Mittwoch, 25. Februar 2015

Bock auf Frühling!

Meine Güte, was bin ich diesen Winter leid.
 Wie immer Ende Februar.
 Morgens Scheiben kratzen bzw. mit Enteiserspray rumsprühen (bin bekennendes Faultier und kann das Geräusch von Eiskratzen auch nicht ab), dazu die Möglichkeit von Straßenglätte in diesen Gefilden und außerdem mag ich es gar nicht gerne kalt. Nassgraues Winterwetter ist mir ein totales Greuel, das mir auch aufs Gemüt schlägt.
Im Winter sind die Tage so kurz und manchmal wird es ja gar nicht richtig hell. Bei Tag im Wohnzimmer Licht einschalten müssen nervt mich tierisch. Wetterkapriolen mit Schnee und Hagel oder Dauerregen bei 2 Grad + ist genauso schrecklich. Ein wenig versöhnlich ist vielleicht eine hübsche lockere Schneedecke bei blauem Himmel. Aber nur, wenn die Straßen schon frei sind. Autofahrten enden ansonsten gerne im totalen Chaos und heben die Stimmung auch nur marginal.

Die Farben. Im Winter ist immer irgendwie alles mit so einem Grauschleier versehen. Das Grün der Wiesen  ist nicht wirklich grün, Nebel hängt gerne mal in den Wäldern ab, sogar Gesichter wirken im Winter oft grau und blass, wenn man nicht gerade aus dem Karibikurlaub kommt oder auf der Sonnenbank eingepennt ist. Weil ich von Natur aus eine ziemlich helle Haut habe, sehe ich im Winter morgens oft aus wie eine Tasse Milch.  Daran ändern auch die dunklen Haare nichts. Manchmal denke ich, Hui Buh guckt mich beim Zähneputzen aus dem Spiegel an. Buuuuh! ;-)
 Die Pferde haben immer noch ein Zottelfell, das einem Grizzly vor Neid erblassen lassen könnte und das noch gar nicht daran denkt auszufallen, um dem Hochglanz-Speckschwarten-Sommerfell-Look zu weichen. Selbst die bezaubernde Jeannie, die mit Winterwetter nicht viel am Hut hat und lieber drinnen chillt und/oder herumtobt, wirkt trotz enormer Schwärze im Fell manchmal blass.
Tjaa, es fehlt dem Spätwinter also an Farben. Das einzig Schöne am Spätwinter ist, dass es nicht mehr lange dauert bis zur ultimativen Explosion der Natur:  

Dem Frühling! 

Aus diesem Grunde habe ich hier eine kleine Sammlung für alle, die sich auch nach der tollsten Jahreszeit sehnen, zusammengestellt:

Mehr Sonnenschein und es ist schon viel früher hell und abends später dunkel:

Die 1. botanischen Frühlingsboten:




... und die Tierischen:


Die Rückkehrer...

Die, die durchgehalten haben:
Die, die hoffentlich einen erholsamen Schlaf hatten:






Euch allen eine tolle Zeit im Frühling 2015 und mit steigender Vorfreude wird die Welt auch wieder bunter.

Es grüßt euch
euer ungeduldiges Copinchen! :-)



Dienstag, 17. Februar 2015

Mäxchen bloggt: Die Leiden des Großen Tollpatsches!

Hi, ich bin's, das Mäxchen. Ich bin mir sicher, ihr erinnert euch an mich. Ich bin der mit den Cousinen und Cousins im dicken Pelz, mit langen Mähnen über den Knopfaugen und sehr behaarten Beinen. Und ich bin der mit dem großen Tollpatsch in einer Offenstall-WG. Ehrlich gesagt, wäre mir die pucklige Verwandtschaft lieber, denn ihr glaubt es kaum: Der Große war schon wieder (sterbens)krank!

Hier ein kleiner, wenn auch geschmackloser Comic dazu. Ich find's witzig!

