Sonntag, 30. November 2014

Advent, Advent....Eskalationsstufe 1!

ein Lichtlein brennt!

Da ist es auch schon. Es geht wieder lohooos!

Ihr habt es sicherlich auch schon bemerkt: Manche Menschen kommen mit der Vorbereitungszeit auf das Fest von Christi Geburt einfach nicht zurecht.
Viele haben längst den eigentlichen Grund für das Weihnachtsfest nicht mehr so richtig auf dem Schirm, weil der kollektive Kaufrausch die eine oder andere Synapse einfach lahmgelegt hat.
Dem Einzel- und Onlinehandel sollte das allerdings nur recht sein, denn es wird so viel Kohle für Weihnachtsgeschenke ausgegeben, dass einem schwindelig werden könnte. Und der Run auf die Läden geht jetzt so richtig los!
Es gibt Menschen - und ich zähle mich selbst auch dazu - die beim normalen Einkauf in einem normalen Supermarkt an einem normalen Wochentag schon ein mulmiges Gefühl beschleicht beim Anblick von Personen, die ein Sonderangebot wittern. Nehmen wir einfach mal die Tage, an denen Aldipennylidlnetto die sog. "Aktionsware" auf Gittertischen feilbietet. Ja, da geht auch ohne Weihnachten die Post ab! Packungen werden aufgerissen, Textilwaren in den gängigen Größen befummelt und begutachtet, an den Körper gehalten und ab in die lange Schlange an der Kasse. Seltsamerweise liegen nach eineinhalb Stunden Fight an den Gittertischen nur noch Klamotten in der Größe XS dort, die anscheinend für essgestörte Koreanerinnen mit Bleistiftfigur angefertigt wurden.
Selbiges gilt natürlich genauso für Elektowaren, Kinderklamotten, Autopflege- und Haushaltsartikel. Und da ist noch nicht mal ein Hauch von Weihnachten in Sicht.
Seit Ende September kann man seinen Bauchumfang ja auch schon mit Pfeffernüssen, Lebkuchen und Marzipankartoffeln extenden. Da rannten hierzulande noch viele mit Hotpants und Sonnentop durch die Straßen bei 25 Grad im Schatten!
Auch der Zustand mancher AutofahrerInnen in der Adventszeit gibt Anlass zur Sorge. Du lieber Herr Jesus, hast du wirklich gewollt, dass sich auf Parkplätzen vor Einkaufszentren die geschenkekaufwilligen Leute über dem Begriff "Mutter & Kindparkplatz" die Köppe einschlagen und/oder vor Gericht wiedertreffen? Beispiel:  Herr Meier (43) ist mit seiner Mutter (66) unterwegs und stellt seinen BMW X5 auf einem solchen Parkplatz ab.  Eine junge Mutter (22), die ihren Golf IV dort parken wollte, weil sie ihren Kinderwagen nebst 2jährigem Nachwuchs auf einem schmaleren Parkfeld schlechter händeln kann, fragt naiv, ob er das Schild "Mutter&Kind-Parkplatz" nicht gesehen hätte und bekommt hier halb schnippisch, halb von oben herab zur Antwort, dass er sehr wohl Anspruch auf diesem Parkplatz hat: Er sei ja schließlich das Kind und seine Mutter hätte er auch dabei. Wirklich so passiert....
Ach, ich freue mich schon auf die Drive-In-Supermärkte, wo diese ganzen Idioten mit ihren SUVs dann hineinfahren können. Ich gehe dann wieder in den normalen ALDILIDLNETTOPENNY zum Einkaufen, zu Fuss. Und stelle mich dann auch gerne fünf Minuten an der Kasse an.

In diesem Sinne eine besinnliche Zeit!
Eure Copine, der dieser ganze Rummel jetzt schon auf den Keks geht. TBC. :-)

Montag, 24. November 2014

In memorian Freddie...

