Montag, 30. März 2015

Riesenspektakel in Riesenbeck Teil II !

Huhu, jetzt will ich euch den zweiten und auch unterhaltsameren Teil des Spektakels aber nicht länger vorenthalten!
Denn das nächste Highlight war bereits im Anmarsch. Ich denke, der mittlerweile 16jährige KWPN-Hengst "Chaman" ist kein Unbekannter in der Szene, in seinem Sattel saß bequem eine junge Frau und die beiden gondelten durch die neue Reitbahn, als wäre jeden Tag Halleneinweihung. Derweil kommentierte Beerbaum diesen Ritt sinngemäß wie folgt: "Der Chaman ist unsere Lebensversicherung im Stall, ein cooler Kumpel, den nichts aus der Ruhe bringen kann!" Nun, die junge Frau sei eine Praktikantin, die erst zum 2. Mal auf Chaman sitze und das sah doch wahrhaftig sehr routiniert und wirklich sitzbequem aus!
Man kennt natürlich auch andere Bilder von Chaman, die, wo er sich absolut weigert, sich einem Wassergraben auch nur zu nähern, dies scheint im Hause Beerbaum gut korrigiert worden zu sein, denn der dunkelbraune Hengst hat ja den einen oder anderen Grand Prix-Sieg in seiner beeindruckenden Vita!
Nunja, auf jeden Fall ist das Interesse an einem  Praktikumsplatz im Stalle Beerbaum an diesem Nachmittag sprunghaft (im wahrsten Sinne des Wortes!) angestiegen, selbst Mittvierzigerinnen wie meine Wenigkeit grübelten ein wenig über eine solche Perspektive nach! Aber dann relativierte Beerbaum das Ansinnen, denn längst nicht jede Praktikantin dürfte nun auf Chaman ihre Reitabzeichen-Teilprüfung Springen absolvieren. Schade eigentlich, das DRA II in Silber hätte noch gut in meine Sammlung gepasst! :-)

Chaman gondelte also völlig cool wieder aus der Halle, als sich Stimmengewirr am Einlass bemerkbar machte: Es kam herein eine zweispännige Kutsche mit schicken Ponys, im Wagen sass eine Dame mit leicht bäuerlicher Attitude, also Kopftuch, Gummistiefel, Kittelschürze zum wadenlangen Rock und die stellte sich vor als Else aus Kattenvenne, also dem Geburtsdorf von Lokalgrößen wie Bauer Heinrich Schulze-Brömmelkamp und weiteren ca. 1599 Einwohnern! Diese Dame entpuppte sich als die weibliche Antwort auf August Schulte-Quatercamp, als sie sich flugs ihres Rockes entledigte (darunter trug sie wahrhaftig eine Reithose!)  und ein paar flotte Sprüche später auf dem Rücken eines großen Warmblüters in den höheren Lektionen der Dressur wiederfand! Mit ein paar Anspielungen auf das fortgeschrittene Alter des Gastgebers "Ludger, wenn ich mir deine Haare so anschaue, da gibt es doch den Film '50 Shades of Grey', das erinnert mich irgendwie auch an deine Hengststation: Stuten mit Leder am Kopf und wenn der Hengst nicht will, gibt's die Peitsche!" hatte sie die Lacher des Publikums auf ihrer Seite. ;-)

Und dann kam ein bekannteres Gesicht zu Pferd in die Bahn und an den ersten Worten der Reiterin war deren Identität schon geklärt: Isabell Werth mit dem neunjährigen "Emilio" trabte spektakulär in die Halle, Frau Werth trug ein Headset, erklärte die tägliche Arbeit mit ihrem Youngster. Zu ihrem Glück hatte sie prominente Unterstützung dabei, denn Emilio ist tatsächlich mit einem ordentlichen Schwung ausgestattet und seine Reiterin hatte wohl soeben erst eine fiese Erkältung überstanden, so dass sie ordentlich ins Schnaufen geriet. Monica Theodorescu übernahm teilweise die Kommentierung und gab auch Feedback, als der große Braune an die schwierigen Sachen wie Passage, Piaffe und fliegende Wechsel herangeführt wurde. Als ihr auch fünf Einerwechsel am Stück gelangen, lobte sie den Braunen ausgiebig und herzlich.
 Es wurde noch ein wenig geflachst, dass jetzt auch Dressurpferde in dieser Halle gearbeitet würden und nicht immer nur die Springcracks, Isabell Werth war aber auch locker und gut gelaunt und ihr Emilio wurde gleich noch ein wenig an tosenden Applaus gewöhnt. Eine schöne Vorführung, auch dahingehend, dass Frau Werth alle ihre Pferde selbst bis in die höchste Klasse ausbildet und ein vorwärts-abwärts auch in dieser Ausbildungsmethode jederzeit abgefragt werden kann. Eine kleine Anspielung auf die nicht immer stressfrei ablaufenden Siegerehrungen bei Dressuren inklusive. Allerdings wurde bei mir ein sofortiger Fluchtreflex ausgelöst, als plötzlich die ersten Klänge von Helene Fischer mit "Atemlos durch die Nacht" durch die Lautsprecher dröhnte!
Ein wenig leerten sich die Reihen nun, nach gut zweieinhalb Stunden Programm und vielleicht auch wegen "Atemlos"; aber wenn ich nun tatsächlich aufgebrochen wäre, hätte ich tatsächlich was verpasst! Denn es ritten ein: Vier Reiterinnen auf Ponys vom Verein plus die Bereiter vom Stall Beerbaum auf vier Haflingern zur Quadrille!
Dieses Event wollte ich trotz der Mucke nicht verpassen, denn wann sieht man sowas denn schon einmal? Die Herren Weishaupt, von Eckermann, Kukuk und Hayashi groovten sich auf den kleinen Alpenvollblütern stimmig zur Choreographie ein und retteten so manches Mal die Vorführung, denn die Ponys der Mädels waren so einen großen Bahnhof wahrscheinlich nicht gewohnt und tanzten gelegentlich etwas aus der Reihe. Mit anderen Worten, es war zwar chaotisch, aber dennoch liebenswert, wie die gestandenen internationalen Springreiter mit den Haffis "tanzten", wobei der eine oder andere dabei wirklich nicht aussah, als ob er nicht da hingehöre: "Eigentlich bin ich ja Springreiter geworden, um mir die Kringelreiterei zu ersparen" stand nicht in den Gesichtern der Herren Bereiter, denn auch das Dressurtraining wird im Stall Beerbaum groß geschrieben.
Die grünen Glitzerzylinder machten allerdings den Eindruck, als hätten sie am Biertisch eine Wette verloren. ;-)
Zum Schluss gab es noch einen Haflinger-Aufgalopp (die Ponys wurden vorsichtshalber vorher in die Abreitehalle entlassen!)  mit  teilweise funktionierenden Springeinlagen und Full-Speed-Ehrenrunde, die die Springreiter-Ehre der Protagonisten wiederherstellte. Unter dem rauschenden Applaus des Publikums verließen nun auch sie die Halle und kurz darauf auch wir, denn es folgte nun eine eineinhalbstündige Pause, es wurde kalt, langsam dunkel und das lange Stehen machte sich schmerzhaft bemerkbar. So fuhren wir dann -leider die Springprüfung verpassend, aber es gibt ja noch clipmyhorse ;-) - zufrieden und gut unterhalten nach Hause. Es war wirklich eine tolle Show und auch in der Presse ist diese Halleneröffnung super weggekommen!