Zumal das dargestellte Pferd dem Großen echt ähnlich sieht! :LOL:

Ok, ein gebrochenes Bein hat er glücklicherweise nicht gehabt. Aber er hat so herumge*mimimi*t, als wäre das Bein komplett ab gewesen.
Gehumpelt zum Herzzerreissen, Bein hochgehalten (natürlich um mehr Trostmöhrchen abzustauben) und dazu dermaßen wehleidig gucken, dass ich komplett abgemeldet war und alles sich wieder um den Tollpatsch gedreht hat. Furchtbar! Der ist so ein Hollekopp, das glaubt ihr gar nicht. Sogar die Tierärztin hat er ruckzuck um die Kastanie gewickelt.
Sie hatte sich seinen Aua-Huf dann intensiv angeschaut, dran herumgedrückt mit so einer Zange und ihm dann eine schmerzstillende Spritze gegeben. Und dann hat er einen schicken dicken Hufverband bekommen. Laut der Tierärztin hatte er ein fieses Hufgeschwür, das natürlich wirklich sehr schmerzhaft ist. Aber während ich mir solche Schwächen einfach nicht anmerken lasse, macht der Dicke ein Gewese darum, dass es einem echt schlecht werden könnte.

Und holla die Waldfee: Plötzlich hat er über Nacht ein richtig fettes Elefantenbein bekommen! Also sowas von angeschwollen. Echt beeindruckend. Und damit noch mehr Trostmöhrchen abgestaubt. Wie der das immer macht! Er hat es mir bis heute nicht verraten. Besonders gehumpelt hat er auch nicht mehr, aber dieses BEIN war wirklich der Hammer. 
Natürlich war jeglicher Weidegang mal wieder gestrichen. Hmpf. Immer muss ich unter diesen Eskapaden leiden. Und er hat mich wieder traktiert, natürlich!
Ach, wie gerne würde ich zu den Shetland-Inseln auswandern. Falls jemand ein Shetty braucht, was ziemlich zuverlässig die Lücke im Zaun findet, aber dabei echt hinreissend ausschaut, meldet euch bitte. Oder kauft den Großen hier weg. Dann gehe ich halt mit dem Hund, der neuerdings ausländisch mit "je suis Charlie" angesprochen werden will, in der Nachbarschaft spielen. ;-)

Es grüßt euch herzlich
Euer armes kleines Mäxchen (und Augen auf beim Pferdekauf!) *grins*

Samstag, 14. Februar 2015

Karneval bei den Schmitzens!

Jaa, selbst oder gerade im tiefsten Sauerland sind einmal im Jahr die Narren los. Und so auch bei den Schmitzens. Wir werfen heute mal einen Blick in die Doppelhaushälfte am Rande der Stadt, wo die Vorbereitungen auf die Karnevalsparty in der Disco "Schlabberlabapp" auf Hochtouren laufen!

Tina summt gut gelaunt den Smash-Hit der Höhner "Viva Colonia", während sie versucht, das Weihnachtsgeschenk ihres Ehemannes Ralf (wir erinnern uns, eine sündige rote Nachtrobe) zu einem Minikleid umzunähen. Damit wäre sie natürlich der Knaller auf der Party, denn das Teil zeigt ja ziemlich viel von ihren ehemals jugendlich-knackigen Rundungen. Ihre Kostüm-Idee "It-Girl" will sie sich aber von kleinen Details nicht verderben lassen. Beherzt greift Tina also zu Schere, Nähnadeln und rotem Garn, um das Negligée in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Wobei es so alt ja noch gar nicht ist. Passend dazu hat sie sich rote High-Heels gekauft, einen Lippenstift in eben jener Farbe und eine rote Clutch. Als ständige Zuschauerin der Sendung "Shopping Queen" weiss sie: Das passt alles prima zusammen, ist ein stimmiger Look und sie selbst würde sich dafür glatte 10 Punkte geben. Ob Ralf das genauso sieht, bleibt allerdings abzuwarten.

Ralf hingegen hat sich in seinen Hobbykeller verkrochen, um sein Styling zu vervollkomnen. Obwohl er praktischerweise wie jedes Jahr als "Pirat" im "Schlabberlabber" feiert, ist er doch immer wieder gewillt, seinem Outfit noch ein wenig mehr Originalität zu verleihen. Heute soll es eine Hakenhand sein zum weißen Rüschenhemd, Feder-Dreispitz, grünen Knickerbockers (die die lange Narbe an seiner rechten Wade gut zur Geltung bringen!)  und Augenklappe. Da es aber gravierende Probleme mit der Manschette der Hakenhand gibt, bleibt zu befürchten, dass die Augenklappe dieses Jahr nicht Teil des Kostüms ist, sondern bittere Notwendigkeit. Wir drücken die Daumen, dass es ohne Spätfolgen abgeht!

 Marco-Marcel ist ebenso unkreativ wie sein Vater. Er bleibt natürlich seinem Bundeswehrkostüm treu! Obwohl er gar nicht mit in die Disco darf, läuft er aber seit dem 11.11. 11 Uhr 11 im schicken Camouflage-Kampfanzug herum. Schließlich ist Karneval nur einmal im Jahr!