Heute ist der 23. Todestag von Freddie Mercury, ein Datum, was mich jedes Jahr aufs neue innehalten läßt.
Ich liebe QUEEN, ich liebe ziemlich viele Songs von ihnen, ich liebe Freddies einzigartige Stimme, die mir immer noch oft eine Gänsehaut beschert. Bis heute bin ich Fan von Freddie Mercury und Queen in der Originalbesetzung. Ach, wie gerne hätte ich eines der legendären Konzerte besucht, aber ich war damals noch ein Teenie, der sowieso nicht alleine "zu sowas" gedurft hätte, und erst recht nicht im Ausland. Eher wäre die Hölle zugefroren!
So bleiben mir die CDs, die Youtube-Clips, 2 VHS-Kassetten mit "Greatest Flix I und II" (leider besitze ich dafür kein Abspielgerät mehr, aber wegwerfen werde ich die NIEMALS!...) und wenn ich beim Autofahren zu Songs wie "Hammer to fall", "Bohemian Rhapsody", "Somebody to love" und vieles mehr kräftig mitschmettere - ich liebe Autokaraoke! - dann fühle ich mich dem Künstler Freddie Mercury nahe, sehr nahe. Und das wird wohl auch  für immer so bleiben.





Ruhe weiter in Frieden!

Donnerstag, 20. November 2014

Eine Momentaufnahme..


..kurz bevor die Dämmerung einsetzt.





Wo bleibt die Sonne?

Kleine süße Jeannie, du bist die Sonne im November!

Liebe Grüße
das melancholische Copinchen...