Möge diese Halle ein Hort des Reitsportes, der Begegnung und der Weiterbildung sein!

Liebe Grüße vom immer noch internationalen
Copinchen! :-)

Sonntag, 29. März 2015

Riesenspektakel in Riesenbeck - Halleneinweihung 2015 Teil I

Hallo, heute wird es mal international in meinem Blog - die Rede ist von der Einweihung zweier gigantomatischen Reithallen, die von allseits bekannten Springreiter Ludger Beerbaum und dem Vorsitzenden des ansässigen Reitvereins, Constantin Baron Heeremans, betrieben wird.
Kurzum, ich hatte über die Homepage per Losglück Karten für die Einweihung bestellt, Glück gehabt und noch welche bekommen und so zog ich am Samstagmittag mit meiner Kollegin Conny wohlgeschmückt dem Anlass entsprechend Richtung Surenburg in Riesenbeck.
Schade, dass das Wetter nicht durchhielt, denn aus dem fröhlichen Sonnenschein des Vormittags (mit Romero übrigens) wurde binnen zwei Stunden ein Matschnieselregenwetter, was aber die Stimmung nicht trübte. Wir trippelten auf eine der Stehtribünen, positionierten uns so, dass möglichst keine 2-Meter-Männer mit Hut unsere Sicht eintrüben würden (gelang leider nicht, denn kurz vor Beginn des offiziellen Showprogramms stellte sich genau ein solcher schräg vor uns und behielt auch noch seinen Hut auf..) und harrten ein wenig der Dinge, die da kommen sollten. Leider war eine Art "Freilauf" durch die Gänge der Hallen zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich aufgrund der vielen Menschen, die sich zu diesem Anlass hier eingefunden hatten! Das Kartenkontingent betrug 2500 Stück, die auch allen weggegangen und einige leer ausgegangen waren. Nunja. so fror man wenigstens nicht und umfallen ging auch nicht mehr, alles stand dicht an dicht. Natürlich gab es auch VIP-Plätze, aber um die zu ergattern musste man schon ein wenig tiefer in die Tasche greifen oder halt noch mehr Losglück haben als ich...
Hier erstmal eine kleine Impression. Für die Qualität der Bilder muss ich mich leider entschuldigen, denn a) habe ich nur die Handycam und b) bin ich keine geübte Eventfotographin.



Nunja, die Show begann erstmal mit einer Kutsche und 2 prächtigen Friesenhengsten davor. Die witzigen und eifrigen Moderatoren wurden so in die Halle transportiert. Diese und 2 Pastoren der evangelischen und der katholischen Kirche waren nun erstmal damit beschäftigt, die Hallen einzusegnen und alle anwesenden gleich mit. Ok, es war ein wenig langatmig, aber Tradition ist Tradition und gehört nunmal dazu. Und steigerte die Vorfreude auf die eigentliche Show. Dann wurden noch Sponsoren gelobt und plötzlich steht da unsere Bundesministerin für Verteidigung, Frau von der Leyen, die eigens angerückt war, um mit Beerbaums Mäzenin Madeleine Winter-Schulze einen Blumenstrauß und ein paar Erinnerungen auszutauschen. Wußten wir eigentlich schon, dass MWS einst amtierende Deutsche Meisterin sowohl im Springen als auch in der Dressur war?

Ui, oh, und plötzlich, kurz bevor einige eingeschlafen waren (wir erinnern uns: Umkippen ging nicht!), da trabte ein Pferdchen in die Bahn und wenn Menschen die Ohren spitzen könnten, hätten sie es jetzt getan. Es gab nämlich nun eine Vorführung der Voltiabteilung vom Reiterverein Riesenbeck, worauf der Blumenzirkel mitten in der Bahn schon beinahe schlussfolgern ließ. Die Mädels machten ihre Sache gut, wurden auch gelobt und kurz darauf auch schon wieder getoppt, denn es lief ein: Der Bundeskader A der Voltigierer, die Nationalmannschaft, und schon ging die Post ab. Es war wirklich eine beeindruckende Vorstellung mit haarsträubenden Figuren weit über dem Boden, chapeau!