Einzig Sophie möchte einmal vom Schema F abweichen: Das Prinzessinen-Kleid in Altrosa bleibt im Schrank, stattdessen hat die nun 6-jährige beschlossen, in dieser Session als Indianerin zum Kinderkarnevalsumzug zu gehen. Puppe Lisa kommt natürlich als Mini-Me mit! Da ihr ihr dunkelaschblondes Haar aber nicht so recht zum Rest des Wildlederoutfits zu passen schien, schnappte sie sich kurzerhand die EC-Karte ihrer Mutter nebst Treuepunkte-Karte, lief zur nächsten Drogeriefiliale und erstand dort eine Dauercoloration (" ist für meine Mutter, die mit Masern im Bett liegt ") in Blauschwarz nebst ebensolchem Permanent-Makeup für Brauen und Wimpern, verzog sich ins Kinderbadezimmer und lackierte sich erst einmal komplett um. Schade um die dunkelaschblonde Wallemähne und auch das Anbringen von Permanent-Makeup will geübt sein. Vom Rest des Badezimmers mal ganz zu schweigen. Hoffentlich ist nach der Entdeckung des Desasters (die Folgen vom Silvesterknallen sind ja gerade erst einmal grob beseitigt worden!) nicht der Rest des Jahres Aschermittwoch für Sophie und ihre Puppe Lisa.


Dackel Arno hatte eigentlich vor, sich dieses Jahr als Golden Retriever zu verkleiden, aber das Autositzfell von Ralfs Dacia Logan hat ein paar hässliche schwarze Flecken. Und Arno hasst Dalmatiner, deshalb bleibt er, wie er ist!

Onkel Udo, der seit dem 1. Januar neben einem Hörsturz vom  polnischen Chinakracher auch unter einer fetten Midlife-Crisis leidet, hat beschlossen,  neue Trends zu setzen und verkleidet sich als Justin Bieber. Viel braucht er dafür ja nicht zu verändern, sagt er: Fetziges T-Shirt über dem (aufgemalten) Sixpack, enge Röhrenjeans mit Turnschuhen und ein angesagtes Basecap mit Schirm nach hinten und fertig ist der Bieber. "Man, das war ja einfach, sich in ein Teenie-Idol zu verwandeln", sagt Onkel Udo grinsend zu seinem Spiegelbild. Das er aus Versehen statt einer JB-Autogrammkarte ein Foto von Helge Schneider an den Spiegel geklebt hat, verdrängt er dabei völlig.


So laufen also die Vorbereitungen für die Party des Jahres in der Vorstadtkaschemme auf Hochtouren. Onkel Udo hat für den DJ des Schuppens auch extra noch ein paar Justin-Bieber-CDs heruntergeladen, damit er auch musikalisch seinem Motto treu bleibt. Was der arme Justin wohl dazu sagen würde, wenn er wüßte, dass er neuerdings Lieder mit dem Titel "Katzeklo" zum besten gibt? :-)

Wollen wir hoffen, dass ihm das für immer erspart bleibt (obwohl Helge ja schon genial ist!!)

