Sonntag, 4. Juli 2021

Maxchen bloggt: Auf Freiershufen!

 Hallo, liebe Freunde des gepflegten Shettyblogs, nach einer kleinen pandemiebedingten Auszeit melde ich mich mal wieder aus unserer Mischvieh-WG. Und OH! es gibt Neuigkeiten.

Die Pandemie ist eingedämmt. Nein, noch nicht diese weltweite mit dem Covid_19-Virus, mit der sich die Zweibeiner herumschlagen. Ich meine die mit dem Equinen Herpesvirus, der vor allem uns Einhufer betrifft. Immerhin! Ein Erfolg der Impfkampagne. Selbst ich kleines Hasenherz scheue mich nicht vor einem kleinen Pieks und auch der Große Tollpatsch lässt das tapfer über sich ergehen. Wäre ja noch schöner, wenn wir da streiken würden, auch wenn unsere Turnierkarrieren eher übersichtlich sind. Sooo wichtig!

Aber ich schreib euch heute mal in bekannter Fortsetzungsmanier, was jüngst auf unserer Koppel irgendwo im Münsterland geschah. Aufregend! Prickelnd! Beinahe spektakulär!

Also:

Mit etwas Verspätung in diesem Jahr - wir müssen ja erst einmal unsere Wiesen für die Heuernte opfern - ging es endlich los:  WEIDESAISON! YEAH! YIPPIEHAYJEH! Endlich wieder Sommer, Gras und gute Laune! Zwar zusammen mit den momentan etwas mürrisch dreinblickenden Rindviechern, aber immerhin. Die Damen sind nämlich beide tragend und leiden anscheinend schon Monate im Voraus unter einer pränatalen depressiven Phase. Naja, ich hab's schon mit einer Gesprächstherapie versucht, aber leider sprechen sie unsere Equidensprache immer noch nicht. Integration rulez, aber wer nicht will, der hat schon. Püh.

Das allein ist noch nicht allzu prickelnd, eher das, was sich vom Nachbarhof aus auf unserer Nachbarkoppel tummelt: Die Zweijährigen nämlich. Und aber HALLO! Was sind das für Nachwuchstalente! Allen voran eine junge Dame, die - entschuldigt das Wortspiel - eine echte Augenweide ist: Blond, schlank, mit orientalischen Gebäudemerkmalen und rassigen, hochweiss gefesselten Beinen. Extrem hübsches Ding also. 

Natürlich sind diese jungen Dinger neugierig aufs Leben und auf andere Rassevertreter, also tummelten sie sich bevorzugt nah an unserem Weidezaun. Und es geschah, was geschehen musste: Romi fühlte sich angesprochen und spulte sein Casanovaprogramm ab, um die jungen Damen zu beeindrucken: Schwebetrab, Schweif senkrecht in die Luft, Kopf auch und so immer hin und her, hin und wieder gellendes Wiehern. Temperamente. Der alte Sack - immerhin nullt er nächstes Jahr mit 'ner 2 davor - will es doch immer wieder nochmal wissen. Auch wenn er das nicht mehr stundenlang durchhält: Es macht Eindruck und die Teenies werfen verstohlene Blicke auf ihn. Und wie der das genießt, der alte Narziss! 

Natürlich weise ich ihn immer wieder darauf hin, dass er an sein Herz und seinen Blutdruck denken soll und an diese alte Sehnenverletzung und so. Das tut er aber nur mit einem schnaubenden PFFF ab. Schließlich ist man auch durch das immer noch stattfindende Tollpatsch-Training in Topform und das zahlt sich jetzt aus!

Da! Die blonde Schöne riskiert mehr als einen Blick und schon hat sie CasaRomi an der Backe. Erleichtert, dass er mit dieser Schwebetraberei am Koppelzaun endlich aufhören kann, stellt er sich dekorativ an den Zaun und schüttelt seine Mähne. Soll verwegen wirken, nehme ich an. Dabei ist MEINE Mähne um ein Vielfaches dichter und länger und wesentlich cooler! 

Sie aber scheint auf den auch schon mit leichten Silberstreifen versehenen Rotton seiner Mähne und die immer mehr werdenen weissen Stichelhaare zu stehen und brummelt leise. Jackpot, Alter. Respekt. Er hat's noch drauf. Ich verziehe mich unter den Walnussbaum in den Schatten und genieße das nun folgende Pferdeflirtritual. 