Wer bis dahin noch gefroren oder über Plattfüße geklagt oder ähnliches Gebrechen hatte, dieses war schnell vergessen, denn nun gab es endlich das, weswegen die meisten erschienen waren: Ludger Beerbaum. xD beziehungsweise eine kleine Auswahl dessen, was seine Hengststation so zu bieten hat. Und das ist eine ganze Menge (die eigentliche Hengstshow gab es ja erst heute, aber als Appetizer wurde schon mal was gezeigt.



Dieser nette Selle Francais mit dem wohlklingenden Namen "Lamm de Fetan" ist neu auf der Hengststation und soll mit seiner Blutlinie den Genpool der westfälischen Zucht auffrischen, wie gesagt wurde. Der Hengst ist international im Sport gelaufen u.a. siegreich in der Global Champions Tour unter Timothee Anciaume/FRA und das ist doch schon was. Bienvenue, Monsieur de Fetan! :-) Übrigens, große Ehre: Der Hengst wurde vom Chef persönlich in die Halle geführt und vorgestellt! Das muss man auch erstmal schaffen!

Oh, ich muss euch ein Missgeschick gestehen! Leider habe ich es versäumt, den wirklich schicken und ausgesprochen gangstarken KWPN- Hengst "Goldberg" zu knipsen, der zwar ein wenig in dieser Riesenhalle mit den Maßen 30 x 80 m herumirrte, aber auch tolle Momente mit seinen vier Jahren im Viereck präsentieren konnte. Weil er gar so hübsch war, dass ich kaum die Augen von ihm lassen konnte und sich außerdem zwischenzeitlich mir eine Dame auf die Füße setzte, weil sie nicht so lange stehen mochte, bekam ich den Schwarzen nicht so vor die übersichtliche Handycam-Linse, wie ich ihn haben wollte. Ersatzweise hier sein Pressefoto:



 Ein weiteres Hengst-Highlight ist wohl der erst sechsjährige Holsteiner Schimmel "Hermes le Lux" aus der Springabteilung, vorgestellt von Christian Kukuk und nicht, wie ich immer erst verstanden hatte, von "Herrn Mess". xD
Den hab ich mal richtig prima über dem Sprung erwischt, allerdings habe ich auch noch ein prima Foto von der Landephase (auf Anfrage). ;-)


... und im 2. Teil dieses Berichts geht es weiter mit derben Bauersfrauen, gestandenen Männern auf Blondis,  warum nun alle gerne ein Praktikum bei Ludger machen wollen, Einerwechsel leicht gemacht mit Isabell Werth und warum ich beinahe fluchtartig die Halle verlassen musste. ;-)

Liebe Grüße 
euer internationales Copinchen! :-)
(gestern live zu sehen bei Clipmyhorse, bin nun berühmt! *g*)

Sonntag, 22. März 2015

Trainingstagebuch von Romero vom 21.03.15: Auf dem Boden der Tatsachen!

Yay, nachdem es in der Nacht ordentlich geregnet hat, ist der Boden ideal für eine kleine Einheit an der Doppellonge: Nicht zu nass und nicht (mehr) zu trocken! Allerdings begrüßt mich ein eher aufgebrachter Fuchs am Paddocktor mit gerecktem Hals und steil aufgestelltem Schweif und geblähten Nüstern. Was hat ihn denn so in Rage gebracht?
Er zappelt beim Putzen um mich herum, keine Ahnung, was ihn so aus der Contenance gebracht hat. Vielleicht die Fremdnutzung "seiner" Weide durch eine Quarterstute und ihrem Kumpel, einem ebenfalls entzückenden fuchsfarbenen Shetty?
Er verrät es mir nicht, kommt aber beim Putzen und Fertigmachen zum Longieren wieder ein wenig zur Ruhe. Optimale Bedingungen also. Ich entwirre meine Doppellonge (gibt es eigentlich welche, die nicht trotz ordentlichem Aufwickeln irgendwie verknotet sind? ^^) und befestige sie am Gebiss der Longiertrense mit doppelt gebrochenem Gebiss. Ein Vorteil der Doppellonge ist ja der völlige Verzicht auf irgendwelche Hilfszügel, die, man ahnt es schon, ebenfalls immer im Weg sind. Nunja.
Freudig marschieren wir auf den Platz und bevor es an den Kreislauf geht, gibt es noch eine kleine Schrittrunde an der Hand durch die Wiesen und durch den Pylonenslalom, dann ein paar Seitengänge an der Hand. Übrigens konnte ich durch die Bodenarbeit das Schenkelweichen und Schulterherein unterm Sattel entscheidend verbessern, Romero hat nun endlich zuverlässig kapiert, was er tun soll und bietet es nun auch beim Traben an. Hurra!
So, die 20 Minuten Schritt sind absolviert (das ist an der Longe ja immer eher langweilig, deshalb aktive Bodenarbeit) und weiter geht es im flotten Trabe. Ziel ist: Übergänge erst auf der linken Hand, auch mit viel Galopp frisch vorwärts, dann Wechsel auf die rechte Hand und hier auch galopplastig mit Übergängen arbeiten, um ihn gerade rechts geschmeidiger zu bekommen. Hier überrasche ich ihn gern mit Zirkelverlagerung und spontanen Volten im Longierzirkel erst im Schritt und dann im Trab, durch den "Außenzügel" der Doppellonge eine feine Sache, die er auch sofort kapiert und mitspielt. Ich lege aber immer noch nicht die Longe um das Hinterbein, weil ich ihm hier noch nicht so richtig traue: Stichwort "Romero-Show" an der Longe, wo er nach der Aufwärmphase richtig ausflippt und nur noch steife Bocksprünge in Serie produziert. Das ist kontraproduktiv und gerade für seine Sehnen nicht besonders toll, deshalb lieber nicht allzuviel riskieren.
Weil es auch so hervorragend klappt, zwar der Handwechsel etwas aufwändiger ist, aber irgendwas ist ja immer, galoppiert er als Highlight auf der rechten Hand sehr sauber und auf dem Hinterbein rechts an. Damit ist er dann auch entlassen, ich "kutschiere" ihn noch ein wenig im Schritt trocken und entlasse ihn dann in den Feierabend mit seinem Kumpel "Mäxchen" in den Paddock mit einer üppigen Belohnung aus Äpfeln und Möhren! :-)
Fellwechsel kommt auch langsam, aber sicher in Gang, ein sicheres Zeichen für wärmere Temperaturen. Super!
Es grüßt euch
euer Copinchen und ich wünsche euch eine tolle Woche mit euren Pferden! :-)

Freitag, 20. März 2015

SoFi 2015 - wir waren dabei und irgendwie auch nicht!

