Dienstag, 19. Juli 2016

Keiko Vol. IV. - The eye of the Tiger!

Es ist ja nicht zu fassen: Dieser kleine Kater gibt soviel zu berichten her, dass ich schon fast mit einem Notizblock herumlaufen muss, um das alles geordnet hier niederschreiben zu können. ;-) Aber erstmal zu den nackten Tatsachen:
Keiko schaut längst nicht mehr so ausgemergelt aus wie am Tag seiner Ankunft. Er ist mobil ^^, nimmt aktiv am Geschehen teil, hat seitdem so um die 200 g zugenommen (Schwankungen um die 50-60g zwischen abends und morgens sind anscheinend normal), ist extrem fixiert auf W., gibt sich aber auch mit meiner Wenigkeit zufrieden.
Er geht brav aufs Katzenklo und (ja, das gehört auch dazu) hat normalen Stuhlgang, seitdem er nicht mehr quasi "an der Flasche hängt", sinngemäß.
Sein Fell ist roter geworden und das hat nichts mit der Auflösung meiner Handycam zu tun. Er leuchtet richtig!
Sein Auge ist weitestgehend wieder gesund, geöffnet und klar. Und sein Blick ist zum Dahinschmelzen, wenn auch ein wenig ernst.
Sein Appetit ist...
zurückgekehrt. Diese Feststellung machte ich gestern, als ich durchgeschwitzt von der aktuellen Sommerepisode und natürlich vor Sorge um Keiko nach getaner Arbeit zurückkehrte. Und was fand ich da vor:
Einen schmatzenden Keiko und eine trockenfutterknuspernde Jeannie. HURRAAA!
Ein ganzes Gebirge fiel mir vom Herzen, als W. mir berichtete, dass er schon einen ganzen 80g-Beutel Nassfutter mit Forellengeschmack geradezu inhaliert hatte. Und kaute schon an der nächsten Portion (Thunfisch).
Ok, alles klar. Aus Keiko wird eine normale Katze werden und niemand, der einfach frisst, was man ihm vorsetzt. Das Aufbaufutter scheint er schlicht und ergreifend einfach nicht mehr zu mögen!
Man kennt das ja: Mensch kauft Katzenfutter ein (oft sieht man die stolzen Besitzer der felinen Gattung mit einem großen Fragezeichen im Gesicht vor den Regalen stehn: Was mag die Mieze denn wohl heute gerne serviert bekommen?), findet eine Sorte, die Gnade vor den Augen und Nase besagter Mieze findet und kauft hocherfreut  am nächsten Tag einen Vorrat für mindestens 3 Monate ein.
Spätestens dann wird Mieze am gefüllten Napf schnüffeln und plötzlich angewidert das Fellnäschen rümpfen:
"Wie jetzt, DAS soll ICH fressen?"
und beleidigt von dannen ziehen.
Dabei ist die Herkunft der Mieze völlig egal, gleich ob es sich um eine hochgezüchtete Perserkatze handelt oder um - wie in meinem Fall - eine Tierschutzkatze, die als Baby in einer Katzenkolonie aufgepickt wurde.
Anyway. Auch unser kleiner Keiko lässt also solche Tendenzen erkennen. Nur schon mal als Feststellung!

Also, alle waren happy und guter Dinge und dann folgte etwas, was man mit folgendem Dialog am besten beschreiben kann. Die Protagonisten sind Jeannie als "Jeannie, Keiko als "Keiko" und Veronica Ferres als Kratzmöbel.

Besagtes Kratzmöbel ist übrigens Hauptrollegegenstand der Szene. Jeannie liebt es heiss und innig von der ersten Stunde an, wo ich es ins Haus schleppte und aufgebaut habe.
Also los:
Jeannie (liegt entspannt und müde neben mir auf dem Sofa): "Schnurrrrrbrummschnurrrbrumm"
Keiko (wird aus seiner Kinderstube freigelassen und betritt die Bühne das Wohnzimmer: "Mmmmäauu?"
Kurioserweise klingt das immer wie eine Frage, wenn er den Raum betritt. Wirklich.
Jeannie (schießt wie von der Tarantel gestochen vom Sofa und springt an das Kratzmöbel, um ihre zarten Pfoten zu wetzen) "Mrrrr....!"
Keiko (findet das toll und will auch Krallen wetzen!): "Maaaarrr"
Jeannie (mit einem Blick, als hätte sie eine schleimige Kröte im Futternapf, springt sie dramatisch aufs Kratzmöbel!) "FAUCH! FAUCH! CHCHCHCH!" -was übersetzt soviel heißt wie: "DAS IST MEINS! VERZIEH DICH!"
Keiko (mit treuherzigem Blick und glaubt mir, es trieb mir echt die Tränen in die Augen!): "Mauuuu?" - was soviel heisst wie "Du bist so toll, bist du vielleicht meine Mamiii?"
Jeannie (völlig von der Rolle und entsetzt, rettet sich mit einem weiteren Sprung auf ihre Fensterbank): "MROOOOAAAARRRR!" - ich glaube, das braucht man nicht zu übersetzen... :-(

Ja, und das war genau der Moment, wo Jeannie die Wohnung verließ und bis auf weiteres auf der Terrasse weiterschmollte. Ja, ist denn das zu fassen! Der will MEIN KRATZMÖBEL benutzen und am besten soll ich auch noch seine Mami spielen! OHNE MICH, meine Lieben. OHNE MICH!

Ouhaouhaouha. Das hat gesessen. Keiko sass noch eine ganze Viertelstunde in ergebener Haltung auf derselben Stelle und schaute der wütenden Prinzessin hinterher. Jene wiederum nutzte den Rest des Tages, der kommenden Nacht und des darauffolgenden Morgens, um mich mit einem Blick wie eine Kreuzung aus angeschossenem Reh und ausgesetztem Hund an der Autobahnraststätte in den Wahnsinn zu treiben. Oh ja, DAS kann sie!
Nahrungs- und Toilettengangverweigerung im Haus inklusive.
Würde die Prinzessin jemals wieder ihr Königreich betreten? Werde ich gar morgens um zehn nach fünf auf der Terrasse herumhüpfen, um die Dame des Hauses wieder hereinzulocken?
Wenn ihr es wissen wollt, schaut einfach wieder hier herein! :-)

Liebe Grüße
Euer Copinchen (heute mit Keiko aufm Schoss!)




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