Und wenn ihr wissen wollt, wie diese Bilderbuchlovestory weiter geht, dann schaut bald wieder hier vorbei. Und denkt dran: DRAMA und SPANNUNG! Und nicht nur wegen dem Elektrozaun, der die beiden Turteltäubchen voneinander trennt: Bleibt dran!


Es grüßt euch

euer Mäxchen! *chillt noch ein bisschen unterm Walnussbaum* :-)


Donnerstag, 17. September 2020

Mäxchen bloggt: (K)U(h)rlaub!

Guten Morgen, liebe Freunde des gepflegten Ku(h)rztrips!

Schon mal eins vorweg: Es ist gerade wie im Paradies. So ruhig, so chillig, so entspannt. 

Nur der Große Tollpatsch und ich. Wir, das Dreamteam in der Mischvieh-WG. Alles, alles für uns beide ganz alleine. Herrlich!

Die Sonne scheint uns auf den langsam wieder dichter werdenden Pelz und wir haben noch Weidegras satt und können auch noch einen Birnbaum (Yummiiii!) abernten. Wer braucht da noch Heu, dieses trockene Zeug für schlechte Weidezeiten im Winter? Selbst daran könnten wir uns gerade völlig ungestört den Magen vollschlagen. Für den in letzter Zeit wieder etwas fülligeren Romi ist das wirklich gut, der war ja eine Zeitlang so dünn, dass ich schon Angst hatte, er würde sich eine Essstörung zulegen. Aber mittlerweile ist er für seine Verhältnisse schon wieder richtig mopsig geworden, ist gut gelaunt, hat sein übliches Temperament und auch das Tollpatsch-Training macht er motiviert und voller Elan mit. 

 Aber Freunde... diese RUHE! Einfach herrlich.

Kein Muhen im Morgengrauen, kein Blöken zur Mittagszeit, keine Bitchfights am Nachmittag und kein sonores Schnarchen in der Nacht. Und vor allem keine matschigen Flatschen mehr auf der Wiese, die können ja noch nicht mal vernünftig verdauen!

Die gehörnten Damen sind zur Zeit nämlich aushäusig! Sie wurden in eine Herde geschubst, um mal wieder ordentliches Kuh-Sozialverhalten zu lernen, diese verwöhnten Biester. Nur am Meckern waren sie in letzter Zeit, wollten Heu, obwohl eine große Wiese voller grünem Gras zur Verfügung steht, wollten dies, wollten das. Nervig, wirklich. Und frech waren sie, aber ich hab ihnen ja kürzlich gezeigt, was 'ne Harke ist. Trotzdem. 

Und vielleicht bleiben sie ja länger in ihrer neuen Familie. Ach, das wäre schön! Es geht doch nichts über einen KUH-rlaub im Frühherbst. Das ist fast wie selber mal verreisen! 

Aber das lassen wir lieber noch bleiben. Schließlich ist noch Coronazeit. Vielleicht ja nächstes Jahr. Ich für meinen Teil fühle mich hier zuhause gerade kuh- äh, sauwohl. Schön, wenn 50% der Herde mal durch Abwesenheit glänzen, richtig erholsam!


Habt eine gute Zeit und haltet Abstand und vor allen Dingen: Bleibt gesund!

Euer Mäxchen (zur Zeit Tollpatschtherapeut in Kurzarbeit)... ;-)

Dienstag, 4. August 2020

Der Applaus ist verstummt...

Wir haben jetzt August und der Corona-Ausbruch nebst Lockdown Light  ist nun schon gut ein halbes Jahr her. Ein richtiger strenger Lockdown sieht natürlich nochmal ganz anders aus, ist schon klar. Aber ein halbes Jahr ist schon eine ziemlich lange Zeit, es gab natürlich die eine oder andere Lockerung und man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, dass einige Personen diese potenziell tödliche Covid-19-Erkrankung nicht so bierernst nehmen und das Symbol der weltweiten Pandemie, den Mund-Nasenschutz, in eine dunkle Ecke des Kleiderschrankes verbannt haben. Wiederum andere bestärken in mir den Eindruck, dass man ohne jährliche Urlaubsreise auf keinen Fall weiterexistieren kann - eine Tatsache, die ich nicht bestätige. Meine letzte "richtige" Urlaubsreise ist bereits mehr als ein Jahrzehnt her.