Montag, 17. November 2014

Von Menschen, Tieren und Doktoren

Jeder Tierbesitzer kennt die Atmosphäre im Wartezimmer einer Tierarztpraxis. Da treffen die verschiedensten Arten aufeinander - und ihre Tiere haben sie auch noch mitgebracht! Während des Wartens auf die heilenden (oder impfenden) Hände des Docs werden Krankengeschichten, Probleme und explizite Eigenheiten des wohlbehüteten Vierbeiners erzählt und manchmal auch leidenschaftlich diskutiert. Besonders heikel wird es, wenn Katzenhalter ihre Katzen in Boxen auf dem Schoss halten (daher wohl der Name!)  und Hundebesitzer ihren Hunden erfolglos befehlen, endlich mal "PLAAATZZZ" zu machen oder wenigstens mit dem zwar herzzerreißenden, aber irgendwann auch nervtötenden Gefiepe aufzuhören.
Überhaupt: Hunde. Während die besten Freunde des Menschen die Praxis mit all' ihren sterilen Gerüchen meist eher widerwillig und unter Androhung und Ausübung von Zwang betreten - oder besser beschleifen! - lässt das Katzentier von Welt sich äußerst vornehm in einer kleinen Wohneinheit mit Aussicht, warmer weicher Kuscheldecke und Lieblingsspielzeug huldvoll in die Räume tragen. Wer ist hier wohl klar im Vorteil? ;-)
Der Hund wird sich am Empfangstresen mit übergroßen Pupillen und später auch im Wartezimmer an der Leine rotieren, sich vor Verlegenheit überall kratzen, niesen und weiterhin fiepen, was das Zeug hält. Manchmal schlägt die Angst vorm Doc auch in überspringende Aggressionen um und Artgenossen werden frontal attackiert, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Da kann selbst der bravste Golden Retriever zur Kampfsau mutieren, denn je länger gewartet werden muss, desto dünnhäutiger wird der vierbeinige Freund und gibt sich auch keine Mühe, das zu verbergen.
Die Katze, selbst wenn sie sowas wie Panik schiebt, hat immer noch genügend Contenance in sich, um aus ihrer Box das hechelnde, winselnde Etwas auf dem Boden mit einem einzigen Blick äußerst primitiv und bemitleidenswert wirken zu lassen. Selbst wenn Mieze vor Stress einige Pfund Fell abwirft, wirkt sie dabei immer noch hoheitsvoll und vornehm, ein Eindruck, den selbst die Tatsache, dass sie vor lauter Bammel auf ihr Kuschelkissen gepieselt hat, nicht mehr abwerten kann.
Katzen sind also wahre Meister im Überspielen ihres eigentlichen Zustandes, solange sie in ihrem Transportkorb sitzen und sich sicher fühlen. Sie kommen zwar momentan nicht da raus, aber es kommt auch kein anderer rein.
Das Problem ist also eher, die Katze aus ihrem möglicherweise großen Revier, also eure Wohnung und bei vielen auch noch das Außengelände, in diesen im Verhältnis dazu klitzekleinen Korb zu verfrachten. Ok, manche packen ihre Katze, Körbchengittertüre auf, Katze rein, Körbchengittertüre wieder zu.
Schön, wenn das so einfach gelingt.
Bei Jeannie ist das etwas schwieriger. Die läßt sich nämlich nicht so einfach packen. Dann sieht man nur noch einen schwarzen Kondensstreifen und man darf warten, bis sie wieder unter dem Bett oder Sofa hervorkommt.
Beim ersten Mal, als sie zum Impftermin musste, kam ich mir unheimlich schlau vor, indem ich die Box ein paar Tage geöffnet im Wohnzimmer aufgestellt hatte und immer ein paar Leckerlies hineinwarf, auf dass Jeannie dieses Ding "positiv mit etwas Angenehmen" verknüpft. So weit, so gut. Sie ging hinein, mampfte ihr Leckerlie und kam wieder heraus. Prima.
Am "Stichtag" im wahrsten Sinne des Wortes war ich also äußerst zuversichtlich, dass die kleine Rebellin sich artig in ihren Korb begeben würde und wir ohne weiteres Theater zum Tierarzt führen und uns dort den Pieks abholen, der sie nach Abschluss der Grundimmunisierung zur Freigängerin befördern würde.
Ich hätte das jetzt so gerne so geschrieben, aber ganz so einfach war es leider dann doch nicht.
Der Korb stand mit weit geöffnetem Türchen im Raum und ich warf das ultimative Lieblingsleckerchen hinein. Jeannie reagierte prompt und rannte hinterher, allerdings merkte sie meine Anspannung und bremste kurz vorher ab. Ich verstärkte den Köder mit einer Kaustange und spätestens da muss ihr klar geworden sein, dass irgendetwas ungewöhnliches anstand. Sie suspektierte. Ich Cleverle hatte ihr aber morgens kein Futter gegeben, damit sie hungrig genug ist, um auf meine Katzenfalle hereinzufallen. Hunger macht aber auch aggressiv!
Ihr kennt ja aus vorherigen Beiträgen das Bild der  "sauren" Jeannie.
Nun, um es kurz zu machen, sie stand vor dem Korb, suspektierte wie erwähnt und ich griff ihren kleinen Katzenpopo und schob ihn mit sanfter Gewalt in dem Korb, um mit der anderen Hand das Gittertürchen zu schließen. Klapp. Zu.
Als ob ich die Büchse der Pandora geöffnet hätte!
Ein Knurren, grollen,  fauchen, spucken aus dem Inneren der Box! Glühende grüne Augen starrten mich fassungslos an und ich muss sagen, ich kämpfte mit den Tränen in diesem Moment und hätte sie beinahe, BEINAHE wieder da herausgelassen. Eine noch nicht mal ausgewachsene Bestie tobte in der Box und drohte diese in Atome zu zerlegen!
Nein. Ich zog vernünftigerweise meine Jacke an und tat das, wozu diese Box gemacht wurde: Kleine widerspenstige Katzen von a nach b zu bringen. In diesem Fall zum Tierarzt wegen der verdammten Impfung, die man ihr im Tierheim irgendwie nicht verabreichen konnte, weil sie einen Schnupfen hatte.
A propos Tierheim. Dort war ich ja Augenzeugin, wie sich diese kleine zarte schwarze Katze von der Mitarbeiterin so mir nichts, dir nichts in den Korb verfrachten ließ. Was machen die da anders? Sind die Katzenzimmer womöglich so mit Pheromonen und Baldrian vollgepumpt, dass die Katzen dort den allerbesten, also todbraven Eindruck machen, gerade so als könnten sie kein Wässerlein trüben?
Ich war bedient.
Und wenn ihr wissen wollt, was in der Tierarztpraxis geschah und ob Jeannie ihren Pikser bekommen hat, lest mal wieder 'rein!

Herzliche Grüße an eure Vierbeiner, egal ob Hund, Katze, Hamster oder Wellensittich von
Eurer Katzenmama Copine :-)


Mittwoch, 12. November 2014

Mäxchen bloggt: Die Jäger sind los!

Hi Fans!

Ich bin's mal wieder, euer Mäxchen, leidgeprüftes Beistellshetty eines riesengroßen Tollpatsches und Unglücksraben, der ohne mich, ich schreib es mal auf Deutsch, echt "am Arsch" wäre.
Ich sag euch, das Leben ist wirklich kein Ponyhof.

Jetzt hatten wir ein paar gechillte Wochen mit Weidegang und - hihi - diese Weide war nicht groß genug für uns beide, deshalb habe ich mir dann mal ein paar Extraportionen Gras gegönnt, jenseits des Weidezaunes. Sozusagen als Entschädigung für die lange Zeit der Grünfutter-Enthaltsamkeit. Ich finde, das steht mir dienstgradmäßig zu.