Eine schöne bunte Faschingszeit wünscht euch
das Copinchen






Dienstag, 10. Februar 2015

Frieden

Wie definiert man Frieden? Ist es einfach nur eine ruhige Zeit, ist es das Gegenteil von Krieg, ist Frieden, wenn alle zu-frieden sind?
Ist Frieden, wenn der Nachrichtensprecher keine schlimmen Meldungen zu verlesen hat? Ist Frieden ein wertvolles Allgemeingut, das nur für alle Menschen verfügbar ist?
Ich habe gerade meinen ganz persönlichen Frieden gehabt. Ich finde keinen anderen Ausdruck dafür.
Für mich ist Frieden, wenn (ausnahmsweise) mal alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, wenn mich nichts und niemand ärgern kann, wenn nach Zeiten der Anspannung mal so etwas wie Ruhe einkehrt. Wenn man die ganze verbrauchte Luft mit all dem Ärger und Genervtsein bewusst hinausströmen lassen kann und mit neuer, frischer Luft seine Lungen füllt.
Ich komme bei Romi auf dem Hof an, er steht auf der Weide, ist verdreckt wie sonstwas, aber gelassen und ausgeglichen. Ich putze ihn, so gut es geht, sattle, schwinge mich auf seinen Rücken und seine Entspannung weicht nur einem kurzen Hüpfer, weil ein frecher Gänserich an seinem Gehegezaun rüttelt. Dann schnaubt er ab und überträgt seine wunderbare Ruhe wieder auf mich. Wir werden ein Wille nach Vorwärts, nach Lockerheit, nach Verständnis. Sein Training klappt wunderbar (wir machen noch Aufbauarbeit) und nach einer guten halben Stunde ist er am seidenen Faden locker, vorwärts-abwärts, rund wie ein Delphin und wir sind beide zu-frieden.
Weil es wieder länger hell ist, wird er nach dem Reiten wieder auf seine Koppel entlassen, die er so lange entbehren musste. Natürlich nicht, ohne eine anständige Belohnung einzuheimsen. Dann latscht er tiefenentspannt zum matschigsten Platz der Wiese, um sich dort zu wälzen. Und schwupp, sieht er wieder aus wie ein Grottenolm. Aber das macht nichts. Er muss ja so "ins Bettchen", nicht ich.
Völlig entschleunigt mache ich mich mit dem Auto auf den Heimweg, fast bedauere ich die, die zu schnell fahren, weil sie anscheinend nicht so relaxt sind wie ich. Ich genieße es, einen ganz ganz leisen Hauch davon zu spüren, dass der Winter sich dem Ende neigt.
Zuhause angekommen, werde ich von der bezaubernden Jeannie begrüsst, sie schnurrt mir um die Beine und auch das macht mich froh. Was wäre meine Welt ohne die kleine schwarze Katze, die erst soo scheu und jetzt beinahe anhänglich ist? Richtig, ein ganz großes Stück armseliger.

Ach, heute bin ich wirklich zu-frieden.

Ganz liebe Grüße vom tiefenentspannten
Copinchen! ;-)




Sonntag, 8. Februar 2015

Höllische Nachbarn - Showdown nach Mitternacht!

Was ich jetzt zu berichten habe, ist nur etwas für starke Nerven. Wer nicht über eben solche verfügt, sollte jetzt bitte diese Seite schließen und lieber etwas anderes lesen gehen. Vielleicht ein gutes Buch, oder einen schönen Film anschauen. Denn dies hier ist der grauenvolle Höhepunkt dieser Nachbarschafts-Saga, ich hoffe es zumindest sehr.

Nichts Böses ahnend, schaute ich vorigen Dienstag morgen um zwanzig vor sechs aus dem Fenster, um das Wetter und die Straßenverhältnisse für die unausweichliche Fahrt zur Arbeit zu checken. Es herrschte Winterwetter mit Schnee, Eis und kalten Temperaturen. Wie ich also so aus dem Fenster gucke und halb Tackenburg noch dunkel und still ist, geht unten das Licht an. Das kommt nicht so oft vor. Und schon steht im Spotlicht: Jacki.