Aber ich habe andere Prioritäten, wie ich mein Geld ausgebe, und bin trotz mangelhafter Auslandserfahrungen soweit zufrieden mit meinem jetzigen Leben - natürlich abgesehen von der Coronakrise. Die muss nicht sein.

Was ich weitaus mehr vermisse, als einen Trip zum Ballermann oder eine Mückenjagd am Amazonas ist:
Livemusik.

Gibt es etwas Tolleres als Gast bei einem Konzert mit deiner Lieblingsmusik zu sein, das Vibrieren des Basses, die Beats der Drums, das elektrisierende Solo einer ebensolchen Gitarre zu hören und zu fühlen? Die Emotionen des Songs tief im Innersten zu spüren? Um sich herum Einigkeit und Zustimmung für die dargebotene musikalische Energie zu erleben?

All das findet leider gerade nicht statt und das ist wirklich traurig. Die technisch versierten Ersatzveranstalungen via Stream oder in einem Autokino bieten nicht wirklich dasselbe: Es fehlt einen wichtige Komponente, nämlich das mitgerissene Publikum, das jeden einzelnen Song frenetisch feiert und mitwogt auf der Welle der Begeisterung, die die Menschen auf der Bühne mit ihrer Stimme oder/und ihrem Instrument Ausdruck verleihen.

Der Applaus, der Jubel, das Mitsingen der geliebten Lyrics. Das hat das Coronavirus uns genommen und wird es uns auch weiterhin nehmen, wenn so viele Menschen so unvernünftig agieren, weil sie "coronamüde" sind, wie sie es nennen.

Ich hingegen werde noch müder angesichts dieser kollektiven Dummheitsleistung, ohne den gebotenen Abstand und natürlich ohne das Symbol dieser schwierigen Zeiten, dem Mund-Nasenschutz - nein, nicht Kinnschutz oder NUR-Mundschutz oder Einohrschutz, wie man es auch immer wieder beobachten kann - wochenends gegen die Tatsache zu demonstrieren, dass CoViD-19 eine Erfindung der Regierung sei, um die Menschen stärker kontrollieren und womöglich per Zwangsimpfung  mit einem Minichip bestücken zu können.

Leute, kommt mal wieder klar. Bleibt besonnen und vernünftig. Wir können das. Wir haben die exponentiellen Zahlen schon einmal in den Keller gedrückt und könnten es wieder schaffen, wenn ihr alle mithelft. Und dann gibt es auch in nicht allzu ferner Zukunft wieder unbekümmerten Urlaub und Livemusik für alle - und darüber hinaus noch Fussballstadien mit Fans auf den Tribünen statt Pappaufstellern. Und Oktoberfest/immer wieder auf 2 & 4 mitklatschende Zuschauer in TV-Sendungen/Kreuzfahrten auf überfüllten Luxusdampfern, regelmäßigen Präsenzunterricht an unseren Schulen und noch sooooo vieles mehr! Es wäre wieder ein Leben, dass sich mit Highlights und Gemeinschaftserlebnissen füllen lässt.  Und so viel wert ist.

Und allen, denen  das und auch das Leben vieler Mitmenschen nicht den Umstand wert ist, eine Zeitlang mit einem kleinen Stück Stoff im Gesicht herumzulaufen, möchte ich eine schallende Ohrfeige verpassen. Das klingt dann auch wieder ein kleines bisschen wie Applaus.

Lasst es euch gut gehen und bleibt gesund...

Euer Copinchen


Mittwoch, 15. Juli 2020

Maskenball

Nein, sie ist noch nicht vorbei, diese CoViD-19-Pandemie. Auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnen könnte, sobald man die eigenen 4 Wände verlässt und Nachrichtenquellen wie TV, Radio und Internet ausgeschaltet hat.
Längst hat man sich an die Zahlen gewöhnt. Zahlen? Ja, die in der gewohnten Reihenfolge

Neuinfektionen
Gesamtzahl der Infizierten
Genesene Patienten
Verstorbene Patienten
Reproduktionsfaktor

in aller Formalität abgespult werden. Senderübergreifend. Manchmal schaut man noch mal genauer, wie es im eigenen Landkreis ausschaut. Der eine oder die andere mag dann denken "alles halb so wild" und lässt den Mund-Nasenschutz einfach mal zuhause auf dem Küchentisch liegen. Was kann denn schon passieren, bei aktuell 12 Infizierten (fiktive Zahl als Beispiel) im eigenen Städtchen? Es wäre ja wie ein Sechser im Lotto, oder so wahrscheinlich wie vom Blitz getroffen zu werden, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken, wenn man nur mal schnell in den AldiLidlPenny flitzt.