Oh, was haben die Medien in den letzten Tagen einen Wind um die partielle Sonnenfinsternis am heutigen Tag gemacht. Man solle auf GAR KEINEN FALL mit dem bloßen Auge dieses Phänomen beobachten, sonst drohe man zu erblinden, weil die Netzhaut quasi wegbrutzelt. Geschäftsleute machten mit den sogenannten SoFi-Brillen, ein Pappgestell mit etwas verdunkelnder Spezialfolie mal so richtig Kasse, einzelne Modelle erreichten Spitzenpreise bis zu 100 €. Grund: Diese Brillen waren zu schnell ausverkauft, als der Run darauf begann (gestern und vorgestern) waren kaum noch welche zu ergattern. Und ohne SoFi gucken ist nicht, denn.. siehe oben!
Dieses stylische Modell:

wurde auf einem Online-Marktplatz mit sage und schreibe 29,90 € gehandelt. Gebraucht für immerhin noch 20 stolze Öcken und gebraucht, was heisst denn eigentlich gebraucht? Hat man damit nur unter der Höhensonne gechillt oder stammt das Ding noch von der letzten amtlichen Sonnenfinsternis von 1999? Die älteren werden sich erinnern, damals sollte ja eigentlich die Welt untergehen. Dieses einschneidende Ereignis wurde dann vorerst auf den 01.01.2000 verlegt, um Punkt Null Uhr, um die Silvestermillenniumsparty etwas spannender zu gestalten.
Aber zurück zu unserer SoFi heute. Natürlich gab es auch Bastelanleitungen für echte Alternativen zu den überteuerten Netzhautschonern, so in etwa ein Hingucker wie dieses hier:


Ok, ist vielleicht etwas sperrig. Aber für das Sonnenfinsternisvergnügen ist uns doch jedes Mittel recht, ne?

Oder mögt ihr es eine Nummer kleiner?





Brille ist schließlich Brille, ne?

Natürlich gibt es auch noch eine Alternative, lustige Bastelstunde inklusive!




Damit geht es auch und es sieht nur halb so schlimm aus wie eine Klobrille auf den Schultern. ;-)

Auch Schweisserbrillen und ähnliche Arbeitsschutzkleidung für die Augen erlebten in der letzten Zeit eine wahre Renaisssance und wurden zu Höchstpreisen gehandelt. Auch der Tipp mit dem Handy und der 180°-Selfie-Kamera, die man gegen die Sonne halten sollte, um das bloße Auge mangels Brille - wir erinnern uns:
zu schonen, war nicht schlecht. Und natürlich ist das Augenlicht ein hohes Gut, das unbedingt schützenswert ist, koste es, was es wolle!

Aber wenn ich mich hier im Münsterland für dieses Spektakel so dermaßen in Unkosten gestürzt hätte, ganz ehrlich, ich hätte mich schwarz-ge-är-gert. Aber wirklich! 

Weil:


Echt nicht. Totalausfall. Keine Sonne, keine Corona, kein Mondschatten, einfach nichts. Außer dass es dunkler und neblig war und dazu ein-zwei Grad kälter, aber sowas haben wir ja jeden November morgens.

Dafür brauche ich mir keine überteuerte Pappbrille kaufen.

Ein schönes After-SoFi-Wochenende wünscht euch
das etwa enttäuschte Copinchen! :-)

Montag, 16. März 2015

Neue Aufgaben ...

Huch, da ist es passiert. Ein Pferd hat mich heute mal ziemlich alt aussehen lassen.
Wie es dazu kam?
Mit der angenehmeren Jahreszeit wächst die Lust auf neue Aufgaben. Und da bin ich mal wieder in die Rolle der Reitlehrerin geschlüpft. So spontan, mal hingefahren auf Anfrage, mich umgeschaut, mich wohlgefühlt. Eine noch junge Reitschule mit viel "draußen", nur eine Handvoll Pferde und einem angenehmen Umgangston. Und mache nun das, was am Wichtigsten ist: Basisarbeit mit pferdebegeisterten Kindern.
Und weil zu dem Gesamtpaket noch eine etwas.. sagen wir mal, nicht besonders userfreundliche Stute gehört, kam man glatt auf die Idee, ich könnte mich ja mal ein wenig mit ihr beschäftigen, damit aus dem Energiesparmodell irgendwann mal eine motivierte, leistungsbereite und bedienungsfreundliche Bereicherung für den Reitunterricht wird. Neben meiner Person, natürlich. ;-)
So schwang ich mich heute nach einer gewissen Vorwarnung in den Sattel von Monti und stellte direkt fest, dass sie wirklich noch nicht allzuviel Begeisterung für das Dasein als Reitpferd aufbringen mochte. Mit anderen Worten: Sie ist sehr steif, sie hat lange Ohren, sie ist kräftig im Gebäude, aber doch relativ schwach bemuskelt. Und von einer Sache hält sie überhaupt nichts: Galoppieren. Und das hat sie mir relativ deutlich klargemacht, auch wenn ich ihr final nach größeren Bemühungen und hochroter Birne ein paar Galoppsprünge abringen konnte (das ist wirklich der perfekte Ausdruck dafür!). Im ganzen so maximal 15. Wenn ein Pferd einen nach einer halben Stunde so schwitzen lässt wie nach einer Zumbastunde, ist das nicht unbedingt das ultimative Lehrpferd für feines Reiten. ;-)

Ouha, aber ich liebe solche Herausforderungen. Es ist nicht verkehrt, wenn ein Pferd mal wieder den Grips und den Ehrgeiz eines Reiters erweckt, der sich durch solche Situationen immer weiterentwickelt. Das ist doch der Reiz des Reitsports!  Ich werde hier über meine Arbeit mit ihr berichten und da woll'n wir doch mal sehen, ob Madame in ein paar Wochen oder Monaten nicht ganz anders daherläuft.

