Freitag, 14. Oktober 2016

Katzengeschenke!

Es ist eine typische Situation im Leben eines Katzenhalters: Die Fellnase kommt maunzend von einem Field-Trip heim und klingt dabei, als hätte sie eine heisse Kartoffel im Schnütchen. Ouha! Sie wird doch nicht etwa krank sein? Von einer Biene gestochen? Von einer anderen Katze verprügelt worden ?
Jetzt heisst es "Nerven bewahren", denn dies könnte eine Vorankündigung für ein besonderes Ereignis sein. Ohne eine Ahnung von Weihnachten oder Geburtstag zu haben, bringt eure Katze euch ein hochwertvolles Geschenk mit nach Hause!
Und dass dies ein besonderes Geschenk sein muss, steht hier völlig außer Zweifel.
Im günstigsten Fall ist dieses Geschenk ein verlorener plüschiger Schlüsselanhänger, den euere Katze draußen gefangen und "erlegt" hat und damit ihre Anerkennung für eure treuen Dienste im Tür/Fensteraufmachen, Dosenöffnen und Streicheleinheiten kund zu tun.
Im ungünstigsten Fall ist es eine halb angeknabberte tote Maus oder ein kleiner ungeschickter Singvogel, der nun höchst dekorativ euren Fussboden ziert.
Und nun?
Hmmmm....
Tjaaa...
In jedem Fall ist "Freuen" angesagt, und sei diese auch noch so geheuchelt. Eure Katze will nun schließlich gelobt werden für ihre kleine Aufmerksamkeit und dieses Lob sollte sie auch bekommen, sonst schlägt die Anerkennung nämlich in Frust um. Und dieser Frust kann böse Folgen für eure Auslegeware haben!

Das kurioseste Geschenk, das mir die bezaubernde Jeannie dieses Jahr machte (und oh ja, schenken kann sie!) war ein kleines glitschiges Ding, was ich beim morgendlichen ...ähm .. Badezimmerbesuch unweit der Toilette entdeckte. Jeannie spielt leidenschaftlich gerne mit flauschigen Badezimmermatten, das hat zur Folge, dass diese auch zum Versteckspielen für ihre Spielzeuge herhalten muss. Aber das war kein normales Spielzeug..nein..
 Ihr auffordernder Blick, mit dem sie umherstreifte, fiel mir schon auf. Schon war auch eine gewisse Art von Enttäuschung erkennbar.
"Ja, FREUST du dich denn gar nicht?!" schien sie mir mitteilen zu wollen. Streifte mau-end um meine Beine, und das, obwohl das Katzenfrühstück schon serviert worden war.
Ich strich ihr liebevoll über den buckelnden Rücken und sofort schmiss Jeannie die Schnurrmaschine an. Dann tappte sie mit ihren Pfötchen über einen kleinen glitschigen Bommel am Boden - sie stieß mich gerade mit der Nase auf ihr Geschenk!
Und ja, es ähnelte schon einer Maus... irgendwie...
Ich streckte die Hand aus, hob es auf, weil ich dachte "Was zum Teufel hat sie mit der Spielmaus von letzter Woche gemacht, die ich ihr...IIIIIHHHH!!!!"
Völlig entsetzt ließ ich die Fellbommel fallen. Jeannie schaute mich völlig verdattert an, mit ihren großen grünen Augen. "Freust du dich denn gar nicht? Das ist ein WERTVOLLES, SELTENES GESCHENK!"

Ich riss mich zusammen, schaute noch mal ebenso entsetzt auf das Mitgebrachte, denn es war schon eine Maus... im weitesten Sinne... allerdings mit Flügeln dran. Eine kleine Fledermaus, präzise ausgedrückt handelte es sich um eine Kleine Hufeisennase. Tot natürlich, quasi mausetot.
Und Jeannie hatte natürlich nicht den geringsten Schimmer davon, dass es sich um eine geschützte Tierart handelt.
OMG.
Jeannie hatte tatsächlich Batman gekillt!
"Mau? = UND? WAS IST JETZT MIT FREUEN?"
"Hast du toll gemacht, mein kleines Herz. Dankeschön!" heuchelte ich Begeisterung. Jeannie fand augenblicklich ihr Schnurren wieder: "NA, GEHT DOCH!"  und ich entsorgte das ungewöhnliche Geschenk mit einem sanften Rutsch und innerlich leise weinend in der Toilettenschüssel. Ein unrühmliches Ende für einen Superhelden!
Ruhe in Frieden, kleine Batmanhufeisennase, und sorry for that. Wo immer du jetzt bist.
Und Jeannie bekommt zu Weihnachten einen VHS-Kurs über geschützte Tierarten als Geschenk, Ich hoffe mal, sie freut sich darüber. ;-)

Liebe Grüße aus dem Wolkenkuckucksheim
vom Copinchen und "The Joker" Jeannie!



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