Sonntag, 29. Mai 2016

Tweeeeeeeeeeeeeeeets!

Wie ihr meinem Header schon entnehmen konntet, besitze ich seit einiger Zeit einen Twitter-Account (vielleicht nur einen.... ;-)  ) und als Service könnt ihr nun mitlesen, was ich als lesenswert, witzig, nachdenklichmachend und/oder toll empfunden und daher gefaved habe. Einfach mal nur so! Vielleicht kommt euch einiges davon skurill oder gar bizarr vor, aber so ist es nun mal - beyond good and evil eben! ;-)
Viel Spaß beim Durchforsten meiner Favs, vielleicht gefällt euch das eine oder andere ja auch!

WARNUNG: Einiges davon könnte kitschig oder/und verstörend wirken, dann macht ihr einfach die Augen zu oder legt ein Blatt Papier oder ein Tuch über den rechten Bildschirmrand und schreibt mir einen fiesen Kommentar hier oder auch via Twitter! Hihi! ;-)

Liebe Grüße und einen tollen Sonntag
wünscht euch das
Copinchen (hier und via Twitter)!

Mittwoch, 25. Mai 2016

Tollpatsch-Training: Fit wie ein Turnschuh!

Das kann man mit Fug und Recht behaupten: Romero ist mittlerweile ein Ausbund an Ausdauer und momentan sogar ein wahrer Quell der Freude!
Durch seine wiedergewonnene relative Gelassenheit habe ich zur Zeit zumindest in der Aufwärmphase die Möglichkeit, an meinem eigenen Sitz und Losgelassenheit zu arbeiten. Dies ist eher schwierig in Zeiten, in denen der Fuchs sich wie ein Pulverfass anfühlt! Dann sind alle Körperfunktionen auf "Überleben" in Alarmbereitschaft, schließlich habe ich schon nach diversen Rodeo-Einlagen den einen oder anderen Bodenkontakt gehabt und das kann ja auch schon mal gesundheitliche Folgen haben. Ich werd ja nun mal auch nicht jünger! ;-)
Momentan ist es also ein Tollpatsch-Training auch für mich und da habe ich eine tolle Übung für das locker mitschwingende Becken gefunden!
Es geht um das Leichttraben, eine Routine für den erfahrenen Reiter und wie Fahrradfahren, wenn man es einmal kapiert hat, verlernt man es so schnell nicht mehr.
Und hier variiere ich zum Selber-Locker-Werden einfach die Anzahl des Aufstehens und des Hinsetzens ein wenig. Das schult neben dem Lockermach-Effekt auch das Taktgefühl und dadurch, dass der Reiter mehr auf sich selber und sein Tun achtet, kann das Pferd relativ ungestört seinen Tritt finden und das Gebiss liegt auch ruhig im Maul. Romeo findet das ganz prima!
Übrigens: Ich übe mich in dieser Phase auch vermehrt in der einhändigen Zügelführung, was nochmal einen Bonus für Anlehnung und Einsatz von Schulter, Hüfte und verwahrendem Schenkel bedeutet.