Und natürlich werde ich darüber hier im Blog berichten. Es wird bestimmt lustig!

Viel Spaß beim Lesen und Mitleiden wünscht
euer Copinchen :-)


Samstag, 14. März 2015

Jeannie und die unheimliche Begegnung der 3. Art!

Hallo und miau!

Dass ich Winter und Schnee und Eis nicht besonders toll finde, habt ihr aus meinem letzten Beitrag sicherlich herausfiltern können. Dennoch war ich in den letzten Wochen bereit, diese "Phobie" zu bearbeiten und das liegt nicht nur an dem komischen Kerl, der plötzlich auf meiner Terrasse aufgetaucht ist. Aber seht es euch doch  selbst an:


Oar. Wer ist das denn?




                                                     
                                                       Und wie ist er hier hergekommen?





                                       Der hat ja total kalte Füße. Aber wenigstens riechen sie nicht.




     Hey. Moment. Wieso steht der jetzt plötzlich vor meinem Froschteich? Was ist hier los?



Verarschen kann ich mich alleine. Ich geh wieder rein und wehe, es macht mir keiner auf.     ROAAR!



Nun ja, das ist ja schon eine Weile her, aber komisch fand ich diesen Typen mit dem Blumenpott als Hütchen und der Schraubendrehernase schon noch eine Weile. Bis, ja, bis er plötzlich spurlos verschwunden war. Und da wurde auch schlagartig das Wetter besser. Ich wittere einen Zusammenhang!

Noch ein paar Tage gingen ins Land und da sah die Welt schon gaanz anders aus. Und zwar so:

             Aaah, hurra, man kann das Wasser wieder trinken und nicht mehr lutschen!





                                     Erstmal das Dach vom Nachbarn kontrolliert. Alles dicht. ;-)




                   
                             Dies ist ein nicht autorisiertes Pressefoto von mir. Aber süß, ne?


So, das war es erstmal von mir und meiner kleinen Welt. Mittlerweile gibt es ja schon wieder einiges an Brummselviehzeug zum Jagen hier draußen, das macht einen Heidenspaß und ist viel lustiger als so ein komischer Kerl aus diesem kalten, weißen Pappzeugs. :-)


Bezaubernde Grüße von
Eurer Jeannie! *pfötel*

Donnerstag, 12. März 2015

Trainingstagebuch vom 11.03. - Himmel und Hölle mit Romero!