Der Mund-Nasenschutz, allgemein als "Maske" bezeichnet, hat wohl in der Kombination mit der Abstandsregel nicht unerheblich dazu beigetragen, dass wir bisher keine Massengräber ausheben und/oder im Krankenhaus Triagen vorgenommen werden mussten. Und trotzdem tut  manch einer so, als wäre es das Schlimmste oder wenigstens Lästigste auf der Welt, sein Gesicht in öffentlichen Räumen nur zur oberen Hälfte präsentieren zu können. Ach, die Maske ist soooo nervig, immer verrutscht sie, immer schwitzt man so darunter und sowieso und überhaupt: Wir sind FREIE BÜRGER und lassen uns nicht vom Gesundheitsspahn bevormunden. Geht ja mal so gar nicht! Und überhaupt, was ist mit Urlaubsreisen in diesem Sommer? Man braucht schließlich beeindruckende Instagramstorys, da kommt man mit einer Woche Ostsee kaum an neue Follower. Da ist ja nix los!
Das Unangenehme an einer weltweiten Pandemie ist leider, dass sie weltweit stattfindet. Ja, auch am Ballermann und in Dubai und in Kroatien. Also begleitet uns das Stück Stoff im Gesicht auch an unseren möglichst exotisch und kostspielig anmutenden Urlaubsort - Malle mal ausgenommen, aber da gelten anscheinend überwiegend andere Prioritäten. Wie uns die Bilder des letzten Wochenendes gezeigt haben, brauchte man da dringend mal ein wenig Urlaub von der Pandemie und hat lustig drauflosgefeiert. Scheiss drauf, Malle ist nur einmal im Jahr! Und das ha'm wa uns verdient, nach diesem lästigen Lockdown! Was gehen mich die anderen an? Man lebt nur einmal!

Genau das ist der Punkt. Man lebt nur einmal. Und wenn's dumm läuft, dann auch noch nicht mal sehr lange. Oder man beendet das Leben einer Person aus der sog. "Risikogruppe" durch die eigene Rücksichtslosigkeit, weil die "doofe Maske immer so im Gesicht klebt, wenn es heiss ist". Das ist natürlich ein Problem. Ich glaube aber, das richtige Problem kommt dann erst auf, wenn man sich dann doch durch seine eigene Einfältigkeit irgendwann auf einer Intensivstation wiederfindet, mit einer CoViD-19-Infektion und für die künstliche Beatmung vorbereitet wird. Dann kann es allerdings zu spät sein. Corona ist leider etwas hartnäckiger als ein ordentlicher Kater nach einer Ballermannparty.

Daher mein Appell an alle, wirklich alle: TRAGT BITTE EURE VERDAMMTEN MASKEN UND SCHÜTZT DAMIT EUCH UND ANDERE! Ja, bei jedem Einkauf. Ja, auch beim Tanken. Ja, auch im Taxi, bei der Arbeit, wenn es nötig ist, beim Arzt im Wartezimmer, im Bus, Zug, Bahnhof. Überall, wo man den leider nötigen Abstand zu anderen in geschlossenen Räumen nicht einhalten kann. Und: Einen 2. Lockdown möchte nun wirklich keiner. Nicht einmal die bezaubernde Jeannie. Niemand. Dann ist nämlich wirklich Schluss mit Lustig.

Aber es gibt einen klitzekleinen Lichtblick:  Wenn alles irgendwann mal überstanden ist, spenden wir die Masken an die Zoologischen Gärten als Hängematten für die Erdmännchenbabies. Wenn das kein Ansporn ist!  ;-)




Donnerstag, 25. Juni 2020

Mäxchen bloggt: Ruhe in Frieden, alter Freund...

Hallo, meine lieben Freunde... es ist wirklich ein trauriger Anlass für ein neues Posting und mein kleines schwarzes Shettyherz blutet. Wenn Ponys weinen können, tue ich es gerade. Und ich schäme mich kein bißchen dafür...

Wir hier in der Mischvieh-WG sind alle tief erschüttert. Ein guter, ein sehr guter Freund von uns ist kürzlich über die Regenbogenbrücke gegangen.