Der Takt im Leichttraben variiert immer mehr von dreimal aufstehen dreimal aussitzen auf gebogenen Linien bis hin zu einmal aufstehen sieben-achtmal aussitzen später mit halben Paraden zum Tempo-Einfangen an den Geraden und der Mittellinie. Hier merkt man nach einer Weile vermehrt die Tätigkeit der Hinterhand und dem Rücken des Pferdes, wie er sich wechselseitig auf und ab bewegt. Ein entspanntes Reiterhinterteil ist hier vorausgesetzt, denn auf einem angespannten Gauliteus maximus sitzt man ungefähr so gemütlich wie auf einem Medizinball, der die ganze Zeit gegen den Po geprellt wird.
Auch in der lösenden Galopparbeit mit längeren Phasen kann man zwischen dem Entlastungssitz und Einsitzen wunderbar wechseln und variieren. Das macht richtig Spaß und verhilft auch zu der Erkenntnis, wieviele Galoppsprünge eine lange Seite, eine Runde Zirkel oder eine ganze Bahn braucht. Ich beginne hier auf beiden Händen mit ca. 100 Galoppsprüngen zum warmwerden, später wechsele ich in die Trab-Galopp-Übergänge jeweils 30 GS und 20 TT, Tendenz immer kürzer werdend, bis ich am Punkt 10 GS und 10 TT hinbekomme. Romi reagiert dann bereits etwas elektrisiert auf Galopphilfen und versucht auch selber "mitzuzählen", dann wird es Zeit für eine ausgiebige Schrittpause am langen Zügel und ein paar Seitengänge zum Wiederanschieben der Arbeitsphase.
Ich nutze übrigens immer das gesamte Viereck, also auch Linien, die in den klassischen Hufschlagfiguren nicht vorkommen. Romi darf nie so genau antizipieren, wo es hingeht, da behalte ich mir den Überraschungseffekt gerne vor. Und: Ich hab immer 3-4 Pylonen für einen Slalom stehen, denn das ist eine gute Übrung für die beidseitige Beweglichkeit der Wirbelsäule im Schritt und im Trab.
Zu Romis absoluter Begeisterung tragen Übergänge Schritt-Galopp-Schritt bei. Das behalte ich mir gerne für den Schluss der Arbeitsphase vor, als Belohnung quasi. Mit dieser Taktik vermeide ich unwilliges Nörgeln auf dem Gebiss im Trab und halte ihn zufrieden. Übertreiben darf man das mit ihm sowieso nicht, weil er dabei wirklich aufdreht und sich den Schweif fast auf den Rücken legt! Phantastisch ist allerdings, dass er zwischen den kurzen Galoppphasen taktreinen Schritt geht, allerdings auch zum Mitzählen für z.B. einfachen Wechsel neigt. Hier hilft eine kurze Reprise Schulterherein = Ablenkung, damit er nicht sofort wieder anspringt, sondern nochmal aufmerksam wartet. Das nächste Angaloppieren ist dann aber sowas von auf der Hinterhand und durchs Genick, dass man mit einem absoluten Supergefühl aufhören kann und sich schon auf den nächsten Ritt freut. :-)
Zum Schluss gibt es dann noch eine Runde über die Wirtschaftswege in der Nachbarschaft, mittlerweile auch weitaus weniger schreckhaft als in den Wintermonaten und am langen Zügel möglich. Ein Liedchen pfeifend geht es dann wieder zum Stall zurück und damit auch zur wohlverdienten Belohnung in Form von Möhren, Äpfeln und anderen Leckereien.
Ich hoffe, eure Pferde sind auch so fit und gesund wie Romi, und so zufrieden!
Liebe Grüße vom
Copinchen (ein Liedchen pfeifend)! :-)