Ein wahres Idyll empfing mich am Stall von Romero. Kinder malten mit Straßenkreide mehr oder minder gelungene Phantasietiere auf den gepflasterten Hof, die Sonne schien, Mäxchen hatte seine Leckerliesonarsonde online und kam von der Koppel gewetzt wie Fury im Vorspann der TV-Serie, nur in mini. Romero folgte ihm natürlich auf dem Fuße, kann ja nicht angehen, dass Minifury als erstes etwas aus meinem nichtknisternden (das würde den Hofhund anlocken, der auf trockenes Brot abfährt!) Stoffbeutel bekommt. Schließlich ist ER ja der, der dafür arbeiten soll und diese Belohnungen redlich verdient, gell!
Oh, ich vergass übrigens bisher, etwas über die Ausrüstung zu berichten. Ich bin kein Fan von ausbindenden oder gar aufrollenden Hilfszügeln und komme bei ihm mit seinem Dressursattel, Gamaschen und einer Trense mit Mexikanischem Reithalfter und einer einfach gebrochenen Wassertrense gut zurecht. Als Meinungsverstärker reicht mir eine normale Dressurgerte, mit Sporen habe ich ihn noch nie geritten und ich weiss auch gar nicht, ober er welche kennt. Beim Longieren verwende ich generell meine Doppellonge, die wird aber noch nicht um die Hinterhand gelegt, weil Romero beim Longieren generell einmal ausrastet und weil ich meist alleine mit ihm arbeite, ist mir das ehrlich gesagt zu heikel. Was ich aber gelegentlich einsetze, ist eine Hinterhandbandage, d.h. eine Fleecebandage wird vom Gurt aus um den zarten Romipopo gelegt, nicht locker, nicht straff, nur dass es etwas Impuls gibt, mehr unter den Schwerpunkt zu treten. Kitzeln soll sie aber auch nicht. Das klappt ganz gut und damit bin ich sehr zufrieden. Die Doppellonge ermöglicht mir wiederum den Verzicht auf Ausbinder oder Dreieckszügel, was die Handhabung vereinfacht und auch eine bessere Kontrolle mit dem "äußeren Zügel". Eben wegen der Romero-Show-Einlage. Natürlich trage ich Handschuhe beim Longieren, weil ich mir damals jung und dumm diese klassische Brandblase durch die Innenfläche der Hand zugezogen habe, die man üblicherweise bekommt, wenn man zu faul ist, sich Handschuhe zum (An)Longieren mit jungen, unberechenbaren Pferden zu holen. Diese Lektion "Lernen durch Schmerzen" sitzt fürs Leben. ;-)
Das Training gestaltet sich angenehm durch das schöne Wetter und den guten Boden, meinem Pylonendreieck und der Ruhe rundherum. Bis, ja bis wir zum leidigen Thema "Rechtsgalopp" kommen. Er schafft einfach keine ganze Bahn-Runde, sondern fällt entweder aus oder wird heftig, drückt aufs Gebiss und will davon stürmen. Linker Hand geht es mittlerweile phantastisch und ich komme auch gut zum Sitzen. Ich denke mal, es ist dieses Huhn-Ei-Ding: Ich gebe die Galopphilfe, bleibe aber sitztechnisch ein bißchen hinter ihm, weil ich ein Losrennen befürchte und er hält sich deswegen fest. Ach mensch. Es fehlt ihm evtl. auch die Kraft, um ein-zwei harmonische Runden zu drehen. Also weiter trainieren und den Rechtsgalopp nur ankratzen und langsam steigern bzw. an die Longe verlagern.
An Kondition mangelt es ihm derweil nicht! Er schwitzt nicht arg und wenn, dann da, wo es gewollt ist: Zwischen den Popobäckchen und ein wenig am Hals, nach immerhin einer ganzen Stunde Reiten (inkl. der 20 Minuten Schritt zu Anfang).
Mittlerweile mache ich aber auch mehr Pausen (was ich ehrlicherweise in der Vergangenheit öfter vergessen habe *schäm*) am hingegebenen Zügel und er geht jetzt auch nicht mehr direkt in den Feierabendmodus, wenn der Zügel lang ist. Dies war zu Anfang der Fall: Zügel lang = Zeitlupenschritt ohne Bereitschaft, wieder neu anzutraben oder gar zu galoppieren! Wie ein cleveres Schulpferd ging Romi direkt in die Energiesparphase über und ließ sich nicht mehr motivieren. Vielleicht sollte ich dann mal versuchen, eine neue Münze einzuwerfen! :-)
Aber das ist Vergangenheit. Nun macht er brav weiter, wird aber immer ..hm, was ist das richtige Wort dafür... wacher und versucht, meine nächste Hilfe im Voraus zu erahnen und umzusetzen. Hier kann ich auch die Gerte weglegen, denn er ist jetzt aufmerksam und wach am Schenke und auf Gewichtshilfen reagiert er sowieso prima. Vorne im Maul wird er nun allerdings murkeliger und versucht, sich vermehrt auf die Hand zu legen. Immer wieder v/a traben lassen und die Zufriedenheit wiederherstellen lässt ihn wieder ruhiger werden. Ist aber der "Point of no Return" erreicht, fängt er an, mit dem Kopf zu schlagen, drängt zum Ausgang hin und das ist spätestens das Zeichen zum Aufhören, denn das wird dann nicht mehr besser. Hier noch einmal eine Lieblingsübung einfließen lassen - bei Romi das Ultimative: Angaloppieren aus dem Schritt links ^^ zufrieden machen, also rauskauen lassen und dann Schritt und Schluss. ;-)
Heute haben wir aber noch ein Special: Die Kinder haben mit der Kreide fleißig gemalt und auch so ein Himmel-und-Hölle-Hüpfkästchending (die älteren werden sich erinnern..) aufs Pflaster gezaubert. Ich reite mit Romi hin und er stutzt erstmal. Was soll das denn sein? Ein schwarzes Loch, das Pferde verschlingt? Eine Falle? WTF?
Sein Trockenreit-Sekundenschlaf ist verflogen. Hier lauert eine Gefahr und deshalb erst mal prusten und trippeln. Die künstlerischen Kinder kichern entzückt, dass dieses große Pferd so einen Bammel vor ihren Werken hat.
Ne, da will er nicht drüber. Ich springe ab, stelle mich in den "Himmel" und locke ihn. Er kommt sofort, wo er sieht, dass ich nicht verschlungen werde und sich auch keine Feuersbrunst auftut. Auch die rosa Schweinchen und der blaue Hund scheinen nicht mehr allzu gefährlich. So kann ich wieder aufsitzen und eine kleine Runde über Himmel, Hölle und rosablaue Schweinehunde reiten. ;-)

Liebe Grüße und eine schöne Restwoche wünscht euch
euer Copinchen! :-)

Samstag, 7. März 2015

Tollpatsch-Training vom 7.03.2015!

Heute morgen: Schönstes Wetter und beste Bedingungen, gut gelaunte Pferde kommen willig von der Koppel, als sie mich und meine Möhren erblicken. Sogar das manchmal schlecht gelaunte Mäxchen (siehe "Mäxchen bloggt"...) begrüsst mich mit einem Brummeln! Ein Ritterschlag!

Der Zustand des Reitplatzes macht heute alles wieder wett, was in den letzten Wochen an Missständen vorgekommen ist. Keine Pfütze, kein gefrorener Boden, keine Buckelpiste. Prima. Ich stelle meine Pylonen wieder im großen Dreieck auf, eine gute Methode, um Romero steife rechte Seite zu biegen. Das baue ich ins Aufwärmen im Schritt ein, später dann im Trab, slalomartige Schlangenlinien in beide Richtungen.

Romeros Problem ist, wie schon geschrieben, ein noch relativ schwacher Rücken durch die vielen Krankheits- und Schlechtwetterpausen sowie aus jenem Grunde auch die nicht allzu starke Hinterhand. Das Bauch-Pferde-Sixpack wird dadurch auch nachgelassen haben, was aber momentan durch einen leichten Heubauch + Winterpuschelfell gut getarnt wird. Zu dick ist er allerdings nicht.