Ich möchte hier einen Nachruf auf Charly, seines Zeichens Golden Retriever und bester Freund des Menschen, aber auch von uns Huftieren, verfassen. Sein immer freundlicher Blick aus braunen Hundeaugen wird uns ebenso fehlen wie die Tatsache, dass er so gerne unser Pferdebrot geklaut und gefressen hat. Jeder Krümel davon war dir vergönnt, Kumpel!

Keiner hier am Hof hatte dauerhaft so supergute Laune wie Charly, niemand war weniger von Neid und Argwohn besessen. Charly hat seine positive Lebenseinstellung oft auf uns übertragen. Wir haben ihn oft als ... hm... etwas einfach gestrickt, aber von Grund auf gutmütig wahrgenommen, aber ihn auch respektiert, so wie jedes Lebewesen hier am Hof und auch außerhalb. Ok, Miss Lucy, die freche Stallkatze, vielleicht eher nicht. Sie hat ihn oft geradezu attackiert, um ihren Status als Stallbiest zu manifestieren. Und Charly hat sie gewähren lassen, wenn sie sich an seinem Hinterteil festgekrallt hat, statt sie wegzubeißen. Bei mir hat sie das genau einmal versucht und ist danach 2 Meter weit geflogen. Aber Charly war zu nett für diese Welt...  und diese hat er jetzt verlassen, um jenseits der Regenbogenbrücke neue und alte Freunde zu treffen.

Er fehlt uns wirklich sehr, immerhin hat er ja auch Haus und Hof beschützt, jedenfalls hat er gebellt, wenn jemand Fremdes vorbeikam, um ihn gleich freudestrahlend zu begrüßen und nach einer kleinen Leckerei zu fragen. Für das Pferdebrot von Romis Reiterin hatte er geradezu einen siebten (oder achten) Sinn entwickelt: Hatte sie eine Papiertüte dabei, wurde sie schon an der Hofeinfahrt abgefangen, ein Umstand, den Charly für ein paar schnöde Möhren nicht unbedingt betrieben hat. Und natürlich hat er etwas bekommen, der feine Kerl. Wer konnte diesem Charmeur (und oh ja, das war er wirklich!) schon widerstehen?

Gerne begleitete er in jüngeren Jahren auch die Ausritte vom Großen Tollpatsch ein Stück weit mit oder machte sich auch mal ganz alleine auf einen kleinen Spaziergang in die nähere Umgebung auf. Jeder hier kannte ihn und freute sich, ihn zu treffen und genauso sind jetzt auch all diese Menschen und Tiere traurig über die Nachricht seines Ablebens.

Charly, du warst wirklich ein toller Hund, ein noch besserer Freund und eine Bereicherung für jeden, der dich kennenlernen durfte. Nun ruhe in Frieden oder hab Spaß auf der Regenbogenhundewiese.

Wir sehen uns wieder!

In tiefer Trauer: Meine Wenigkeit, der Große Tollpatsch, die Gehörnten, natürlich unsere Zweibeiner und sogar Miss Lucy hat ein wenig rote Augen gehabt und das lag sicherlich nicht an ihrem aktiven Nachtleben...

Liebe Grüße, euer Mäxchen (ich trag ja immer Schwarz, aber in diesen Tagen aus Respekt...) !

PS.: Man weiss immer erst jemanden zu schätzen, wenn er nicht mehr um uns ist. Also liebt gefälligst eure Haustiere, eure Mitmenschen und natürlich uns Shettys bis zum Mond und zurück!

Samstag, 6. Juni 2020

Einkauf am Limit?! Ein Erfahrungsbericht...

Ja, mir ist schon klar, dass wir in einer Ausnahmezeit leben. Und diese Ausnahmezeit bringt mit sich, dass man sich an gewisse Regeln halten muss. Und das tue ich auch, konsequent mit Mund-Nasenschutz unterwegs, Abstand halten ist für mich auch nicht das große Problem. Bis jetzt bin ich ganz gut durch die Coronazeit gekommen.

Es kann aber vorkommen, dass nicht immer alles nach Plan läuft. So wie neulich. Ich wollte auf dem Heimweg von der Arbeit noch einen Einkauf erledigen. Aber... hm. Der Chip für den Einkaufswagen war einfach nicht auffindbar und eine Ein-Euro-Münze ebenfalls nicht.
Normalerweise meide ich Einkaufswagen sowieso und renne immer mit meinem blauen Einkaufskörbchen durch den Supermarkt. Den hatte ich schon in der Hand. Leider war aber gerade keine Möglichkeit, einen pflichtgemäßen Einkaufswagen zu ergattern. Die 50-Cent-Münze, die ich noch irgendwo in der Ablage meines Autos gefunden hatte, wollte nicht in diesen Schlitz passen, der den Wagen freigibt.