Der Große fand das natürlich saudoof, dass ich mal die Extrawurst bekomme und er nicht einfach durch den Elektrozaun schlüpfen kann. Das sah vielleicht witzig aus, als er es auch versuchte! Zum Wiehern, wirklich! Er hat allerdings nicht das AVG (Anti-Volt-Gen), so wie wir Shettys. Wir sind ja quasi serienmäßig damit ausgestattet. Und gerade der Große ist ja so eine Memme, der haut schon ab, wenn der Zaun nur tickt.
Und dann wollte er doch mal den Dicken Max (lol) markieren und auch zwischen der untersten und der mittleren Litze durchhuschen und .. ZACK! hat er so dermaßen eine gewuscht gekriegt, dass es ihn fast aus den Hufen gehauen hätte. That's entertainment!


Tja, und nun haben wir wieder ein paar Tage Stallarrest bzw. nur für ein oder zwei Stündchen raus. Und wieso? Na, weil sich so ein paar grünbekleidete Rehetotschießer angekündigt haben, die im Wald schon für jede Menge Furore sorgen. Mit den Rehen sind wir beide ja schon per du, denn sie kommen oft zu uns auf die Wiese und zupfen dort auch ein paar Halme. Ich habe denen dann auch Bescheid gesagt, dass sie sich bloß gut verstecken am Wochenende. Und den Füchsen und Kaninchen wollen sie es auch ausrichten. Hm, vielleicht würde eine Facebook-Gruppe für die Tiere des Waldes Sinn machen. Will mal schauen, ob sich sowas einrichten läßt. Vielleicht kann man einen Wlan-Sendemast ja als hohe Birke tarnen und die Eichhörnchen und Spatzen können als Whatsapp-Boten herumwuseln und die Newsletter weiterleiten. Dann könnten wir die mit ihren eigenen Waffen schlagen, diese GPS-Freaks.
Naja, doof ist das schon mit dem Im-Stall-bleiben-müssen. Ist es, weil ich ein schwarzes Shetty bin und die mich eventuell mit einer Wildsau verwechseln könnten? Ist es, weil der Große so ein ungeschickter Tölpel ist, der sich, wenn geballert wird, den nächsten Sehnenschaden zuzieht oder was? Allerdings, die Aussicht, dass der Große sich wieder was tut und wir das nächste halbe Jahr wieder als Einzimmer-WG mit Heu und Strohservice verbringen müssen, ist nicht besonders prickelnd. Dann lieber mal nur so ein-zwei Tage und vielleicht ist ja auch das Wetter mies, dann geht Herr Weichei ja sowieso nicht vor die Türe. ;-)

In diesem Sinne, schützt die Tiere des Waldes, sie sind cleverer als so mancher Möchtegernjäger!
Liebe Grüße
Euer tapferes Mäxchen

Sonntag, 9. November 2014

Der innere Schweinehund, ein sonderbares Wesen...

Jeder kennt ihn irgendwoher. Jeder beschreibt ihn ein wenig anders.
Darstellungen von dem inneren Schweinehund reichen von der recht niedlichen Variante

bis hin zum wirklich hässlichen Borstenvieh
Nur eins haben die meisten dieser Biester gemeinsam: Sie wollen, dass wir faul auf der Couch hockenbleiben, Chips/Schoki/Gummibärchen in uns reinfuttern und uns Blödsinn im TV oder Internet anschauen, statt sportlich fit durch den Stadtwald zu traben.

Mein Innerer Schweinehund heisst "Borsti" und ist tatsächlich ein hundsgemeiner Kerl. Er flüstert mir ständig ins Ohr "oooh, es ist viel zu kalt, um Nordic Walking zu machen" oder "Bei dem Wetter hat das Pferd bestimmt keine Lust auf reiten" oder "Der Zumba-Kurs ist doof und macht überhaupt keinen Spaß".
Meistens ist das Gegenteil der Fall, deshalb kann man zum Borstenvieh auch "kreative Wahrnehmung" sagen. Er suggeriert uns die Dinge viel dramatischer, als sie in Wirklichkeit sind. Dafür neigt er dazu, hochkaloriöse Nahrungsmittel zu verharmlosen, ja, sogar zu verherrlichen. "Wie gut jetzt eine Tafel Schokolade schmecken würde!" wispert er, wenn man eine Kanne Kaffee kocht.
Borsti schafft es aber immer weniger, mich von seinen Ansichten zu überzeugen. Mittlerweile ist er auch nur noch 36,5 cm groß und sieht immer mehr aus wie der niedliche Kerl auf dem oberen Bild. Der Fitness-Kurs hat auch ihm sehr gut getan und er ist auch nicht mehr so übel gelaunt. Gerade jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit fällt er zwar manchmal wieder in seine alten Muster, ist aber längst nicht mehr so schlimm, wie er mal war. Langsam muss ich mir auch einen neuen Namen für ihn überlegen, denn er ist ja gar nicht mehr so borstig. :-)
Wer hat also noch Angst vorm Schweinehund? Oder lässt sich von dieser Fusshupe noch beeinflussen?