Verwundert reibe ich mir die Augen, denn das ist ja so gar nicht ihre Uhrzeit, um mit Moyo spazierenzugehen. Das war sie auch nicht. Von Moyo war nichts zu sehen und zu hören. Nicht mehr, muss man dazu sagen, denn:
"Hast du was von Moyo gehört letzte Nacht? Gigi hat angerufen und gesagt, die jault so!" spricht 's Jacki mich an.
"Oh, ich hab geschlafen und nichts gehört", entgegne ich, noch müde. Und da habe ich wohl richtig was verpasst. denn eine Stunde später, wie ich mich so zu meinem Arbeitsplatz aufmache, ruft Vermieterin Gigi mich im Flur zurück. Neben ihr steht - ich traue meinen Augen kaum - Moyo und hechelt und wuselt und fiept.
"Wir haben sie heute nach aus der Wohnung geholt. Die Polizei war auch da. Mila und ein Beamter waren unten drin und da sieht es aus wie in einer Messiwohnung, Überall Hundescheisse, Pipi, Scherben und Müll. Moyo hat die ganze Nacht alleine darin gejault und gebellt."
Wenn es einen Gesichtsausdruck des totalen Entsetzens gibt, bitte hier einsetzen. Das ist dann meiner.
Ich dachte, ich träume noch, und zwar einen bösen Alptraum mit Moyo und Jacki in den Hauptrollen.
"Kann ja wohl nicht wahr sein", stammle ich immer wieder, während mir Gigi erzählt, wie heftig dieser nächtliche Einsatz gewesen ist und wie unfassbar verstört die arme Moyo ist. Ein Blick auf diesen jungen Hund bestätigt dies.
Weinend und mit zitternden Händen vor Wut breche ich auf zur Arbeit. Das hat dieser arme Hund nicht verdient.
Und fürchte mich insgeheim schon vor der Rückkehr. Denn das ganze zehrt sehr an meinen Nerven. Wer weiss, was dann noch alles passiert.
Und es passierte noch so einiges.
Mila hatte nun endgültig die Nase voll von der Situation mit Moyo und den Tierschutzverein informiert. Kurze Zeit später standen 2 Mitarbeiter des örtlichen Tierheims vor dem Haus, um die arme Hünding abzuholen. Nun, Jacki zierte sich zunächst noch, die fällige Unterschrift für die Übergabe zu leisten und fürchtete sich ernsthaft davor, dass Micha auftauchen und die Übergabe verhindern würde. Sein Plan sei es wohl, Moyo selber noch "zu Geld zu machen", wie Jacki es ausdrückte. Diese Befürchtung hielten wir wirklich für realistisch und wiesen die Tierheimleute darauf hin, dass sie Moyo auf gar keinen Fall an Herrn Micha B. auszuhändigen, was auch immer er für Argumente anbrächte.
"Neinnein, das wird nicht passieren", sagte der Tierheimmitarbeiter. "Moyo kostet jetzt mindestens 300 € Vermittlungsgebühr. Sie gehört jetzt dem Tierschutzverein."
Das beruhigte uns sehr und dann war es auch schon Zeit, Abschied zu nehmen. Jacki weinte bitterlich, aber Moyo beschnüffelte uns noch einmal ganz freudig aufgeregt und wuselte dann an der Leine des Tierschutzmitarbeiters um die Ecke. Und zwar, ohne sich noch einmal nach ihrem "Frauchen" umzuschauen.
Mir tränten die Augen auch, und zwar aus 2 Gründen:
a) bin ich verdammt schlecht im Abschied nehmen und
b) der Geruch, der unten aus der offenen Tür zur Hundeübergabe ausströmte, brachte mich an den Rand einer Ohnmacht. Unfassbar, wie man darin den ganzen Tag verbringen konnte und das auch noch schwanger mit einem jungen Hund. Ok, jetzt halt ohne den jungen Hund.
Zum Runterkommen schnappten Mila und ich uns Milas Jimmi und gingen mit ihm eine Runde spazieren. Dieser Tag würde uns noch eine Weile beschäftigten, soviel stand fest.
Ein paar Tage gingen ins Land und dann gab es gute Nachrichten von Hündin Moyo: Sie hatte sich schon toll eingelebt, hatte viele andere Hunde zum Spielen um sich, war desinfiziert und entwurmt und hatte Spaß in den Trainingsstunden. Auch einige potenzielle neue Besitzer hatten schon Interesse an der Hündin signalisiert. Ich bin mir sicher, dass Moyo nicht allzu lange im Tierheim verweilen wird (auch wenn sie es da wirklich gut hat!) und schon bald neue Leute finden wird, die sie so behandeln, wie sie es verdient hat. Mach es gut, Moyo, und ich hoffe für dich auf ein schöneres Hundeleben als das bisherige.

So, schnell noch was Niedliches hier einstellen, bevor mir wieder die Tränen kommen:

                                                  Ein Kästchen voller Kuschelglück!

Greetz,
euer wirklich erschöpftes
Copinchen


Mittwoch, 4. Februar 2015

Me and my inner Piggydog


Ich: Oh, heute ist Freitag, Sportstundeee!
PD (Piggydog): Mööööööh, keine Lust!
Ich: Aber das tut gut und macht bessere Laune!
PD: Es ist aber kalt draußen.
Ich: Hm, stimmt. Wetter könnte besser sein. Aber Zumba ist ja in der Halle.
PD: In der Halle ist immer so schlechte Luft.
Ich: Hm, stimmt. Aber wenn man dann rauskommt, ist es wie ein Kick.
PD: Hallo? Es ist saukalt! Wir könnten uns erkälten.
Ich: Achwas. Wir essen doch viel Obst und Gemüse.
PD: Das ist alles gespritzt.
Ich: Ja, stimmt, aber ich wasch es ab.
PD: Geht aber nicht alles ab.
Ich: Hmmm... naja. Ich zieh schon mal die Sporthose an.
PD: Die ist schmuddelig.
Ich: Hm, stimmt. Aber einmal geht sie noch und dann in die Waschmaschine.
PD.: Mööööh.... wir wollen doch jetzt nicht wirklich eine ganze Stunde total anstrengendes Zumba machen? Es ist Freitag, wir hatten eine anstrengende Woche. Wir sind müde und erschöpft. Zumba geht heute mal nicht.
Ich: Hachja, das stimmt schon. Die Woche war wirklich hart.
PD (spitzt die Ohren und wähnt sich am Ziel, langsam fängt sein Ringelschwänzchen an zu wedeln) Jaaaa, tootal hart. Diese Kälte und das frühe Aufstehen immer und es ist dunkel und die Straßen könnten glatt sein und...
Ich: So, Schluss jetzt. Ab zum Zumba, das macht Spaß!
PD (zieht sich schmollend in seine Schweinehundehütte zurück) Möööh. Dann mach halt....