Aaargh. Ein großes Schild vor dem Discounter wies auf die Pflicht hin, einen Einkaufswagen zu benutzen. Das vorsorglich mit einem Bindfaden angebrachte Flasche Desinfektionsmittel war allerdings leer und die Küchenrolle ebenso. Aber egal. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Alltagsanarchie, aber der Zweck heiligt die Mittel. Also ohne Wagen rein ins Vergnügen, den Tragegriff vom Körbchen fest umklammert. Entschlossen. Es geht jetzt nun mal nicht anders.

In der Filiale war es nicht sonderlich voll und im Abstand halten bin ich ziemlich gut. Mittlerweile macht es mich sogar schon nervös, wenn im TV Situationen mit vielen Menschen gezeigt werden, die einander sogar in den Arm nehmen und knuddeln. Sollte machbar sein.

Allerdings: Ich kam mir bereits am Brötchenregal im vorderen Bereich des Ladens vor wie ein Schwerverbrecher, zumindest wie jemand, der schweres Unrecht zu tun im Begriffe ist. Wahrscheinlich bin ich verborgen unter meiner Maske auch puterrot geworden. Ich huschte von Regal zu Regal, als wenn ich einen Überfall auf den Kassenbereich vorhätte. Dabei tat ich nur, was vor einem halben Jahr pupsnormal war und keinen Anlass für missbilligende Blicke gewesen war: Ich ging durch einen Supermarkt mit meinem kleinen blauen Einkaufskorb.

Dass die meisten Kunden ihre Wagen irgendwo abgestellt und auch "ohne" durch die Regalreihen gingen. geschenkt.

Im Kassenbereich mit sorgfältig und wohl auch millimetergenau abgeklebten grellorangenen Streifen, die den exakten Abstand zwischen zwei Kunden demonstrierten, kam ich mir ohne Wagen tatsächlich komplett verloren vor. Es war, als ob alle anwesenden Personen darüber die Nase rümpften. Ich wollte nur noch raus aus dem Laden, egal ob mit oder ohne Ware.
Dennoch schaffte ich es, meine Sachen mit Abstand auf das Kassenband zu legen und  möglichst unauffällig zu wirken (hoffe ich jedenfalls).
Dennoch brachte die hochgezogene Augenbraue der Kassiererin angesichts des fehlenden Wagens meine vorgetäuschte Coolness stark ins Wanken.
"Ich hab keine Münze für den Wagen dab..."
"SIE WISSEN ABER, DASS EIN WAGEN HIER PFLICHT IST!!" wies sie mich zurecht. Am liebsten hätte sie das sicher noch über ihr Mikrofon gebrüllt, das neben der Kasse angebracht war. Ich wurde noch kleiner.
"Ja, natürlich, Normalerweise hab ich auch..."
Die Hände der Kassiererin scannten meinen Einkauf, der eiskalte Blick scannte mich von oben bis unten. VERRAT! REGELBRUCH! schien ihr anklagendes "21,79 Euro" zu brüllen. Ja, hab ich denn wirklich gegen alle Gebote der Gesellschaft verstoßen? Bin ich ohne Einkaufswagen ein Mensch zweiter Klasse?
Ich zahlte mit der EC-Karte, meine Hand zitterte. Es schien gerade besonders lange zu dauern, bis auf dem Display das erlösende "Zahlung erfolgt" erschien.
Trotzdem wünschte ich noch einen schönen Tag. Die Verbrecher in TV-Filmen machen das ja auch immer so.

Freitag, 8. Mai 2020

Mäxchen bloggt: Super-Mäxi schafft sie alle!



YES! JUHUU! JIPPPIIEHAYJEH!

Das Shetty-Imperium schlägt zurück! Euer Supermäxchen hat einen triumphalen Erfolg errungen! Roaaaarrr!