Romero bekommt nach wie vor kein Kraftfutter, denn er wird nur 2x die Woche von mir geritten. Dafür bekommt er sehr gutes Heu, Mineralien, Möhren und Äpfel. Sollte sein Pensum wieder gesteigert werden, wird er haferfreies Müsli bekommen, allerdings max. 2 Kg täglich, denn er verträgt es nicht allzu gut. Durch die Offenstallhaltung mit Koppelgang und Heu ad libitum leidet er natürlich keinen Hunger, ist aber für ein Leckerchen immer dankbar. Er weiss, dass er, wenn er beim Reiten artig ist, belohnt wird und besteht dann auch darauf. Ist er bockig/stur/frech/unwillig, bekommt er nichts und witzigerweise "fragt" er dann auch nicht nach.

So, die Sonne scheint, Vögel zwitschern und Romi ist fertig gesattelt. Auf gehts, und weil seine beiden Sehnen beschädigt waren, ist es bei ihm ungemein wichtig, lange genug Schritt zu reiten, bevor es ans Traben und Galoppieren geht. 20 Minuten sind Minimum, vom hingegebenen bis zum verkürzten Zügel. Hier baue ich nach einer kleinen Weile die ersten großen Schlangenlinien, Zirkel, Mittellinien und Diagonalen ein. Meist lässt er von Anfang an den Hals schön fallen und seit einiger Zeit kaut er auch schon früh auf dem Gebiss. Als ich mit ihm anfing zu arbeiten, kaute er überhaupt nicht und versuchte stattdessen, die Zunge über das Gebiss zu nehmen. Die Zunge habe ich schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr seitlich rauswinken gesehen. :-)

So, traben, leichttraben, geradeaus und große gebogene Linien. Er ist munter und motiviert, aber anfangs ziemlich steif auf beiden Seiten. Lässt aber wieder schön den Hals fallen und bietet ein gutes Tempo an. Schweifbarometer (er hat ja einen Araberschweif, der auch senkrecht nach oben zeigen kann): Zeigt ein mittleres Anspannungslevel an, peitscht aber nicht wild herum.

Schritt-Trab-Übergänge gehören immer dazu. Hier wird er manchmal etwas grummelig, weil er einer ist, der sich "heissläuft". Aber je wacher er ist, desto feiner kann man mit der Einwirkung werden. Wir gehen alsbald in das Dreieck, er trabt erstmal so nah wie möglich um die Pylonen herum und an den Seiten gebe ich kurz Außenstellung. Klappt bei 4 von 5 Versuchen, nach rechts schwieriger.

Ouh, ein Traktor will über den Reitplatz fahren, um mit einem Erdbohrer für Zaunpfähle Löcher in die angrenzende Koppel zu machen. Romero schaut sich das Ding genau an, bleibt aber erstaunlich gelassen. Wahrscheinlich, weil ich gerade "Thinking out loud" von Ed Sheeran summe. Romi ist tatsächlich mit sowas zu beruhigen. Ich lenke ihn in meinem Dreieck ab und er trabselt munter Volten und Achten zwischen den Pylonen. Zum Schluss gibt es noch ein Galöppchen. Damit haben wir die größten Probleme, wie ich schon schrieb im ersten Tagebucheintrag. Auch heute gelingt der Galopp linker Hand passabel bis gut, ich sitz gut drin und störe ihn wenig. Ein paarmal noch Wechsel zwischen Trab und Galopp, danach eine echt gute Parade Galopp-Schritt (liebt er!), dann gehe ich auch auf die rechte Hand. Nein halt, erst noch ein wenig Schritt zum Runterkochen im Dreieck, Schultervor/herein an den Pylonen im Schritt, dann erst Rechtsgalopp versuchen.
Leider hat er hier schon beim Abwenden auf die rechte Hand antizipiert, was ich nun vorhabe und reagiert auf einfaches Einatmen mit einem Galoppsprung, leider im Außengalopp. Hmmm. Volte vorgeschickt. Romi will los und hebt sich raus aus der Anlehnung, trabt schneller und will aus diesem Renntrab angaloppieren. Ohne mich allerdings. Schritt und Dreieck, bissl Trabarbeit und nach einigen Minuten mogle ich mich rechts hin und konzentriere mich aufs Sitzenbleiben, als er meinen Plan durchschaut, aber höflich auf die Hilfe in der Ecke wartet. Eine Runde schafft er nicht ganz und fällt aus. Ich galoppiere noch eine Runde links, fühlt sich gut an und dann mach ich Schluss für heute. Dauer des Trainings - 20 Minuten Schritt: Eine gute Dreiviertel-Stunde mit Pausen natürlich. Kam mir kürzer vor. Aber ok, er hat nicht allzu sehr geschwitzt mit dem Bommelpelz und die Traktorpause kam dazwischen.
Zufrieden mit uns und der Welt bummeln wir noch ein wenig zwischen den Wiesen herum und dann bekommt er endlich seine Belohnung. Mäxchen, der derweil leider im Stall warten muss, weil er auch nicht alleine draußen bleiben mag, bekommt auch etwas ab (findet Romi übrigens saudoof. Er hat ja schließlich die Leistung erbracht und nicht der kleine Pummel) und dann zockeln die beiden wieder auf die Koppel, um sich ausgiebig zu wälzen und die Sonne zu genießen...

Ein genauso tolles Wochenende wünscht euch
euer Copinchen!

Freitag, 6. März 2015

Höllische Nachbarn - Epilog

Oh, ich glaube, ich schulde euch noch einen Epilog zu den höllischen Nachbarn:
Tja, der Showdown war anscheinend tatsächlich das Ende der Story. Bleibt nur noch zu erzählen, was noch so vorgefallen ist. Stellt es euch vor wie der Nachspann eines Filmes nach einer wahren Geschichte, wo noch in Schriftform aufgeführt wird, wie es mit den Protagonisten weiterging:

JACKI kam mit der Trennung von Micha und Moyo nicht zurecht. Sie suchte Micha in der Wohnung seiner neuen Freundin Olga auf, machte dort ein Riesenfass auf und landete wenig später in einer psychiatrischen Klinik. Diese hat sie inzwischen aber schon wieder verlassen und wohnt irgendwo in einem Nachbarort. Auf das obligatorische Ummelden hat sie bisher verzichtet und um die Wohnung hat sie sich auch nicht weiter gekümmert. So what. Das nächste Chaos ist hier vorprogrammiert. Ich bin aber froh, wenn ich sie nie wiedersehen muss.