Samstag, 21. Mai 2016

Mäxchen bloggt: Weidesaison mit Muh!

Hallo, liebe Freunde des gepflegten Shettypower-Samstagnachmittages! Ich melde mich mal wieder von unserer kleinen Farm und ich muss sagen: Es läuft im Moment geradezu weltklasse bei uns in der Mischvieh-WG!
Denn: Die Weidesaison wurde etwas verspätet eröffnet! HURRRAAAA!
Hier könnt ihr euch ein kleines Freudentänzchen anschauen, meine kleine Nichte Chilly macht's vor:


So ähnlich mach ich das zur Zeit auch! Mein tägliches Konditionstraining für mehr SHETTY-Power und für die -genau - Strandfigur, wie die Zweibeiner das nennen. Nicht, dass ich noch auf Diät gesetzt werde, denn das Gras schmeckt dieses Jahr besonders gut! :-)

Und meine WG-Genossen genießen es ganz genauso. Der große Tollpatsch muss schon wieder etwas eingebremst werden, ihr wisst ja: Die Verletzungsgefahr für Sehnenschäden u.ä. ist bei ihm in diesem Monat besonders hoch! Und diesen tollen Sommer wieder mit ihm im Stall verbringen, da hab ich echt keinen Bock drauf. Also: Immer wieder den Großen darauf hinweisen, dass er nicht mehr der Jüngste ist und immer schön gucken, wo er hintritt. Eine kleine Kuhle in der Wiese hab ich extra für ihn schon zugescharrt.. So fürsorglich bin ich! ;-)

Neulich war ja wieder ein kleines Drama, weil unsere Mädels, die Gehörnten mit Migrationshintergrund, nicht so einfach zu händeln sind, wenn es darum geht, in den Stall zu gehen. Nicht mal die Futtertröge waren mehr Anreiz genug! Ehrlich gesagt, hab ich mich mit den Rindviechern im Stall eingesperrt nicht wirklich besonders wohl gefühlt, während Romi sein Training absolviert. Die sind ja nun mal ein wenig trampelig und wissen manchmal nicht so genau, wohin mit ihren Hörnern. ICH will die nicht im Bauch pieksen haben! Und Lotti ist dreimal so groß wie ich!
So bin ich jetzt heilfroh, dass folgender Plan aufgegangen ist: Ich komm mit Romi rein und die Mädels bleiben einfach draußen. So hab ich Platz im Stall, Romi muss sich nicht so aufregen (Erinnerung: Er ist ja jetzt mein Bodyguard!!), hab meine Ruhe und die Damen grasen friedlich das ab, was wir sowieso nicht mögen. Eine Win-Win-Win-Win-Situation! :-))
Wie gesagt, es läuft weltklasse bei uns. Alle sind KUHL und gut gelaunt und das soll bitte möglichst lange so bleiben. Bitte drückt mir die Daumen dafür!
Es grüßt euch
euer tiefenentspanntes
Mäxchen! (Zur Zeit nicht als irgendein Therapeut im Einsatz) ! :-))