Liebe Grüße vom
Copinchen (mit dem Schweinehund-Besieger-Gen)! ;-)


Sonntag, 2. November 2014

Schluss mit Lustig!!

In der heutigen Geschichte geht es um das beste Stück des Rüden bzw. jene beiden Teile daran, die für eine Menge Ärger verantwortlich sein können.
Wie der geneigte Leser der Rowdygeschichten schon herausgefunden hat, handelte es sich bei meinem Schwarzen wohl um ein sogenanntes Alphamännchen. Auch die Kämpfe mit Rambo, der ein ebensolches Verhalten zeigte, läßt darauf schließen. Und - ich sags euch - irgendwann ist das Maß mal voll. Bei Rowdy war es bereits übervoll.
Man kann es nicht anders beschreiben, Rowdy war regelrecht liebeskrank, wenn die Hündinnen in der Umgebung läufig wurden. Schwupps - weg war er, ich sah nur noch einen Kondensstreifen von ihm und dann hieß es: Los und suchen oder die Postbotin erzählte mir, wo sie ihn an einer Haustür herumschnuffeln gesehen hat.
Wußte ich bereits von einer läufigen Hündin, die das Herz oder besser den Geruchssinn meines Hundes erobert hatte, liess ich ihn natürlich nicht mehr frei herumlaufen. Leider musste er dann morgens im Haus bleiben, was ihn zu einem wahren Konzert von Jaul- und Winseltönen animierte. Man könnte meinen, Modern Talking hätte mein Wohnzimmer zu ihrem Proberaum erklärt. Was dieser Hund für Töne hervorbrachte!
Und kaum öffnete ich die Türe nur einen Spalt, war der Derwisch schon fast an mir vorbeigehuscht und -Hurra!! - schon unterwegs zur Angebeteten oder besser Angeheulten. So erreichte mich eines Morgens ein Anruf einer aufgebrachten Hundebesitzerin, die mir beinahe schnappatmend mitteilte, dass ein großer schwarzer Rüde gerade ihren Garten umdekorierte.
Anruferin: "Haben sie einen schwarzen Hund? So einen großen mit Ringelrute und einem bunten Halsband?"
Ich (OMG!): "Jaaaaa?"
Anruferin (erbost): "Können Sie den bitte SOFORT abholen?"
Ich (Ouha!): "Äh, ja, hat er was angestellt?"
Anruferin: "DAS KANN MAN WOHL SAGEN!!!"
Ich (kleinlaut): "Ich komme sofort, wohin denn?"
Anruferin (mittlerweile sehr laut): "Er hat meine Blumenzwiebeln ausgebuddelt, meine Wäsche abgehängt, die Haustüre zerkratzt und nun will er zu meiner kleinen Sissi ins Schlafzimmer! Luisenstraße 34!"
Ich (Telefon einen halben Meter vom Ohr weghaltend): "Bin unterwegs."
Schwang mich mit Leine und einer kleinen Springgerte, die ich kurz vor dem Anruf aufgelesen hatte, auf mein Rad und fuhr, nein raste, zur angegebenen Adresse. Und fand meinen Hund angebunden mit einem Stück Wäscheleine am Gartenzaun vor. Ich war stinkwütend, um mich herum ein Durcheinander, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Rowdy hechelte und fiepte, sein Objekt der Begierde kläffte.
Schimpfend wie ein Rohrspatz knotete ich mein verkommenes Hundetier vom Zaun los. Die Anruferin näherte sich mit energischen Schritten.
"Sie wollen ihn doch wohl nicht schlagen? Der ist doch so süüüß!" Sie hatte die Gerte in meiner Hand erblickt, die ich aus Versehen in der Hand behalten hatte. Natürlich war ich sauer auf Rowdy, aber schlagen wollte ich ihn damit natürlich nicht !!!