MICHA tauchte noch ein paarmal hier auf, um die Wohnung nahezu komplett (bis auf ein paar Kartons und Müllsäcke halt, nach mir die Sintflut) zu räumen und den Sperrmüll zu bestellen für das, was sich partout nicht mehr zu Geld machen liess - ein vollgepinkeltes Sofa und fleckige Matratzen sind halt nicht jedermanns Geschmack. Allerdings zeigte er nebst neuer Lebensgefährtin Olga große Defizite im Umgang mit einem Kleinkind, das still in der stinkenden Bude sitzend warten sollte, bis das Gröbste beseitigt ist. Unfassbare Szene. Dem Typen soll der Arsch abfaulen, echt. Auch hier feiere ich keine Wiedersehensparty.


MOYO ist hier die Matchwinnerin: Nach nur 2 Wochen war ihre Vermittlungsanzeige von der Tierheim-Homepage schon verschwunden. :-) Ich hoffe, sie hat nun Herrchen und/oder Frauchen, die mit ihr umgehen können und ihr ein tolles Hundeleben ermöglichen. Moyo würde ich sehr gerne einmal wiedertreffen.

Von dem Rüden Josh haben wir nichts mehr gesehen und gehört. Ich hoffe, er hat es auch in eine bessere Umgebung geschafft.

Die verzweifelte Vermieterin ist derweil damit beschäftigt, die Wohnung wieder bewohnbar zu machen. Da keine Miete mehr eingeht, ist die Kündigungsfrist hinfällig. Fluch oder Segen? Eher ein Segen, würde ich sagen.
Damit endet diese unfassbare, aber wahre Geschichte und ich hoffe inständig, dass ich sie nicht wieder aktualisieren muss. Und für neue Mieter machen wir ein Casting, denn niemand von uns hier im Haus und in der Nachbarschaft möchte so etwas noch einmal erleben.

Zum Vertreiben von negativen Gedanken gibt es hier noch einmal was Niedliches zum Freuen:





Habt ein tolles Wochenende und geniesst den Frühlingsanfang! :-)
Euer nun etwas entspannteres
Copinchen




Sonntag, 1. März 2015

Romeros Trainingstagebuch - mit dem Großen Tollpatsch ins kleine Viereck!

Hah, endlich werden die Bedingungen für Outdoor-Reiter wieder angenehmer und deshalb werde ich  hier ein wenig dokumentieren, was ich mit Romero trainiere und ob ich es schaffe, ihn wieder so in Form zu bekommen wie letzten Sommer.
Für alle, die Romero noch nicht kennen: Hier handelt es sich tatsächlich um den Großen Tollpatsch aus Mäxchens Blog. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere. Der Tollp...äh, Wallach aus einer Arabermutter und einem Westfalenpapa ist ca. 1,63 m groß, 13 Jahre alt und stellt eine gewagte Mischung aus den verschiedenen Temperamenten seiner Eltern dar. Mal abgeklärt und wirklich motiviert wie der Papa, mal kompliziert und feurig wie die Frau Mama. Aber er macht Spaß und ist ein guter Freizeitkamerad!
Ist-Stand ist folgender: Romero befand sich 2014 mal wieder überwiegend in Rekonvaleszenz wegen einem Sehnenschaden am rechten Vorderbein, erholte sich davon aber schneller als von der Ruptur im Unterstützungsband der Tiefen Beugesehen vorn links von 2013. Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse im Winter 2014/15 mit viel Bodenfrost ging es bisher noch nicht so recht vorwärts. Eine kleinere Zwangspause wegen einem Hufgeschwür, das natürlich nicht normal abgehen konnte, sondern am Kronenrand heraustreten musste, machte es auch nicht besser.
Nun denn, hoffen wir mal, dass es von nun an besser und vor allen Dingen verletzungsfrei läuft!
Im großen und ganzen läuft er momentan schön rund im Trab, beinahe jederzeit v/a und flüssig im Schritt mit genügend Raumgriff. Wir haben Schultervor/herein im Programm (Schritt) und Viereck verkl. und vergrößern (Schritt) was ein wenig hakelig abläuft wergen einer gewissen Steifigkeit der rechten Seite und zuwenig Training in den letzten Wochen.
Was ein Problem darstellt, ist der Galopp, besonders der Rechtsgalopp. Nach ein-zwei Runden auf dem Platz mit genügend Vorwärts wird der Bursche quasi "heiss", macht sich fest und fällt entweder aus oder fängt an zu buckeln (zweiteres recht ordentlich mit richtig Pfeffer). Natürlich gebe ich dann auch das auf, was ich Dressursitz nenne und kneife schon viel zu früh die Oberschenkel zusammen und/oder rutsche nach außen, was Romi die Sache nicht unbedingt erleichtert! Also muss ich auch stark an mir arbeiten, wozu ich natürlich bereit bin. Sitzschulungsstunden an der Longe in einem anderen Stall sind bereits beantragt. ;-)
Deshalb und um Romi nicht noch mehr aus der Balance zu bringen, verlagere ich intensive Galopparbeit momentan an die Doppellonge. Das ist eine gute Möglichkeit, um a) Dampf abzulassen (kontrolliert) b) Muskulatur aufzubauen mit mehr Tragkraft und c) den Grundgehorsam noch zu verbessern.
Über all' dies werde ich im Trainingstagebuch berichten und würde mich über Kommentare und konstruktive Kritik  freuen! :-)

Reiterliche Grüße von
Copinchen und Romi! :-)

Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...