Aber von vorne: Es war ein sonniger Aprilmorgen, das Frühstück in Form von Heu und der Spezialmampf für den wieder mal etwas zu schlanken Großen Tollpatsch wurde pünktlich serviert. Und genauso pünktlich standen unsere gehörnten Mitbewohnerinnen schon parat, um mir meine Portion streitig zu machen. Die haben überhaupt keinen Anstand und noch weniger Tischmanieren, wenn es ums Futtern geht.
Und schon wollten sie euer armes Mäxchen einmal mehr mit ihrer Kopfzierde aufspießen, einmal mehr sollte euer armes Mäxchen beim Heufassen leer ausgehen  - von der Portion Rübenschnitzel mit Müsli und Reformhafer von Romi einmal abgesehen. Das schafft der ja gar nicht alleine, das alles aufzufuttern. Und Umkommen lassen ist ja keine Option, oder? Das leckere Aufbaufutter, was wäre das für eine Schande!
Aber das ist ja eher das Dessert. Auch ein Shetty wie ich braucht Raufutter, wo doch die Weiden dieses Jahr etwas spät dran sind. Nur ein kleines Bisschen, nur ein paar Halme... ich bin ja bescheiden. Doch nicht mal diese Grundration wollen die blöden Rindviecher mir nicht vergönnen. Und schon senken sie ihre Köpfe und wollen mich wieder in die Hungerecke treiben..
ABER NICHT HEUTE, MEINE DAMEN. NICHT HEUTE UND NICHT MIT MIR!
Man muss ja zugeben, dass sie zwar groß und kräftig sind, aber nicht besonders helle im Oberstübcken. Und auch nicht die flottesten. Moment mal, da bin ich als Vertreter einer der intelligentesten Spezies dieses Planeten doch eigentlich klar im Vorteil! Große Zellansammlungen haben sich in der Geschichte des Universums nie wirklich durchgesetzt, denkt mal an das vollständige Aussterben der Dinosaurier! Und auch mein Chef und Mitbewohner, der Arabowestfale ist .. hmmm, wie sag ich das jetzt... manchmal ein wenig .. äh, limitiert. Und abschließend... wer bloggt denn hier regelmäßig und hat einen Internetzugang? Doch nicht etwa Rosi oder Lotti, oder?
Es ist an der Zeit, ihnen mitzuteilen, dass ich das Futtermobbing in dieser Form nicht weiter hinnehmen werde!
Und das genau JETZT.
Also, die kleinen Shettyzähnchen gefletscht und die freche Rosi einmal kräftig dahin gebissen, wo keine Hörner sind. Richtig, in der Gesichtsmitte. Präziser ausgedrückt: Die fleischige, feuchte Rindviechernase, wo viele Nervenbahnen verlaufen und es also auch ordentlich wehtut.
Drei.. zwei.. eins ... genau zielen und BÄM!
Huch. Damit hat sie nicht gerechnet. Schnell noch umdrehen und ihr mit dem Shettyverteidigungssystem "flinke Hinterhufe" noch schnell einen vor den Latz geballert. Ok, auch zwei. Zur Sicherheit. Mit Abdruck.
Wenn Kühe aufjaulen können, hat Rosi das gerade getan. So schnell war sie noch nie. Und dieser Blick aus den großen Kuhaugen. Überrascht und schmerzvoll zugleich. Lotti hat sich gleich mit zurückgezogen, die ist ja eh die Pimpernelle von den beiden und hat jetzt auch Klarheit. Legt euch nicht mit Supermäxi an!
Ok, das hätte mir auch ein paar Jahre vorher einfallen können. Aber lieber spät als nie, oder? Jedenfalls hatte ich an jenem denkwürdigen Morgen ein Luxusfrühstück und einen anerkennenden Blick vom Großen Tollpatsch. Könnte er mir auf die Schulter klopfen, er hätte es getan.
"Respekt, mein Kleiner. Gutes Timing, präzise Anwendung. Du hast wirklich schon viel von mir gelernt!" brummelte er mir zu. Naja, er ist wirklich ein Narziss, man kann es nicht anders nennen....

Bleibt gesund, liebe Freunde des gepflegten Shettyfrühstücks. Fanpost bitte hier in die Kommentare schreiben und hütet euch davor, ein Shetty zu ärgern. Die Rache kommt vielleicht spät, aber sie kommt, wenn ihr nicht mehr damit rechnet...

Bis bald, euer Supermäxchen (braucht sicherlich bald eine FDH-Diät *g*)!


Empfohlener Beitrag

Eine weihnachtliche Soap-Opera aus irgendeinem Mehrzweckstall im Münsterland! Die HauptdarstellerInnen: Mäxchen Romi aka "...