Aber wie sich die Stimmung der Dame geändert hatte, war schon bemerkenswert. Plötzlich war sie Rowdy-Fan, er hatte sie wohl in der Zwischenzeit um die Pfote gewickelt.
"Äh, die Schäden werde ich meiner Versicherung mitteilen."
"Aach, das ist doch alles halb so schlimm! Die Wäsche ist wieder in der Maschine, die Blumen setze ich gleich wieder und mein Mann streicht gleich die Haustüre neu. Alles nicht so wild. Nur schlagen Sie ihn bitte nicht!"
"Oh, äh.." - irgendwie hatte dieser verdammte Hund es nun geschafft, dass ICH nun als die Böse dastand. "Nein, ich habe die Gerte nur eben gefunden", was besseres fiel mir nicht ein. Skeptisch beäugte sie mich und meine Gerte.
Sissi, die umworbene Hündin, machte laut:  "WIFF!"
Rowdy, der Schwerenöter, machte jämmerlich:  "WUUH!"
Ich, die Böse, machte: "Komm jetzt, Hund!"
Die Dame machte: "Auf Wiedersehen" und winkte Rowdy hinterher, seufzend.
Zuhause war es für die große Standpauke ja schon zu spät, deshalb beschränkte ich mich auf ein "DU BLÖDER HUND!" und warf wütend die Gerte in die Ecke, wo ich sie gefunden hatte.

Nachdem Rowdy sich von dieser Geschichte erholt hatte und ich auch, gab es aus der anderen Richtung wieder "heiße-Hündinnen-Alarm". Diesmal handelte es sich um eine Rottweilerdame, die allerdings mit einem anderen Rotti auf einem Gelände herumlief, um dieses zu bewachen.
Wieder einmal machte Rowdy sich blitzschnell vom Acker, in die andere Richtung. Die Rottweiler bewachten ein Freibadgelände und dahin rannte er nun. Ich konnte leider nicht sofort hinterher, denn die Pferde mussten erst gefüttert werden.
Schon kurz bevor ich damit fertig war, kam mein Hund zurück. Normalerweise dauerten solche Ausflüge von ihm bis zu drei Stunden, diesmal nur eine halbe. Dafür bot er ein Bild des Jammers!
Er blutete wie verrückt aus einer Wunde am Ohr. Und als ich das Fell zur Seite schob, sah ich auch warum: Es fehlte ihm glatt ein Stück vom Schlappohr! So wie wenn jemand in ein Butterbrot gebissen hätte. Und es hörte und hörte nicht auf zu bluten.
Entsetzt rief ich den Tierarzt an. Der meinte, ich solle den Hund sofort in seine Praxis bringen, sonst könnte er sogar verbluten, denn die Ohren seien sehr dicht mit Blutgefäßen besiedelt.
Ich tat, wie mir geheißen. Ich war krank vor Sorge um Rowdy, das sah aber auch zu schlimm aus. Ein ganzes Stück Ohr war einfach weg!
Der Tierarzt legte ihn sofort in eine Vollnarkose, rasierte den Rest vom Schlappohr sauber und begann, die Wundränder zu säubern und .. ja, es sah aus wie ein Lötkolben, mit dem er die Blutung stillen wollte.
Bei jeder Berührung damit jaulte mein armer Rowdy laut auf, obwohl er ja in Narkose lag. Der Tierarzt arbeitete schnell und stellte dann noch die Schicksalsfrage: "Wollen wir ihn noch kastrieren, wo er gerade in Narkose liegt?!"
Ich sagte spontan "JA", denn so konnte es ja nicht weitergehen. Rowdy sollte ja nicht Papa werden und ohne die Dinger ginge es ihm sicher besser. So hielt ich noch die Instrumente und half unter Tränen bei dem Werk, hoffte, dass Rowdy mir das nicht allzu übel nehmen würde.
Fiepend wachte er auf, benebelt, unorientiert und nicht mehr komplett. Aber es half ja nichts. Er würde noch umkommen durch seine Triebhaftigkeit. Nun sollte damit endgültig Schluss sein.
Ich pflegte ihn und verwöhnte ihn nach Strich und Faden (schlechtes Gewissen?!) und hatte noch im Hinterkopf, dass er laut Tierarzt "noch einen letzten Schuss" zur Verfügung hätte.

Und wer diesen letzten Schuss abbekam, das erzähle ich euch in der nächsten dramatischen Folge von "Auf den Hund gekommen". :-)

Liebe Hundegrüße von
Copine!

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