Mal sehen, ob ich nächsten Freitag auch wieder gewinne. ;-)


Dienstag, 3. Februar 2015

OuhEmDschiih!

Zu Anfang muss ich noch einmal darauf hinweisen, dass diese tragische Geschichte keinesfalls meiner Phantasie entsprungen ist, sondern sich tatsächlich so zugetragen hat und immer noch zuträgt. Zu den heutigen dramatischen Ereignissen kann ich erst später etwas schreiben, weil ich es erst einmal verdauen muss. Aber ich schreibe es noch auf, ohne Gnade...

Aber weiter im Text, damit ich langsam, aber sicher mal zu den aktuellen Ereignissen vorstoßen kann. Bis dahin ist aber noch viel anderes geschehen, so leid es mir tut, das muss nun erstmal sein.

Man sagt ja viel über Leute, die auf  Unterstützung vom Amt angewiesen sind: Dass sie den ganzen Tag rumhängen und in den Tag hineinleben, ihnen alles wurscht ist und so weiter. In vielen Fällen, den meisten sogar, tut man den Menschen damit absolutes Unrecht! Nicht jeder hat das Glück, einen tollen Job zu haben und ein gutgefülltes Bankkonto, relativ sorgenarm zu leben und absolut zufrieden zu sein.
Jacki auch nicht. Aber sie scheint damit zufrieden zu sein, in den Tag hineinzuleben, einen netten Flat-TV und ein Sofa zur Verfügung  und ansonsten nicht viel zu tun zu haben.
Weil sie am Tage also viel Ruhe und Freizeit hat, aber relativ wenig Action, wird der tägliche Streit mit Micha eben in die Nacht verlegt. Zwischen Null und zwei Uhr morgens ist ja die beste Zeit, sich mit Vorwürfen zu überladen, den Hunden Bällchen zu werfen und auch mal den einen oder anderen Teller zu zerschmettern.
Die über ihr wohnende Nachbarin Mila kann ein Lied davon singen und sie, die einem sehr stressigen Job nachgeht mit verschiedenen Schichten, war damit die Unglücklichste von uns allen, denn sie bekam alles relativ ungefiltert mit.
Eines Nachmittags stellte Mila Jacki zur Rede, was die nächtliche Unruhe soll und dass sie auch mal durchschlafen wollte. Mila brach daraufhin in Tränen aus, erklärte wortreich, was für ein A*schloch Micha sei und wie er sie traktieren würde, dass er fremdginge und ausserdem - vielleicht ahnt es der eine oder andere schon - habe sie 2 positive Schwangerschaftstest da liegen.
Da Jacki, wie schon erwähnt, stets sehr lautstark spricht, entging mir das Gespräch nicht und bei der Erwähnung des Schwangerschaftstests wurde mir beinahe schwarz vor Augen.
Nächste Woche sei der Termin beim Gynäkologen und dann hätte sie Gewissheit.
Vor meinem geistigen Auge flammte unverzüglich das hier auf:

und eine Welle von Solidarität und  Mitgefühl für Jacki brach sich an meinen rotierenden Synapsen auf. Ich weiss nicht, ist das irgendwie hormonell veranlagt? Mir machte es beinahe etwas Angst, aber in dem Moment war ich der Meinung, Jacki müsse geholfen werden. Mila war anscheinend auch dieser Meinung, denn kurz drauf verabredeten wir uns zu einem Spaziergang mit drei Hunden, der wirklich bemerkenswert werden sollte.