Samstag, 14. Mai 2016

Bis dass der TÜV uns scheidet Vol.II: Abgasskandal bei Fury oder was?

Tjaaaa....
Der erste Teil dieser Mini-Saga lässt keinen Raum für Optimismus. Gibt es doch noch eine Rettung in letzter Sekunde für den blauen Blitz, der nicht mehr so wirklich geradeaus fahren mag? Dessen Lenkrad schon in ausgleichender Funktion nach links zeigt, in Kreisverkehren Pirouetten drehen mag wie einst Satchmo mit Isabell Werth? Der schon so gut wie stillgelegt, beleidigt die Seitenspiegel angelegt und sämtliche Funktionen vom Steuergerät her eingestellt hat?
Ratlos stand ich immer noch auf dem Parkplatz der Werkstattkette. Da hier in der ländlichen Gegend ohne Auto der Weg zur Arbeit mit den Öffis zum Abenteuer werden kann, zudem völlig überfüllt mit kreischenden Schülern unter heftigem Smartphone-Einsatz, brauche ich dringend einen rettenden Engel. Und bin leider kein ADAC-Mitglied. Mein Motto ist halt "Lieber bei AC/DC als beim ADAC"!
Da mir der DEKRA-Prüfer androhte, dass Fury mit dem Defekt möglicherweise die Lenkung auch noch einstellen würde, fehlte mir ein wenig die Traute, ihn nach Hause in eine freie Werkstatt vor Ort zu bringen. Und wenn die das Ersatzteil auch nicht auftreiben können? Nunja, dann könnte ich ihn wenigstens zuhause hinstellen und bedauern.
Also: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Fury, klapp die Ohren auf und ab nach Hause! Und gegen das doch immer aufdringlicher werdende Knackgeräusch hilft ein ordentlicher Sound aus der bordeigenen Anlage. Denn - wir wissen ja schon - die funktioniert schließlich noch! Und was gibt es cooleres, als unter dem ständigen Smartphone-Gefilme diverser Schüler aus dem vorbeifahrenden Linienbus mit Fury im Graben zu liegen und dabei "Highway to hell" abzufeiern? Hunderttausende Klicks wären uns sicher!
Mit diesem Plan im Gepäck fuhr ich deutlich untertourig gefühlte 114 km über die Landstraße. 14 km können echt lang werden. Ungewohnt defensiv ließ ich großzügig anderen Autofahrern am großen Kreisverkehr die Vorfahrt und mit zitterndem Lenkrad und Händen erreichte ich schließlich die kleine Werkstatt. Mein Freund hatte uns schon telefonisch angekündigt.
Der rettende Engel war also schon vorgewarnt.
Man kennt das: Euer Auto wird begutachtet und der Mechaniker schüttelt unter ständigem "Au au au" und "Damit hätten Sie aber schon viel früher kommen müssen!" und "Das wird nicht billig" murmelnd den Kopf. Und vor eurem geistigen Auge erscheint der nächste Kontoauszug mit einem Minusbetrag, von dem eine 4köpfige Familie bequem ihren mehrwöchigen Sommerurlaub im Robinson-Club all inklusive bestreiten könnte.
Au au au.
Mitnichten.
Mit einem gebrummten "Na, das kriegen wir ja wohl hin" zerstörte der Mechaniker den Horrortagtraum zumindest teilweise. Mit genügend Kohle ist ja alles möglich! Nur nicht bei AT-uh.
Nach einem kurzen Telefonat teilte er mir mit, dass das gewünschte Ersatzteil ca. 50 € kostet und in einer halben Stunde hier sei. Das Steuergerät war davon aber noch nicht überzeugt und schaltete weitestgehend auf Stur, indem es auch hier keine Geheimnisse der ASU preisgeben wollte. Sollte Dacia hier einen ähnlichen Skandal wie bei VW vertuschen wollen, indem fehlerhafte Abgaswerte erst gar nicht mehr ans Tageslicht gelangen würden, sondern für immer in der Blackbox des Fahrzeuges eingesperrt bleiben würden? Nobody knows - hoffentlich würde das nicht das größere Problem werden. Und das teurere.
Mit den heilbringenden Worten "Da kriegen wir heute noch 'ne Plakette drauf, warten Se mal ab, ich ruf dann an" entließ der Mechaniker mich in die autolose Zeit.
