeit!

Leute, was war das wieder herrlich! Mitten im Maisommer mit Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius versammelte sich einmal mehr eine Meute von Musikbegeisterten, wie ich es ja auch bin, in einer kleinen Sporthalle mitten im nördlichen Münsterland. Das Ziel: Ein besonderes Programm für ein 50-Jahre-Betriebsjubiläum zusammenzustellen. Besonders ist es nicht nur, weil es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von MusikerInnen und Tänzerinnen mit und ohne Behinderung handelt, sondern weil sich wirklich für jede/n ein Plätzchen findet, um tatkräftig mitzuwirken!

Professionell angeleitet wird der Musikworkshop von sowohl jahrelang banderfahrenen und/oder professionellen MusikerInnen und Sporttherapeutinnen und es ist jedes Mal eine Herausforderung für alle, denn es ist wirklich eine bunte Truppe, die sich hier jedesmal direkt nach Herausgabe der Ausschreibung anmeldet. Es wird gesungen, getanzt und getrommelt, in einer Band gespielt und ausnahmslos jedermann und -frau macht hier voller Elan über die gesamte Distanz von 3 Tagen mit, ohne Ermüdungserscheinungen zu offenbaren. Die "Chefin" vom Dienst ist übrigens die Sängerin und Musikpädagogin Bea Nyga aus Köln, die - selbst im Rollstuhl sitzend - mit ihrer positiven und wirklich hinreißend humorvollen Art imstande ist, jeder Person im Raum innerhalb von wenigen Sekunden ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ich gebe zu, ich bin ein absoluter Fan von Bea, deren konstruktive Kritik sofort Wirkung zeigt, aber immer mit einem charmanten Spruch garniert auch garantiert im Gedächtnis kleben bleibt.

Es wurde im Hintergrund fleißig getextet, transponiert und dann am Feintuning gefeilt und schließlich ein Programm auf die Beine gestellt, dass immer zu einem guten Teil aus den Ideen und Eingebungen der Teilnehmer lebt. Mit ihren äußerst lebendigen "Mitmach-Songs" schafft sie es außerdem, dass niemand einfach auf seinem Stühlchen in der Kennenlernphase kleben bleibt, sondern ruckzuck eine tolle, vom Gemeinschaftsgefühl geprägte Atmosphäre entsteht, die über die Dauer des Workshops durchgängig bestehen bleibt.

Es wurde neben der lockeren Atmosphäre allerdings auch hart gearbeitet, und zwar an Songs und Performances aus so ziemlich allen Epochen der jüngeren Musikgeschichte. Ich nannte es vorhin mal scherzhaft "So schön war die Zeit - Das Musical" und es war tatsächlich ähnlich aufgebaut! Mit Bezug auf das 50jährige Bestehen der WfbM als Ausrichter wurden 3 Strophen gefertigt, die immer wieder unterbrochen wurden von Rock-, Pop- und auch Schlagerklassikern, die aber nie den Bezug zum Hauptthema verloren. So wurde z.B. aus dem Kinderlied von der Biene Maja eine Hommage an die Insel Baltrum (Ziel vieler Freizeiten und Lehrgängen der WbfM mit eigener Immobilie) und auch John Denvers "Country Roads"sowie  die "Straße nach Amarillo"  kündeten von Fernweh und Reiselust in der bevorstehenden Urlaubszeit. Original belassen als eine ziemlich harte Nuss entpuppte sich Mark Forsters "Chöre", gesungen von einem autistischen Zufallsteilnehmer, der die Bandprobe durchs offene Fenster mal zufällig mitgehört und aus dem Kopf tonrein und auswendig mitgesungen hat inklusive der bewundernswerten Tatsache, dass M. den Song auch vor den geladenen Gästen und Publikum einfach mal so vorgetragen hatte. Wir von der Band haben ihn sehr gerne dabei begleitet und alles gegeben, ihm Sicherheit zu geben und das hat sofort funktioniert. Mit Keyboard, Schlagzeug, Trompete, Bass und Akustikgitarren sowie der Percussion-Abteilung wurde M. optimal unterstützt, denn es wurde ein voller Erfolg. Forster, zieh dich warm an, denn M.'s wunderbar samtige, aber energische Stimme hat jeden sofort in seinen Bann gezogen! Und beim Refrain "Und die Chöre singen für dich" hat alles, was in der Halle Stimmbänder besaß, richtig Gas gegeben und gegroovt und er wurde dann auch circa 100x wiederholt. Ein Mega-Gänsehaut-Moment! ;-)

Meine Wenigkeit wurde zur Zugabe mit meiner Duettpartnerin T. ebenfalls ins Rampenlicht gezerrt, obwohl wir eigentlich nur Bea in einer Pause mal unsere Version von Simon & Garfunkels "Sound of Silence" zur gnadenlosen Beurteilung vorgetragen hatten. Da machste das einmal und ratzfatz biste Teil des Programms, sozusagen als Schlussakkord für die leiseren Töne! Sie fands wohl nicht so schlecht! Wir gaben also nochmal alles mit Gesang und nur meiner Gitarre und nachdem es währenddessen mucksmäuschenstill im Saal wurde, brandete nach dem Schluss-A moll ein orkanartiger Applaus auf, der mir nicht zum erstenmal heute die Tränen in die Augen trieb, und das nicht nur, weil das schon wieder das Ende einer Workshopwoche darstellte. Sondern weil ich mich getraut habe, vor Leuten, die ich gar nicht kenne, etwas vorzutragen. Heißen Dank an die tolle T. für diesen wunderbaren Moment! Und nicht nur deshalb "Heiss", weil die Raumtemperatur sich wohl so langsam dem Siedepunkt annäherte.. ;-)
Gelernt habe ich an diesem Tag nicht nur von den Coaches und der Chefin Bea, sondern vor allem von M., der das ja auch einfach so mal wunderbar hinbekommen hat. Auch dafür bin ich ihm mehr als dankbar!

Und wo ich gerade beim Bedanken bin: Einen ebensolchen  an die Initiatoren und ausführenden Menschen des Workshops und auch ausnahmslos allen TeilnehmerInnen und die phantastische Bea Nyga nimmt einen musikalischen Gruß aus meiner Feder (=Tastatur) mit nach Kölle... zu der ihr wohl bekannten Melodie von "Superjeile Zick"!

Hier noch der Link zu Beas Homepage, zum Stöbern und vielleicht auch selbst mal erleben!   https://www.bea-nyga.de/category/ueber-bea/

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