Also: Jacki (die mutmaßlich schwangere Auster) übernahm Moyo, die Welpin, die mittlerweile auch schon ein mittelgroßer Hund war, nur halt noch sehr, sehr jung und unerzogen.
Mila nahm den rüpeligen Josh, weil sie die meiste Erfahrung mit solchen Hunden aufweisen konnte und
ich nahm Jimmi, den Hund von Mila, weil wir uns schon sehr gut kannten und auch schon öfter miteinander spazieren gegangen sind.
Dieses Trio infernale machte nun den Wald rund um Tackenburg unsicher. Ziel war, Josh ein wenig Leinenführigkeit zu vermitteln mit Leckerlie und Konsequenz, und mal einen Müdemach-Spaziergang natürlich, denn beide Hunde waren chronisch unterbeschäftigt. Und mal Jacki auf den Zahn fühlen, ihr Möglichkeiten aufzeigen und solche Dinge halt, auch das war ein Grund für diesen Spaziergang.
Josh zankte also mit Mila um die Alpharolle im Rudel, Moyo ahmte sein Verhalten schon nach und Jimmi fing schließlich auch an zu blödeln, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Natürlich war Josh und sein unermüdliches Fiepen, Ziehen und anderen-Hunden-Angstmachen-wollen der Mittelpunkt.
Es fiel auf, dass Jacki ihr Handy dabei hatte, das auch unermüdlich klingelte, im 15-Minuten-Takt. Der Anrufer war: Micha! Und zwar ausschließlich. Schließlich musste er ja genau wissen, was wir so zu besprechen hatten.  Es war wirklich übel, denn es passte ihm anscheinend nicht, dass Jacki so lange mit uns unterwegs war und er das ganze nicht unter Kontrolle hatte! Jacki erzählte uns auch, wie gemein er zu ihr sei und seine neue Freundin auch, wie oft er sie alleine ließe, ohne Geld und was zu essen und trinken. Und auch ohne Hundefutter.
So kam es, dass wir nach einem 2einhalb-Stunden-Marsch mit einer Möglichkeit, die Hunde spielen und flitzen zu lassen, noch einen Abstecher zum Supermarkt machten. Mila kam mit einer großen Tüte Lebensmittel und Hundefutter wieder heraus. Josh machte allerdings keine Anstalten, einen müden Eindruck zu machen, sondern war noch genauso agil und nervös wie anfangs. Jimmi war genervt von Josh und die Kleine war einfach nur noch platt und müde.
So kamen wir wieder daheim an. Mittlerweile hatte sich die Solidarität gefestigt und wir waren fest davon überzeugt, dass Micha die Wurzel des Übels und Jacki das Opfer sei.
Aber wie schrieb ich neulich schon: Nichts ist so, wie es scheint!
Mehr dazu in der nächsten Episode (wir nähern uns also dem Hier und Jetzt) und jetzt muss schnell noch was Niedliches herbei:






Liebe Grüße, euer erschöpftes Copinchen! ;-)






Montag, 2. Februar 2015

Höllische Nachbarn - Bis(s) zum Jahresende!

Oho. Micha nun allein zuhaus. Bzw. Josh. Nunja. Der arme Hund! Lt. Micha war ja Jacki schuld an seinem ungezogenen Verhalten beim Gassigehen, denn sie hätte ihn soo nervös gemacht. Hundeexperten mögen mir aber Recht geben, dass unregelmäßiges Spazierengehen ohne Freilauf (also nur bis zur nächsten Buche zum Lösen und wieder zurück) einen Hund genauso aus der Contenance bringen wird wie eine nervige Person. Zusammen potenziert sich das natürlich zu einer Bombe mit extrem kurzer Zündschnur, wie wir im weiteren Verlauf der Geschichte noch erfahren werden.
Kaum war Madame aus dem Haus, stand übrigens schon die nächste Anwärterin auf der Matte. Holla, die Waldfee, der lässt aber gar nichts aus. Ich grüßte knapp beim Vorbeigehen, bekam aber keine Antwort. Nun, das war ich ja schon gewohnt. Vielleicht würde die ja mal da unten für Ordnung sorgen.