Ich latschte immer noch völlig konsterniert nach Hause und dort begann das große Warten auf die erlösende Nachricht, die so gegen 17:00 Uhr angekündigt wurde.
Was macht man, wernn man auf einen Anruf - egal ob es ein Date, das Finanzamt oder ein neuer Chef, jedenfalls irgendetwas irre wichtiges - wartet?
In meinem Fall ist es das worst case-Szenario, was meine Phantasie beschäftigt. Und um dieses zu bekämpfen, braucht es Ablenkung!
So putzte ich die Fenster, wusch Wäsche, putzte die Böden, wischte Schränke ab und so weiter und so fort. Und es wurde 16:00 Uhr, es wurde 17:00 Uhr, es wurde 17:15, 16, 17, 18, 19 Uhr.. kein Telefon bimmelte. Ouha.
Hm.
Das könnte bedeuten, dass es nicht geklappt hat und Fury heute nicht mehr... :-((((
Das könnte bedeuten, dass der gute Mann immer noch schwer am reparieren ist, was sich auf die Rechnung auswirkt.... :-///////
"Das könnte auch bedeuten, dass er einfach vergessen hat, anzurufen." rief mein gedankenlesender Freund mir zu. Und rief direkt selber an, um nachzufragen.
Meine Ohren waren bis zum Anschlag gespitzt.
"Ja, ich ruf an wegen meiner Freundin und dem Dacia...ja..hmmhm (nickt) .. ok, sag ich ihr. Danke!"
"UND?"
...... betretene Mine.
Mir wurde heiss und kalt gleichzeitig. Gleichzeitig hatte ich einen Schweissausbruch und dabei Gänsehaut.
Leises Grinsen. Zuckende Augenbrauen. Grrrrr. Der Typ kennt mich einfach zu gut.
"Is fertig, kannste abholen!" lachte er mich aus.
"YEEHAAHH! Ok, bis gleich!" - und schon war ich zur Tür hinaus und joggte los zur Werkstatt, eine roadrunnermäßige Staubwolke hinterlassend. HURRAA!
Moment. "Fertig" heisst noch nicht "Hat TÜV bekommen". Und so fiel ich gleich aus allen Wolken, als ich eine dunkle Plakette auf Furys Nummernschild erblickte. Rosa sollte sie sein, oder..?
"Hat alles geklappt! Hier ist der Fahrzeugschein! Und sogar die ASU hatter!"
Ich staunte Bauklötze. Hat er doch....?
"Wie ging das jetzt mit dem Auslesen? Hat er eine neue USB-Buxe bekommen?"
"Nee. Beim Prüfer ging die auf einmal wieder. Beim ersten Versuch gleich. Fand ich auch komisch, habs ja ein paarmal versucht!"
"Seltsam. Naja, umso besser!" Ich begann mich zu freuen, musste aber noch klären: "Und hat er eine neue Plakette? Müsste die nicht rosa sein?"
"Plakette ist doch drauf!" Er schaute mich bestürzt an. "Nee, nicht rosa. Rosa ist 2017. Der hat jetz TÜV bis 2018."
Achjaaaaa! Ist ja nur alle 2 Jahre, der Stress!
Ich strahlte ihn an, bedankte mich ca. 20x mal für die gute Arbeit, und auch noch einen Prüfer herzuholen, nur für Fury und für mich!
Und fragte schüchtern nach der Rechnung.
Die Zahl auf dem Ausdruck war ungefähr 1/3 davon, womit ich realistisch gerechnet hatte und die Hälfte von dem, was At-Uh verlangt hätte.
HURRAAAA!
Alles GUT!
"Der Wagen fährt übrigens jetzt auch wieder geradeaus", teilte der Fachmann mir mit. "War schon 2 vor 12 gewesen."
Das musste ich direkt ausprobieren. Ich zahlte meine Rechnung, bedankte mich nochmal überschwänglich bei allen Anwesenden, wünschte frohe Pfingsten, setzte mich in mein zurückerobertes und repariertes und wieder als STRASSENTAUGLICH eingestuftes Automobil und cruiste mit einem Umweg selig nach Hause!
Und freue mich auch heute noch darüber! Der Mann ist ein Schatz und hat eine treue Kundin mehr in seiner Kundendatei!
Doch eins ist mir immer noch ein Rätsel:
Womit er wohl Fury  wohlwieder so milde gestimmt hatte, dass das Steuergerät seinen Widerstand aufgegeben und die Abgaswerte ausgespuckt hat?
Er muss ein Autoflüsterer sein. Kein Zweifel. Und sogar ein Guter.
Und es ist immer gut, so jemanden zu kennen. :-)

Frohe Pfingsten, eine freie Autobahn und ein lautes "Highway to Hell" dazu
wünscht euch
Euer Copinchen!


Dienstag, 10. Mai 2016

Me and my car - bis dass der TÜV uns scheidet!

Ouhaouhaouha, war das ein Tag. Und eine Aufregung. Dabei ging es um diese wertvollen kleinen Aufkleber, der Wohl oder Wehe für Autobesitzer bedeuten kann:

To tüv or not to tüv, that is the question!

Und bei "Fury", meinem treuen vierräderigen Weggefährten mit Migrationshintergrund, gab es bisher keine Beanstandungen. Trotzdem hatte ich ein mulmiges Gefühl, denn Fury hatte in letzter Zeit eine seltsame kleine Angewohnheit: Er schlingerte ein wenig durch Kurven und beim Beschleunigen. Ich schob es auf die nicht mehr ganz so neuen Reifen, auf meine Fahrweise und/oder auf die Bodenverhältnisse.
So fuhr ich betont fröhlich bei der DEKRA-Station vor, um erstmal den Stand der Dinge abzuchecken.
 "Oh, ein Dacia!" stellte der Prüfer nach eingehendem Studium des Fahrzeugscheines fest.
"Jaaaa? Ist doch kein Problem, oder?" Sofort fielen mir sämtliche bösen Pannenstatistiken ein, die so durch die Fachpresse geisterten, um den Siegeszug des Sanderos auf deutschen Straßen einzudämmen. Dank der Abwrackprämie "tauschten" viele Altwagenbesitzer von Golf II, Polo und Co. ihr Vehikel gegen den unschlagbar günstigen Neuwagen aus dem rumänischen Pitesti ein. So auch ich. Fury war mein erster Neuwagen und ein großer Trost, als ich meinen geliebten Golf II mit fast 20 Jahren erlösen lassen musste. Außer dem 90 PS-Motor war so ziemlich alles kaputt und der letzte TÜV-Termin war eine Art letzte Ölung für den guten Golf. Aber das ist noch eine andere Geschichte..
"Neinnein, kein Probläm" oh, der Prüfer war auch ein Osteuropäer. Vielleicht ein Pluspunkt. Oder auch nicht. Mal abwarten.
 Es sah auch erst alles ganz gut aus, aber... so unterschiedliche Bremswerte an der Vorderachse? Hmmmm... Der eigentlich nette Prüfer runzelte mehr und mehr die Stirn und als er Fury dann auf die Bühne stellte, kamen wir dem seltsamen Fahrverhalten recht schnell auf die Spur!
Die Spur war nämlich das Problem. Fury konnte aufgrund eines Spurstangenschadens nicht mehr so richtig geradeauslaufen, er war quasi nicht mehr geradegerichtet, wie wir Pferdeleute es nennen würden. Und das so dramatisch, dass der Prüfer Fury beinahe gar nicht mehr auf die Straße lassen wollte! Ja, und wie soll man dann eine Reparatur (DRINGEND ERFORDERLICH!) durchführen lassen können?
Auf der Mängelliste standen dann noch ein paar Nebenkriegsschauplätze wie defektes Standlicht, leicht verstopfte Wischwasserdüsen und ein verstelltes Abblendlicht, nicht so dramatisch und leicht zu beheben. Und dann gab Fury seine letzten Geheimnisse auch nicht mehr preis und bockte. Vielleicht war er nun beleidigt wegen dem Wort "Straßenuntauglich", was leider fiel, und sorgte dafür, dass die Buchse für das Steuergerät nicht mehr funktionierte! Damit wird ja quasi das Herz des Autos ausgelesen und die ASU durchgeführt. Aber: Pustekuchen! Fury ging in den Schweigemodus und sämtliche Versuche, das geheime Innenleben des Sanderos auszulesen, schlugen fehl.
"Das Steuergerät funktioniert nicht", stellte der Prüfer fest.
"Huch, dafür kann ich aber nix!" reagierte ich erschrocken.
"Das kommt nicht oft vor", knurrte der zunehmend genervte Prüfer. Meine Weiberkarre schien ihm langsam auf den Keks zu gehen.
"Vielleicht ist bei der letzten Tachomanipulierung etwas schief gelaufen!" versuchte ich zu witzeln, was mir einen mehr als kritischen Blick aus Prüferaugen einbrachte. Ich beschloss, demütig auf das Ende der Prozedur abzuwarten. Vielleicht wäre ein charmantes Lächeln angebracher als ein frecher Spruch. Ups.
Resigniert nahm der Prüfer mir den Schwur ab, Fury nur noch bis zur nächsten Werkstatt zu bewegen, gab mir die Mega-Mängelliste in die Hand und knöpfte mir dafür auch noch fast 100 € ab. Ich hatte schon mehr Spaß dabei, einen Hunni auszugeben, aber das mal nur so nebenbei! Und es kamen ja noch mehr Kosten auf mich zu - das Schreckgespenst AUTOREPARATUR mit horrenden Abrechnungen, Fantasiearbeitszeiten und unauftreibbare Ersatzteile geisterten durch mein Hirn.
"Sie sind ja ganz blass", teilte der Prüfer mir mit.
"Ist das ein Wunder?" keuchte ich. "Andere liegen in der Sonne und ich bin hier in der dunklen DEKRA -Halle mit einem " - hier legte ich die Hand dicht an den Mund und flüsterte, damit Fury das Wort nicht mitkriegt "straßenuntauglichen Fahrzeug! Da kann man mal erbleichen!"
"Najaa, fahren Sie ihn in die Werkstatt - DIREKT! NICHT ERST NACH HAUSE ODER SO und dann stellen Sie ihn gleich wieder hier hin. Wird schoon", versuchte er mich jetzt zu trösten. Ich hatte ein paarmal meine extra sorgfältig getuschten Wimpern klappern lassen und in echt war mir nun auch schon zum Weinen zumute. Aber ich riss mich zusammen.
"Nur bis zur Werkstatt!" schärfte er mir nochmal ein.
"Jahaa, dann vielleicht bis später!" rief ich beim Hinauseilen. Fury wartete brav in der Parkzone. Ich fuhr ihn zu einer Werkstatt mit 3 großen Buchstaben, wo ich nur 200 m Weg hatte und war froh, dass der Verkaufsraum relativ leer war.
Der Fachmann hinterm Tresen sah meine Dekra-Mängelliste schon von weitem und erstarrte. Als ich ihm das Problem schilderte, oder besser DIE PROBLEME winkte er direkt ab. Heute wären alle Termine schon belegt und keine Mechaniker mehr frei usw. Alles das, was man in einer solchen Situation nicht hören möchte, zumal ich schon öfter Kundin bei denen war, auch mit meinen vorherigen Autos, und zumeist zufrieden mit Service und Umgangston war.