Wer nun glaubt, das Thema Jacki wäre durch, der täuscht sich, denn ein paar Tage später war sie  samt Welpen Mojo wieder da. Micha erzählte, dass sie tränenreich um Wiedereinzug gebettelt, sich in den Zug gesetzt und am Bahnhof auf Abholung gewartet hätte. Gentleman, der Micha nun mal ist, hätte er sie bei 2 Grad plus nicht allzu lange warten lassen und sie abgeholt. Oh, wie heldenhaft, edel und gut!
In Wahrheit brauchte er das Teilsponsoring der Wohnung durch das Amt, weil Jacki ja auch Hartz IV bezog, zwar durch absolute Dämlichkeit eine Sperre bekam (Nichtteilnahme an einer beruflich bildenden Maßnahme ohne Krankmeldung, genaugenommen ohne irgendeine Meldung übrigens!), aber immer noch wohngeldberechtigt war. So nahm er sie freudig wieder auf. Nur die Streitereien häuften sich nun wieder, nachdem echt mal ein paar Tage Ruhe gewesen ist. 
Es ging um die neue Freundin, bei der er nun regelmäßig übernachtete und die arme Jacki wieder den ganzen Tag und neuerdings auch noch die Nächte alleine ließ. Mit beiden Hunden. Ohne Knete. Life is a bitch.
Mittlerweile hatte er wohl irgendwie einen Job als Fahrer bei einem Paketdienst mit 3 Buchstaben ergattert und trug seitdem stolz die Jacke mit dem Firmenlabel. Leider schien es aber nach wie vor Probleme mit Geld zu geben, denn Micha verkaufte nach und nach große Teile der Wohneinrichtung, Krimskrams und sogar die Frontschürze von dem traurigen Ford mit dem Klebebandtuning am Heck. Dieser stand nun wie ein Zeuge der Unfähigkeit seines Besitzers wochenlang am Straßenrand, bis die Russenmafia endlich Mitleid bewies und die Bewohner unserer Straße von diesem bedauernswerten Anblick erlöste. Oder bevor das Ordnungsamt Micha ein weiteres Ticket zustellte. Davon kamen ja im Laufe der Zeit genug bei ihm an (natürlich alles ohne Grund und bei totaler Unschuld des armen Micha, der sich als Opfer der Behörden sieht).
Die Realität sieht aber wohl anders aus, wie der geneigte Leser sich sicherlich schon denken kann.
Nun schlich Jacki abwechselnd mit Josh und Mojo bis zur Buche und zurück, denn beide Hunde konnte sie gleichzeitig nicht mehr unter Kontrolle behalten. An einem der seltenen Abende, wo Micha sich nochmal die Ehre gab, geschah dann etwas Furchtbares:
Es war kurz nach Weihnachten, als wir hier im Wolkenkuckucksheim gerade schlafen gegangen waren und lautes Hundegejaul, unterbrochen von Männergebrüll, uns schlagartig wieder hochschrecken ließ. Ok, Josh bellte öfter mal, wenn er mal gassi geführt wurde und Moyo begann schon, das zu kopieren, aber diesmal klang es anders. Kleiner irgendwie. Die Aufregung in der Nachbarschaft liess Schlimmes vermuten.
Erschrocken schauten wir aus dem Fenster und es wurde klar, dass Josh einen kleinen Cairne-Terrier aus der Nachbarschaft zu fassen bekommen hatte und als sei das noch nicht genug, den Besitzer gleich mit attackierte. Nun mag es bei einem Pudelwelpen noch harmlos klingen, wenn so etwas geschieht, aber bei einem dreijährigen Staff-Rüden ist das schon gleich eine ganz andere Nummer. Ach, moment. Josh ist ja ein Boxermix, wegen den Streifen.
Oh oh. Die Polizei wurde noch gerufen, Micha machte, dass er Land gewinnt und verzog sich mit Madame und Hunden heim ins Reich. Natürlich kann jeder Hund mal zubeissen (was er natürlich nicht sollte) aber lt. Zeugen war dieser Vorfall nur passiert, weil Josh ohne Leine lief und das Terrierchen nicht. Und einen Menschen sollte kein Hund beißen, ob klein oder groß.
Anyway, der Cairne-Besitzer stellte Strafanzeige, seine kleine Hündin war schwer verletzt und musste sogar in der Tierklinik zusammengeflickt werden. Die arme kleine freundliche Hündin! Der Besitzer war nicht ganz so arg in die Fänge des Josh geraten, aber allein schon wegen dem Streit, den Micha daraufhin vom Zaun brach, war er stinkesauer - und natürlich wegen seiner kleinen Hündin und der saftigen Tierarztrechnung.

All dies Unheil trug sich zum Jahresabschluss zu - und wer nun denkt, das neue Jahr 2015 würde etwas ruhiger beginnen, der sollte unbedingt den nächsten Teil dieser  Saga  lesen!

Bis dahin und bleibt cool, ich versuche es auch...
Euer Copinchen! ;-)

P.S.: Zur besseren moralischen Unterstützung werde ich nun unter jede Episode etwas posten, was ich witzig oder niedlich finde. Macht gleich bessere Laune, Harmonie und besseres Karma. 


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