Ich sah meine Felle davonschwimmen. Ich war 14 km von zuhause entfernt mit einem (psssst) straßenuntauglichen beleidigten Fury, und keiner wollte oder konnte mir helfen. Tränenschwanger setzte ich mich in meine Sandrine und hörte ein wenig leise Musik. Wenigstens die Anlage tat's ja noch....

Und was sich weiter rund um die TÜV -Plakette getan hat, das berichte ich beim nächsten Mal! ;-)

Mit straßenuntauglichen Grüßen *grins*
euer Copinchen und Fury, der blaue Blitz!


Freitag, 6. Mai 2016

Derbyperlen: Lex, der Bruchpilot oder "Wenn ein Hengst nich' will, dann willer nich'!"


Still und leise steht er da, der Wall...


"Da soll ich runter? Geht's noch???" 

Die meisten Pferde tun's dann doch, für ihre Reiter..


.. nicht immer unbedingt von Anmut geprägt..


..aber immer von Vertrauen zum Reiter und dem nötigen Herz geprägt!

Das wird Derby-Geschichte schreiben, da ist sich die Fachwelt bereits jetzt schon sicher: Carsten-Otto Nagel legt mit dem Holsteiner Hengst Lex Lugar einen Stunt vom Wall hin, der in die Annalen des Sports eingehen wird.
Lex Lugar, der mit CO Nagel das Hamburger Derby im Jahr 2010 bereits gewonnen hat, zeigte sich nach motiviertem Beginn des Parcours oben auf dem Wahrzeichen des Derbys als extrem unwillig, jenen regelkonform über die s-teile Kante nach vorne runter wieder zu verlassen! Dies bekräftigte der Hengst ausdrucksstark mit Kopfschütteln, Ohrenwackeln und Rückwärtstreten, bis er schließlich mit dem Hinterteil  seitlich neben dem kleinen Rick on the top stand. Bekanntlich haben Pferde hinten keine Augen und der seitliche Abgrund, mit Uferböschung versehen, kam schon bedrohlich nahe.
Als Nagel ein erneutes Vorwärtsreitsn versuchte, verlor Lex Lugar die Balance und mit dem linken Hinterbein den Boden unter den Füßen. Schließlich ging es für beide seitlich am Wall abwärts! Lex Lugar galoppierte zwar im nächsten Moment schon munter und scheinbar unverletzt hinter dem Wall wieder hervor, mit ein paar Zweiglein vom Gebüsch im Schweif ausgestattet, aber.... was war mit Carsten Otto passiert?? Ein paar Sekunden des Schreckens, in der es in der Arena mucksmäuschenstill wurde, und da kam er aus der Hecke gekrabbelt, ebenfalls unverletzt! Ein Glück, dass da nicht mehr passiert ist, das hätte auch böse ins Auge gehen können!
Besorgnis spiegelte sich im Gesicht von Carsten Ottos Onkel Tjark Nagel und auch Kommentator Carsten Sostmeier blieb einen Moment lang jeglicher Kommentar im Halse stecken. Aber als sich der Stuntman des Tages unversehrt den Kameras und der Moderatorin Sandra Maahn stellte, konnte man schon ein leises Giggeln aus seinem eher wortkargen Kommentar "Wenn ein Hengst nich' will, dann willer nich'!" heraushören. Tja! So sindse halt, die Nordlichter!
In der vom NDR noch ein paarmal eingespielten Zeitlupe konnte man beobachten, wie CO sich im selben Moment des Abwärtstrendes seines Pferdes von selbigem lösen und mit einer 1A-Haltungsnote neben dem Ross zu Boden ging. Ich vermute mal, dass diese Geschichte heute abend am Bierzelt noch ein paarmal öfter die Runde machen wird! Womöglich musikalisch untermalt von Pink Floyd und "Another brick in the wall"
Für die laufende Prüfung und auch für den Startplatz im Hamburger Derby 2016 bedeutete diese Aktion natürlich das Aus. Schade, ich hoffe, er versucht es im nächsten Jahr wieder! Vielleicht mal mit einem anderen Pferd...

Morgen geht es weiter in Hamburg, bis dahin eine unfallfreie Zeit
wünscht das
Copinchen! ;-)

Mittwoch, 4. Mai 2016

Wer friert uns diesen Moment ein...

..besser kann es nicht sein!
Nein, ich meine nicht das grandiose Ausscheiden der Bayern aus der Champions League gegen Atlético Madrid, sondern einen tollen Auftritt meiner Wenigkeit, erstmals mit einer E-Gitarre in einer Band spielend [Hier bitte ein breites Grinsen einfügen]!
Es war auch nicht irgendein Konzert oder Gig, sondern es handelte sich um eine inklusive Schaunummer von Personen, die man weitestgehend als "normal" bezeichnen kann, psychisch Beeinträchtigten und Schwer-und Mehrfachbehinderten im Rahmen eines musikalischen Workshops.
Und ich wollte auch eigentlich gar nicht auftreten!
Ein kleines, harmlos wirkendes Plakat am schwarzen Brett im Betrieb warb für die Teilnahme, vage gehalten, Kosten hielten sich in Grenzen und ich dachte so bei mir "hm, vielleicht mach' ich da mal mit. Ein bisschen Musizieren tut nicht weh, macht nicht dümmer und um den angekündigten Auftritt kann man sich bestimmt irgendwie drücken!"
Ne, konnte man nicht. Die Frage "mach ich beim Auftritt mit" stellte sich nämlich nach Tag 1 gar nicht mehr. Einmal den Spirit gespürt, dass da was ganz Besonderes passiert und schon warf ich die 1000000 Bedenken, die gegen ein öffentliches Event sprachen, über Bord. Komisch, passiert mir sonst nicht so oft! 
Und es war weltklasse! Nicht einer dabei, der nicht alles gegeben hat für seine Gruppe und nicht einer, der nicht begeistert gejubelt und/oder das eine oder andere Tränchen im Äuglein verdrückte!
Ein bemerkenswertes Programm mit einer von Trommeln, Tänzern, einer Band und einem Chor, der seine Hausaufgaben gemacht hatte. Angeleitet von professionellen und Teilzeitmusikern, da wurde wirklich was auf die Beine gestellt!
Zugegeben: Mir ging einigermaßen der Stift, weil ich bis Montag noch nie eine angeschlossene E-Gitarre in der Hand hatte. Immerhin besitze ich marginale und weitestgehend selbsterworbene Kenntnisse im Spiel von Akustik-Gitarren und spiele regelmäßig im heimischen Wohnzimmer Songs, die ich mag, die mich herausfordern und die ich ein wenig ummodeln kann, begleitet von meinem Gesang natürlich. Also umgekehrt, ich begleite mein Gesinge mit meiner Wandergitarre, die aus einem Nachlass stammt und der beim ersten vorsichtigen Anstimmen 3 von 6 Saiten rissen.
Nun, flugs brachte ich das gute Stück zum Gitarrendoc und kehrte glücklich mit einer Markenklampfe mit frischer Bespannung heim. Ich besass zwar schon eine mit Nylonsaiten vom Discounter, so zum Lernen (und die Anfänge waren wirklich schwer, wenn man sowas mit über 35 noch anfängt) mit Youtubevideos und Lerninhalten auf Internetseiten! Mein Dank gilt hier im Besonderen dem australischen Singer/Songwriter und Gitarristen Justin Sandercoe, dessen "How-to-Play"-Lessons jede für sich witzig, lehrreich und wirklich effektiv sind. Und gleichzeitig mein Englisch verbesserten! Win Win!  Hey dude, I've learned sooo much guitar skills in your lessons, you're really amazing! :-)
Im Lieferumfang war sogar ein Buch und eine Lern-DVD, die ich aber nach relativ kurzer Zeit beiseite geschoben habe. Denn das Notenlesen habe ich nie wirklich gelernt und das braucht man auch gar nicht wirklich. Es geht auch ohne, man muss sich nur auf den Hintern setzen und spielen und lernen, spielen und lernen, spielen und lernen.
Also, ohne eine tatsächliche Face-to-face-Gitarrenstunde, dafür mit jeder Menge Motivation und Spaß an der Sache sass ich heute also wirklich und wahrhaftig in einer Band von gestandenen Musikern, die schon mehr als 20 Jahre Erfahrung mit ihrem Instrument auf dem Buckel hatten. Meine Hände waren anfangs nass und dafür mein Hals trocken, schon keine guten Vorraussetzungen für meine Gesangs- und Gitarreneinlagen. Dies legte sich aber bereits in der Generalprobe, von da an hatten dann nur noch meine Knie gezittert. Puh!
Der Saal füllte sich und immer mehr drängten von außen hinein, die Sitzplätze waren alle schon besetzt, etliche standen schon weiter hinten und immer noch war kein Ende des Besucherstroms in Sicht. Ich muss nicht erwähnen, dass mir schon ein wenig schlecht wurde, denn ich neige zu Platzangst. Aber mit "meinen" Jungs an der Seite fühlte ich mich sicher, fast ein wenig geborgen und so versuchte ich mich so gut es geht zu entspannen.
Als das Programm dann schließlich anfing und ich damit, mir das Publikum in bunten langen Unterhosen vorzustellen, ging es mir gleich viel besser! Und es wurde laut und es wurde toll und hach - es klappte einfach alles! Die Leute hüpften zu afrikanischen Trommeln, sangen die Refrains unserer Lieder mit und bei dem Finale zu "Auf uns" waren wirklich alle ausser Rand und Band. Sogar mein Soloriff gelang mir, obwohl ich mich bei der Generalprobe ein-zweimal verzupfelt hatte! :-))
Ein Dank auch an unsere Workshop-Leiterin und "Grande Dame" Bea Nyga, eine Musikerin aus Köln, die auf Anhieb äußerst sympathisch rüberkam und uns ihren Stil mit umgeschriebenen Schlagern und Chansons, gemischt mit afrikanischen Einflüssen näherbrachte. Wirklich großartig, was sie mit ihrem Witz und Charme alles bei den verschiedensten Menschen mit und ohne Handicaps bewirkte: Ein gemeinsames Erlebnis mit Freude an Bewegung und Tanz, Gesang, Instrumenten und Begeisterung, wie ich es nur selten erleben durfte. Kurz gesagt: Wir haben gemeinsam MUSIK gemacht, so wie sie sein soll: Sie führt zusammen zu tollen Erlebnissen, an die man sich noch sehr lange gerne erinnert. Oder wie es im Songtext heisst:
Wer friert uns diesen Moment ein, besser kann es nicht sein!

Besser kann man es gar nicht umschreiben!

Mit musikalischen Grüßen und einem neu erlernten Powerchord in C-Dur:
Euer Copinchen (hat die Bude gerockt! YEAH)! :-))


Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...